Harden trotzt Embiid - Bulls versinken im Chaos

SPOX
28. Januar 201711:11
James Harden machte gegen die Philadelphia 76ers 51 Punktegetty
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James Harden legt sein nächstes Triple-Double auf und macht dabei erneut über 50 Punkte. Die Chicago Bulls zeigen erneut eine schlimme Leistung. Die Pelicans überraschen die Spurs und die Knicks gewinnen trotz Melo-Drama.

Indiana Pacers (24-22) - Sacramento Kings (18-28) 115:111 OT (BOXSCORE)

In der Crunchtime ist es immer von Vorteil, wenn man einen Paul George in seinen Reihen hat. Das haben die Pacers sicher nicht erst jetzt bemerkt, doch am diesem Abend drehte sich alles um den Superstar. George machte die letzten sechs Indiana-Punkte in der regulären Spielzeit und veredelte so den 17:5-Run, der das Spiel in die Overtime brachte.

In der Verlängerung traf George dann auch aus dem Feld jeden seiner drei Würfe, nachdem er sich es im vierten Viertel eher an der Freiwurflinie gemütlich gemacht hatte (1/4 FG, 8/9 FT). Egal wie, am Ende stand ein Sieg für die Pacers, in dem PG13 auf 33 Punkte kam. Jeff Teague flirtete ganz leicht mit einem Triple-Double (17 Zähler, 8 Boards, 8 Vorlagen).

Die Kings müssen sich dagegen vorwerfen lassen, das Ding nicht nach Hause geschaukelt zu haben, vor allem weil man sechs Minuten vor dem Ende noch eine komfortable Elf-Punkte-Führung innehatte. Auch DeMarcus Cousins muss sich diese Kritik gefallen lassen. Zwar legte der Center 26 Punkten und 16 Rebounds ein starkes Double-Double auf, setzte aber in den letzten 60 Sekunden gleich drei Würfe auf den Ring.

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Auch in der Overtime blieb der All-Star-Center ohne Punkte. Unterstützung bekam er während der Partie von den beiden kleinen Guards. Sowohl Darren Collison (26 Zähler, 10/17 FG) und Ty Lawson (16) waren von den Pacers nicht zu halten. Allerdings sammelten die Kalifornier gleich neun Ballverluste mehr (19:10) als die Pacers. Auch in Verlängerung war dies einer der Knackpunkte für die knappe Pleite.

Cleveland Cavaliers (31-14) - Brooklyn Nets (9-37) 124:116 (BOXSCORE)

Wenn man mit einer Bilanz von 2-6 in den Januar startet, kommen die Brooklyn Nets gerade recht. So geschehen im Fall des Champions. Zwar gewannen die Nets den Schlussabschnitt mit 43:30 und gestalten das Resultat halbwegs erträglich, doch zuvor machten die Cavs bereits alles klar.

Einen großen Anteil daran hatte Kyrie Irving, der allein im dritten Viertel 20 Zähler (Karriere-Bestwert) auflegte. Am Ende wurden 28 für den Point Guard notiert. So konnten die Starter im vierten Viertel auf der Bank Platz nehmen, nur LeBron James spielte noch sieben Minuten.

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Der Finals-MVP zeigte sich nach seiner Kritik an der Organisation mal wieder in Galaform und machte effiziente 31 Punkte (13/18 FG) und assistierte zudem bei elf weiteren Fied Goals. Kyle Korver streute von Bank kommend 14 Zähler ein (3/6 3FG), Kevin Love verbuchte ein Double-Double (13 Punkte, 14 Boards).

Die Nets mussten dagegen weiter auf drei wichtige Rotationsspieler verzichten (Jeremy Lin, Trevor Booker, Brook Lopez). In deren Abwesenheit schwang sich Sean Kilpatrick (18) zum Topscorer auf, Bojan Bogdanovic steuerte 17 hinzu.

Boston Celtics (28-18) - Orlando Magic (18-30) 128:98 (BOXSCORE)

Wer kann sich noch erinnern, wann die Magic das letzte Mal in Boston gewonnen haben? Ein kleiner Tipp: Die Starting Five hieß damals Jameer Nelson, Vince Carter, Matt Barnes, Rashard Lewis und Dwight Howard. Und auch an diesem Abend war die Festung TD Garden für Orlando nicht einzunehmen.

Bereits nach drei Viertel war die Messe beim Stand von 104:65 gelesen. So war diesmal keine heroische Leistung von Isaiah Thomas im vierten Viertel vonnöten. Die Zaubermaus der Celtics stand nur 25 Minuten auf dem Court und nutzte dies zu 21 Punkten (9/15 FG) und 8 Assists und ließ die Angriffsmaschinerie der C's nie ins Stocken kommen.

Dies war auch ohne Al Horford (Leiste) und Avery Bradley (Achillessehne) möglich, da Rookie Jaylen Brown als Starter ein ansprechendes Spiel zeigte. 20 Punkte (dazu 8 Rebounds) bedeuteten ein Career High des No.3-Picks der Celtics. Kelly Olynyk versenkte in 17 Minuten jeden seiner Würfe (16, 7/7 FG) und Jae Crowder zielte an diesem Abend vor allem aus der Distanz exzellent (19 Zähler, 5/7 Dreier).

Der Auftritt Orlandos war dagegen verheerend. Durch die Garbage Time wurden die Stats zwar noch ein wenig aufgehübscht, doch drei Vierteln genehmigte das Team von Frank Vogel eine Trefferquote von knapp 60 Prozent, während man selbst nur 24 von 65 Würfen traf. Topscorer waren Nikola Vucevic und Damjan Rudez (5/5 FG) mit 14 Punkten , der das Schlussviertel am besten nutzen konnte.

Toronto Raptors (29-18) - Milwaukee Bucks (21-25) 102:86 (BOXSCORE)

Pleitenserie beendet. Nach fünf Spielen ohne Sieg rissen die Raptors gegen Milwaukee ebenjenes herum. Dies gelang auch ohne DeMar DeRozan, da Kyle Lowry einen Sahnetag erwischte. Der All Star führte sein Team mit 32 Punkte (9/18 FG) und 6 Assists an und war der entscheidende Faktor, warum sich Toronto bereits absetzen konnte.

Allein im ersten Viertel standen für die Nummer sieben der Raptors 12 und 5 zu Buche. Seine direkten Gegenspieler Matthew Dellavedova und Malcom Brogdon hatten da schon jeweils zwei Fouls eingesammelt, die allesamt von Lowry gezogen wurden. Auch Giannis Antetokounmpo (19 Punkte, 8 Dimes) geriet bereits nach fünf Minuten in Foul Trouble.

Im weiteren Verlauf kühlte Toronto aber ab und angeführt von Jabari Parker (21, davon elf im dritten Viertel) robbten sich die Bucks wieder ein wenig heran und Rückstand war vor dem Schlussabschnitt nur noch sieben Zähler. Dort begann aber wieder der Struggle der Bucks. Nur 31,6 Prozent der Würfe fanden ihr Ziel - zu wenig, um das Comeback bei den angeschlagenen Raptors zu vollenden.

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Stattdessen übernahm erneut Lowry, der weitere acht Zähler zu seinem Punktekonto hinzufügte. Neben dem Spielmacher zeigte auch DeRozan-Vertreter Norman Powell eine ansprechende Vorstellung und beendete das Spiel mit 19 Punkten. Bei den Bucks bekam derweil Rookie Thon Maker in der ersten Halbzeit acht Minuten und nutzte dies zu 8 Punkten, zeigte sich aber gewohnt anfällig für Fouls (3).

New York Knicks (21-27) - Charlotte Hornets (23-24) 110:107 (BOXSCORE)

Nach all dem Drama und Gerüchten um Carmelo Anthony schrieben die Knicks auch mal wieder positive Schlagzeilen. Ausgerechnet Melo besorgte mit einem Jumper 13 Sekunden die 109:105-Führung, auf die die Hornets keine Antwort mehr fanden. Zuvor blieb der Zankapfel New Yorks im Schlussabschnitt ohne Punkte (0/5 FG), was aber letztlich nicht ausschlaggebend war.

Es war kein leichter Abend für Melo, der mit seinem Wurf zu kämpfen hatte (18 Punkte, 8/26 FG). Nach vergebenen Freiwürfen und einen ganz schwachen Wurf hallten laute Buh-Rufe durch den Madison Square Garden. Immerhin schnappte Anthony sich noch 11 Rebounds. Das Team zeigte sich trotz der Umstände aber unbeeindruckt, auch wenn man als Team wieder 107 Punkte zuließ.

Eine schlechte Nachricht gab es dennoch: Derrick Rose (13) knickte im dritten Viertel unglücklich um. Die Knicks gaben aber nach einer Untersuchung Entwarnung. Stattdessen gab für den Rest der Partie Brandon Jennings den Spielmacher und machte mit 9 Punkten im Vierten einen guten Job. Kristaps Porzingis foulte zwar aus, legte aber gute 18 Punkte (8/11 FG) und 3 Blocks auf.

Die Hornets müssen dagegen weiter auf den ersten Auswärtssieg im neuen Jahr warten (nun 0-7). Kemba Walker legte zwar ein Double Double auf (31 Punkte, 10 Rebounds) , doch außer Nicolas Batum (15 Zähler, 11 Abpraller, 9 Assists), der an einem Triple-Double kratzte, kam zu wenig.

Philadelphia 76ers (17-28) - Houston Rockets (35-15) 118:123 (BOXSCORE)

Was soll man noch zu James Harden sagen? Der Point Guard der Rockets legte zweites Triple-Double auf, welches 50 Punkte beinhaltete. Somit hat sich der Bart in den Geschichtsbüchern der Liga verewigt. Zwei solche Performances in einer Saison waren bislang noch niemandem gelungen. Auch für 40-Punkte-Triple-Doubles hat Harden den Rekord von Oscar Robertson aus dem Jahr 1963/64 eingestellt (5).

Die Partie bei den brandheißen Sixers war jedoch alles andere als ein Spaziergang. Rookie-Sensation Joel Embiid erhielt 45 Minuten vor Tip Off grünes Licht und enttäuschte nicht. In seinen vorgeschriebenen 28 Minuten legte der Big Man starke 32 Zähler auf (11/20 FG, 4/6 Dreier) und sorgte gleichzeitig mit einem Poster-Dunk über Nene für das Highlight des Abends.

Dennoch reichten auch knapp 54 Prozent Trefferquote aus dem Feld nicht für den Sieg. Neben Embiid scorten gleich fünf Spieler zweistellig, aber keiner über 13 Punkte. Wie auch die Rockets warf Philly den Ball zu oft weg, ansonsten wäre wohl mehr drin gewesen (22 TO).

Auch Houston ging schlampig mit dem Ball um (23 Ballverluste, 18 in der ersten Halbzeit), zeigte aber nach dem Wechsel eine konzentrierte Vorstellung und zog dank 10 Punkten von Harden in den ersten drei Minuten der zweiten Halbzeit davon. Der Bart war dabei ein Muster an Effizient (16/28 FG, 13/14 FT) und streute zudem sechs Dreier bei elf Versuchen ein. Nene startete diesmal als Center und überzeugte ebenfalls mit 21 Punkten.

Chicago Bulls (23-25) - Miami Heat (17-30) 88:100 (BOXSCORE)

Nach all dem Ärger der letzten Tage um Jimmy Butler, Dwyane Wade und Rajon Rondo wurde in Chicago auch mal wieder Basketball gespielt. Zunächst aber ohne alle drei Protagonisten, die allesamt auf der Bank Platz nahmen. Stattdessen starteten die Bulls mit Paul Zipser, Doug McDermott und Jerian Grant, der sogar vor dem Spiel als Letzter vorgestellt wurde.

Die disziplinarische Maßnahme von Coach Fred Hoiberg dauerte jedoch nur gut fünf Minuten. Dann holte sich Zipser sein zweites Foul ab und Butler checkte unter tosendem Applaus ein. Wade bekam wenige Sekunden später ebenso Ovationen. Anders verhielt es sich jedoch bei Rondo, der zahlreiche Buh-Rufe erntete. Ironischerweise war es der Verschmähte, der noch den besten Job machte. Neben seinen 13 Punkte (6/8 FG) verschaffte er seinen Mitspielern zahlreiche gute Wurfgelegenheiten.

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Bei Jimmy Buckets lieg dagegen nichts zusammen. In 33 Minuten feuerte er 13 Würfe Richtung Korb, ein einziger erbarmte sich und fand sein Ziel. Hinzu kamen 3 Turnover, ein Plus-Minus von -23 und insgesamt 3 Punkte. Auch bei D-Wade (15 Punkte, 6/17 FG) klappte nicht viel. Zipser machte seine Sache deutlich besser und verzeichnete in gut 27 Minuten 14 Zähler (5/11 FG) und 5 Rebounds.

Für den Sieg reichte das aber nicht, denn da stand tatsächlich noch ein Gegner im United Center auf dem Parkett. Die Miami Heat mussten auf Hassan Whiteside und Tyler Johnson verzichten, profitierten aber vom Bulls-Chaos. Goran Dragic verzeichnete 26 Zähler (11/20 FG) und 11 Vorlagen. Willie Reed steuerte weitere 20 Punkte (9/11 FG) hinzu.

New Orleans Pelicans (19-28) - San Antonio Spurs (36-10) 119:103 (BOXSCORE)

Kein Team in der NBA hat bislang (gewollt oder nicht) mehr verschiedene Lineups aufgeboten als die Pelicans (19). Gegen die Spurs schien die Mischung diesmal zu stimmen und so holte die Mannschaft aus Louisiana den ersten Sieg nach fünf Pleiten am Stück gegen die Texaner. Angeführt wurden die Pels dabei von Jrue Holiday, der gegen Tony Parker aufblühte und ein Double-Double (23 Punkte, 11 Assists) auf das Parkett zauberte.

"Wir sind in der Lage, jeden zu schlagen", zeigte sich Pelicans-Coach Alvin Gentry nach der Partie zufrieden. Nach dem Sieg gegen Cleveland musste nun schon das zweite Topteam das Smoothie King Center mit einem "L" verlassen. Auch Gregg Popovich war beeindruckt: "Sie haben starke 48 Minuten gespielt. Sie haben den Ball laufen lassen und die Rebounds geholt."

Dies tat vor allem ein Spieler: Anthony Davis! Die Monobraue hatte im Angriff zwar seine Probleme (16 Punkte, 7 Turnover), wütete aber unter den Brettern und beendete die Partie mit 22 Rebounds. So gewann New Orleans das Duell unter dem Korb deutlich mit 54:44. Auch Terrence Jones griff sich 7 Abpraller und steuerte zudem noch 21 Punkte bei.

Bei den Spurs kehrten Parker und Kawhi Leonard zurück, konnten dem Team aber nicht wie gewünscht helfen. TP kam auf lediglich 7 Punkte und auch Leonard war der Rost noch anzusehen. Nach seinen sechs 30-Punkte-Spielen am Stück musste er sich mit 23 Zählern zufrieden geben (6/16 FG). Auch LaMarcus Aldridge fehlte der Touch, auch wenn schlussendlich ein Double-Double in den Büchern stand.

Portland Trail Blazers (21-27) - Memphis Grizzlies (27-21) 112:109 (BOXSCORE)

Spannendes Finish in Oregon und am Ende war es Damian Lillard, der mit 13 Punkten tief im Schlussabschnitt den Sieg der Blazers sicherte. Fünf Dreier fanden das Ziel und am Ende standen 33 Zähler für den erneut Verschmähten beim All-Star-Game. Doch Lillard persönlich war es, der es noch einmal unnötig spannend machte.

13 Sekunden vor dem Ende führte Portland mit drei Zählern und sammelte den Rebound ein. Der Ball wanderte zu Lillard, der sich den Spalding aber von Tony Allen klauen ließ und dann an die Linie marschieren durfte. Der Verteidigungs-Spezialist setzte aber beide auf den Ring, dennoch landete der Abpraller bei Conley (17 Punkte, 10 Assists), der aber deutlich verfehlte. Vince Carter holte noch mal den Rebound, doch wurde von Al-Farouq Aminu übel abgeräumt. Game Over.

Dass Memphis das Spiel lange offen hielt, hatte vor allem zwei Gründe: Marc Gasol und Zach Randolph. Die Blazers, sowieso auf den großen Positionen sehr dünn besetzt, mussten kurzfristig auch noch auf Moe Harkless verzichten. In der Folge konnten Gasol (32 Punkte, 8 Rebounds, 5 Assists) und Z-Bo (17 und 13) in der Zone schalten und walten (46:28 im lakierten Bereich)wie sie wollte.

So musste es der Backcourt der Blazers richten - und dieser tat es auch. CJ McCollum machte zwar für seine Verhältnisse verhaltene 18 Zähler (7/11 FG), doch dafür lief Backup Allen Crabbe unglaublich heiß. Sechs seiner acht Würfe von Downtown saßen, am Ende waren 23 Punkte (8/12 FG), davon einige wichtige im vierten Viertel.

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