LeBron James kündigt vor dem Spiel gegen die Timberwolves an, dass die Cavaliers sich von der langen Pause von Kevin Love nicht unterkriegen lassen würden, und lässt danach auf dem Feld Taten folgen. Die Raptors verlieren schon wieder gegen ihren Angstgegner und DeMarcus Cousins sorgt im Alleingang für den Kings-Sieg in Los Angeles.
Chicago Bulls (27-29) - Toronto Raptors (32-24) 105:94 (BOXSCORE)
Die Raptors dürften die Ankunft von Serge Ibaka wohl schon sehnlichst erwarten, denn derzeit läuft für die Kanadier weiterhin nicht viel zusammen. "Momentan spielen wir richtig schlechten Basketball", stellte Kyle Lowry, der mit 22 Punkten (8/17 FG) schon Topscorer seines Teams war, unmittelbar im Anschluss an die Niederlage in Chicago, die schon wieder dritte in Folge, fest.
Vielleicht war die erneute Pleite dieses Mal aber auch darauf zurückzuführen, dass die Bulls Torontos absoluter Angstgegner sind. Bereits zum elften Mal in Serie entschied Chicago das direkte Duell für sich, der letzte Raptors-Sieg datiert aus dem Jahr 2013. Vielleicht war es aber auch einfach so, wie Jimmy Butler nach dem Spiel philosophisch feststellte: "Ich glaube, wir haben vor allem gewonnen, weil wir am Ende mehr Punkte gemacht haben."
Butler selbst hatte beim Sieg seines Teams, das schon zur Pause mit 19 Punkten Vorsprung vorne lag und die Führung im Anschluss ungefährdet verwaltete, einen schwachen Wurfabend (2/10 FG), kam aber dank 15 verwandelten Freiwürfen dennoch auf 19 Punkte und legte nebenbei vor allem 12 Assists auf.
Doch nicht nur Butler überzeugte, der X-Faktor war dieses Mal vor allem die starke Second Unit der Bulls um Doug McDermott (20 Punkte, 8/13 FG), Cristiano Felicio (10 Punkte, 6 Rebounds) und Rajon Rondo (12 Punkte). Der verletzte Paul Zipser stand aufgrund seiner Sehnenentzündung dagegen wieder nicht im Kader und wird frühestens nach dem All-Star-Break wieder eingreifen können.
Minnesota Timberwolves (21-35) - Cleveland Cavaliers (38-16) 108:116 (BOXSCORE)
Im Vorfeld des Matches gegen die Timberwolves hatte die Cavaliers die Hiobsbotschaft von Kevin Loves Knieverletzung ereilt. LeBron James hatte unmittelbar danach aber klar gemacht, dass sich der Champion davon nicht negativ beeinflussen lassen würde, so lange er auf dem Feld stünde. Und der King ließ auf dem Parkett die Taten für sich sprechen.
Sofort riss James das Spiel in Minnesota an sich, schrammte in 40 Minuten Einsatzzeit mit 25 Punkten (10/14 FG), 8 Rebounds und 14 Assists knapp am Triple-Double vorbei, und schien mit aller Macht die Love-Verletzung vergessen machen zu wollen. So betonte er im Anschluss auch: "Ich bin diese Last seit der Highschool gewöhnt. Auch wenn wir es nicht mögen, ohne einen unserer besten Spieler aufzulaufen, können wir uns darauf berufen, dass wir auch ohne Kev schon gewonnen haben."
Die Timberwolves schauten bei der vom starken Channing Frye (21 Punkte, 10 Rebounds) und Kyrie Irving (25 Punkte, 7 Assists) untermalten James-Show allerdings nicht nur tatenlos zu. Angeführt vom großartigen Duo Andrew Wiggins (41 Punkte, 16/29 FG) und Karl-Anthony Towns (26 Punkte, 11/19 FG) hielt Minny lange mit, sodass es dank 20 Punkten und eines Buzzer-Beaters von Wiggins im dritten Viertel sogar ausgeglichen ins letzte Viertel ging. In der Schlussphase ging den Wolves dann aber die Puste aus.
"Ein Match gegen die Cavs holt immer das beste aus allen Beteiligten raus", stellte Wiggins schließlich fest. Vielleicht meinte er dabei auch seinen Kollegen Ricky Rubio. Der Spanier verteilte bärenstarke 16 Assists. Die waren im Angesicht der Niederlage schließlich aber wertlos.
Los Angeles Lakers (19-38) - Sacramento Kings (24-32) 96:97 (BOXSCORE)
Was für ein enges Ding in Los Angeles! Die Lakers und Kings begegneten sich von der ersten Minute an auf Augenhöhe und zeigten einen offenen Schlagabtausch, in dem sich keines der beiden Teams entscheidend absetzen konnte, nicht zuletzt aber auch die Defensivreihen überzeugten.
Der alles überragende Mann des Spiels war aber natürlich wieder DeMarcus Cousins. Wann immer der Big Man auf dem Feld stand, lief es für Sacramento. Das zeigt nicht zuletzt das beste Plus-Minus-Rating aller Spieler (+19). Noch aussagekräftiger dürften aber die 40 Punkte, 12 Rebounds und 8 Assists gewesen sein, die Cousins aufs Feld zauberte.
Alleine 16 seiner 40 Zähler kamen dabei im Schlussviertel, in dem die Kings sehr früh dank sechs Punkten in Folge von Willy-Cauley Stein (8 Punkte, 3 Steals) mit 13 Zähler Vorsprung in Front lagen. Angeführt vom ebenfalls grandios aufspielenden Lou Williams, der 29 Punkte (10/18 FG) und 5 Assists auflegte, kamen die Lakers aber zurück, ehe Williams mit einem Stepback Dreier 30 Sekunden vor Schluss für den Ausgleich sorgte.
Auf der Gegenseite hatte Darren Collison (13 Punkte, 8 Assists) im Anschluss 12 Sekunden vor dem Ende die Chance mit dem offenen Dreier. Er vergab, doch Cousins, der die letzten zehn (!) Punkte seines Teams machte, schnappte sich den Offensivrebound, wurde gefoult, wanderte an die Linie und entschied das Spiel mit einem verwandelten Freiwurf, da Williams im Anschluss den Dreier mit dem Buzzer danebensetzte.