Nach zuletzt vier Siegen am Stück setzte es bei den Wizards für die Warriors die zehnte Saisonniederlage. Schlimmer war allerdings, dass sich Kevin Durant bereits nach 90 Sekunden bei einem Zusammenprall mit Mitspieler Zaza Pachulia am Knie verletzte (wohl verdreht) und ins Krankenhaus zur Untersuchung gebracht werden musste.
Adrian Wojnarowski von The Vertical berichtete im Anschluss, dass die Warriors befürchten, dass KD womöglich monatelang ausfallen wird, der Rest der Regular Season scheint mindestens in Gefahr zu sein. Am Mittwoch sollen gründliche Untersuchungen durchgeführt werden, um sicher zu gehen.
Ohne KD dominierten Stephen Curry (25 Punkte, 9/20 FG, 7 Rebounds) und Draymond Green (14 Zähler, 6/11 FG, 14 Assists) die Offense der Dubs, die aber erneut von der Dreierlinie wenig trafen (8/28 3FG). Klay Thompson (16 Punkte, 5/20 FG) war zwar dreimal erfolgreich, brauchte aber auch 13 Würfe. Stattdessen gingen die Warriors, vor allem im zweiten Durchgang, oft an die Freiwurflinie und punkteten dort beständig.
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Dennoch reichte dies nicht zum Sieg, da John Wall (12 Punkte, 6/20 FG, 19 Assists) stark Regie führte und mit Bradley Beal (25) und Markieff Morris (22) genug Unterstützung hatte. Marcin Gortat (12 Punkte, 12 Rebounds) legte dazu noch ein solides Double-Double auf. Bojan Bogdanovic steuerte 16 Zähler von der Bank zu.
Die Wizards bleiben damit gegen die Teams der Pacific Division weiter ungeschlagen (5-0).
Die Reaktionen:
Otto Porter (Wizards): "Wir sind zurück. Das war das Team, dass wir vor dem All Star Break waren. Wir mussten heute alles geben, um zu gewinnen und das haben wir getan."
Stephen Curry (Warriors): "Wir finden immer einen Weg zurück ins Spiel zu finden. Wir haben getan, was wir konnten und hatten sogar die Chance, das Spiel noch zu gewinnen."
Steve Kerr (Head Coach Warriors) zur Durant-Verletzung: "So etwas macht mir immer Sorgen, weil man nie weiß, wie schlimm es ist. Jetzt heißt es warten und Daumen drücken."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Beide Teams traten mit der vollen Kapelle und ihren besten Lineups an. Scott Brooks vertraute Wall, Beal, Porter, Morris und Gortat, während Steve Kerr Curry, Thompson, Durant, Green und Pachulia auf den Court beorderte.
1. Viertel: Schneller Schock für die Dubs. Zunächst fiel Pachulia unglücklich, dann humpelte Durant nach nur 90 Sekunden in die Kabine, der mit dem Georgier zusammengestoßen war. Die Wizards begannen dagegen mit viel Energie. 16:4 hieß es nach vier Minuten mit acht Punkten von Beal. Die Dubs konnten Walls Penetration weiter nicht stoppen. Ein Monster-Slam des Point Guards und es stand 32:16. Erst als bei den Wiz nach und nach die Reservisten kamen, fand Golden State langsam ins Spiel. Beal hatte aber schon 16 Zähler (6/7 FG) auf dem Konto. 40:26 Washington.
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2. Viertel: Wie so oft hatte die Second Unit der Wizards schwer zu kämpfen. Neuzugang Bogdanovic half aber mit Shooting aus und erzielte die ersten neun Punkte für Washington. Die Dubs kamen so nicht näher. Ein Airball von Green sorgte für höhnischen Applaus. Dennoch kühlten die Gastgeber deutlich ab. Auch bereits elf Turnover taten weh. Die Führung blieb auch dank Wall (11 Assists in der ersten Halbzeit) aber beständig. Die Wizards gingen mit einer 61:49-Führung in die Pause.
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3. Viertel: Curry versenkte seinen ersten Dreier und Pachulia verkürzte erstmals seit langer Zeit auf weniger als zehn Zähler. Da auch noch ein Flagrant Foul gegen Morris gepfiffen wurde, nutzte Golden State dies zu einem 10:0-Run (59:63). Wall wollte das Comeback nicht zulassen und traf nun selbst seine Jumper, doch auch Curry (15 Punkte im Viertel) verlagerte sein Spiel eher in die Mitteldistanz, was ihm gut tat. Zwei Freiwürfe von Livingston zwei Minuten vor dem Ende des Viertels brachten die erste Warriors-Führung. Zum Ende des Viertel stand es 85:85.
4. Viertel: Keines der beiden Teams konnte sich nun absetzen, auch weil sowohl Washington als auch Golden State gute Defense spielten. Es ging völlig ausgeglichen in die Crunchtime. Green konterte Porter von draußen, doch Beal gelang ein schwerer Korbleger zum erneuten Führungswechsel. Doch Draymond blieb heiß und traf wieder, ein Morris-Dunk brachte das 108:106. Curry verlor fast den Spalding, scorte dann aber doch. Porter schnappte sich einen Wall-Fehlwurf und bekam zwei Freiwürfe - und versenkte beide. Curry nahm einen tiefen Dreier viel zu früh und verfehlte. Morris machte wie Porter beide Freebies. Die Wizards gewannen mit 112:108.
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Der Star des Spiels: John Wall. Einmal mehr das Herzstück der Offense bei den Wizards. Zwar scorte Wall wenig, da Golden State die Zone dicht machte, aber seine Übersicht bei Pässen nach draußen war beeindruckend. Als die Dubs im dritten Viertel ran kamen, blieb er ruhig und verschaffte seinen Mitspieler leichte Abschlüsse. 19 Assists bedeuteten die Einstellung seines Vorlagen-Rekords, da war es verschmerzbar, dass die meiste Zeit sein Jumper nicht fiel.
Der Flop des Spiels: Klay Thompson. Nach einer starken Anfangsphase tauchte der Shooting Guard fast komplett ab. Vergab einige leichte Leger und auch sein Jumper wollte nicht mehr fallen. Zudem mit großen Problemen in der Verteidigung gegen das explosive Duo um Wall und Beal. In der zweiten Halbzeit kein Faktor mehr mit einigen Backsteinen.
Das fiel auf:
- Zunächst verteidigte Curry Washingtons Spielmacher, doch Wall konnte sich immer wieder Freiräume verschaffen. In der Folge switchte Kerr auf Thompson, was den Schaden leicht minimierte. Dennoch konnte DC's Point Guard viele offene Würfe für seine Mitspieler kreieren. Da schadete es auch nicht, dass der eigene Abschluss an diesem Abend nicht da war. Allerdings: Die Dubs switchten in der zweiten Halbzeit, wodurch Wall mehr und mehr Isolations spielte. Darauf warteten die Warriors, die Wall so einige Male in der Zone abräumten.
- Das erste Viertel entwickelte sich zum Albtraum für die Warriors. Erst musste KD in die Katakomben, dann wurde der Rest des Teams hergespielt. Unter den Körben war man hoffnungslos unterlegen, alleine Pachulia wurde innerhalb von fünf Sekunden gleich dreimal abgeräumt. Zudem häuften sich Turnover, wodurch Wall im Fast Break agieren konnte. Die Wiz trafen 62,5 Prozent aus dem Feld und 40 Punkte im ersten Viertel waren ein Saison-Rekord.
- Die Rückkehr von Mahinmi und die Akquisition von Bojan Bogdanovic machte sich positiv bemerkbar. War die Second Unit zuvor die Achillesferse der Wizards, konnten die Reservisten diesmal ein wenig mehr Impact liefern. Der Center lieferte guten Ringschutz, während der Kroate einige Plays selbst kreieren und mit guten Shooting überzeugen konnte.
- Nach seiner 0/11-Performance bei den Sixers hatte Curry auch gegen Washington in der ersten Halbzeit mit seinem Wurf zu kämpfen. Erst im dritten Viertel fiel der erste Long Ball. Das gab dem MVP Selbstvertrauen. Mit 15 Punkten führte er das Comeback seines Teams an. Im Schlussabschnitt aber nur noch mit einem Field Goal. Sein Long Ball, sechs Sekunden vor dem Ende, der wohl den Sieg bedeutet hätte, war dann doch ein wenig optimistisch.
- Ohne Durant agierte Golden State wie im vergangenen Jahr mehr mit Green an der Birne . Curry und Thompson nutzten dabei zahlreiche kleine Blöcke für Cuts oder um sich Raum an der Dreierlinie zu verschaffen. So gelangten die Dubs in der zweiten Halbzeit ständig an die Freiwurflinie, wodurch die Partie zu kippen drohte.