Üble Schelle für die Mavs, Hawks siegen wieder

SPOX
08. Dezember 201612:11
DeMarcus Cousinsgetty
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Die Dallas Mavericks sind auch für die Sacramento Kings keine Gefahr und kassieren die nächste Pleite. Dennis Schröder und die Atlanta Hawks beenden ihre schwarze Serie gegen die Heat. Die Cleveland Cavaliers nehmen den Madison Square Garden ein, Giannis Antetokounmpo zerlegt die Portland Trail Blazers und die Rockets fegen die Lakers aus der Halle.

Charlotte Hornets (13-9) - Detroit Pistons (12-12) 87:77 (BOXSCORE)

Die Saison der Pistons bleibt eine einzige Achterbahnfahrt. Auf überragende Offensiv-Leistungen folgen Low-Scoring-Niederlagen, auf Spiele mit starker Verteidigung folgen Blowoutst. Besonders auswärts weiß man einfach nicht, was von Motor-City zu erwarten ist. In der Fremde stehen sie nun bei 4-9.

Zu ihrer Verteidigung sei aber gesagt, dass sie in Charlotte Back-to-Back ran mussten. Das sah man ihnen auch an: Eine Wurfquote von 38,2 Prozent bei einer Dreierquote von 14,8 Prozent (!) sprechen Bände. Immerhin: In der ersten Halbzeit schafften sie es, den Hornets die Lust zu nehmen. In dieser trafen sie ebenfalls unterirdische 26,5 Prozent und lagen mit 38:39 hinten. Es war erst das vierte Mal in dieser Saison, dass beide Teams zur Halbzeit noch bei unter 40 Punkten standen.

"Es ist auf beiden Seiten einfach nichts reingefallen", erklärte Kemba Walker. Der Unterschied: Bei seinem Team wurde es in der zweiten Halbzeit besser, bei den Pistons nicht. Walker kam auf 25 Punkte und 4 Assists, Nicolas Batum auf 14 Zähler und 15 Boards. Marvin Williams kehrte nach sechs Spielen Pause zurück, sein Knie war ausgeheilt. Er kam auf 12 Punkte und 5 Rebounds.

Detroit spielte wieder mal mit einer Neun-Mann-Rotation, aus der Andrew Drummond herausstach (26 Punkte, 20 Rebounds). Coach Stan van Gundy haderte mit der Freiwurfausbeute seines Teams: Da kaum Drives zustande kamen, standen die Pistons nur acht Mal an der Linie: "Man kann nicht 20 Freiwürfe weniger als der Gegner haben und erwarten, dass man gewinnen kann. Egal, wie hart man kämpft", meckerte SvG.

Orlando Magic (10-13) - Boston Celtics (13-9) 87:117 (BOXSCORE)

Nachdem sich die Celtics zuletzt äußerst unglücklich mit 106:107 den Rockets geschlagen geben mussten, schossen sie sich in Orlando nach allen Regeln der Kunst den Frust von der Seele. 51,2 Prozent traf das Team von Head Coach Brad Stevens auf dem Feld und verteidigte nebenbei auch mehr als ordentlich.

Letzteres trifft zumindest auf die zweite Halbzeit zu. Denn in Durchgang eins hielten die Gastgeber mehr als nur mit und nahmen sogar einen Vorsprung von einem Punkt mit in die Kabine. Danach ging aber nicht mehr viel: Plötzlich fanden nur noch gut ein Viertel der Feldwürfe ihren Weg durch die Reuse. Besonders die Starting Five enttäuschte in dieser Phase auf ganzer Linie.

Auf der anderen Seite ersetzte Marcus Smart den angeschlagenen Isaiah Thomas als Starter und war einer von sieben Gäste-Spielern, der zweistellig punktete (13). Avery Bradley wurde mit 23 Zählern Topscorer der Celtics, Jae Crowder kam auf ein Double-Double (17 Punkte, 10 Rebounds). Bester Mann der Magic war noch D.J. Augustin mit 15 Punkten und 4/6 Treffern von Downtown.

Brooklyn Nets (6-15) - Denver Nuggets (8-14) 116:111 (BOXSCORE)

Die Nets sind jetzt nicht unbedingt dafür bekannt, fette Blowout-Siege einzufahren. Gegen die Nuggets sah es aber genau danach aus: Im dritten Viertel nannten sie eine 29-Punkte-Führung ihr Eigen und sahen wie der sichere Sieger aus. Falls die Nets dann Pläne hatten, die Angelegenheit locker runter zu spielen, wurden diese allerdings durch die Gäste durchkreuzt.

Angeführt von Wilson Chandler und Rookie Jamal Murray kämpften sich die Nuggets Stück für Stück wieder heran und verkürzten 4:12 Minuten vor Schluss auf 99:103. Die Crunchtime war dann durchaus spannend, doch das Spiel ausgleichen konnten die Gäste letztendlich nicht mehr. So entschieden erfolgreiche Freiwürfe von Bojan Bogdanovic und Sean Kilpatrick den Abend.

Brook Lopez streute 24 Punkte und 8 Rebounds ein, Trevor Booker erzielte ein Double-Double. Auf der anderen Seite schwächelte die Starting Five, doch Chandler (27 Punkte, 15 Rebounds) und Nikola Jokic (14 Punkte, 11 Rebounds) sprangen in die Bresche.

Atlanta Hawks (11-12) - Miami Heat (7-15) 103:95 (BOXSCORE)

Sieben Spiele in 14 Tagen - und alle sieben gingen in die Hose. Kurzum: Die letzten zwei Wochen waren für die Hawks eine einzige Katastrophe. "Es gab nur eine Sache, über die wir in den letzten Tagen nachgedacht haben: Wie können wir endlich wieder ein Spiel gewinnen", erklärte Dwight Howard.

Und siehe da: Das ewige Grübeln hat geholfen. "Unser Einsatz und unsere Energie haben heute definitiv gestimmt. So war der Sieg nur logisch", ergänzte D12. Mit 23 Punkten und 17 Rebounds hatte der Center großen Anteil an dem befreienden Erfolg, Paul Millsap streute 21 Punkte ein.

Allerdings taten sich die Hawks offensiv phasenweise erneut schwer, da sie sich zu sehr auf ihre Jumper verließen und das Ball Movement erneut nicht die Hawks-Qualität der einstigen Erfolgs-Zeiten hatte. Doch immerhin steigerten sich die Hawks in der zweiten Halbzeit und spielten insgesamt 27 Assists.

7 davon gingen auf das Konto von Dennis Schröder, der 31 Minuten auf dem Feld stand und neben seinen Vorlagen auch mit 17 Punkten (8/15 FG) und 4 Rebounds überzeugte. Seine Ballverluste (2 Stück) hielten sich auch in Grenzen. Für die Heat avancierte Tyler Johnson zum Topscorer (27 Punkte), Goran Dragic legte 21 Zähler auf. Hassan Whiteside (8 Punkte, 12 Rebounds, 4 Turnover) blieb unter seinen Möglichkeiten.

Milwaukee Bucks (11-9) - Portland Trail Blazers (12-11) 115:107 (BOXSCORE)

Giannis Antetokounmpo. Wenn es bei ihm läuft, dann läuft es bei den Bucks - so, wie an diesem Abend. Mit 15 Punkten, 12 Rebounds und 11 Assists war der Greek Freak mal wieder an allen Ecken und Enden präsent und legte das siebte Triple-Double seiner Karriere auf. Mehr hat im Bucks-Trikot bis dato nur ein gewisser Kareem Abdul-Jabbar geschafft (acht Stück).

"Es war vielleicht offensiv nicht das flüssigste Spiel von Giannis", erklärte Head Coach Jason Kidd. "Aber er ist trotzdem in der Lage, seine Stats aufzufüllen. Er ist ein Gewinner und hilft seinem Team in vielen Aspekten des Spiels. Besonders die Art und Weise, wie er seine Mitspieler eingesetzt hat, war stark."

Spielentscheidend war das dritte Viertel, das die Bucks mit 34:18 für sich entschieden und währenddessen 61 Prozent aus dem Feld trafen. Besonders Jabari Parker war in diesem Durchgang gut drauf und erzielte 10 seiner 27 Punkte (11/23). Für die Gäste aus Portland legte Damian Lillard 30 Punkte (8/18 FG), 7 Rebounds und 6 Assists auf, C.J. McCollum kam auf 23 Zähler (9/15 FG).

Houston Rockets (15-7) - Los Angeles Lakers (10-14) 134:95 (BOXSCORE)

Die Rockets hatten noch eine Rechnung mit den Lakers offen, verloren sie doch den Season Opener etwas überraschend gegen die Lila-goldenen. Dass es diesmal anders laufen würde, bahnte sich schon im ersten Viertel an: Mit 43:27 ging der Eröffnungsabschnitt an die Texaner. Dabei trafen sie 65 Prozent aus dem Feld und 55 Prozent von Downtown.

Zwar kämpften sich die Lakers noch einmal auf 12 Punkte heran, doch ein anschließender 22-6-Run Houstons beantwortete alle Fragen. "Wir haben einfach ziemlich schlecht gespielt", brachte es Lakers-Guard Lou Williams auf den Punkt, der noch einer der besseren Akteure seines Teams war (24 Punkte).

Auf der anderen Seite lief Shooting Guard Eric Gordon heiß und glänzte mit einem Career High von 8 Treffern aus dem Dreipunkte-Land. Die daraus resultierenden 26 Punkten reichten, um Topscorer des Spiels zu werden. James Harden (25 Punkte, 6 Rebounds, 8 Assists) überzeugte ebenfalls.

New York Knicks (12-10) - Cleveland Cavaliers (15-5) 94:126 (BOXSCORE)

Eigentlich haben sich die Knicks in dieser Saison als eines der heimstärkeren Teams etabliert, doch gegen den Champion aus Ohio war auch im Madison Square Garden nichts zu holen. Es scheint also, als hätten die Cavs nach den drei Niederlagen in Folge ihren Fokus endgültig wiedergefunden. Vor allem von Downtown (55 Prozent, 22/40) ließen sie nichts anbrennen.

Vor dem Spiel wurde eifrig über die Beziehung von Phil Jackson und LeBron James diskutiert. Der Knicks-Präsident hatte mit seinen "Posse"-Aussagen für Aufsehen gesorgt - und nun kam es zum ersten Aufeinandertreffen seit dem Vorfall. Mit 25 Punkten (7/10 FG), 6 Rebounds und 7 Assists lieferte LBJ die sportliche Antwort. Einen Zusammenhang wollte er aber nicht herstellen: "Die Liebe für das Spiel motiviert mich und das Wissen, das meine Kinder mir im nationalen TV zusehen. Mehr brauche ich nicht."

Was er jedoch braucht, ist Unterstützung seiner Team-Kollegen, und die bekam er in Person von Kevin Love (21 Punkte) und Kyrie Irving (28 Punkte). Tristan Thompson glänzte mit 20 Rebounds (und 3 Punkten).

Bei den Knicks vertrat Brandon Jennings den angeschlagenen Derrick Rose in der Starting Five und legte 16 Punkte auf. Damit war er Topscorer seines Teams, da Carmelo Anthony (8 Punkte) und Kristaps Porzingis (12 Punkte, 5/15 FG) schwach spielten.

Dallas Mavericks (4-17) - Sacramento Kings (8-13) 89:120 (BOXSCORE)

Die Kings standen am Ende eines sechs Spiele andauernden Road Trips. Das hätte doch für die Mavs eine Chance sein können, den fünften Saisonsieg einzufahren? Theoretisch schon - doch spätestens die zweite Halbzeit zeigte, wie es derzeit um die Texaner bestellt ist.

Obwohl die Kings nicht gerade die höchste Intensität aller Zeiten an den Tag legten, hatten sie keine Probleme, die Hausherren nach dem Pausentee mit 64:37 zu dominieren. Dabei trafen die Mavs 35,1 Prozent aus dem Feld und 2/13 von der Dreierlinie. "Niemand will den langen Heimflug mit einer Niederlage im Gepäck antreten", freute sich DeMarcus Cousins. "Hoffentlich können wir aus diesem Erfolg etwas Momentum generieren."

Boogie legte 24 Punkte, 14 Rebounds und 7 Assists auf, womit er der Hauptgarant für den Sieg war. Darren Collison kam auf 19 Zähler. Bei den Mavericks fehlten vier wichtige Spieler: Für Dirk Nowitzki (Achillessehne) hat es immer noch nicht gereicht, Andrew Bogut (Knie) fällt auch vorerst aus. Seth Curry und J.J. Barea mischten ebenfalls nicht mit. Wenn es dann bei Harrison Barnes eher mäßig läuft (11 Punkte, 5/16 FG), ist wohl gegen kein Team was zu holen. Immerhin Deron Williams zeigte mit 20 Punkten und 6 Assists ein gutes Spiel.

"Das war eine sehr, sehr, sehr enttäuschende Vorstellung von uns. Besonders für die zweite Halbzeit gibt es keine Entschuldigung", ärgerte sich Mavs-Coach Rick Carlisle trotzdem.

Phoenix Suns (6-16) - Indiana Pacers (11-11) 94:109 (BOXSCORE)

Devin Booker ist einer der Shooting-Stars der Liga. Da war es eine Frage der Ehre für Pacers-Allrounder Paul George, sich den Suns-Topscorer höchstpersönlich vorzuknöpfen und aus dem Spiel zu nehmen: Er hielt Booker bei 13 Punkten und 4/13 Treffern aus dem Feld.

Das war PG-13 aber nicht genug. Denn auch offensiv zeigte er eines seiner besten Spiele der Saison und legte 25 Punkte bei 13 Rebounds auf. "Er ist noch jung und muss lernen, wie man mit physischen Verteidigern umgehen muss. Ich habe versucht, ihn von seinen Lieblings-Spots wegzuhalten, damit er sich nicht wohlfühlt", erklärte George seine Strategie gegen Booker.

Besonders im vierten Viertel gelang ihm das hervorragend. Die Pacers sicherten sich diesen Durchgang mit 27:14 und machten den Deckel auf diese Partie drauf. Neben George überzeugte Myles Turner mit 20 Punkten, Jeff Teague kam auf 19 nebst 11 Assists. Bester Mann der Suns war Eric Bledsoe (15 Punkte, 4 Assists).

Der Spielplan im Überblick