DS17 rehabilitiert, Spurs mit Mega-Comeback

SPOX
09. März 201709:01
Dennis Schröder war Topscorer seines Teamsgetty
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Dennis Schröder hat nach seinen Eskapaden ein Ausrufezeichen auf dem Court gesetzt und seinem Team zum Sieg gegen die Nets verholfen. Den Spurs gelingt ohne Aldridge und Leonard ein Monster-Comeback, die Bucks können sich gegen New York auf Giannis Antetokounmpo verlassen und die Jazz haben gegen die Rockets jede Menge "Glück".

Orlando Magic (24-41) - Chicago Bulls (31-33) 98:91 (BOXSCORE)

Es ist in dieser Saison eine Spezialität der Magic, Führungen im vierten Viertel (wenn sie denn mal eine ihr Eigen nennen dürfen) wieder herzuschenken. Und kurz sah es auch im Heimspiel gegen Chicago so aus, als würde sich diese Tradition fortsetzen: Ein 88:81-Vorsprung rund sieben Minuten vor dem Ende wurde im Nu auf 91:89 zusammengeschrumpft, da die Starter der Bulls wieder aufs Parkett kamen und ordentlich Dampf machten.

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Dann jedoch gelang den Magic eine Schlüsselszene: Bei noch 0,7 Sekunden auf der Shotclock verwandelte Aaron Gordon einen soften Inbound-Pass Evan Fourniers von der Baseline ganz elegant per Alley-oop-Wurf. Zwar kamen die Bulls auf der Gegenseite in der Crunchtime erneut auf 2 Zähler heran, doch mehrere Offensiv-Rebounds Orlandos tüteten den Sieg für das Heimteam ein.

Mann des Abends war zweifelsfrei Elfrid Payton, der sein zweites Triple-Double in Folge auflegte, bestehend aus 22 Punkten, 14 Assists und 14 Rebounds. Auch Evan Fournier überzeugte (20 Punkte, 9 Rebounds). Durch die gute Rebound-Arbeit der Guards wurde der verletzungsbedingte Ausfall von Center Nikola Vucevic wettgemacht. Auf der anderen Seite verpasste Dwyane Wade sein zweites Spiel in Folge (Quadrizeps-Zerrung), Jimmy Butler (21 Punkte, 9 Assists) wurde Topscorer des Teams. Paul Zipser durfte starten, blieb aber in 14 Minuten Spielzeit unauffällig (3 Punkte, 2 Rebounds).

Atlanta Hawks (35-29) - Brooklyn Nets (11-52) 110:105 (BOXSCORE)

Verspätete Rückkehr aus dem Deutschland-Urlaub, Team-Bus verpasst, nach einer Diskussion mit Dwight Howard auf die Bank versetzt - die Schlagzeilen, die Dennis Schröder zuletzt produzierte, waren nicht unbedingt positiv. Höchste Zeit also, um mal wieder auf dem Court ein Ausrufezeichen zu setzen!

Und das tat er. Nachdem er sich mit Coach Mike Budenholzer zur Aussprache getroffen hatte, durfte er gegen die Nets volle 36 Minuten ran und zahlte das Vertrauen zurück. Er attackierte aggressiv den Korb, zog Fouls (10/10 FT!) und vergaß auch seine Mitspieler nicht (5 Assists). Durch eine mehr als ordentliche Wurfquote (31 Punkte, 10/21 FG) aus dem Feld schrammte er nur zwei Zähler an seinem Career-High vorbei.

Diese Leistung war auch nötig, da die Nets etwas überraschend das ganze Spiel über mithielten. Ein Ecken-Dreier von Jeremy Lin 13 Sekunden vor Schluss brachte die Gäste aus New York gar auf 105:106 heran, doch sowohl DS17 als auch Tim Hardaway Jr. (16 Punkte, 6 Rebounds) erlaubten sich an der Freiwurflinie keine Fehler. Auch Paul Millsap überzeugte mit 24 Zählern, bester Mann der Nets war Sean Kilpatrick von der Bank (27 Punkte, 4 Rebounds).

"Dennis war großartig. Die Art und Weise, wie er den Korb attackiert und Fouls gezogen hat, imponierte mir. Zudem hat er die offenen Leute gefunden", lobte Bud.

Hardaway lobte nach dem Spiel die intensive Defense Atlantas, die in der Lage war, das Spiel nach Hause zu bringen. Ein Debüt gab es ebenfalls zu bestaunen: Neuzugang Jose Calderon stand 12 Minuten auf dem Parkett und kam auf einen Assist.

Miami Heat (31-34) - Charlotte Hornets (28-36) 108:101(BOXSCORE)

Beide Teams schielen noch auf einen Playoff-Platz, obwohl ihre Saisonverläufe unterschiedlicher kaum sein könnten. Die Hornets starteten gut in die Spielzeit, durchleben aber derzeit ein Tief, während die Heat nach einem Katastrophenstart 2016/17 eines der heißesten Teams der Liga sind.

Durch das gemeinsame Playoff-Ziel ging es trotzdem intensiv zu - für ein Spiel der Regular Season war die Stimmung toll. Das Duell der beiden Teams knüpfte daran an, lange Zeit war es ein Auf und Ab mit vielen Führungswechseln und Runs. Und wie es häufig in solchen Partien der Fall ist, setzte sich am Ende die Mannschaft mit dem größeren Selbstvertrauen durch. Ob es aktuellen Laufes war das Miami - beziehungsweise Dion Waiters.

45 Sekunden vor Schluss traf er einen akrobatischen Dreier, der das Spiel entschied. "Am Ende kommt es darauf an, wer den Sieg mehr will", erklärte er anschließend sein Konzept. Mit 24 Punkten (5/10 3FG) und 5 Assists unterstrich er seine Willenskraft, wobei er von Goran Dragic (22 Punkte) und Hassan Whiteside (10 Punkte, 15 Rebounds) unterstützt wurde. Bei den Hornissen war Kemba Walker (33 Punkte) über weite Strecken mal wieder ohne Unterstützung unterwegs.

Milwaukee Bucks (30-33) - New York Knicks (26-39) 104:93 (BOXSCORE)

Die Bucks scheinen sich vom Verletzungs-Schock Jabari Parkers und einem zwischenzeitlichen Tief endgültig erholt zu haben: Durch den Erfolg gegen die Knickerbockers haben sie vier Siege in Folge auf dem Konto und sind wieder im Rennen um Platz 8 oder gar 7 angekommen. Dabei geholfen hat mal wieder Giannis Antetokounmpo.

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Sein Team lag noch im dritten Viertel zweistellig in Rückstand, ehe der Greek Freak aufdrehte und 22 seiner insgesamt 32 Zähler in der zweiten Halbzeit erzielte. Hinzu kamen 13 Rebounds, 7 Assists und 4 Steals - mehr geht wohl kaum. "Er hat das komplette Spiel übernommen", erklärte Giannis' Kollege Greg Monroe. "Das ganze Team folgt seiner Energie und seinem Einsatz."

Neben Antetokounmpo überzeugte auch Khris Middleton mit 18 Zählern, während die Knicks in der zweiten Halbzeit nur 37 Punkte erzielten. Das freute Bucks-Coach Jason Kidd, der die Defense seines Teams lobte. Derrick Rose legte für die Gäste 26 Zähler auf, Carmelo Anthony (16) und Kristaps Porzingis (13) blieben blass.

New Orleans Pelicans (25-40) - Toronto Raptors (38-26) 87:94 (BOXSCORE)

Wenn man Center ist und es mit einem Frontcourt bestehend aus Anthony Davis und DeMarcus Cousins zu tun bekommt, dann könnte einem schon mulmig zumute werden. Allerdings nur, wenn man nicht Jonas Valanciunas heißt, denn der lieferte für seine Raptors eine herausragende Performance ab.

25 Punkte (9/13 FG) und 13 Rebounds standen am Ende hinter seinem Namen, wobei er auch in der Defense als Wurferschwerer einen guten Job machte. "Ich war und bin immer bereit für solche Nächte", erklärte der Litauer hinterher. "Ich warte auf meine Chancen und werde hart kämpfen."

In der zweiten Halbzeit musste er allerdings nur noch gegen einen Teil der Boogie-Braue ankommen. Denn: Im letzten Play der ersten Halbzeit verletzte sich Davis an der Hand und kehrte nicht mehr auf den Court zurück. Erste Röntgenaufnahmen haben zum Glück ergeben, dass nichts gebrochen ist - sein Status ist Day-to-Day.

Nachdem die Pelicans zum Pausentee nur mit einem Zähler hinten gelegen hatten, war Davis' Ausfall nach dem Seitenwechsel nicht mehr zu kompensieren. Da half auch das Double-Double von Cousins (25 Punkte, 10 Rebounds) wenig. Auf der anderen Seite wurde eine schwache Wurfleistung von DeMar DeRozan (14 Punkte, 5/15 FG) durch gute Defense und eben Valanciunas aufgefangen.

Jakob Pöltl durfte 8 Minuten ran und kam auf 2 Zähler.

Houston Rockets (44-21) - Utah Jazz (41-24) 108:115 (BOXSCORE)

Was in jeder Sportart eine Rolle für einen Sieg spielt, ist die eine oder andere Portion Glück. Davon hatten die Jazz an diesem Abend reichlich - zumindest, wenn man Head Coach Quin Snyder glaubt.

"Gegen Teams, die so gut sind wie die Rockets, braucht man eine Portion Glück. Die hatten wir heute", erklärte er nach dem Spiel. Was er gemeint haben könnte: Auch, wenn sein Team gut verteidigte, bekamen die Rockets viele offene Dreier, die sie allerdings liegen ließen. Die Ausbeute von Downtown betrug für die Texaner 25 Prozent bei 32 Versuchen. "Wir hatten viele Möglichkeiten, haben sie aber nicht genutzt", resümierte James Harden.

Der Bart erzielte zwar 35 Punkte (15/16 FT), blieb von der Dreierlinie aber komplett kalt (0/8). Auf der anderen Seite überzeugte das Duo Rudy Gobert (23 Punkte, 10 Rebounds) und Gordon Hayward (23 Punkte, 7 Rebounds, 4 Assists).

Minnesota Timberwolves (26-37) - Los Angeles Clippers (38-26) 107:91 (BOXSCORE)

"Wir glauben an uns. Wir glauben daran, dass wir es schaffen können [in die Playoffs zu kommen]. Wir spielen den besten Basketball, seitdem ich hier bin", lobte Point Guard Ricky Rubio. Sein Team lieferte in der Tat ein Statement ab: Lediglich beim 0:2 in der Anfangsminute lagen sie hinten. Danach führten sie bis zum Ende und ließen sich auch von Zwischenruns der Clippers nicht bremsen.

Diese hatten mit einer schwachen Wurfausbeute zu kämpfen (37,5 Prozent). "Die Jungs haben Layups verworfen, offene Dreier, offene Jumper", beschwerte sich Coach Doc Rivers. "Zudem haben wir ohne Kampfgeist gespielt. Die Gegner waren heute Wölfe, wir waren es nicht."

Ein sehr erfolgreicher Wolf war Karl-Anthony Towns: Der Youngster erzielte 29 Punkte, wobei er äußerst effizient agierte (14/21 FG). Hinzu kamen 14 Rebounds, 4 davon am offensiven Brett. Auch Andrew Wiggins trug seinen Teil - vor allem von der Freiwurflinie - zum Sieg bei (20 Punkte, 10/10 FT).

Clips-Topscorer war DeAndre Jordan mit 20 Punkten (plus 13 Rebounds), Chris Paul (3/9 FG) und J.J. Redick (6/14 FG) hatten Probleme.

Indiana Pacers (33-31) - Detroit Pistons (31-33) 115:98 (BOXSCORE)

Paul George war lange Zeit darum bemüht, seine Teammates ins Spiel einzubinden und ihnen Würfe zu verschaffen. Bis er darauf keine Lust mehr hatte und selber übernahm. Als die Pistons im dritten Viertel noch halbwegs in Reichweite waren, legte er innerhalb kürzester Zeit 13 Punkte auf und war damit der Initiator für den vorentscheidenden Run.

Am Anfang des vierten Viertels setzte die Second Unit Georges Werk fort und hielt den Vorsprung aufrecht. "Wir brauchten im dritten Viertel seine Würfe und er hat sie genommen", lobte Pacers-Coach Nate McMillan seinen Superstar. "Sie haben uns zerstört", fiel das Fazit bei seinem Amtskollegen Stan van Gundy auf der anderen Seite etwas anders aus.

PG-13 kam am Ende auf 21 Punkte und 8 Rebounds, Thaddeus Young unterstützte mit 18 Zählern. Bester Gästespieler war Tobias Harris, der von der Bank kommend 22 Zähler einstreute. Reggie Jackson (6 Punkte, 1/8 FG) war ein Totalausfall.

San Antonio Spurs (50-13) - Sacramento Kings (25-39) 114:104 (BOXSCORE)

Gregg Popovich ist seit 20 Jahren Head Coach der Spurs und hat entsprechend schon einiges erlebt. Ein 28-Punkte-Rückstand in der ersten Halbzeit - zumal gegen die Kings - war allerdings noch nie dabei. Und ein Comeback-Sieg dieses Ausmaßes entsprechend auch nicht.

Doch die Spurs zeigten, dass sie auch ohne MVP-Kandidat Kawhi Leonard (der wurde geschont) ein Top-Team sind und bogen das Defizit Stück für Stück um. "Wir haben mal wieder bewiesen, wie viel Charakter in uns steckt", zeigte sich Center Pau Gasol begeistert. Der Spanier war Teil einer starken Bank, die von Patty Mills (17 Punkte, 10 Assists) und Manu Ginobili (19 Punkte) angeführt wurde.

Bei den durchgewürfelten Startern (auch LaMarcus Aldridge wurde geschont!) stach David Lee heraus (18 Punkte, 10 Rebounds), während Rückkehrer Tyreke Evans (26 Punkte) Kings-Topscorer wurde.

Nach dem Spiel gab es dann noch einen klassischen Pop: Auf die Frage, ob Kawhi und LMA im nächsten Spiel zurückkehren würden, antwortete er mit "Nein, ich lasse sie eine Woche pausieren" und verließ den Raum.

Denver Nuggets (29-35) - Washington Wizards (39-24) 113:123 (BOXSCORE)

Das ist für die Wizards noch einmal gut gegangen. Die Gäste aus der Hauptstadt erspielten sich eine 24-Punkte-Führung im Laufe des dritten Viertels, stellten dann allerdings zu früh das Spielen ein.

So kämpften sich die Nuggets zurück ins Geschehen und gingen dank eines 16:5-Runs nur noch mit 12 Punkten Rückstand in das Schlussviertel. Dort verkürzte Mason Plumlee sogar weiter - doch dann erwachten die Wizards wieder zum Leben und entschieden das Spiel.

"Wenn wir es schaffen, mit 20 oder mehr Punkten zu führen, dürfen wir nicht so einbrechen. Die Defense muss immer weitermachen", mahnte John Wall. Mit 30 Punkten und 10 Assists hatte er einen großen Anteil am Sieg, Bradley Beal war auch nicht schlecht drauf (22 Punkte).

Auf der anderen Seite lieferte Gary Harris mit 26 Punkten eine starke Leistung ab, Wilson Chandler kam auf 21 Zähler.

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