Was für ein Spiel von Kawhi Leonard. Am Ende standen 41 Punkte (15/30 FG) für "The Claw" im Boxscore. Ein Karriererekord für den Small Forward, der nicht nur sein sechstes 30-Punkte-Spiel in Folge auflegte, sondern auch in der Defensive gegen LeBron James groß aufspielte.
Der King lieferte trotzdem einen heißen Kampf, kam selbst auf 29 Punkte (11/16 FG), 6 Rebounds sowie 7 Assists und schickte das Spiel mit einem irren Dreier in die Overtime, wo die Spurs die Oberhand behielten.
In einem großartigen Offensivfestival trafen beide Teams die Hälfte ihrer Feldwürfe. Bei den Cavs fielen auch Kyrie Irving (29 Punkte, 9 Assists) und Tristan Thompson (14 Punkte, 12 Rebounds) auf, während Kevin Love trotz Double-Double (13 Punkte, 11 Rebounds) zur tragischen Figur wurde. Bei den Gästen legten David Lee (14 Punkte, 11 Rebounds) und LaMarcus Aldridge (16 Punkte, 12 Rebounds) Double-Doubles auf.
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Die Reaktionen:
Gregg Popovich (Trainer Spurs): "Kawhi ist der Schlüssel. Seine Arbeitseinstellung, sein Selbstbewusstsein, seine mentale Härte und wie er in der Defensive auftritt, ist beeindruckend."
LeBron James (Cavaliers): "Wir haben es am Ende verbockt. Wir hatten eine Auszeit, Coach hat den Spielzug aufgezeichnet und als Team, das wieder Champion werden will, dürfen wir uns so etwas nicht erlauben."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Den Spurs fehlten die Verletzten Parker und Gasol. Der Spanier war gestern an der Hand operiert worden, der Franzose wegen einer Verletzung am Fuß in San Antonio geblieben. So ging wie zuletzt gegen die Nuggets Rookie Dejounte Murray an der Seite von Green, Leonard, Aldridge und Lee an den Start. Bei Cleveland starteten wie immer Irving, Shumpert, James, Love und Thompson.
1. Viertel: Auf und ab zu Beginn. Die Cavs stellten dank James sowie Dreiern von Shumpert und Love schnell auf 12:4, ehe Popovich früh die erste Auszeit nahm. In der Folge kamen die Spurs zurück. Fastbreak-Dunks von Lee und Leonard sowie ein feiner Layup von Rookie Murray brachten die Texaner wieder auf 14:12 ran, bevor die Cavs ihr Auszeit nahmen und direkt danach einen 10:2-Run starteten. Diesen Vorsprung hielten die Hausherren. 33:22.
2. Viertel: Die Spurs starteten furios ins Viertel, machten in gut vier Minuten dank eines 19:2-Runs aus einem Elf-Punkte-Rückstand eine Sechs-Punkte-Führung. Dank des stärker werdenden Irving glich Cleveland wieder aus, ehe der groß aufspielende Murray wieder auf sieben Punkte stellte. Dann leisteten sich die Gäste aber einige unnötige Ballverluste, die Cavs trafen wieder aus der Distanz und führten 58:57 zur Pause.
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3. Viertel: Die großen Runs gab es in der ersten Hälfte, in Halbzeit zwei konnte sich keines der Teams absetzen. Immer wieder wurden Antworten aus der Distanz oder im Fastbreak gefunden, wobei der offensive Motor auf beiden Seiten nicht ins Stottern kam. Die Zuschauer sahen ein fantastisches Spiel. Erst Sekunden vor der Sirene machten die Cavs zwei schnelle Dreier und führten so vor dem Schlussviertel 90:84.
4. Viertel: Die Gäste starteten mit einem 9:0 ins Viertel. Die Cavs fanden kaum noch Lösungen und sechs Minuten vor dem Ende sorgte Mills für eine Neun-Punkte-Führung. Cleveland robbte sich auf fünf heran. Anderthalb Minuten vor Schluss vergab Love zwei komplett freie Dreier. Dann aber schlug die Stunde von James, der erst zwei Freiwürfe verwandelte und 30 Sekunden vor Schluss einen Dreier mehr als einen Meter hinter der Linie zum Ausgleich reindonnerte. Leonard verlegte im Anschluss, dem Champ blieben 13 Sekunden für den letzten Angriff. James vergab aus der Distanz. 107:107. Overtime.
OT: Irving hielt Cleveland mit sechs Punkten in Front, ehe Mills per Dreier die Führung besorgte und Aldridge auf drei Punkte ausbaute. James scheiterte mit einem wilden Dreier. Der Abpraller ging an die Cavs, doch James spielte einen Pass ins Aus. Dafür provozierte er danach einen Jumpball gegen Leonard, den er auch gewann. Love griff sich das Leder, spielte aber im Fallen in die Hände von Leonard, der nach vorne stürmte und zur vermeintlichen Entscheidung reinstopfte. Cleveland brachte Aldridge noch einmal an die Linie, der beide Freiwürfe vergab, sodass den Cavs 0,5 Sekunden für den letzten Angriff blieben. Tatsächlich bekam Love noch einmal völlig frei die Chance auf den Ausgleich aus der Ecke. Doch er vergab. 118:115 Spurs.
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Der Star des Spiels: Kawhi Leonard. Was für ein unglaubliches Spiel an beiden Enden des Feldes. James' Quoten mögen täuschen, aber die Klaue spielte wieder grandiose Defense gegen LeBron, der seine Punkte fast nur gegen andere Gegenspieler erzielte und sich unter Druck von Leonard 7 Turnover leistete. Das war nicht genug: Auch offensiv drehte Leonard auf, war Dreh- und Angelpunkt der Spurs-Offense und mit 41 Punkten Topscorer des Spiels.
Der Flop des Spiels: Kevin Love. Der Power Forward ging noch angeschlagen ins Spiel und hatte Probleme, seinen Rhythmus zu finden. An den Brettern hatte er häufiger das Nachsehen gegen Aldridge, der 4 Offensirebounds holte. Vorne vergab er etliche offene Dreier (3/11 aus der Distanz), darunter zwei ganz wichtige im letzten Viertel sowie den potenziellen Wurf zur zweiten Overtime.
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Das fiel auf:
- Aufgrund der herausragenden individuellen Klasse beider Teams an beiden Enden des Courts war die Frage, ob die Defense oder Offense das Spiel prägen würde. Die Antwort war deutlich. Es wurde nicht lange gefackelt: Hohe Pace, viele Abschlüsse und gnadenloser Offensivbasketball auf beiden Seiten, wobei beide Teams nach vier Vierteln mehr als die Hälfte ihrer Feldwürfe verwandelt hatten. Die Spurs kamen alleine im zweiten Viertel auf unglaubliche 14 verwandelte Feldwürfe bei 17 Versuchen. So entwickelte sich ein für die Zuschauer höchst attraktives Match.
- Die Cavs setzten in der Offense auf viele Switches, wobei die Spurs darauf in den einzelnen Matchups stark reagieren konnten. Aufgrund der Größe von Rookie Murray verfügten die Texaner über extrem viel Länge in der Startformation und konnten gerade auf den Positionen eins bis drei relativ gut mithalten. Die Switches hatten einen Grund: Kawhi Leonard. Immer wenn der Spurs-Superstar James verteidigte, bekamen die Hausherren vorne Probleme.
- Während Cleveland in den einzelnen Matchups teilweise Probleme hatte, funktionierte das Spacing und Ball-Movement des Champions großartig. Fast immer wenn der Spalding ins Rollen kam, gab es am Ende Punkte für Cleveland. Bester Beweis: 54,5 Prozent verwandelte Dreier zur Pause.
- Rookie Dejounte Murray vertrat Tony Parker erneut mehr als gut. Schon gegen die Nuggets hatte der Spurs-Guard mit 24 Punkten geglänzt und durfte so auch in Cleveland starten, wo er Irving gleich mehrfach vor Probleme stellte und gerade in der Transition glänzte. Mit 14 Punkten (7/10 FG) und 6 Assists wieder ein starker Auftritt.