Platz 10: Nate Archibald (1972)
Wer fühlt sich bei den aktuellen Zahlen von James Harden nicht an Nate "Tiny" Archibald erinnert? Als einziger Spieler in der Geschichte der Liga gelang es dem kleinen Spielmacher, die NBA in derselben Saison in Punkten und Assists anzuführen. Doch schon ein Jahr zuvor, als Sophomore, hätte Archibald die Nominierung für das All-Star Game mehr als verdient gehabt.
Mit 28,2 Punkten (48,6 FG%) und 9,2 Vorlagen pro Spiel war er das Herz und die Seele der Cincinnati Royals. Mehr Punkte als Nicht-All-Star (mindestens 25 Spiele) gelangen lediglich World B. Free 1978/79 (28,8). Beim Voting für das Show-Event in San Diego ließen sowohl die Fans als auch die Coaches Archibald außen vor, am Ende der Saison wurde er jedoch ins All-NBA Second Team gewählt.
Platz 9: Damian Lillard (2016)
Was habe ich bloß falsch gemacht? Diese Frage wird sich Damian Lillard im vergangenen Januar mit Sicherheit nicht nur einmal gestellt haben. Vielleicht hätte er sie aber auch seiner PR-Agentur stellen sollen. Denn wie anders ist es zu erklären, dass der Star der neuen Portland Trail Blazers trotz 25,1 Punkten, 4,0 Rebounds und 6,8 Assists die Fahrt nach Toronto nicht antreten durfte?
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Eine Rolle spielte, dass der Westen aktuell bis unters Dach mit starken Guards vollgestopft ist. Doch mit diesen Zahlen wäre er in fast jedem anderen Jahr eine sichere Wahl gewesen. Im ersten Spiel nach dem ASG zeigte Dame dann seine eigene All-Star Performance und schoss die Rekord-Warriors mit 51 Punkten im Alleingang ab. Rache ist Blutwurst.
Platz 8: Steve Francis (2001)
Francis war in Houston Anfang der 2000er eine Bank. Als einer der einzigen beiden Akteure der Geschichte beendete er eine Saison mit Zahlen von 19,9 Punkten, 6,9 Rebounds und 6,5 Assists, ohne zum All-Star Game fahren zu dürfen. Der andere war übrigens Fat Lever, der vielleicht noch unterschätzter war als Francis.
Den Sprung in diese Liste schaffte dennoch nur Stevie Franchise, da er Lever mit seiner Spielzeit beim genaueren Hinsehen um Längen schlug. In der Kategorie "Value Over Replacement Player" (VORP), die den Wert eines Spielers verglichen mit dem Ligadurchschnitt auf seiner Position berechnet, legte der Combo-Guard mit 6,96 eine der besten 100 Saisons aller Zeiten hin. Aller Zeiten. Fun Fact: 20 dieser besten Spielzeiten vereinen allein Michael Jordan (9) und LeBron James (11) auf sich. Dass er weder singen noch rappen konnte, war kein Grund, ihn 2001 nicht nach Washington zu schicken.
Platz 7: DeAndre Jordan (2016)
Zwei Mal in der NBA-Historie kam es vor, dass ein Spieler es nicht ins All-Star Team (zur Erinnerung: 24 Plätze) schaffte, in derselben Saison aber ins All-NBA First Team gewählt wurde. Einer davon ist DeAndre Jordan.
Mit 12,7 Punkten, 13,8 Rebounds, 2,3 Blocks und 70,3 Prozent aus dem Feld (Liga-Bestwert!) hatte er großen Anteil an der 53-29-Bilanz der Los Angeles Clippers. Seine 11,5 Win Shares, die geschätzte Anzahl von Siegen, die ein Spieler seinem Team einbringt, sprechen eine deutliche Sprache. Doch seit es keine eigene Rubrik für Center mehr gibt, ist es für die großen Jungs um einiges schwieriger geworden, einen Startplatz zu ergattern. Vielleicht waren seine Dunks den Fans aber auch einfach nicht spektakulär genug.