Clippers chancenlos gegen Dubs-Passmaschine

Martin Gödderz
03. Februar 201709:49
Mit 26 Punkten, 10 Assists und 8 Rebounds glänzte Kevin Durant gegen die Clippersgetty
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Zwei Minuten vor Schluss kam noch einmal kurze Hoffnung bei den Los Angeles Clippers (31-19) auf, die sogleich zerschlagen wurde. Am Ende müssen sie sich mit 120:133 geschlagen geben gegen ein Team der Golden State Warriors (43-7), das die Kugel einmal mehr großartig laufen ließ und dem Gegner kaum eine Chance ließ.

Als Jamal Crawford (21 Punkte, 7/11 FG) zwei Minuten vor Schluss den Rückstand der Clippers auf sieben Punkte Rückstand verkürzte, hofften die Heimfans noch einmal kurz darauf, dass ihr Team ein Spiel drehen könnte, in dem es dauerhaft deutlich im Hintertreffen lag.

Doch mitten in die Anfeuerungsrufe knallten Kevin Durant (26 Punkte, 10 Assists, 8 Rebounds) und Klay Thompson (21 Punkte, 7 Rebounds) zwei Dreier durch die Reuse und entschieden ein Spiel, in dem die Warriors zwischenzeitlich mit 21 Punkten Vorsprung geführt hatten, endgültig.

Bester Scorer bei den Warriors, die auch ohne den kurzfristig verletzten Draymond Green wieder mit großartigen 38 Team-Assists glänzten, war Stephen Curry, der mit 29 Punkten und 11 Assists ein Double-Double auflegte. Insgesamt sieben Spieler des Vize-Champions punkteten zweistellig. Bei den Clippers überzeugte dagegen vor allem Blake Griffin mit 31 Punkten und 8 Rebounds.

Die Reaktionen:

Kevin Durant (Warriors): "Wir haben hochkonzentriert gespielt und haben uns an den Brettern gut geholfen, weil wir wussten, dass wir im Frontcourt sehr dünn besetzt sind."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Warriors gingen ohne Draymond Green und Zaza Pachulia ins Spiel. Beide wurden aufgrund von Schulterproblemen als Vorsichtsmaßnahme nicht eingesetzt und durch McCaw und McGee ersetzt, die an der Seite von Curry, Thompson und Durant ins Spiel gingen. Bei den Clippers alles wie zuletzt mit Felton, Rivers, Redick, Griffin und Jordan in der Starting Five.

1. Viertel: Absoluter Kaltstart für die Clippers, die mit den ersten drei Spielzügen drei Turnover fabrizierten. Die Gäste wirkten von der ersten Sekunde an wach und auch ohne Green sehr aggressiv in der Defense. Der große Profiteur: JaVale McGee, der gleich mehrfach den Fastbreak per Slam Dunk beendete. Die Warriors brachten so schnell Abstand zwischen sich und ihren Kontrahenten. Nach zehn Minuten stand es 29:17, nach zwölf 33:22.

2. Viertel: Während sich die Warriors weiter schwer aus der Distanz taten, liefen die Clippers langsam von der Dreierlinie warm. Nach zwei verwandelten Dreiern von Redick waren die Hausherren vier Minuten vor der Pause wieder auf fünf Punkte dran. Dann allerdings fanden Thompson und Curry ihren Touch und bauten den Vorsprung wieder aus, ehe Griffin mit einem spektakulären Dunk über Looney und einem Three-Point-Play zum Schluss die Highlights setzte. Mit 65:55 für die Dubs ging es in die Pause.

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3. Viertel: Hatte Griffin kurz vor der Pause noch für etwas Momentum gesorgt, kamen die Clippers wieder schläfrig aus der Kabine. Die Dubs nutzten das aus. Curry kam immer besser ins Spiel und schnell kratzten die Gäste am 20-Punkte-Vorsprung. So ganz wollten die Hausherren den Kontrahenten aber nicht ziehen lassen. Gerade Griffin wusste immer wieder mit Big Plays zu verkürzen. Doch immer wenn die Clippers am Comeback schnupperten, zogen die Warriors wieder davon. Schließlich stellte Iguodala mit einem kuriosen Rainbow-Shot auf 104:87 vor dem Schlussviertel.

4. Viertel: Kerr tobte an der Seitenlinie herum und versuchte damit den Fokus seines Teams aufrechtzuhalten. Die Warriors blieben auch in der Folge konzentriert und verwalteten die Führung souverän. Erst vier Minuten vor Schluss schlich sich allmählich der Schlendrian ein. Ein 14:2-Run brachte L.A. noch einmal in Reichweite. Crawford verkürzte per Dreier auf sieben Punkte, doch Durant und Thompson antworteten umgehend aus der Distanz und stellten wieder auf elf Zähler Abstand. Die Entscheidung. Am Ende hieß es 133:120 für die Dubs.

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Der Star des Spiels: Stephen Curry. Anfangs hatte er noch Probleme mit dem Wurf und traf im ersten Viertel keinen seiner vier Dreierversuche. Das war aber relativ schnell Geschichte, am Ende stand er bei 3/10 aus der Distanz. Immer wieder verteilte er die Kugel geschickt, immer wieder spielte der Chef die gegnerische Defensive schwindelig. Seine Moves beim Drive? Eine Augenweide. Davon abgesehen auch defensiv mit einer tollen Vorstellung (3 Steals). Genauso stark: Kevin Durant.

Der Flop des Spiels: DeAndre Jordan. Natürlich verwandelte der Center seine beiden Wurfversuche, doch seine 9 Punkte und 7 Rebounds waren im direkten Duell mit Gegenspieler JaVale McGee doch ein bisschen zu wenig. Statt vom Green-Ausfall zu profitieren, ließ sich Jordan sogar zu Beginn von McGee herspielen und war über weite Phasen das Matches beinahe unsichtbar.

Das fiel auf:

  • Nach der herben 46-Punkte-Schlappe, welche die Clippers im letzten Duell gegen die Warriors kassierten, hätte man meinen können, dass sie vor eigener Kulisse auf eine Revanche brennen würden. Zum Start schien aber eher das Gegenteil der Fall. Die Statistik nach dem ersten Viertel? 7:0 Offensivrebounds und 5:1 Steals für die Warriors, dafür bereits zu diesem Zeitpunkt sieben Turnover der Hausherren.
  • Die Clippers-Krankheiten der ersten Hälfte zogen sich wie ein Faden durch den weiteren Spielverlauf. Die beiden Hauptprobleme der Gastgeber: Sie schenkten das Leder zu oft her und sie ließen zu viele zweite Chancen zu. Das Turnoververhältnis (11:15) sowie das Duell am offensiven Brett (15:9) sprachen deutlich für die Dubs, wobei das Schlussviertel sogar schon zu einer Anpassung der Zahlen führte.
  • Insgesamt lief der Spalding auch ohne Green wieder hervorragend bei den Warriors. Zwar wirkten die Clippers in der Defense generell etwas nachlässig und weit weg von den Gegenspielern, doch die Dubs zeigten davon ab starkes Ball-Movement, hatten zur Halbzeit schon 19 Team-Assists auf dem Konto und standen am Ende bei den bereits erwähnten 38 Assists. Das 33. Saisonspiel mit mindestens 30 Assists. Kein Team ist besser.
  • Gutes Zeichen für die Dubs: Auch als es zu Beginn bei Curry und Thompson nicht lief, konnten die Gäste sich eine Führung erarbeiteten, weil die Ersatzspieler von Pachulia und Green überzeugten. McCaw (8 Punkte, 6 Assists) und McGee (11 Punkte, 8 Rebounds) kamen schnell ins Spiel und sorgten früh für wichtige Punkte, auch McAdoo (10 Punkte, 9 Rebounds) und Clark (11 Punkte, 5/9 FG) überzeugten aus der Second Unit heraus. Das zeigt, dass auch die Spieler aus der zweiten Reihe bereit sind zu liefern, wenn es angebracht ist.

Der Spielplan im Überblick