57 Minuten spielte Paul Zipser bislang in der Saison für die Chicago Bulls. Gegen die New York stand der Heidelberger auf einmal in der Starting Five - und machte einen ordentlichen Job. 7 Punkte (2/6 FG), 5 Rebounds und 2 Assists in 34 Minuten standen am Ende für den deutschen Nationalspieler zu Buche.
Das reichte aber auch nicht, um die letztlich deutliche Niederlage zu verhindern. Vor allem Dwyane Wade (22 Punkte, 9/20 FG) stemmte sich im zweiten Durchgang gegen die drohende Niederlage. Diese war aber aufgrund des schlechten Shootings über die komplette Partie nicht zu verhindern. Neben D-Wade zeigte noch Ex-Knick Jerian Grant (14) von der Bank kommend eine ansprechende Leistung.
Bei den Knicks trugen Derrick Rose (17 Punkte) und Carmelo Anthony (23 Zähler, 9 Boards, 10/19 FG) die Hauptlast in der Offensive, doch auch bei ihnen war nicht alles Gold, was glänzte. Stattdessen überzeugten Joakim Noah (12 Punkte, 15 Rebounds) und Kyle O'Quinn (12 Zähler, 11 Bretter) an beiden Enden des Courts und verbuchten Double-Doubles. Speziell am offensiven Brett wühlten die beiden unermüdlich, weswegen die Knicks das Reboundduell gegen das beste Rebounding-Team für sich entscheiden konnten (47:43).
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Vor dem Tip-Off: Große Überraschung bei den Bulls. Paul Zipser, zuletzt noch in der D-League, kam zu seinem ersten Start in der NBA. Das lag auch daran, dass Jimmy Butler und Nikola Mirotic weiter verletzt fehlten. Neben dem Deutschen begannen Carter-Williams, Wade, Gibson und Robin Lopez. Bei den Knicks startete nach den Unruhen der letzten Tage wieder D-Rose. Porzingis fehlte dagegen weiter wegen Achillessehnenproblemen. Lee, Anthony, Thomas und Noah füllten darum das Lineup.
1. Viertel: Den Knicks war sofort anzumerken, dass sie etwas gutzumachen hatten und starteten mit einem 8:0-Lauf und versenkten jeden ihrer ersten fünf Versuche. Im Anschluss fingen sich die Bulls ein wenig und auch Zipser war mit einem entschlossenen Leger in Transition beteiligt. Durch den aggressiven Rose (schon acht Punkte) sah die Offense der Knicks aber ein wenig besser aus. Dennoch konnte sich NY nicht absetzten. Die Knicks führten mit 24:22.
2. Viertel: Das Niveau der Partie war jedoch nicht berauschend. Beide Teams spielten einige ungewohnte Rotationen. Entsprechend fehlte gerade zu Beginn des zweiten Viertels ein wenig die Abstimmung. Zwei Freiwürfe von Zipser brachten den Bulls die erste Führung nach einem 10:0-Run. Dann übernahm aber der zuvor kalte Melo mit sieben Punkten in Serie für die Knicks. Rondo verkürzte per Buzzerbeater noch auf 51:54 aus Sicht der Bulls.
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3. Viertel: Die Bulls hatten nun noch Probleme zu scoren. Spacing war weiter kaum existent. So entwickelte sich ein erbitterter Kampf unter den Brettern, wo sich Noah und die Bigs der Bulls harte Kämpfe lieferten. In über zehn Minuten konnte nur Wade ein Field Goal für die Bulls verbuchen. So konnten die Knicks mit einem schon komfortableren Vorsprung in den Schlussabschnitt gehen. 76:65 Knicks.
4. Viertel: Das Viertel startete mit einem Highlight von Wade, der Thomas per Crossover ausssteigen ließ und dann fulminant stopfte. Kuzminskas antwortete auf der Gegenseite per And One. Der Flash alleine konnte es aber auch nicht richten, wodurch New York, ohne zu überzeugen, die Führung zweistellig halten konnte. Ein Dreier von Grant brachte die Bulls noch einmal auf neun Punkte heran, doch Melo antwortete auf der Gegenseite aus der Distanz, was dem Dagger gleichkam. Die Knicks gewannen mit 104:89.
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Der Star des Spiels: Joakim Noah. Es war wohl einer besten Auftritte des Centers im Knicks-Trikot. Rieb sich gegen die äußerst aktiven Bigs der Bulls auf und steckte wie gewohnt nicht einen Zentimeter zurück. Griff sich starke 9 offensive Bretter (insgesamt 15) und verwandelte dabei auch einige Putbacks. Dies war essentiell für die Knicks, da die Offensive zu großen Teilen doch arg stockte. Auch stark: Kyle O'Quinn, der von der Bank New York jede Menge Energie brachte.
Der Flop des Spiels: Michael Carter-Williams. Die fehlende Struktur im Spiel der Bulls beginnt mit dem Aufbau Chicagos. Dass aus ihm wohl kein echter Spielmacher mehr wird, ist kein Geheimnis. Setzte seine Athletik aber auch heute nicht gut ein. Wollte zu oft mit dem Kopf durch die Wand und brachte seine Mitspieler teils in Schwierigkeiten durch ungenaue Zuspiele. Seine Wurfquote war ebenso katastrophal (1/8 FG).
Das fiel auf:
- Es war eine merkwürdige Stimmung im Garden. Zumeist war es äußerst ruhig. Melo leistete sich aber früh drei Air Balls und erntete dafür einige Buhrufe. Bei der Vorstellung von Rose wurde die Musik so laut gestellt, dass die Reaktion des Publikums nicht hörbar war.
- Es war der erste Auftritt im MSG für D-Rose nach seinem unentschuldigten Fehlen gegen die Pelicans. Der ehemalige MVP wollte sich beweisen und attackierte vor allem im ersten Viertel immer wieder aggressiv den Korb. Dies setzte er auch dosiert im Verlaufe des Spiels fort. Zwar scorte er bei diesen Aktionen verlässlich (7/15 FG), setzte aber seine Mitspieler kaum ein. Dennoch machte der Auftritt wieder ein wenig Hoffnung nach den turbulenten letzten Tagen.
- Das Spacing der Bulls war mal wieder verheerend und Chicago machte seinem Ruf als schwächstes Team aus der Distanz alle Ehre. Die Defense der Knicks konnte sich darauf konzentrieren, die Zone zuzustellen, wo sich Gibson und Lopez aufrieben. Kam mal der Kickout auf die freien Schützen, wurde mehrmals der Wurf verweigert und sich erneut ins Getümmel geschmissen. Lediglich drei verwandelte Dreier (bei 18 Versuchen, 17 Prozent) sind in der heutigen NBA einfach nicht mehr zu verkraften.
- Zipser machte einen soliden Job bei seinem Starter-Debüt. Der Ex-Bayern-Spieler zeigte in der Offense ein paar gute Ansätze mit einigen guten Drives und versenkte außerdem den ersten Dreier seiner noch jungen NBA-Karriere. Auch defensiv war es recht passabel. Lediglich als er ein paar Minuten Melo verteidigen musste, geriet er ins Schwimmen. Verlor bei einem Crossover von Anthony einmal das Gleichgewicht, was dieser mit einem butterweichen Jumper bestrafte.