Die Dallas Mavericks verpassen den starken Miami Heat dank Seth Curry eine eiskalte Dusche, doch dessen Bruder Steph stellt gegen die Philadelphia 76ers eine persönliche Negativ-Bestmarke auf. LeBron James ist bei den Cavaliers zurück, DeMar DeRozan wird im Madison Square Garden zum Matchwinner. Und bei den Rockets brodelt es nach einer vermeidbaren Niederlage.
New York Knicks (24-36) - Toronto Raptors (36-24) 91:92 (BOXSCORE)
Die Hiobsbotschaft über den langen Ausfall von Point Guard Kyle Lowry muss man in Toronto erst einmal verdauen. Aber wenn DeMar DeRozan weiter so groß aufspielt, dann könnte man das Fehlen des Floor Generals bis zu den Playoffs vielleicht auch kompensieren. Vierter Sieg in Folge für die Raptoren - und wieder mal war DeRozan mit 37 Punkten (13/25 FG) bester Mann auf dem Court.
Und Matchwinner obendrein! Zehn Sekunden vor dem Ende führten die Knickerbockers mit einem Punkt, dann ging der Ball nach einer Auszeit zu DeRozan. Der sah sich Derrick Rose (16 Punkte) gegenüber, dribbelte ganz locker an den Ellbow und nahm dort den Turnaround-Jumper. Swish! Ein langer Jumper von Carmelo Anthony zum Buzzer fiel nicht, Game Over. Sechster Sieg Torontos in Folge über die Knicks.
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Dabei hatten die, angeführt von Melo (24 Punkte, 9/26 FG) und dem Backcourt, in Halbzeit eins bereits mit 17 Punkten geführt und einen 13-Punkte-Vorsprung in die Kabine genommen, aber im dritten Viertel ging nicht viel: gerade mal 14 Punkte machte man in diesem Spielabschnitt. Ein Run Torontos zu Beginn des vierten Viertels und schon war wieder alles offen. "Wenn man so weit hinten liegt, will man sich reinhängen und noch härter kämpfen", erklärte DeRozan. "Ein solcher Rückstand ist schlecht, aber er zeigt auch unseren Kampfgeist."
Beste Schützen neben DeRozan waren bei den Gästen Neuzugang Serge Ibaka (15 Punkte), der auch in der Crunch Time auf dem Court war, und Jonas Valanciunas (10 Punkte). Bei den Knicks kam Courtney Lee auf 16 Punkte und 5 Steals.
Der Österreicher Jakob Pöltl kam bei den Raptors auf eine knappe Minute Spielzeit und blieb ohne Punkt.
Philadelphia 76ers (22-37) - Golden State Warriors (50-9) 108:119 (BOXSCORE)
Hatte der MVP im Hinterkopf, dass er mit sieben Dreiern gegen Philly unter die Top-Ten-Dreierschützen aller Zeiten springen und dabei unter anderem Kobe Bryant überholen würde? Oder war es einfach nur ein gebrauchter Abend für Steph Curry? Wie auch immer: Der Scharfschütze erlebte von Downtown den schlimmsten Abend seiner Karriere, von elf Versuchen wollte kein einziger Dreier fallen. Sogar ein paar Airballs waren dabei ... "Das passiert eben", war Currys Erklärung. "Dann muss man das Spiel eben auf anderem Weg beeinflussen."
Das spiegelte sich dann auch in der Quote seines Teams wider: Nur einen Dreier hatten die Warriors zur Halbzeit auf dem Konto, am Ende waren es 6/29 - unterirdisch für ihre Verhältnisse. Aber zum Sieg reichte es dann trotzdem, schließlich kann Curry (19 Punkte) auch innerhalb der Linie treffen, und dann hat man ja noch ein paar Superstars in der Hinterhand: Kevin Durant kam auf 27 Punkte und 8 Rebounds, Klay Thompson steuerte 21 Zähler bei und Draymond Green (14 Punkte, 11 Assists, 6 Rebounds, 5 Steals) füllte mal wieder das Stat Sheet. "An einem Abend wie heute haben wir eben eine Menge anderer Spieler, die punkten können", lobte Coach Steve Kerr. "Sie haben heute geliefert."
Die Sixers, ohne ihren Superstar Joel Embiid, schlugen sich dennoch wacker: Dario Saric legte 21, 7 und 7 auf, fünf weitere Spieler punkteten ebenfalls zweistellig - und von Downtown (10/34) war man sogar besser drauf als der Champ von 2015. Der drückte nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit aber auf die Tube und baute seinen Vorsprung auf zwischenzeitlich 14 Punkte aus. "Wenn man ihnen eine Taktik nimmt, entblößt man sich woanders", lamentierte Coach Brett Brown. "Es ist schwer, alles zu verteidigen. Sie haben den Heiligen Gral."
Was bleibt noch zu sagen? Die Washington Wizards sollten sich lieber warm anziehen. Nach 0/10 Dreiern gegen die Lakers hatte Curry im November bekanntlich mit 13 verwandelten Distanzwürfen einen neuen NBA-Rekord aufgestellt ...
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Cleveland Cavaliers (41-17) - Milwaukee Bucks (26-32) 102:95 (BOXSCORE)
Giannis Antetokounmpo ist mit seinen 22 Jahren der einzige Spieler der NBA, der sein Team in den Kategorien Punkte, Rebounds, Assists, Steals und Blocks anführt. Aber er ist eben auch nur 22 - und da kann man auch mal ein eher mittelmäßiges Spiel abliefern. So geschehen gegen die Cavs: Nur 9 Punkte (4/13) gelangen ihm diesmal, auch wenn er dies Ausbeute mit 8 Assists und 7 Rebounds aufstockte und auch ein paar Highlights lieferte, darunter einen spektakulären Block gegen Kyrie Irving (25 Punkte, 9 Assists).
Trotzdem waren die Bucks bei der Rückkehr von Lebron James, der seine Halsentzündung überwunden hatte ("Ich fühlte mich gut genug, um meine Schuhe zu schnüren.") und wieder mit von der Partie war, lange Zeit nah dran: 86:85 stand es für Cleveland zwischenzeitlich im Schlussviertel. Es folgte ein 11:0-Run durch James (24 Punkte, 10 Rebounds, 6 Assists), Irving und Derrick Williams (14 Punkte) - Letzterer hatte im dritten Viertel übrigens einen Buzzer-Beater vom Parkplatz eingeschweißt.
Bester Schütze bei den Bucks, die Khris Middleton aufgrund des Back-to-back-Auftritts in Milwaukee gelassen hatten, war Malcolm Brogdon mit 20 Punkten von der Bank. Das Team von Jason Kidd könnte auch noch eine weitere schwere Verletzung davongetragen haben: Forward Micahel Beasley verdrehte sich in der ersten Hälfte das Knie und musste in die Kabine gebracht werden - wie schlimm es ist, steht noch nicht fest. "Wir werden sehen, wie es ihm geht", sagte Kidd. "Hoffentlich ist es nicht so schlimm, er war sehr gut drauf."
Auf Seiten der Cavs kam Neuzugang und Ex-Maverick Deron Williams nach seiner Unterschrift am Montag noch nicht zum Einsatz, wurde aber in der Arena bereits vorgestellt und kräftig bejubelt. Er wird in Celveland die Rückennummer 31 tragen.
Dallas Mavericks (23-35) - Miami Heat (27-32) 96:89 (BOXSCORE)
Bei seinem Bruder Steph lief von draußen bekanntlich nicht viel zusammen - aber vielleicht hatte der seine Treffsicherheit an diesem Abend mal eben seinem Bruder geliehen. Zwei Spiele nach seinem Career High mit 31 Punkten gegen die Timberwolves avancierte Seth Curry mit 29 Zählern gegen die Heat zum Matchwinner. Und verwandelte im Schlussviertel zwei absolute Bomben weit hinter der Dreierlinie, die seinem Bruder zur Ehre gereicht hätten.
Zuvor war die hochspannende Partie gegen die Heat, die nur zwei ihrer letzten 18 Spiele verloren hatten, gleich mehrfach gekippt. Angeführt von Hassan Whiteside in der Zone (19 Punkte, 19 Rebounds) und Goran Dragic im Backcourt (24 Punkte, 6 Assists) starteten die Heat klar besser und führten im ersten Viertel schon mit 14 Punkten. Aber Dallas kämpfte sich mit Curry und Harrison Barnes (24 Punkte) zurück - und ließ seinerseits eine 11-Punkte-Führung im dritten Viertel verstreichen.
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Nach einem Dreier von Dragic zum 89:84 für die Heat schien den Mavs dann die Luft auszugehen: Dirk Nowitzki (2/9 FG, 12 Rebounds) kam offensiv gegen die langen Kerls aus Miami nicht zum Zug, leichte Würfe waren kaum zu bekommen. Dann übernahm jedoch Curry: Layup, Freiwurf - und knapp zwei Minuten vor dem Ende der lange Dreier zum 90:89. "Ich habe gerade einen guten Rhythmus und versuche einfach, jeden Abend aggressiv zu sein", so Curry anschließend."
Miami sollte danach kein einziger Punkt mehr gelingen. Was auch an der starken Defense von Nerlens Noel lag. Dallas' Neuzugang aus Philly kam in 25 Minuten von der Bank zwar "nur" auf 6 Punkte, 6 Rebounds und einen Block, machte in der Crunchtime defensiv aber einen hervorragenden Eindruck und war eine echte Bank unter dem Korb.
Houston Rockets (42-19) - Indiana Pacers (31-29) 108:117 (BOXSCORE)
Ob die Größe gefehlt habe, um es mit den Pacers aufzunehmen, wurde James Harden nach der Partie gefragt. "Nein. Herz hat gefehlt." Ähnlich sah es Head Coach Mike D'Antoni. Der kritisierte seine Rockets scharf dafür, nicht gekämpft zu haben.
Was war passiert? Gegen ein Team, das nur ein einziges der letzten acht Spiele gewonnen hatte, führten die Rockets in eigener Halle nach sechs Minuten mit 18:2 und nach 15 Minuten mit 43:28. Und lagen zur Halbzeit plötzlich mit einem Punkt in Rückstand. In der zweiten Hälfte trödelte man lange vor sich hin, lag mit 14 hinten und machte es erst durch einen 12:2-Run in der Schlussphase wieder spannend. Für ein Team, dass im Westen ganz oben mitspielen will, nicht gerade ein Aushängeschild.
Trade-Deadline-Neuzugang Lou Williams war da mit 28 Punkten in 28 Minuten noch einer der Lichtblicke. Harden gelang zwar ein Double-Double (25 und 12), aber er traf nur 5 von 17 aus dem Feld. Dem Rest erging es nicht besser: Knapp über 36 Prozent trafen Rockets aus dem Feld, das Rebound-Duell verlor man auch klar mit 39:55.
Für Indiana lieferte Point Guard Jeff Teague mit 25 Punkten, 8 Rebounds und 6 Assists ein starkes Spiel ab, Paul George kam auf 15 Punkte. Dazu glänzten Rodney Stuckey (17), Monta Ellis (12) und Rakeem Christmas (10) von der Bank.
Sacramento Kings (25-35) - Minnesota Timberwolves (24-36) 88:102 (BOXSCORE)
Manchmal tut es eben auch weh, wenn man keinen Go-to-Guy hat. In den ersten beiden Saisonduellen hatten die Kings jeweils problemlos gegen Minnesota triumphiert - aber damals hatte man ja auch noch einen gewissen DeMarcus Cousins im Kader.
So musste es diesmal das Kollektiv richten, und auch wenn alle fünf Starter mindestens 10 Punkte machten, so kam doch kein einziger Spieler im Kader von Coach Dave Joerger über 14 Zähler hinaus. Bestnoten verdienten sich da noch Kosta Koufos mit einem Double-Double (14 Punkte, 11 Rebounds) und Ty Lawson (11 Punkte, 9 Assists).
Die Timberwolves hatten dagegen eine Menge Starpower zu bieten. Und diese Stars wussten zu überzeugen: Karl-Anthony Towns legte ohne Boogie'sche Gegenwehr 29 Punkte (13/19 FG), 17 Rebounds und 3 Blocks auf, Andrew Wiggins machte 27 Punkte und Ricky Rubio verteilte 11 Assists. Nachdem man das zweite Viertel mit 40:19 für sich entschied, war das Ding für Minnesota eigentlich schon durch.
Durch den Erfolg rücken die Wolves auf der Jagd nach dem achten Playoff-Platz im Westen bis auf einen Sieg an Sacramento heran. Dallas (24-35) und Portland (24-34) hoffen ebenfalls, ebenso wie die Pelicans (23-37). Derzeit noch auf Platz acht: Die Denver Nuggets (26-33).