Böse Revanche! Dubs zerstören Cavs

Martin Klotz
17. Januar 201707:58
Stephen Curry hatten beim klaren Sieg allen Grund zum Jubelngetty
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Die Golden State Warriors haben im Rivalen-Duell gegen die Cleveland Cavaliers ein Ausrufezeichen gesetzt. Der Champ von 2015 ballerte den Champ von 2016 mit 126:91 (BOXSCORE) aus der Halle. Dabei war vor allem das Ball Movement und das Transition Game der Dubs überragend.

Das hatte die Basketball-Welt nicht kommen sehen. Nachdem die Cavs das erste Duell der beiden Top-Favoriten an Weihnachten für sich entscheiden konnten, zeigten die Warriors ihre Stärke und nahmen Cleveland dermaßen auseinander, dass einem das Team von Tyronn Lue beinahe Leid tun konnte.

Aber nur beinahe. Denn Golden State legte eine offensive Gala hin, die man einfach lieben musste. Die Dubs spielten 37 Assists bei 46 Field Goals und trafen 51 Prozent aus dem Feld. Die 37 Fastbreak-Punkte brachen Cleveland das Genick. Dazu zeigte Golden State elitäre Defense, die lediglich eine Cavs-Quote von 35 Prozent erlaubte.

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Draymond Green kam mit 11 Punkten, 13 Rebounds und 11 Assists auf ein Triple-Double, oben drauf gab es satte 5 Blocks. Klay Thompson war mit 26 Zählern Topscorer der Partie, während Stephen Curry und Kevin Durant ebenfalls 20 oder mehr Punkte erzielten. LeBron James fand gegen die starke D der Dubs keinen Rhythmus (20 Punkte, 6/18 FG, Punkte, 6 Turnover).

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Die Reaktionen:

LeBron James (Cavs) zum Foul von Green: "Er hat mich mit der Schulter im Gesicht getroffen. Es passierte sehr schnell, ich wusste gar nicht, wer es war. Aber ich bin ok. Ich bin ein Football-Spieler."

Klay Thompson (Warriors): "Ich mag es, dass Steph heute 20 Würfe genommen hat. Wenn er aggressiv ist, sind wir am Drücker."

Stephen Curry (Warriors): "Das ist Basketball in höchster Qualität, auf dem höchsten Niveau. Für diese Spiele und diese Atmosphäre lebst du. Egal, ob du gewinnst oder verlierst, ob Regular Season oder Playoffs - in dieser Umgebung zu spielen, macht immer einen Menge Spaß."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: An den Schonungs-Gerüchten vor Beginn war nichts dran, beide Teams liefen in voller Star-Stärke auf. Kyrie Irving, Iman Shumpert, James, Kevin Love und Tristan Thompson trafen auf Curry, Thompson, Durant, Green und Zaza Pachulia.

1. Viertel: Boom! Die Dubs starteten furios und schon nach 90 Sekunden brauchte Lue ein Timeout. 7 schnelle Punkte der Hausherren standen zwei Ballverluste der Cavs gegenüber. Die Arena kochte. Irving brachte Cleveland aufs Scoreboard, musste aber wenig später mit dem zweiten Foul raus. Das Tempo war abartig, Durant tauschte Dreier mit Kyle Korver, dann stiegen auch Andre Iguodala und Curry in den Triple-Reigen mit ein. Transition Game (12 Fastbreak-Punkte) und Ball Movement der Warriors waren einmal mehr überragend (13 Assists bei 15 FG), die Cavs zeigten offensiv Nerven und kamen fast nur über Drives (eine Vorlage). 37:22 Dubs.

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2. Viertel: Nach einem Playoff-Foul von Green an LBJ zeigte der King seine ganzen Schauspielkünste, um Green ein Flagrant I anzuhängen. Es kam zu einer Rudelbildung. Green und Richard Jefferson, der einige Worte loszuwerden hatte, kassierten ein Technical. James nutzte das als Energie-Boost und ackerte sich mehrfach an die Linie. Doch die kurze Hoffnung der Cavs wurde jäh zerstört. Die Dubs nahmen Cleveland weiterhin in Transition auseinander. Dreier Curry, Dreier KD, Dunk KD - es war eine einzige Offense-Show. Und als wäre das nicht genug, jagte der MVP auch noch den Halbzeit-Buzzerbeater aus neun Metern durch die Reuse. 78:49 Warriors.

3. Viertel: Korver begann die zweite Hälfte für Love, der mit Rückenproblemen in der Kabine bleiben musste. Dieses Mal dauerte es sogar nur 70 Sekunden, bis Lue nach einem Timeout schrie. Was war passiert? Thompson für 3 in Transition, Curry für 3 in Transition - es ging einfach alles! Shumpert durfte hier und da punkten und anschließend sammelten die Dubs mal ein paar Fehlwürfe am Stück. Curry änderte das schnell mit seinem fünften Dreier. Zaza und Draymond bekamen bei ihrer Auswechslung zu Recht Standing Ovations für ihren Einsatz. Ein 15:4-Run angeführt von Uncle Drew verkürzte auf 95:71.

4. Viertel: Der Sand im Warriors-Getriebe war bald wieder weggespült. Klay und David West stellten den alten Abstand wieder her. Tristan Thompson setzte ein seltenes Cavs-Highlight, als er Green beim Dunkversuch abräumte. Wenig später durfte sich dieser nach seinem dritten Triple-Double der Saison zur Entspannung auf die Bank setzen. Curry und KD kamen erst gar nicht mehr zurück. Vier Minuten vor dem Ende war auch für den letzten verbliebenen Starter Thompson Feierabend. Das Spiel plätscherte aus. Im Anschluss gab es minutenlangen Applaus von den Rängen der Oracle Arena für diese Monster-Leistung. 126:91 der Endstand.

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Der Star des Spiels: Die Warriors. Wer nach dem ersten Duell der beiden Teams auf die Cavs gesetzt hatte, der war nun um ein paar Kröten ärmer. Denn die Dubs spielten, als sei der Teufel hinter ihnen her und zeigten eine ganz starke Reaktion. Jeder Einzelne von ihnen trug dazu bei, ganz Ohio gehörig den Kopf zu waschen. Die starke Defensivleistung ging bei der spektakulären Offensive fast unter. Die kurze Schwächephase Ende des dritten Viertels? Geschenkt. Sie zeigte, dass die Warriors noch menschlich sind. Gott sei Dank.

Der Flop des Spiels: Die Offensive der Cavs. Was war das bitte? Cleveland zeigte am Ende ihres Auswärtstrips Stand-Basketball der hässlichsten Sorte. Sicher, die Verteidigung der Dubs war auf Zack, aber vor allem, da der Gast sie vor nur wenige Herausforderungen stellte. Die Einzelaktionen brachten zwar hin und wieder Freiwürfe, doch kaum ein Cavs-Akteuer hatte dabei den Kopf oben. Der negative Höhepunkt: DeAndre Liggins meinte, im Eins-gegen-Eins gegen Green ziehen zu müssen, während die vier Teamkollegen - die Hände auf die Knie gestützt - zuschauten. Weder LeBron noch Irving hatten an diesem Abend das Leader-Gen und konnten nicht dieselbe Energie aufbringen wie die Warriors.

Das fiel auf:

  • Die Bank der Cavs hatte Probleme, die Intensität mitzugehen und kam nur langsam ins Spiel. Ganz anders die Warriors, die einfach ihren Basketball weiterspielten, egal, wer auf dem Parkett stand. Ob Iguodala, JaVale McGee, West - alle haben sie das System der Dubs verinnerlicht und spielten sowohl effektiv als auch effizient.
  • Die Geschwindigkeit der Partie war enorm. Auf den Korb der Cavs prasselten die Würfe nur so ein, die Dubs nahmen auch an diesem Abend viele Abschlüsse nach wenigen Sekunden. Sobald ein Cleveland-Spieler nicht gut um einen Screen rumkam, wurde gefeuert. Auch die Cavs versuchten zwischenzeitlich immer wieder, auf die Tube zu drücken. Doch die Warriors hatten aufgrund der eigenen Korberfolge keine Probleme, rechtzeitig wieder in die Defense zu kommen.
  • Auf beiden Seiten wurden die Pick-and-Rolls in der Mehrzahl der Fälle geswitcht. Doch gerade die Off-Ball-Screens der Dubs waren kaum zu verteidigen. Bleibt man bei Curry oder Thompson? Oder bei Durant? Spätestens nach dem dritten Block gab es ein Missverständnis in der Cavs-Defensive. Und dann klingelte es.
  • In der ersten Hälfte standen die Cavs 18 Mal an der Linie, da sie häufig aggressiv den Weg zum Korb suchten. Die Dubs nahmen dagegen lediglich drei Freiwürfe. Die Gründe: Golden State erzielte hauptsächlich Punkte durch Jumpshots, bei den Dubs-Punkten in der Zone war Cleveland in fast jeder Situation zu weit weg, um einen Korberfolg durch ein Foul überhaupt verhindern zu können.
  • Die Cavs haben mit Korver ein neues Spielzeug - und genau so behandeln sie ihn auch. Der Ex-Kollege von Dennis Schröder kurvte um Screens, während sich der Ball nicht bewegte. Das war einfach auszurechnen und endete entweder mit einem gut verteidigten Wurf von Korver (von denen er 3/8 traf) oder einer Possession ohne jegliches Ball Movement und nur noch 10 Sekunden auf der Uhr. Am Ende stand dann meist wieder eine Einzelaktion.

Der Spielplan im Überblick