Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase zogen die Bulls zum Ende des ersten Viertels davon, ein weiterer Zwischenspurt vor der Pause bedeutete eine knappe 6-Punkte-Führung nach 24 gespielten Minuten. Aber nach dem Seitenwechsel funktionierte in der Offense der Bulls fast gar nichts mehr, nicht einmal 30 Prozent aller Würfe fanden noch ihr Ziel. Angeführt von Crawford, der von der Bank kommend 25 Punkte (10/17 FG) auflegte, zogen die Clippers zum Ende des dritten Viertels davon.
Bester Werfer bei den Bulls, die in den zweiten 24 Minuten 11 Turnover und gerade einmal 30 Punkte verzeichneten, war Jimmy Butler mit 16 Punkten (4/7 FG). Paul Zipser kam in 18 Minuten auf 10 Punkte (4/6 FG) und 2 Rebounds. Bei den Clippers war Chris Paul mit 17 Punkten zweitbester Schütze.
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Die Reaktionen:
Jamal Crawford (Clippers): "Es macht Spaß, man spielt einfach und denkt nicht so viel nach. Ich muss mich bei meinen Coaches und Teamkollegen bedanken, die mich immer gut in Szene setzen und wollen, dass ich aggressiv spiele."
Dwyane Wade (Bulls) über Crawford: "Er ging eins-gegen-eins, und wenn er so drauf ist, kann man nichts machen. Unser Rhythmus in der Offensive war in der zweiten Hälfte nicht mehr da."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: "Wir brauchen unbedingt einen Sieg", war die Ansage von Clippers-Coach Doc Rivers vor der Partie. Zwar hatte man endlich wieder alle Starter zusammen, aber in Zählbares konnte man das nur bedingt ummünzen: Gerade mal ein Sieg aus den letzten fünf Spielen, im Westen ist man auf Platz fünf abgerutscht. Für Rivers sollten es Paul, Redick, Mbah a Moute, Griffin und Jordan richten.
Die Bulls hatten ihrerseits fünf der letzten sechs Spiele gewonnen, darunter zuletzt der Erfolg daheim über die Golden State Warriors. Vor den Augen von Franchise-Legende Scottie Pippen am Spielfeldrand schickte man folgende Starting Five ins Rennen: Grant, Wade, Butler, Portis und Lopez.
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1. Viertel: Guter Start beider Teams aus dem Feld: Insgesamt waren die ersten neun Würfe drin, darunter gleich drei Jumper von J.J. Redick. Aber nachdem 7 der ersten 8 Würfe bei den Clippers ihr Ziel fanden, stürzte die Quote danach ab, die Jumper fielen nicht mehr. So legten die Bulls nach lange ausgeglichenem Viertel zum Ende einen kleinen Run hin, kurz vor der Sirene fand Rajon Rondo den völlig freien Cristiano Felicio zum Slam. Topscorer bis dahin Robin Lopez mit 10 Punkten. 29:23 Bulls.
2. Viertel: Ein Dreier aus der Ecke von Paul Zipser baute den Vorsprung der Gastgeber auf 10 aus, ein paar Minuten später legte er über Austin Rivers ein. Der und Jamal Crawford waren erst einmal für die Clippers-Offense zuständig. Noch ein Jumper von Zipser, der Bulls-Vorsprung blieb konstant, bevor Redick wieder zwei lange Jumper traf. Dann der schöne Bounce Pass von CP3 auf Mbah a Moute - And-one! Aber zum Ende des Viertels bekamen die Bulls noch drei Fastbreak-Buckets von Bobby Portis in Folge, bevor Paul den Dreier einschweißte. Halbzeit: 61:55 Bulls.
3. Viertel: Die Bulls begannen mit viel Iso von Dwyane Wade, das und zwei schnelle Fouls von Robin Lopez nahmen der Offense den Rhythmus. Auf der Gegenseite stopfte DJ zwei Putback-Slams, der Vorsprung war wenig später weg, weil bei den Bulls nichts mehr fallen wollte. Dann nahm Rondo den Corner Three, traf - und verdrehte sich den Knöchel, weil er Doc Rivers auf den Fuß trat. Es dauerte ein paar Minuten, bis er aus der Kabine kam, bis dahin war die Offense völlig von der Rolle. Und dann haute Crawford auch noch den gaaaanz langen Dreier rein. 10:0-Run der Gäste! 82:73 Clippers.
4. Viertel: Zipser war wieder drauf und verteidigte Crawford - aber der war so heiß, da war auch der Deutsche machtlos. Dann rannte Zipser auch noch Speights um und kassierte das Offensiv-Foul. Der stopfte im Gegenzug den Drive zum Korb - Chicago war völlig eingebrochen. Und Crawford knipste weiter die Lichter aus. Ganz übel von den Bulls, die ihre Turnover hochschraubten und zur Mitte des Viertels schon mit 15 zurücklagen. Es wurde dann auch nicht mehr spannend. Endstand: 101:91 Clippers.
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Der Star des Spiels: Jamal Crawford. 36 Jahre alt und doch kein bisschen müde. 25 Minuten spielte Crawford, der gerade in der entscheidenden Phase zum Ende des dritten und zu Beginn des vierten Viertels gesucht wurde und mit 12 Punkten im Schlussviertel dafür sorgte, dass es nicht mehr spannend wurde. Zipser kam mehrfach in den Genuss, Crawford verteidigen zu müssen - aber wenn es bei dem erst einmal läuft, werden auch schlechte Würfe zu guten Würfen. Es war sein 179. Spiel von der Bank mit mindestens 20 Punkten, dazu kamen jeweils 2 Rebounds, Assists, Steals und Turnover.
Der Flop des Spiels: Dwyane Wade. Kein Spiel fürs Hall-of-Fame-Fotoalbum. 10 Punkte bei nur 2/11 aus dem Feld in 33 Minuten, die Würfe aus der Halbdistanz oder cleveren Drives zum Korb, für die Wade berüchtigt ist, wollten diesmal nicht fallen. Zudem nahm seine Iso-Aktionen der Offense der Bulls den Rhythmus, er wollte es das eine oder andere Mal zu oft erzwingen. Theoretisch könnte man hier aber auch die zweite Halbzeit des kompletten Bulls-Kaders nominieren.
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Das fiel auf:
- Ähnlicher können die Statistiken in einer ersten Halbzeit kaum aussehen: Beide Teams kamen nach 24 Minuten auf 6 Offensiv-Rebounds, 3 verwandelte Dreier und 8 Turnover. Der Grund für die knappe Führung der Bulls war eine leicht bessere Trefferquote und gutes Ball Movement: 19 Treffer wurden per Assist vorbereitet (13 bei L.A.).
- Waren die Bulls einfach müde? In der zweiten Halbzeit war komplett der Wurm drin: 11 Turnover, die Trefferquote stürzte ab, von den Stars war nichts zu sehen. Gerade von Jimmy Butler, der im gesamten Spiel nur sieben Würfe nahm, muss man als Leader ein bisschen mehr erwarten. Am besten lief die Offense noch über Rajon Rondo (5 Punkte, 9 Assists), der das Tempo immer wieder schnell machte, wenn der Ball bei ihm landete.
- Im Frontcourt konnten sich die Bulls insgesamt gut verkaufen: Das beste Offensive-Rebounding-Team der Liga gewann diese Statistik auch gegen Griffin und Jordan mit 14:11, der Alley-Oop auf DJ wurde komplett aus dem Spiel genommen. Umgekehrt bekam Robin Lopez aus dem Pick-and-Pop jeden Jumper, den er wollte. Das funktionierte in Hälfte eins (5/7 FG), in Hälfte zwei jedoch nicht mehr (1/7 FG). Griffin durfte auf der anderen Seite die Jumper nehmen, nahm davon aber zu viele und traf viel zu wenige (5/15 FG).
- Zipser ist aus der Rotation der Bulls mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Man sieht, dass ihm der Big Shot gegen die Warriors Selbstvertrauen gegeben hat. Mit 10 Punkten war er Topscorer aller Bankspieler und stellte seine Vielseitigkeit unter Beweis. Auch in der Defense muss man ihn nicht verstecken. Natürlich klappt noch lange nicht alles, trotzdem sind seine Fortschritte erfreulich mitanzusehen.