Beinahe im Alleingang für den spielentscheidenden 10:2-Lauf gesorgt und dabei 13 der letzten 17 Hawks-Punkte aufgelegt: Dennis Schröder hat im Duell gegen die Toronto Raptors wahrlich seine Crunchtime-Fähigkeiten gezeigt und war somit dank 26 Punkten (9/17 FG) am Ende Topscorer der Hawks. Dazu legte der Point Guard 6 Rebounds und 5 Assists auf.
Vor Schröders Heldentaten hatten bei den Gastgebern, die jetzt nur noch zwei Siege hinter den an vierter Stelle stehenden Raptors liegen, vor allem Paul Millsap (21 Punkte, 7/13 FG) und Tim Hardaway Jr. (20 Punkte, 6 Assists) offensiv geglänzt, während Dwight Howard (16 Punkte, 10 Rebounds) vorbildlich in der Defensive arbeitete.
Aufseiten der Raptors, die den Sieg erst in den letzten fünf Minuten aufgrund einiger individueller Fehler herschenkten, punkteten alle Starter zweistellig. DeMar DeRozan war mit 28 Zählern bester Punktesammler, traf aber auch nur 12 seiner 30 Wurfversuche. Serge Ibaka kam auf 18 Punkte, Jonas Valanciunas verbuchte mit 11 Punkten und 12 Rebounds ein Double-Double.
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Die Reaktionen:
Dennis Schröder (Hawks): "Das ist wirklich ein wichtiger Sieg. Jeder hat einen tollen Job gemacht. Ich bin einfach aggressiv geblieben, habe dann offene Wege gefunden und versucht daraus meinen Vorteil zu ziehen."
Dwayne Casey (Trainer Raptors): "Am Ende haben wir uns defensiv schwer getan und gerade Schröder nicht verteidigen können. Sonst haben wir aber einen tollen Kampf gezeigt."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: DeMarre Carroll kehrte nach überstandener Knöchelverletzung wieder ins Starting Lineup der Raptors zurück und startete anstelle von Tucker neben Joseph, DeRozan, Ibaka und Valanciunas. Bei den Hawks bekam Hardaway Jr. den Vorzug vor Sefolosha und ging an der Seite von Schröder, Bazemore, Millsap und Howard ins Spiel.
1. Viertel: Die Anfangsphase gehörte den Power Forwards. Ibaka besorgte die ersten fünf Punkte seines Teams, Millsap die ersten sieben für Atlanta. Während bei Toronto schnell auch die Guards Feuer fingen, taten sich Bazemore und Schröder auf der Gegenseite noch schwer. Weil die Hawks aber gerade dank Howard etliche zweite Chancen produzierten, blieben sie dran. 18:19 nach zwölf Minuten.
2. Viertel: Es blieb ein sehr ausgeglichenes und umkämpftes Spiel, wobei sich beide Teams gerade in der Defense richtig ins Zeug legten und dem Kontrahenten das Leben schwer machten. Immer wieder wechselte die Führung. Gegen Ende des Viertels kamen beide Offensiven fast parallel besser in Schwung. Schröder besorgte schließlich per Dreier für die hauchdünne 49:48-Halbzeitführung für die Hausherren.
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3. Viertel: Die Raptors starteten zwar mit einem 7:0-Lauf ins Viertel, der wurde aber schnell von den Gastgebern gekontert, sodass sich weiterhin keines der Teams in irgendeiner Weise absetzen konnte. Dabei rissen die Hawks in Person von Howard und Sefolosha ihre Fans immer häufiger mit Dunks von den Sitzen. Vor dem Schlussviertel führten aber die Gäste denkbar knapp mit 75:74.
4. Viertel: Es blieb extrem eng. Fünf Minuten vor Schluss stand es weiterhin ausgeglichen, ehe Schröder die Hawks mit vier Punkten in Front brachte. Danach blieben beide Teams fast zwei Minuten lang ohne Punkte, ehe Ibaka von der Linie verkürzte. Dann aber schlug wieder Schröder zu. Mit zwei verwandelten Freiwürfen und einem grandiosen Reverse-Layup stellte er knapp zwei Minuten vor Schluss auf 96:88. An der Linie machte der Deutsche schließlich auch den Sieg klar. 105:99 Hawks.
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Der Star des Spiels: Dennis Schröder. Lange Zeit agierte DS17 gar nicht so auffällig, beschränkt sich aufs Passen, leistete sich ein paar leichtsinnige Fehler und stand offensiv im Schatten von Hardaway Jr. und Millsap. In der Crunchtime zeigte er aber wahre Qualitäten als Leader. Beim Stand von 86:86 riss er das Spiel an sich und initiierte den spielentscheidenden 10:2-Run, bei dem er acht von zehn Punkten selbst erzielte. Somit der Matchwinner.
Der Flop des Spiels: Serge Ibaka. So richtig schlecht war keiner der Spieler auf dem Feld, Ibaka allerdings kühlte nach starkem Start merklich ab und leistete sich in der engen Schlussphase einige Fehler, die mitentscheidend für die Niederlage waren. Er leistete sich vier Turnover, foulte sich frühzeitig aus und schadete seinem Team so am Ende.
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Das fiel auf:
- Dass sich diese Teams in der ersten Runde der Playoffs wiedertreffen, ist alles andere als unrealistisch. Die Fans dürften sich angesichts der Eindrücke dieses Spiels jedenfalls auf eine extrem spannende Serie freuen. Von der ersten Sekunde an begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, schenkten sich nichts und lieferten so einen Vorgeschmack auf die Playoffs, der gefallen dürfte. 17 Unentschieden und 15 Führungswechsel sind bester Beweis für einen echten Krimi.
- Die Hawks zeigten von Beginn an gute Spielanlagen und schafften durch starkes Ball-Movement etliche freie Würfe. Die wollten vor allem am Anfang nicht fallen, als Bazemore, Sefolosha und Schröder aus der Distanz vergaben. Mit der Zeit nutzte Atlanta die Chancen von der Dreierlinie aber besser und schoss sich warm. So waren die Hawks am Ende aus der Distanz (8/22 Dreier) auch deutlich effizienter als die Gäste (4/25 Dreier).
- Die Raptors stellten mit 17 Steals einen Saisonbestwert auf und leisteten sich beinahe halb so viele Turnover wie die Hausherren (12:21), dennoch sollte es nicht zum Sieg reichen. Das lag auch daran, dass die Hawks defensiv nicht so sehr auf den Ballgewinn aus waren, sondern viel mehr die Würfe sehr stark erschwerten und Toronto so zu einer Trefferquote von nur 40,2 Prozent aus dem Feld zwangen, während vorne die 52 Prozent verwandelten Feldwürfe die Fehlerquote kaschierten.
- Jose Calderon lieferte in seinem zweiten Spiel für Atlanta das, was man sich wohl von ihm erwartet hatte. Er entlastete Schröder von der Bank und erlaubte sich kaum Fehler. Dabei gefiel seine Übersicht. Der Spanier spielte gerade die Spieler in den Ecken immer wieder gut frei, wobei die Kollegen ihre offenen Dreier aber nur selten trafen. Im Schlussviertel machte er schließlich auch seine beiden ersten Punkte als Hawks-Spieler.