Isaiah Thomas zeigt gegen die Grizzlies das beste Spiel seiner Karriere, während die Warriors und Clippers völlig mühelos gewinnen. Die Spurs beenden die Siegesserie der Rockets, in Florida wird es wild und Carmelo Anthony beschert den Knicks einen dringend benötigten Sieg. In Sacramento fallen völlig bizarre Dinge vor.
Philadelphia 76ers (7-21) - New Orleans Pelicans (10-20) 93:108 (BOXSCORE)
Es war der dringend benötigte Sieg für die Pelicans, die nur zwei ihrer letzten zehn Spiele gewinnen konnten - und dafür konnten sie sich wieder einmal vor allem bei Anthony Davis bedanken. Die Braue kam alleine auf 31 Punkte und 16 Rebounds und sorgte dafür, dass New Orleans früh im vierten Viertel bereits mit 18 Punkten führte.
Philly gab sich indes nicht auf und kam dank eines Dreiers von Nik Stauskas fünf Minuten vor Schluss noch einmal auf 7 Punkte heran, enger wurde es danach aber nicht mehr, da die weiteren Chancen allesamt vergeben wurden. Da war es am Ende nicht so tragisch, dass New Orleans abermals nur 43 Prozent aus dem Feld traf.
Neben Davis überzeugten vor allem die Bankspieler Terrence Jones (17 Punkte, 10 Rebounds), E'Twaun Moore (15 Punkte) und Tim Frazier (10, dazu 6 Assists). Jrue Holiday kam auf 12 Punkte und 9 Assists, allerdings traf er nur vier seiner 14 Würfe. Bei den Sixers war Ersan Ilyasova mit 14 Punkten Topscorer, Joel Embiid (11, dazu 6 Rebounds) erlebte einen verhältnismäßig ruhigen Abend. Der zuletzt so viel diskutierte Nerlens Noel durfte ebenfalls für 7 Minuten ran, in denen er vier Zähler markierte.
Charlotte Hornets (16-13) - Los Angeles Lakers (11-20) 117:113 (BOXSCORE)
Die Talfahrt der Lakers geht weiter - und das, obwohl es in Charlotte lange Zeit sogar richtig gut aussah. Zwischenzeitlich führten die Gäste gar mit 19 Punkten und profitierten dabei vor allem von ihrer Wurfstärke von Downtown: Insgesamt versenkten die Lakers 16 Dreier, wobei Jordan Clarkson (25 Punkte, 7/9 3FG) und Nick Young (24, 5/10 3FG) den größten Schaden anrichteten.
Die 71 Punkte zur Halbzeit (Saisonrekord!) reichten den Lakers allerdings nicht: Mitte des dritten Viertels legte Charlotte einen 15:0-Run hin und war sofort wieder mittendrin im Geschäft. Vor allem Kemba Walker drehte nun auf und traf allein in dem Durchgang sieben seiner elf Würfe - der All-Star-Kandidat beendete die Partie mit abermals richtig starken 28 Punkten und 10 Assists.
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Ähnlich stark agierte auch Nicolas Batum (23 und 10), der 13 Sekunden vor Schluss mit einem Jumper dann auch für die endgültige Entscheidung sorgte. Die Hornets brachten L.A. die zehnte Niederlage im elften Spiel bei - und es blieb nicht bei dieser schlechten Nachricht. Während des Spiels verletzte sich auch noch Larry Nance am Knie und kehrte nicht mehr auf den Court zurück, Ergebnisse der Untersuchung stehen aber noch aus.
Toronto Raptors (20-8) - Brooklyn Nets (7-20) 116:104 (BOXSCORE)
Das Endergebnis sieht gar nicht so deutlich aus, aber die Angelegenheit zwischen Toronto und Brooklyn war genau das: Die Kanadier führten zwischenzeitlich mit 23 Punkten, der Rückstand wurde von Brooklyn erst in der Garbage Time ein wenig verkürzt. Dies war allerdings auch kein Wunder, zumal die Nets ohne ihren Topscorer Brook Lopez nach Toronto gereist waren.
Dort erwartete sie eine ausbalancierte Offense, die vom bärenstarken Kyle Lowry (23 Punkte, 8 Assists, 8/12 FG) angeführt wurde. Insgesamt kamen sechs Raptors auf zweistellige Punktzahlen, wobei Norman Powell mit 21 ein Saisonbestwert gelang. Jakob Pöltl kam ebenfalls für 5 Minuten zum Einsatz, blieb allerdings ohne Punkt.
Bei den Nets war Rondae Hollis-Jefferson mit 19 Punkten der beste Scorer.
New York Knicks (15-13) - Indiana Pacers (15-15) 118:111 (BOXSCORE)
Nach drei Niederlagen am Stück musste dringend mal wieder ein Sieg her für die Knicks - im dritten Viertel sah es allerdings überhaupt nicht danach aus. Doch nachdem die Pacers mit 15 Punkten in Führung gegangen waren, erinnerte sich Carmelo Anthony daran, dass er ja immer noch einer der besten Scorer der Welt ist. 26 seiner 35 Punkte (Season High) erzielte Melo in der zweiten Hälfte und war dabei tonangebend für das Comeback der Knickerbockers.
Unterstützung erhielt Melo vor allem von Derrick Rose (24 Punkte), Kristaps Porzingis (21) und Joakim Noah (11, dazu 11 Rebounds). Pacers-Star Paul George wurde von Anthony klar in den Schatten gestellt (16 Punkte, 6/16 FG), Topscorer für Indy waren Thaddeus Young und Myles Turner mit jeweils 21 Punkten.
Auch Jeff Teague lieferte mit 17 Punkten und 12 Assists eigentlich eine richtig starke Partie - am Ende schien dem Team aber doch wieder ein wenig die Luft auszugehen. Bezeichnend: Indiana weist diese Saison bei der zweiten Nacht von Back-to-Backs eine 1-6-Bilanz auf.
Miami Heat (9-20) - Orlando Magic (13-17) 130:136 2OT (BOXSCORE)
Das Duell Miami gegen Orlando mag außerhalb von Florida nicht unbedingt dasjenige sein, dass die Leute in Scharen vor die Mattscheibe zieht - aber das könnte sich nach dieser irren Partie ändern! Mehr Drama und Momentum-Wechsel sieht man in der NBA definitiv nicht alle Tage.
Am Ende siegte Orlando nach zwei Verlängerungen - allerdings unter fleißiger Mithilfe der Heat. Miami führte in der letzten Minute der regulären Spielzeit mit 5 Punkten, 40 Sekunden vor Schluss der ersten Overtime mit 4 Punkten, aber beide Male konnten sie die Führung nicht über die Zeit retten.
Besonders teuer kam sie dabei die Freiwurfschwäche zu stehen, allein in der ersten OT ließen die Heat vier Freebies in Folge liegen (insgesamt 69,2 Prozent FT). Da halfen auch die 32 Punkte und 15 Rebounds von Hassan Whiteside nichts, ebenso wenig wie die 32 von Tyler Johnson (Career High), die gleichzeitig einen Rekord für Heat-Bankspieler darstellten.
Bei den Magic verteilte sich die Scoring-Last auf ein paar mehr Schultern. Nikola Vucevic und Evan Fournier waren mit jeweils 26 Punkten die Topscorer, den Rest übernahmen Elfrid Payton (22 Punkte) und Serge Ibaka (20). Jeff Green (14) war mit einem Treffer zum Ausgleich eine Sekunde vor dem Ende der ersten Overtime ebenfalls einer der Helden dieses Abends.
Houston Rockets (21-8) - San Antonio Spurs (23-5) 100:102 (BOXSCORE)
Zehn Siege in Folge hatten die Rockets geholt und es hätte gut und gerne auch noch den elften geben können. Zwar hatte Patty Mills 12,9 Sekunden vor Schluss den Dreier zur 2-Punkte-Führung San Antonios getroffen, danach hatten aber sowohl Eric Gordon als auch James Harden - zwei erwiesenermaßen recht gute Schützen - noch Chancen, das Spiel per Dreier zu drehen. Es sollte jedoch nicht sein, Hardens letzter Versuch mit dem Buzzer prallte vom Ring ab.
Es passte irgendwie zu dem Spiel der Rockets: In der letzten Minute hatte man noch mit 4 Punkten geführt, danach aber erst einen Dreier von Danny Green zugelassen und dann zweimal innerhalb von zehn Sekunden den Ball hergeschenkt. Überhaupt erzielten die Rockets in den letzten vier Minuten des Spiels nur noch zwei Field Goals und sahen zu, wie ihre Führung nach und nach in einen Rückstand umgewandelt wurde.
Harden (31 Punkte, 10 Rebounds, 7 Assists) hatte zuvor wieder einmal bockstark gespielt, am Ende des Spiels gelang aber auch ihm nicht mehr viel und Unterstützung fehlte ohnehin, Trevor Ariza (16 Punkte) ausgenommen. Bei den Spurs, die nun ihren fünften Sieg in Folge feiern durften, war Kawhi Leonard mit 21 Punkten der Topscorer, dazu sammelten LaMarcus Aldridge (17, 10 Rebounds) und Pau Gasol (10 und 10) jeweils Double-Doubles.
Memphis Grizzlies (18-12) - Boston Celtics (16-12) 109:112 OT (BOXSCORE)
Zur Halbzeit hätte man beinahe meinen können, dass die Celtics den Trip nach Memphis gar nicht erst hätten antreten sollen. Die Grünen agierten völlig desolat und standen zur Halbzeit bei nur 31 Punkten, klarer Minusrekord in dieser Saison. Memphis war zwar auch nicht unbedingt brillant, 45 Punkte reichten aber zur komfortablen Führung - hätte man meinen sollen. Doch die Halbzeit-Ansprache von Brad Stevens fruchtete offensichtlich.
70 Punkte erzielten die Celtics in der zweiten Halbzeit, 15 weitere in der Overtime - gegen die beste Defense der NBA. Es war ein unfassbar spannendes Hin und Her, da auch die Grizzlies mit der Zeit eher besser als schlechter wurden. Die Grizzlies hatten bisher ja eigentlich die beste Bilanz aller Teams in engen Spielen, aber an diesem Tag fanden sie ihren 1,75 m großen Meister namens Isaiah Thomas.
IT4 hatte in der ersten Halbzeit auch bloß 8 Punkte erzielt, danach folgten aber 36 weitere - und damit am Ende ein Career High von 44 (10/16 FG, 17/17 FT!). Er war schlicht und einfach nicht zu stoppen und erzielte auch in der Overtime noch 7 Zähler. Dagegen kamen auch die starken Troy Daniels und Marc Gasol (je 24 Punkte) nicht an. "Er nimmt gerne wichtige Würfe und er trifft auch gerne wichtige Würfe", grinste Stevens nach dem Spiel über die Leistung von Thomas.
Los Angeles Clippers (21-8) - Denver Nuggets (12-17) 119:102 (BOXSCORE)
Start-Ziel-Sieg für die Clips: Von Beginn der Partie an sahen die jungen Nuggets nicht wirklich einen Stich. Die Clippers lagen nie hinten, führten schon im dritten Durchgang teilweise mit knapp 30 Punkten und konnten sich daher relativ früh zurücklehnen und entspannen. Dabei war der frisch operierte Blake Griffin gar nicht erst mit von der Partie.
Griffin wurde in der Starting Five durch Oldie Paul Pierce ersetzt, die Show schmissen aber erwartungsgemäß andere. Chris Paul brillierte mit 16 Punkten, 15 Assists und 8 Rebounds, auch DeAndre Jordan holte mit 13 Punkten und 13 Rebounds das obligatorische Double-Double. Topscorer der Clippers war allerdings J.J. Redick, der für seine sieben Dreier ganze neun Versuche brauchte und am Ende 27 Zähler auf dem Konto hatte.
Damit hatte er die Perimeter-Ausbeute der Nuggets nahezu im Alleingang egalisiert - nur Danilo Gallinari traf sicher von Downtown (17 Punkte, 4/8 3FG), während Denver als Team nur elf von 39 Dreiern im Korb unterbrachte. Topscorer des Teams war Will Barton mit 22 Zählern von der Bank, Emmanuel Mudiay erlebte einen mehr als gebrauchten Abend (0 Punkte, 0/9 FG).
Golden State Warriors (25-4) - Utah Jazz (18-11) 104:74 (BOXSCORE)
Die Jazz waren zuletzt eins der besten Teams der Liga und vor allem defensiv immer mal wieder in einer Klasse für sich. Das Duell mit den Warriors wurde daher mit großer Spannung erwartet, auch wenn in dieser Partie George Hill und Derrick Favors ausfielen, da über Utah gelegentlich ja sogar als Sleeper diskutiert wird. Nun: Allzu große Angst vor den Jazz werden die Warriors nach dieser Partie wohl vorerst nicht mehr haben.
Im ersten Viertel lief bei beiden Teams noch recht wenig zusammen, danach jedoch drehten die Dubs auf und ließen nicht den Hauch eines Zweifels daran, wer die explosivste Offense der Liga ins Rennen schickt. Zur Halbzeit waren es bereits 22 Punkte Unterschied zwischen beiden Teams - und es wurde auch danach nicht besser für Utah. Im Gegenteil.
Von den Startern der Jazz erreichte nur Rudy Gobert ansatzweise Normalform (11 Punkte, 16 Rebounds, 2 Blocks), Rodney Hood und Dante Exum blieben sogar komplett ohne Punkt. Gordon Hayward (6 Punkte) erging es auch nicht viel besser, Topscorer war noch Joe Johnson mit 14 Punkten von der Bank.
Die Starter Golden States hingegen erzielten gemeinsam 81 Punkte, wobei Stephen Curry (25, 8/18 FG) und Kevin Durant (22, 8/14) die besten Scorer waren. Draymond Green kam auf starke 15 Punkte, 11 Rebounds, 4 Assists und 5 Steals - und das, obwohl nahezu die komplette zweite Halbzeit zu einer glorifizierten Garbage Time verkam. Machtdemonstration der Dubs!
Sacramento Kings (11-17) - Portland Trail Blazers (13-17) 126:121 (BOXSCORE)
Was war das für eine völlig bekloppte Schlussphase! 35 Sekunden vor dem Schluss traf DeMarcus Cousins einen Layup mit Foul, der seinen eigenen Punktestand auf 54 und die Kings mit 2 Punkten in Führung brachte. So weit, so gut - allerdings bekam er für seinen Jubel über die Aktion ein zweites Technical und wurde der Halle verwiesen. Begründung: Er hatte seinen Mundschutz in Richtung der Blazers-Bank ausgespuckt.
Oder doch nicht? Die Referees berieten sich kurz und holten zur Überraschung aller auf einmal Cousins aus dem Kabinengang zurück, in den er kopfschüttelnd bereits gerannt war. Das Kopfschütteln übernahmen nun andere, allen voran Blazers-Coach Terry Stotts, aber die Entscheidung war gefallen! Statt einer Ejection bekam Cousins den noch ausstehenden Freiwurf und versenkte ihn, am anderen Ende des Courts räumte er dann noch Damian Lillard ab und fuhr letztendlich den Sieg für die Kings nach Hause.
55 Punkte (17/28 FG, 16/17 FT!), 13 Rebounds, 3 Blocks und ein Sieg - eigentlich hätte Cousins am Ende allen Grund gehabt, zufrieden zu sein, stattdessen gab er noch auf dem Court ein Interview, bei dem er austickte und sich über die Spielweise seines Gegenspielers Mason Plumlee (27 Punkte, 13 Rebounds) und andere Dinge beschwerte, bevor der Ton bei der TV-Übertragung vorsichtshalber abgeschaltet wurde. Danach stapfte er wutentbrannt von dannen und ließ verwirrte Gesichter zurück.
Angesichts des bizarren Boogie-Dramas ging völlig unter, dass auch C.J. McCollum einen bockstarken Abend hinlegte (36 Punkte) oder dass Lillards 15 Assists ein Career High waren - über diese Partie wird aus anderen Gründen noch zu sprechen sein.