SPOX/DAZN: Malcolm, es ist Ihre erste NBA-Saison bei den Atlanta Hawks. Wie fühlen Sie sich bis jetzt?
Malcolm Delaney: Ich fühle mich gut, auch, wenn ich noch nicht alles gezeigt habe, was ich kann und meine Erwartungen an mich selbst noch nicht erfülle. Aber ich tue alles, um dem Team zu helfen und genieße es, hier zu Hause zu spielen. Das habe ich seit fünf Jahren nicht mehr getan und es ist schön, bei meiner Familie und meinen Freunden zu sein.
SPOX/DAZN: Sie haben nach dem College in Europa gespielt - in der Ukraine, in Frankreich und natürlich in Deutschland. Hatten Sie das Ziel, es eines Tages in die NBA zu schaffen, währenddessen immer im Hinterkopf?
Delaney: Klar, das ist immer ein Ziel, während man aufwächst. Aber nach dem College hat das erstmal keine Rolle gespielt. Ich wollte einer der besten Spieler in Europa werden und dort mein Spiel entwickeln.
SPOX/DAZN: Steffen Hamann, einer Ihrer Ex-Mitspieler, hat mir erzählt, dass Sie der beste Anführer sind, mit dem er je zusammengespielt hat. Was können Sie zum Thema Leadership sagen?
Delaney: Ich bin jemand, der viel mit seinen Mitspielern spricht. Aber ich versuche auch, mit gutem Beispiel voranzugehen. Ich bin immer in der Halle und arbeite hart an meinem Spiel. Das färbt auch auf die Mitspieler ab.
SPOX/DAZN: In Europa waren Sie in all Ihren Teams der Anführer. Hat sich Ihr Verhalten geändert, seit Sie hier in der NBA sind?
Delaney: Klar, ich muss mich etwas zurücknehmen. Das ist hier jetzt nicht mein Team. Es gibt Veteranen, die für die Leadership verantwortlich sind. Aber ich bin trotzdem kommunikativ und arbeite jeden Tag, auch, wenn ich nun mehr derjenige bin, der anderen folgt. Trotzdem erhalte ich mir meine Leadership-Qualitäten. Denn ich bin zwar ein Rookie, doch nicht mehr ganz so jung. Ich habe in Europa Erfahrungen gesammelt, die ich hier teilen kann.
SPOX/DAZN: Wie ist Ihre Beziehung zu Dennis Schröder, dessen Backup Sie sind?
Delaney: Wir haben ein gutes Verhältnis. Er ist ein ehrgeiziger Typ. Ich bin auch hier, um ihn besser darin zu machen, ein Starting-Point-Guard zu sein. Am Anfang der Saison haben wir gegeneinander gespielt. Ich will sicher gehen, dass er bereit ist. Er ist immer noch sehr jung und wird stetig besser.
SPOX/DAZN: Obwohl Sie der Rookie sind, haben Sie mehr Erfahrung als er. Können Sie ihm etwas beibringen?
Delaney: Wir sind sehr unterschiedliche Spielertypen. Deshalb rede ich mit ihm über allgemeine Dinge wie 'behalte dein Kopf oben' oder 'sieh zu, dass du genug mit deinen Mitspielern kommunizierst'. Basketballerisch kann ich Dennis nichts beibringen, da sind wir zu unterschiedlich. In Sachen Leadership sieht das etwas anders aus.
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SPOX/DAZN: Nach allem, was Sie in Europa erreicht haben: Ist es Ihr nächstes Ziel, in der NBA ein Starter zu sein?
Delaney: Ja, das ist mein Ziel. Als ich hierher kam, wusste ich, dass Dennis der Starter sein würde. Bis jetzt war ich noch nicht in der Lage, das zu zeigen, was ich in den letzten Jahren gezeigt habe. Aber das ist hier auch nicht mein Job. Trotzdem möchte ich eines Tages starten, bin aber auch über jede andere Rolle glücklich, in der ich meinem Team helfen kann, zu gewinnen.
SPOX/DAZN: In Deutschland waren Sie Meister und MVP mit Bayern München. Welche Erinnerungen haben Sie an Deutschland?
Delaney: Die größte Sache war, für solch einen historischen Klub zu spielen. Zuvor habe ich nie für solch einen großen Verein gespielt, der so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht - natürlich auch durch die Fußballer. Dieses Gefühl, mit dem Teambus zu fahren und allein dadurch Aufmerksamkeit zu erregen, war schon besonders. Zudem kümmert sich der Verein sehr gut um seine Spieler. Und die Fanbase, die zu jedem Spiel kommt, ist beeindruckend.
SPOX/DAZN: Was halten Sie von der bisherigen Hawks-Saison und was ist in den Playoffs möglich?
Delaney: Wir schlagen uns gut. Natürlich gibt es Hochs und Tiefs, aber es ist auch eine sehr lange Saison. So lange wir konzentriert bleiben und gut spielen, ist in den Playoffs alles möglich, vor allem in der Eastern Conference. Cleveland hat natürlich viele großartige Spieler, aber mit unserer Spielweise können wir jeden schlagen.