Die Golden State Warriors spielen die hilflosen Toronto Raptors zu Beginn des Spiels an die Wand, werden dann aber nachlässig und müssen zittern. Der überragende Kevin Durant rettet sein Team aber. Jimmy Butler schenkt den Bulls trotz Verletzung den Sieg mit einem großartigen Buzzer-Beater und die Clippers taumeln in die Krise.
Washington Wizards (15-16) - Indiana Pacers (15-18) 111:105 (BOXSCORE)
Die Wizards bleiben weiter eines der formstärksten Teams der Liga, während die Pacers beim großen Abend von John Wall die vierte Niederlage in Folge kassierten. Washingtons Point Guard war mit 36 Punkten nicht nur Topscorer des Spiels, er schrammte mit 11 Rebounds und 9 Assists auch nur knapp an seinem ersten Triple-Double der Saison vorbei und war in der Schlussphase der entscheidende Mann.
Nach einem starken zweiten Viertel und einer Zehn-Punkte-Führung zur Halbzeit waren die Hausherren auf dem besten Weg zum nächsten Sieg, ehe Indiana durch einen 8:0-Run im dritten Viertel wieder herankam und das Match in der Folge offen gestaltete. Gerade der stark aufspielende Paul George (34 Punkte, 10/20 FG) brachte die Gäste immer wieder heran.
Wall allerdings ließ sich nicht beirren und stellte mit 12 Punkten in Folge wieder einen zweistelligen Vorsprung her. Die Pacers knabberten zwar dank George und Jeff Teague (19 Punkte, 11 Assists) immer wieder am Comeback, doch gut anderthalb Minuten vor Schluss besiegelte der ebenfalls starke Otto Porter (22 Punkte, 6/10 FG) das Schicksal der Pacers per Dreier.
Zuvor war es vor allem die Überlegenheit unter den Brettern, welche den Wizards half. Angeführt von Marcin Gortat (13 Punkte, 16 Rebounds) ging das Duell gegen Myles Turner (15 Punkte, 8 Rebounds) und Co. mit 54:34 klar an die Hauptstädter, die sich lediglich leichte Sorgen um Bradley Beal machen sollten, der im ersten Viertel umknickte und nur 18 Minuten auf dem Feld stand.
Orlando Magic (15-19) - Charlotte Hornets (18-14) 101:120 (BOXSCORE)
Glasklare Angelegenheit in Orlando, wo die Magic wohl selbst nicht gedacht hätten, derart gegen die Gäste unter die Räder zu kommen. Bis zur Halbzeit sah es eigentlich auch noch gut aus für das Team von Frank Vogel, das zur Pause nur mit fünf Punkten zurücklag.
Orlando erwischte allerdings einen brutal schwachen Start in den zweiten Durchgang und mussten schon relativ früh jegliche Hoffnungen auf ein Comeback begraben. Mit einem 28:2-Run Mitte des dritten Viertels machten die Hornets alles klar. Im Schlussviertel konnten sich schließlich alle Starter schonen, weswegen die Hausherren noch etwas Ergebniskosmetik betrieben.
Hätte Charlotte noch um den Sieg kämpfen müssen, wäre wohl auch Nicolas Batum auf ein Triple-Double gekommen. So sah der Franzose, der zuvor 20 Punkte, 9 Rebounds und 8 Assists erzielt hatte, am Schluss aber ebenso zu wie Topscorer Kemba Walker (21 Punkte, 8/12 FG).
Die Hornets kamen am Ende auf eine Wurfquote von 54,8 Prozent. Orlando war in der Verteidigung fast immer im Hintertreffen, wobei hinter Nikola Vucevic (21 Punkte, 10/13 FG) und Serge Ibaka (20 Punkte, 7 Rebounds) auch vorne die verlässlichen Scorer fehlten. Immerhin erhielt Sophomore Mario Hezonja mal wieder etwas mehr Spielzeit und überzeugte in der Garbage Time mit 10 Punkten (4/6 FG).
Detroit Pistons (15-19) - Milwaukee Bucks (15-15) 94:119 (BOXSCORE)
Nach dem Überraschungserfolg gegen müde Cavs ohne LeBron geht es wieder abwärts für die Pistons, die ihre sechste Pleite aus den letzten sieben Spielen kassierten und gegen den Division-Rivalen letztendlich chancenlos waren. Die Bucks bauten sich Stück für Stück eine größere Führung auf und punkteten sich im letzten Viertel noch zum Blowout.
Der überragende Mann bei Milwaukee war dieses Mal aber zur Abwechslung nicht Giannis Anteokounmpo. Der Greek Freak glänzte zwar wieder mit 23 Punkten, 5 Rebounds und 8 Assists sowie einem Monster Dunk während des Spiels, stand dabei aber im Schatten von Kollege Jabari Parker, der mit 31 Punkten (13/18 FG), 9 Rebounds und 7 Assists noch einmal herausstach.
Die Bucks, bei denen Greg Monroe (14 Punkte, 6 Assists) an alter Wirkungsstätte mit Buh-Rufen bedacht wurde, sind eigentlich eines der schlechtesten NBA-Teams aus der Distanz, trafen im Palace aber 11 ihrer 22 Dreier, vor allem weil sie den Spalding gut laufen ließen (36 Assists).
Die Pistons taten sich dagegen vor allem defensiv ungewöhnlich schwer, weswegen auch die 23 Punkte und 12 Rebounds, die Tobias Harris von der Bank beisteuerte ebenso wenig halfen wie die 16 Zähler und 9 Rebounds von Andre Drummond.
Chicago Bulls (16-16) - Brooklyn Nets (8-23) 101:99 (BOXSCORE)
Das schlechteste Auswärtsteam der Association zu Gast im United Center? Die Bulls-Fans dürften schon geahnt haben, dass das für ihr Team eine schwierige Nummer geben könnte, da es Chicago gerade gegen vermeintlich leichte Gegner in dieser Saison schwer fällt, die nötige Motivation aufzubringen.
Dementsprechend startete das Spiel auch gleich mal mit einem 9:0-Run der Nets, die über die meisten Phasen des insgesamt sehr engen Spiels die Oberhand hatten. So auch gut zwei Minuten vor Schluss, als Brooklyn mit 97:90 führte. Doch die Bulls kamen zurück. Michael Carter-Williams (4 Punkte, 6 Rebounds) glich anderthalb Minuten vor Schluss aus.
Die Bulls gingen sogar in Führung, ehe der überragende Brook Lopez (33 Punkte, 5/6 Dreier) mit einem grandiosen Slam Dunk über seinen Bruder 12,6 Sekunden vor Schluss ausglich. Dann allerdings schlug die große Stunde des zuvor schon unfassbaren Jimmy Butler, der am Ende auf einen Saisonbestwert von 40 Punkten sowie 11 Rebounds und 4 Steals kam.
Butler, der im letzten Viertel noch mit einer Verletzung vom Feld getragen wurde, kehrte kurz vor Schluss ins Spiel zurück und machte in den letzten zweieinhalb Minuten alleine 9 seiner 40 Punkte. Die beiden letzten brachten die Entscheidung. Kurz vor Ablauf der Uhr stieg Jimmy Buckets zum Wurf aus gut fünf Metern hoch und verwandelte den Stepback Jumper über Bojan Bogdanovic mit dem Buzzer zum Sieg. Ein Wahnsinnswurf und der Jubel kannte keine Grenzen mehr.
New Orleans Pelicans (13-21) - Los Angeles Clippers (22-12) 102:98 (BOXSCORE)
Die Clippers sind weiter im Abwärtsstrudel, dabei sah in New Orleans lange alles nach einer Trendwende nach zuletzt drei Niederlagen in Folge aus. Chris Paul kehrte nach seiner drei Spiele andauernden Verletzungspause zurück und erzielte gleich wieder 21 Punkte, 8 Rebounds und 6 Assists.
Nach dem ersten Viertel, in dem DeAndre Jordan, der am Ende auf 13 Punkte und 25 Rebounds kam, als erster Spieler diese Saison bereits nach zwölf Minuten ein Double-Double (10 Punkte, 11 Rebounds) auf dem Konto hatte, schien das Team von Doc Rivers auf der Siegerstraße. Die Pelicans haderten, Head Coach Alvin Gentry wurde bereits im zweiten Viertel nach seinem zweiten technischen Foul auf die Tribüne geschickt, wodurch Assistent Darren Erman an der Seitenlinie das Zepter übernahm.
Erman war es schließlich auch, der seinem Team in der Halbzeit ins Gewissen redete, denn die Pelicans kamen mit enorm viel Schwung aus der Kabine und begannen das Spiel angeführt von Anthony Davis (20 Punkte, 8/16 FG), der dieses Mal als Center auflief, sowie einem bärenstarken Buddy Hield (17 Punkte, 7/11 FG) langsam zu übernehmen.
Als die Braue fünf Minuten vor Schluss einen Alley-Oop-Dunk zur Sieben-Punkte-Führung reinhämmerte, sah es bereits nach einem Sieg für die Gastgeber aus, gut anderthalb Minuten vor Schluss baute Davis schließlich per Layup auf acht Punkte aus und sorgte für die Entscheidung, die Clippers, die nun ihre letzten vier Spiele allesamt gegen West-Teams mit einer Negativ-Bilanz verloren haben, konnten nur noch Ergebniskosmetik betreiben.
San Antonio Spurs (26-6) - Phoenix Suns (9-23) 119:98 (BOXSCORE)
Schaut man nach dem Spiel auf das Ergebnis, sieht alles nach einem standesgemäßen und nie gefährdeten Heimsieg der Spurs aus. In Wahrheit lieferten die Suns den Hausherren lange Zeit aber einen heißen Kampf und nutzten die Schläfrigkeit der Spurs gerade in der ersten Hälfte aus.
So ging Phoenix mit einem Sechs-Punkte-Vorsprung in die Pause. Diesen bauten die Gäste nach der Pause zwischenzeitlich sogar auf zehn Punkte aus, ehe die Texaner beschlossen, sich zusammenzureißen und angesichts eines verärgerten Gregg Popovich damit begannen, vernünftig Basketball zu spielen.
San Antonio schaltete defensiv drei Gänge höher und trieb die Gäste fortan in den Wahnsinn, alleine im letzten Viertel, das die Spurs schließlich mit 30:16 für sich entschieden, zwangen sie die Suns zu sieben Ballverlusten. So schmiss Phoenix das Spiel schließlich mit 21 Turnovern selbst weg. So war schließlich auch die tolle Leistung der Second Unit um T.J. Warren (23 Punkte, 6 Rebounds), Dragan Bender (10 Punkte, 4/4 FG) und Brandon Knight (14 Punkte) wertlos.
Bei den Spurs, die auf den an einer Magen-Darm-Grippe erkrankten Kawhi Leonard verzichten mussten, war LaMarcus Aldridge mit 27 Punkten (10/12 FG) Topscorer, während Pau Gasol mit 16 Punkten und 10 Rebounds auf ein Double-Double kam.
Denver Nuggets (14-18) - Minnesota Timberwolves (10-22) 105:103 (BOXSCORE)
Die früher weit verbreitete Ansicht, wonach die weißen Jungs nicht springen können und die großen Kerle nicht passen können, ist nun schon länger Geschichte in der NBA. Wer dennoch meint, dass Center nicht wirklich als Spielmacher taugen, sollte sich vielleicht das Tape des Duells zwischen Nikola Jokic und Karl-Anthony Towns ansehen.
Die beiden Big Men lieferten sich ein beinahe surreales Duell um die Krone des besten Assistgebers des Spiels, die sich am Ende Nuggets-Center Jokic aufsetzen durfte, der neben seinen 16 Punkten und 8 Rebounds eben auch 11 Assists verteilte. Gegenüber Towns dagegen erzielte allerdings mit 15 Punkten, 11 Rebounds und 10 Assists ein Triple-Double, das erste seiner jungen Karriere.
Doch auch abgesehen vom Duell in der Mitte lieferten sich die beiden Teams ein sehr spannendes Duell, das immer wieder von kleineren und größeren Runs geprägt war. Andrew Wiggins (25 Punkte, 11/20 FG) hatte schließlich kurz vor Schluss von der Freiwurflinie ausgeglichen, ehe Danilo Gallinari (18 Punkte, 6/9 FG) mit einem schwierigen Jumper 27 Sekunden vor Schluss für die 105:103-Führung gesorgt hatte.
Den Timberwolves blieb am Ende noch viel Zeit. Wieder übernahm Wiggins die Verantwortung und zog zum Korb, wurde dort aber mit einem bärenstark Block von Wilson Chandler (17 Punkte, 7 Rebounds) aus dem Weg geräumt. Gary Harris schnappte sich den Rebound, ließ sich aber den Ball klauen, sodass Minny noch einmal die Chance auf den Sieg hatte, doch Zach LaVine (17 Punkte, 7/17 FG) vergab schließlich mit dem Buzzer, sodass sich Denver den zweiten Sieg in Serie holte.
Portland Trail Blazers (14-20) - Sacramento Kings (14-18) 102:89 (BOXSCORE)
Die Vorzeichen sprachen nicht gerade für die Trail Blazers, die mit sechs Niederlagen am Stück als Gepäck ins Spiel gegen die Kings gingen, die ihre letzten vier Spiele gewonnen hatten. Zu allem Überfluss fehlte auch Damian Lillard zum zweiten Mal in Folge aufgrund von Problemen am Knöchel.
Doch Portland ließ sich davon nichts anmerken. Die Blazers erwischten gleich den besseren Start, holten das erste Viertel mit 30:21 für sich und führten zur Pause bereits mit 16 Punkten Vorsprung. Jene Führung brauchte das Team von Terry Stotts schließlich nur noch zu verteidigen und tat das mehr oder weniger souverän.
Ein Slam Dunk vom starken Mason Plumlee (12 Punkte, 14 Rebounds) sorgte gut eine Minute vor Schluss für die endgültige Entscheidung für die Blazers, bei denen in Abwesenheit des Topscorers gleich sechs Spieler zweistellig punkteten, wobei sich C.J. McCollum (20 Punkte, 6/18 FG) und Meyers Leonard (16 Punkte, 5 Rebounds) besonders hervortaten.
Die Kings dagegen hatten von Beginn an Probleme mit dem Wurf. Abgesehen vom gewohnt überragenden DeMarcus Cousins (28 Punkte, 8/19 FG, 8 Rebounds, 6 Assists) und Matt Barnes (13 Punkte, 5/11 FG) tat sich Sacramento schwer in der Offensive, wobei vor allem die Guards ausgenommen von Garret Temple (14 Punkte, 6/13 FG) durchweg enttäuschten.
Golden State Warriors (28-5) - Toronto Raptors (22-9) 121:111 (BOXSCORE)
Was war das für ein unfassbarer Start der Dubs? Eigentlich konnte man gegen die Raptors ein spannendes Spiel erwarten, doch der Vize-Champ hatte wohl noch reichlich Wut im Bauch von der Last-Minute-Niederlage gegen die Cavs. Mit 42:17 fertigten die Warriors die Gäste aus Kanada im ersten Viertel ab. 72 Prozent der Feldwürfe saßen, 6 von 9 Dreiern fanden den Weg ins Ziel, die Raptors trafen nur 5 ihrer 26 Versuche aus dem Feld.
Toronto steckte zwar nicht auf, schien aber nach dem 25-Punkte-Rückstand bereits hoffnungslos hinten, gerade weil die Warriors auch weiter heiß blieben. Zur Halbzeit führten die Hausherren noch immer mit 72:45. Dann allerdings begannen die Dubs nachlässig zu werden. Sie warfen den Ball etliche Male weg (20:7 Turnover Warriors), nahmen sinnlose Würfe und brachten die Gäste Stück für Stück ein wenig heran.
Es wirkte stets harmlos, der Rückstand zu groß, doch nachdem die Warriors im letzten Viertel drei Minuten lang ohne Punkt geblieben waren und die in dieser Phase von Kyle Lowry (27 Punkte, 6 Rebounds, 11 Assists) angeführten Raptors ganz plötzlich durch einen Jumper von DeMarre Carroll drei Minuten vor dem Ende auf fünf Punkte Rückstand dran waren, wurde es kurzzeitig ganz still in der Arena. Doch die Warriors fingen sich zur rechten Zeit wieder.
Stephen Curry (28 Punkte, 7 Rebounds, 7 Assists) holte zwei Minuten vor dem Ende einen enorm wichtigen Offensivrebound und verwandelte im Anschluss beide Freiwürfe, ehe der unglaublich starke Kevin Durant (22 Punkte, 17 Rebounds, 7 Assists, 5 Blocks) mit einem phänomenalen Block anderthalb Minuten vor Schluss alles klar machte, als er Torontos Topscorer DeMar DeRozan (29 Punkte, 6 Assists) beim Dunkversuch blitzsauber abräumte. So gab es schließlich doch noch das Happy End für die Gastgeber, die bereits nach zwölf Minuten wie der sichere Sieger aussahen.