Isaiah Thomas hat das nächste unfassbare Schlussviertel aufs Parkett gezaubert und sich in die Geschichtsbücher der Celtics eingetragen. Auch DeMarcus Cousins lieferte eine absolute Monster-Leistung, musste aber dennoch eine Niederlage gegen die Sixers hinnehmen, die ihrerseits eine besondere Marke knacken konnten.
Philadelphia 76ers (18-29) - Sacramento Kings (19-29) 122:119 (BOXSCORE)
Was für ein Spiel von DeMarcus Cousins! Der Kings-Center fand in Philadelphia gleich von der ersten Sekunde an zu seinem Spiel und drehte groß auf. Allein 18 Punkte erzielte er im ersten Viertel, womit er seinen Karriere-Bestwert einstellte. Am Ende waren es insgesamt 46 Zähler (11/16 FG, 4/6 Dreier), wobei Boogie hierfür als erst dritter NBA-Spieler in den letzten 30 Jahren weniger als 17 Feldwürfe brauchte, weil er 20 seiner 22 Freiwürfe verwandelte.
Cousins punktete aber nicht nur, sondern sammelte auch 15 Rebounds sowie 5 Assists. Das große Problem an der Monster-Leistung des Centers? Sie brachte nichts, denn zum Sieg reichte es trotzdem nicht. Ein allzu bekanntes Bild für Boogie, der einmal mehr nur wenig Unterstützung von seinen Teamkollegen erhielt, von denen nur Matt Barnes (16 Punkte, 4/7 Dreier) und Willie Cauley-Stein (17 Punkte, 8/10 FG) zweistellig punkteten.
"Wir hatten eine große Chance auf den Sieg, haben das Spiel im dritten Viertel hergeschenkt", meinte ein erstaunlich gefasster Cousins nach einer weiteren, für ihn persönlich extrem frustrierenden Pleite. In der Tat gab das dritte Viertel, das die Kings mit 30:42 herschenkten, den Ausschlag zugunsten der Sixers, die erneut ohne den geschonten Joel Embiid angetreten waren.
Für "The Process" sprang erneut Robert Covington (23 Punkte, 10 Rebounds, 4 Steals) ein. Doch auch die Bank um Nerlens Noel (12 Punkte, 5/5 FG), Dario Saric (17 Punkte, 6 Assists) und Gerald Henderson (15 Punkte) leistete großartige Arbeit und verhalf den Sixers somit zum zehnten Sieg in diesem Monat. Damit hat Philly im Januar 2017 genauso viele Erfolge gefeiert wie in der gesamten letzten Saison zusammen.
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Miami Heat (19-30) - Brooklyn Nets (9-39) 104:96 (BOXSCORE)
Heimlich, still und leise bauen die Heat ihre beeindruckende Siegesserie weiter aus. Beinahe unbemerkt hat Miami nun acht Erfolge in Serie auf dem Konto, setzt sich damit immer weiter von den unteren Regionen der Eastern Conference ab und darf langsam wieder mit einem Auge auf die Playoffplätze schielen.
Dabei war ein Sieg gegen das momentan schlechteste Team der Liga sowieso eingeplant. Dank einer erneut starken Teamleistung setzt das Team von Erik Spoelstra das Vorhaben in die Tat um. Angeführt von Goran Dragic (20 Punkte, 8 Assists) und einem einmal mehr starken Dion Waiters (19 Punkte, 6 Rebounds, 9 Assists), sicherte sich der Gastgeber den souveränen Erfolg vor allem in der Mitte des Spiels.
Ein 17:0-Lauf gegen Ende der ersten Hälfte verschaffte Miami den entscheidenden Vorteil. In der gesamten zweiten Halbzeit kamen die Nets nicht mehr heran, vor allem weil sie deutlich schlechter aus der Distanz agierten als ihr Kontrahent. Während beide Teams je 26 Dreier nahmen, trafen die Heat elf ihrer Versuche aus der Distanz, Brooklyn nur vier.
Da brachte es den Nets auch nichts, dass sie das Reboundduell deutlich mit 53:34 für sich entschieden. Topscorer bei Brooklyn war Bojan Bogdanovic mit 16 Zählern, während Trevor Booker mit 13 Punkten sowie 8 Rebounds am Double-Double kratzte und Rookie Isaiah Whitehead mit 13 Punkten (6/12 FG) überzeugte.
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Minnesota Timberwolves (19-29) - Orlando Magic (19-31) 111:105 OT (BOXSCORE)
So richtig glücklich mit der Defense seines Team wird Tom Thibodeau zwar noch immer nicht sein, dafür boten die Timberwolves ihren Fans aber erneut ein wenig Spektakel, mit dem dieses Mal besseren Ende für die Gastgeber, die sich in der Overtime letztlich souverän durchsetzten.
Dass es überhaupt in die Verlängerung ging, lag an einer starken Aufholjagd der Magic. Mit gut vier Minuten auf der Uhr führten die Hausherren scheinbar komfortabel mit neun Punkten Vorsprung. Doch ein Layup von Serge Ibaka (17 Punkte, 10 Rebounds) sowie ein Turnover des ansonsten starken Andrew Wiggins (27 Punkte, 10/21 FG) mit anschließendem Dreier von C.J. Watson (18 Punkte, 6/10 FG) brachten Orlando wieder zurück.
Als Aaron Gordon 50 Sekunden vor dem Ende ein Three-Point-Play zum 98:96 zugunsten des Teams von Frank Vogel vollendete, schien das Spiel endgültig gedreht. Doch Wiggins bewies Nervenstärke und glich per Pull-Up-Jumper aus. Der stark aufspielende Elfrid Payton (21 Punkte, 9/17 FG) verpasste schließlich den Dreier mit dem Buzzer. In der Overtime zogen die Timberwolves dank der Dunk-Show von Wiggins, der ein Riesen-Highlight mit einem Slam über Nikola Vucevic setzte, sowie Karl-Anthony Towns (23 Punkte, 12 Rebounds, 7 Assists) schließlich davon.
Besonders beachtlich am Sieg: Das Dreierfestvial von Ricky Rubio (22 Punkte, 8 Rebounds, 8 Assists). Der Spanier ist nicht gerade als Scharfschütze bekannt. Seine Dreierquote von 24 Prozent in dieser Saison spricht Bände. Doch gegen die Magic jagte Ricky sechs Dreier bei neun Versuchen durch die Reuse. Karrierebestwert.
Boston Celtics (30-18) - Detroit Pistons (21-27) 113:108 (BOXSCORE)
Drei Viertel lang boten beide Teams Basketball zum Abgewöhnen. Etliche Broken Plays, Fehler und schwache Wurfquoten prägten das Geschehen. Die Pistons hatten zu diesem Zeitpunkt bereits 19 ihrer 20 Dreierversuche danebengesetzt, bei den Celtics lief es insgesamt aber auch nicht wesentlich besser.
Die Fans im TD Garden verließen die Halle aber dennoch nicht vorzeitig, denn sie ahnten schon ein wenig, was kommen würde. Ein enges Spiel vor dem Schlussviertel? Dafür lebt Isaiah Thomas! Gegen immer stärker aufdrehende Pistons riss der Point Guard das Spiel an sich und sicherte den Celtics beinahe im Alleingang den Sieg. 24 seiner insgesamt 41 Punkte (11/23 FG) erzielte Thomas im Schlussviertel. Sein restliches Team kam in dieser Phase auf zehn Zähler.
Nur dank Thomas' vierter 40-Punkte-Partie in den letzten 21 Spielen holte sich Boston also den vierten Sieg in Folge. Dabei erzielte IT4 bereits zum vierten Mal in dieser Saison mindestens 20 Punkte im Schlussviertel, kein anderer Spieler hat das mehr als einmal geschafft. Sein Punkteschnitt im Monat Januar? 32,9 Zähler. Nie war ein Kelte in diesem Monat besser. Außerdem war es Thomas' 32. Spiel in Folge mit mindestens 20 Punkten.
Im Schatten von Thomas ging fast unter, dass auf der Gegenseite Andre Drummond mit 28 Punkten und 22 Rebounds ein unglaubliches Spiel ablieferte und vom Celtics-Frontcourt nicht zu stoppen war. Nicht umsonst dominierten die Pistons bei den Punkten in der Zone (60:38). Dank Dre hatten die Gäste auch bis zum Schluss Chancen auf den Sieg, doch 31 Sekunden vor dem Ende vergab Reggie Jackson (12 Punkte, 6 Assists) einen Layup zum Ausgleich, ehe Thomas von der Freiwurflinie alles klar machte.
Phoenix Suns (15-33) - Memphis Grizzlies (29-21) 96:115 (BOXSCORE)
Lockere Sache für die Gäste aus Tennessee, die zum ersten Mal seit drei Wochen mal wieder zwei Siegen hintereinander einfahren konnten. Dabei machten es die Suns ihrem Kontrahenten nicht allzu schwer. Schon früh versuchten sich die Grizzlies abzusetzen und erarbeiteten sich zur Halbzeitpause bereits einen 13-Punkte-Vorsprung.
Mike Conley hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 23 Punkte und 5 Assists aufgelegt und war auf dem besten Weg zu einer Monster-Leistung. Die stand am Ende auch auf dem Scoreboard: 38 Punkte (Career-High) bei 7 von 10 getroffenen Dreiern und 9 Vorlagen. Dass es am Ende nicht noch mehr Punkte wurden, lag vor allem daran, dass der Point Guard aufgrund des großen Vorsprungs von zwischenzeitlich 30 Punkten schon fünf Minuten vor dem Ende auf der Bank Platz nehmen konnte.
Insgesamt beeindruckend war die Dreierquote der Grizzlies, die sich immer besser aus der Distanz zurechtfinden. Weil die Suns es nie schafften, den Perimeter vernünftig abzusichern, trafen die Gäste am Ende 16 ihrer 28 Dreierversuche. Auf der Gegenseite fanden nur 5/19 Distanzwürfe ihren Weg ins Ziel. Erst im Schlussviertel, als die Begegnung bereits den Charakter eines Show-Matches hatte und die Suns noch in bedeutendem Maße Ergebniskosmetik betrieben, wurde die Quote schlechter.
Aus Sicht der Suns konnte sich immerhin Rookie Marquese Chriss in den Vordergrund spielen. Der Power Forward legte 20 Punkte sowie 6 Rebounds auf und sorgte mit einem großartigen Windmill Dunk für eines der Highlights des Spiels. Damit war er hinter Devin Booker (22 Punkte, 6/20 FG) zweitbester Scorer bei den Suns. Bei den Grizzlies agierten neben Conley auch Sixth Man Zach Randolph und Marc Gasol (je 18 Punkte und 6 Rebounds) auffällig.