Zwei der schwächeren Teams der Liga lieferten sich keine hochklassige, dafür aber eine spannende Partie. Allein in der Schlussphase pendelte die Führung immer wieder hin und her, bevor Goran Dragic letztendlich den Ausschlag für den Sieg seines Teams gab. Der Slowene erzielte 22 seiner 32 Punkte (11/15 FG) in der zweiten Halbzeit und sorgte auch in der Schlussphase für einige der wichtigsten Plays, auch wenn er in den Schlusssekunden an der Freiwurflinie Nerven zeigte.
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Unterstützung bekam Dragic vor allem von Tyler Johnson (23 Punkte von der Bank), während Hassan Whiteside eher unauffällig agierte (13, dazu 8 Rebounds). Bei den Mavericks war derweil Dirk Nowitzki (19 Punkte, 7/16 FG) Topscorer, Wesley Matthews (18) folgte dicht dahinter. Auch Harrison Barnes und Seth Curry (je 15) punkteten zweistellig.
Der kurzfristige Höhenflug der Mavericks ist damit vorerst beendet, die Franchise hat nur einen Sieg mehr als Phoenix, das Schlusslicht der Western Conference. Miami belegt derweil weiter den vorletzten Platz im Osten.
Die Reaktionen:
Erik Spoelstra (Coach Heat): "Das war ein bisschen wie die alten Duelle zwischen Dallas und Miami."
Goran Dragic (Heat): "Wir haben hart hierfür gearbeitet. Wir haben viele knappe Spiele verloren, aber wir bessern uns in diesen Situationen. Heute haben wir gut verteidigt, den Ball gut bewegt und die richtigen Entscheidungen getroffen."
Dirk Nowitzki (Mavericks): "Die Schlussphase war hart für uns. Wir lagen vorn und sind dann schnell mit 7 oder 8 Punkten hinten gelegen. Dann kamen die Starter wieder rein, aber wir mussten danach versuchen, irgendwie aufzuholen. Das war eine schlechte Phase."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Angesichts der vielen Verletzten starteten die Heat wie zuletzt gewohnt mit Dragic und McGruder im Backcourt, dazu gesellten sich Waiters, Babbitt und Whiteside. Bei den Mavs durften Williams, Curry, Matthews, Barnes und Nowitzki die Partie eröffnen.
1. Viertel: Whiteside hatte zu Beginn großen Spaß mit dem Matchup gegen Nowitzki und erzielte die ersten 7 Heat-Punkte, knickte dann jedoch leicht um und ging nach gut drei Minuten schon vom Feld. Er konnte jedoch weitermachen und zersägte gemeinsam mit Dragic und Johnson weiter die Mavs-Defense, die im ersten Viertel nur sehr langsam in Tritt kam. Topscorer bei Dallas: Dirk mit 7 Punkten. 29:22 für Miami nach einem Viertel.
2. Viertel: Die Mavs-Defense wurde besser und Barnes erarbeitete sich 6 Punkte in Folge, um die Partie nach drei Minuten auszugleichen. Danach besorgte Barea die erste Führung, Miami fing sich allerdings wieder, als Whiteside auf den Court zurückkehrte. Fortan ging es eine Weile rauf und runter, bevor sich die Mavs am Ende des Viertels dank Dirk und Barnes etwas Luft verschafften. 53:44 Dallas zur Pause.
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3. Viertel: Kaum hatte sich Dirk zur nächsten Pause auf die Bank begeben, hatten die Heat dank Dragic schon einen 14:2-Run hingelegt und die Führung zurückerobert. Dallas erzwang dann einige Stops, bekam den Ball aber einfach nicht mehr im Korb unter, bis Finney-Smith den Bann endlich brechen konnte. Nach 7 Barea-Punkten ging es mit 73:70 für Dallas ins letzte Viertel.
4. Viertel: Die Mavs verloren den Faden und ließen die Heat ins Rollen kommen - nach einem Barea-Airball erhöhte Reed im Fastbreak auf 82:75 für die Gastgeber. Mini-Comeback Dallas, doch Dragic sorgte 2:18 Minuten vor Schluss per Dreier wieder für eine 5-Punkte-Führung. Dirk und D-Will verfehlten, dann holte Dragic einen Offensiv-Rebound - und Johnson traf Freiwürfe zur 8-Punkte-Führung. Aber: Curry mit dem schnellen Dreier, Dragic versemmelte beide Freebies! Nowitzki zog drei Freiwürfe, verfehlte jedoch selbst einen. 92:95! Zwei Freebies von Johnson, dann haute Nowitzki noch einen Dreier aus der Ecke rein - aber es reichte nicht mehr. Beim letzten Trip an die Linie behielt Dragic die Nerven.
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Der Star des Spiels: Goran Dragic. Das wäre beinahe schief gegangen - aufgrund seiner zwei Fehlwürfe von der Linie am Ende wäre Dragic beinahe zum tragischen Helden geworden. Der Point Guard war dennoch eindeutig der beste Mann auf dem Court. Dragic spielte nicht nur beeindruckend effektiv (11/15 FG, 4/4 3FG), er arbeitete auch gut am Brett (6 Rebounds) und leistete sich nur einen Ballverlust. Auch stark: Tyler Johnson.
Der Flop des Spiels: Harrison Barnes. Seine Statistiken lasen sich gar nicht so übel, aber: Wo war Barnes in der zweiten Halbzeit? Im ersten Durchgang war der Forward noch Dallas' effektivster Akteur, dann nahm er über eine Viertelstunde keinen einzigen Wurf mehr und tauchte völlig ab. Seine Ausbeute in Halbzeit zwei? 2 Punkte, 1/5 FG. Viel zu passive Vorstellung.
Das fiel auf:
- Das Matchup gegen Whiteside konnte defensiv kaum gut ausgehen für Nowitzki - allerdings war der Deutsche längst nicht der einzige, der zu Beginn der Partie einen verheerenden Eindruck in der Defense machte. Die Mavs waren allesamt nicht wach und ließen vor allem Dragic und Waiters machen, was sie wollten. Das Resultat war, dass das drittschlechteste Offensiv-Team der Liga im ersten Viertel 65 Prozent seiner Würfe traf - und 20 Punkte in der Zone erzielte.
- Im Anschluss besserte sich dies - nach dem ersten Viertel büßte Whiteside einiges von seiner Effizienz ein, auch Nowitzki kam überraschend gut mit ihm zurecht. Dafür blieb es dabei, dass Dragic weiter sehr leicht zu einfachen Punkten kam. Curry blieb zu oft in Blöcken hängen und da es den Mavs bekanntlich an Rim-Protection fehlt, sah der Slowene auf dem Weg zum Korb zu wenig Gegenwehr. Aus Angst vor Lobs auf Whiteside halfen auch weder Dirk noch Mejri regelmäßig energisch gegen ihn aus.
- A propos einfache Punkte: Für diese brauchte Dallas wieder einmal sehr viel Geduld. Die Mavs liefen Pick'n'Roll um Pick'n'Roll, allerdings so langsam, dass dadurch nur in seltenen Fällen ein offener Wurf entstand. Das effektivste Set-Play war wohl noch das altbewährte Pick'n'Pop mit Barea und Nowitzki - ansonsten musste sich vor allem Barnes seine Punkte mit etlichen Dribblings und Fakes selbst erarbeiten. Den Dreier allerdings überließen die Heat den Mavs viel zu oft, und das bestraften sie (8/15 3FG in Halbzeit eins). In Hälfte zwei kühlte Dallas jedoch ab (14/36 3FG insgesamt).
- Der positive Aspekt daran: Die Mavs zwangen den Heat komplett ihre bevorzugte Schlafwagen-Pace auf. Obwohl Dragic oder Johnson den Mavs theoretisch davonrennen könnten, waren Fastbreak-Punkte auf beiden Seiten kaum ein Faktor. Beide Teams liefen lieber schnell zurück, sodass es auch kaum Offensiv-Rebounds zu sehen gab. Daher ging es letztendlich darum, wer im Setplay mehr erfolgreiche Aktionen hatte - und das war in diesem Fall Dragic.