NBA

Greek Freak und Bucks stoppen Russ

Von Robert Arndt
Giannis Antetokounmpo erzielte ein starkes Double-Double
© getty

Die Milwaukee Bucks haben einen Comeback-Erfolg über die Oklahoma City Thunder gefeiert. Beim 98:94-Erfolg (BOXSCORE) lag das Team von Jason Kidd früh mit 15 Zählern zurück, doch kämpfte sich vor allem dank Giannis Antetokounmpo zurück ins Spiel. In der zweiten Halbzeit wurde Russell Westbrook komplett kalt gestellt.

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Als erstes Team seit langer Zeit ist es den Milwaukee Bucks gelungen, Russell Westbrook fast komplett kaltzustellen. Zwar erzielte der Superstar der Thunder in der ersten Halbzeit 18 Punkte, doch nach der Pause gelang nicht mehr viel. Im dritten Viertel verfehlte er jeden seiner acht Versuche. Am Ende standen 30 Zähler, 7 Rebounds und 6 Assists (9/28 FG, 10/11 FT). In der zweiten Halbzeit traf Russ nur zwei seiner 17 Versuche.

Backup Semaj Christon zeigte dagegen eine ansprechende Leistung und streute 11 Punkte (5/6 FG) ein. Auch Victor Oladipo (18, 4/7 Dreier) und Steven Adams (20) scorten zweistellig.

Bei den Bucks war dagegen einmal mehr auf Giannis Antetokounmpo Verlass. Der Grieche kam auf ein starkes Double-Double (26 Punkte, 10 Rebounds). Jabari Parker hatte zunächst große Probleme mit seinem Wurf, taute aber in der zweiten Halbzeit auf und beendete das Spiel mit 19 Zählern. Greg Monroe führte die Reservisten der Bucks an und kam auf 15 Zähler und 7 Rebounds.

Die Reaktionen:

Giannis Antetokounmpo (Bucks): "Wir müssen uns heute bei Tony [Snell] bedanken. Er war überragend und macht all die kleinen Dinge. Ich hoffe, die Leute sehen das."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Bei den Bucks fehlte Matthew Dellavedova das dritte Spiel am Stück mit einer Oberschenkelverletzung. Es starteten Brogdon, Snell, Antetokounmpo, Parker und Henson. Volle Kapelle dagegen bei den Thunder. Es begann die gewohnte Aufstellung aus Westbrook, Oladipo, Roberson, Sabonis und Adams.

1. Viertel: Die Thunder erwischten den besseren Start. Dabei wurde vor allem Adams gesucht und gefunden, wofür die Bucks zunächst keine Lösung hatten. Auch in der Offense war noch mächtig Sand im Getriebe. Würfe mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr waren die Regel. Gleichzeitig versenkten die Thunder ihre ersten elf Würfe. Erst Sabonis verfehlte nach neun Minuten von draußen. Danach folgte ein kleiner Run der Bucks durch Brogdon (5 Punkte). Dadurch wurde die 15-Punkte-Führung der Thunder ein wenig eingedämmt. Dennoch: 30:22 OKC.

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2. Viertel: Die Thunder kühlten weiter ab. Der Greek Freak konnte sich nun entfalten, auch weil Roberson auf der Bank saß. Als Westbrook wieder aufs Feld kam, änderte sich wieder die Dynamik. Die Bucks konnten das mit Pick-n-Roll mit Adams einfach nicht verteidigen. Nach einem Dreier von Oladipo (auch schon 10 Zähler) war die Führung wieder zweistellig. Das große Lineup der Bucks dämmte den Rückstand wieder ein wenig ein. Westbrook machte sich mit dem Aaron-Rodgers-Belt-Move in Wiscosin nicht sehr beliebt. Dennoch stand er zur Pause bereits mit 18 Punkten. Die Thunden waren mit 56:50 in Front.

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3. Viertel: Das erste Highlight gehörte dem Greek Freak, der Westbrook im Fastbreak spektakulär abräumte. Auch Snell machte nun einen guten Job gegen Russ, wodurch die Bucks Lunte rochen. Parker (10 Punkte im Viertel) wurde nun vermehrt gesucht und attackierte endlich den Korb. Ein Dreier von Jabari sorgte im Anschluss für die erste Führung der Bucks, nachdem er zuvor Kanter übel abgeräumt hatte. Westbrooks Kreise wurde dagegen gut eingedämmt (0/8 FG), allerdings erschlich er sich einige Punkte an der Freiwurflinie. Ein schwerer Baseline-Stepback von Giannis brachte zum Ende die Arena zum Kochen. Die Bucks drehten das Ding in ein 79:72.

4. Viertel: Westbrook-Backup Christon machte einen guten Job und hielt die Thunder als Anführer der Reservisten in der Partie. Im Anschluss übernahm Oladipo unter anderem mit Back-to-Back-Triples. Westbrooks erstes Field Goals der zweiten Halbzeit ließ die Führung wieder wechseln. Ein Dunk von Antetokounmpo ließ die Fans wieder aus den Sitzen springen und das Momentum auf die Seite der Bucks kippen. Es blieb aber eng bis zum Schluss. Henson brachte die Bucks mit zwei Punkten 54 Sekunden vor dem Ende in Front. Westbrook verwarf, doch Parker leistete sich einen Turnover, was OKC die Chance auf den letzten Wurf gab. Russ zog aggressiv zum Korb, doch Snell störte stark - Turnover. Brogdon versenkte auf der anderen Seite beide Freiwürfe sicher. Ein Dreier von Westbrook entpuppte sich als Air Ball. Die Bucks siegten mit 98:94.

Bucks vs. Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Giannis Antetokounmpo. Der Grieche war von den Thunder (Roberson mit Abstrichen) nicht zu stoppen. Auch sein Wurf von draußen war am heutigen Tag solide, was ihn zu einem echten Albtraum für jede Defense macht. Sorgte zudem für zahlreiche Highlight-Plays (Block gegen Russ, Buzzerbeater, Driving Dunk über Sabonis). Am Ende mit einem starken Double-Double bei guter Quote aus dem Feld (10/19 FG).

Der Flop des Spiels: Enes Kanter. Gebrauchter Tag für den Türken. War diesmal überhaupt kein Faktor. Defensiv ließ er sich mehrfach von Greg Monroe düpieren und konnte auch offensiv wenig beisteuern (1/6 FG, 2 Punkte), da er von Bigs der Bucks gut vom offensiven Brett gehalten wurde. Blieb das komplette vierte Viertel draußen. Stattdessen durfte sich der ebenfalls blasse Sabonis versuchen.

Das fiel auf:

  • Die Thunder suchten zu Beginn vor allem Adams, der Henson zunächst sehr alt aussehen ließ. Der Neuseeländer zeigte dabei einige ansehnliche Postmoves und auch das gewohnte Pick-n-Roll mit Westbrook funktionierte vorzüglich. Die Bucks doppelten teilweise den Thunder-Center sogar. Es half nicht. Zur Pause hatte der Big jeden seiner sieben Würfe versenkt.
  • Rookie Brogdon legte im Spiel zuvor gegen die Chicago Bulls sein erstes Triple-Double auf. Gegen Westbrook stand der Virginia-Alumni aber auf verlorenem Posten. Versuchte immer wieder über die harten Screens von Adams und Kanter zu gehen, hatte dann aber gegen den Speed von Russ keine Chance.
  • Coach Kidd reagierte darum Ende des zweiten Viertels und überließ Giannis die Point-Guard-Aufgaben. Dadurch scorten die Bucks in der Offense mehr, da durch Monroe viel mehr Länge im Spiel war. Milwaukee griff sich so einige Rebounds am offensiven Brett. Auch defensiv wurde die Zone besser zugestellt und Westbrook nahm vermehrt Jumper. Dies blieb auch so im dritten Viertel, als Snell Russ' Kreise effektiv eindämmen konnte und dieser nichts mehr traf.
  • Freiwürfe waren am heutigen Tag auf beiden Seiten ein großes Problem. Die Thunder trafen lediglich 68,4 Prozent, die Bucks unterboten dies mit 62 Prozent (15/24 FT) noch einmal deutlich. Vor allem Antetokounmpo (5/10) zeigte ungewohnte Schwächen und haderte im Verlauf des Spiels mehrfach mit sich. Außerdem machte Milwaukee sich in der Crunchtime das Leben selbst schwer, als man gleich drei Turnover in vier Possesions beging. Das ist bemerkenswert, da man zuvor gut auf den Ball aufpasste (nur 10 Ballverluste insgesamt). Da aber auch Westbrook den Ball abgab (5 TO) reichte es am Ende dennoch zum Sieg.

Der Spielplan im Überblick

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