Ohne ihre zwei Superstars Chris Paul und Blake Griffin, zeigten sich die Los Angeles Clippers absolut hilf- und ideenlos und gingen sang- und klanglos unter. Die Niederlage hätte sogar noch wesentlich deutlicher ausfallen können, wenn Brandon Bass (18 Punkte, 7/9 FG) und Marreese Speights (18 Punkte, 4/6 3PT) nicht die katastrophale Leistung der Startaufstellung kompensiert hätten.
Nach 18 Minuten hatte Westbrook bereits sein Triple-Double Nummer 16 in dieser Saison verbucht und schloss die Partie mit 17 Punkten (6/11 FG), 14 Assists und 12 Rebounds ab. Zusätzliche Energie brachte Victor Oladipo (15 Punkte, 4/9 FG), der nach neun Spielen Pause zurückkehrte. Enes Kanter zeigte dazu eine ganz starke Partie von der Bank (23 Punkte, 6/13 FG, 11/12 FT, 8 Rebounds).
Für die Clippers war dies die sechste Niederlage in Folge. Westbrooks Triple-Double war das zweitschnellste in der Geschichte der NBA. Lediglich Jim Tucker (Syracuse) war am 20. Februar 1955 eine Minute schneller gewesen.
Die Reaktionen:
Russell Westbrook (OKC): "Es war gut heute. Die Pace war hoch. Victor (Oladipo) war super heute. Es tut uns seht gut, einen zweiten Ballhandler zu haben."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Der Gastgeber konnte auf seine Stammfünf setzten: Westbrook, Oladipo, Andre Roberson, Domantas Sabonis und Steven Adams. Das Lazarett der Clippers ließ folgende Starter über: Austin Rivers, J.J. Redick, Paul Pierce, Luc Mbah a Moute und DeAndre Jordan.
1. Viertel: Horrorviertel von Los Angeles: Kaum ein Clipper hätte sich überhaupt einen Bucket kaufen können - desolate 12 Punkte erzielten sie im ersten Viertel. Für Oklahoma glänzte Westbrook als Ballverteiler (6 Assists) und sammelte wahnsinnige 8 Rebounds ein. Die Hauptrolle in der Offensive überließ er Oladipo (9 Punkte), der sehr frisch wirkte. 33:12 Oklahoma.
2. Viertel: Zumindest einer stemmte sich gegen die drohende Klatsche - Brandon Bass spielte seit Ende des ersten Viertels wie aufgedreht und traf sechs seiner ersten sieben Feldwürfe für 14 Punkte. Dies verpuffte aber neben der weiterlaufenden Westbrook-Show und der allgemeinen Thunder-Dominanz. Dass heute nahezu alles klappte, sah man spätestens, als Alex Abrines aus 35 Metern per Buzzer Beater traf. 69:40 Oklahoma.
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3. Viertel: Die erste Clippers-Aktion machte kurz Hoffnung, als Jordan spektakulär am Korb abräumte, doch kurz danach setzte es direkt ein Clear-Path-Foul. OKC verließ sich mehrfach, ohne Erfolg, auf Würfe von draußen, die Clippers konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Speights lieferte noch mal die patentierte Instant-Offense und erzielte innerhalb von 120 Sekunden 11 Punkte. Das Viertel ging ausnahmsweise knapp an die Clippers, die Führung wurde aber nur unwesentlich kleiner: 96:68 Oklahoma.
4. Viertel: Das Spiel war vor Beginn des Schlussviertels längst entschieden, jedoch nutzen die Clippers in Person von Raymond Felton die Zeit, um ihren Frust rauszulassen - Felton warf Joffrey Lauvergne überhart zu Boden und lamentierte danach auch noch den Call. Belohnt wurde die Aktion mit einem unsportlichen Foul. Es folgte eine lange, uninspirierte Garbage Time, in der sich die Bankspieler beider Teams austoben konnten. 114:88 Oklahoma.
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Der Star des Spiels: Russell Westbrook. 18 Minuten für ein Triple-Double - noch Fragen?
Der Flop des Spiels: J.J. Redick. Selbst großartige Schützen brauchen gute Pässe. Ohne seine nominellen Ballverteiler zeigte sich Redick ungewohnt kopflos. Der Versuch, Würfe zu erzwingen, scheiterte deutlich (5 Punkte, 2/9 FG, 1/6 3PT).
Das fiel auf
- Das Starting-Lineup der Clippers war quasi zum Scheitern verurteilt: Ohne Paul sollte Rivers als Ballverteiler agieren, er ist aber keiner. Redick, Jordan und Mbah a Moute würden das sicher auch nicht als Kernkompetenz angeben. So waren die Clippers nicht in der Lage, sich vernünftige Looks zu erarbeiten; Redick nahm zahlreiche Verzweiflungswürfe und Jordan versuchte sich als bestmögliche Hommage an Hakeem The Dream - beides nicht unbedingt die beste Idee.
- Westbrook brach fast den Rekord für das schnellste Triple-Double aller Zeiten (Jim Tucker in 17 Minuten). Offensiv hielt Westbrook sich zunächst zurück und so fiel wohl den Wenigsten auf, wie sehr Russ das Geschehen trotzdem dominierte. Westbrook reboundete wie einer der besten Center der Liga, setzte seine Mitspieler punktgenau ein und entkräftete die wiederkehrenden Egoismus-Vorwürfe. Den genannten Rekord verpasste er letztendlich denkbar knapp, trösten konnte er sich aber mit dem drittschnellsten Triple-Double in der Geschichte der Liga.
- Dass es an technisch-taktischen Dingen mangelte aus Clippers-Sicht, kann man bei der vorhandenen Personalsituation durchaus verstehen, allerdings zeigte auch kaum jemand den Willen, den widrigen Bedingungen trotzen zu wollen. So wurden sie beispielsweise schier überrannt: 33 Fastbreak-Punkte konnten die Thunder erzielen, während die Clippers nicht einen dagegenhielten. Druck in der Verteidigung wurde ebenfalls nicht ausgeübt - lediglich 9 Ballverluste begingen die Thunder, was zu einem Großteil an der Passivität der Clippers lag.
- Alex Abrines zeigte in limitierten Minuten eine ganz starke Leistung. Der junge Spanier präsentierte sich während der Saison bisher in gewohnter Rookie-Manier mit Höhen und Tiefen, allerdings konnte man heute beobachten, dass Abrines die Grundlagen für einen exzellenten Shooter besitzt. Sein Sprungwurf sah heute nicht nur schön aus, sondern fiel auch (4/5 3PT). Auch defensiv konnte er mit Highlights glänzen. Sein Abend wurde dann aber leider frühzeitig beendet, als er nach einem Foul, mit den Zuschauern an der Grundlinie kollidierte.