Harden wie Bolt - Hawks schlittern in die Krise

SPOX
21. März 201708:21
James Harden erzielte gegen die Denver Nuggets den Gamewinnergetty
Werbung

James Harden hat in einem atemberaubenden Finish die Denver Nuggets erlegt. Beim Gamewinner geht er Coast-to-Coast. Die Boston Celtics schlagen die Wizards in einem extrem physischen Duell. Schröder und die Hawks schlittern in die Krise

Charlotte Hornets (31-39) - Atlanta Hawks (37-33) 105:90 (BOXSCORE)

Die Hawks sind auch wegen Verletzungen (Millsap und Bazemore fehlten erneut) zu einem ungünstigen Zeitpunkt in einem Slump. Gegen die Hornets setzte es die vierte Pleite in Serie. Zwar gelang ein guter Start, doch nach einer 8-Punkte-Führung im ersten Viertel starteten die Gastgeber einen 27:6-Run, von dem sich Atlanta nicht mehr erholte.

Hier machte sich die dünne Rotation der Hawks bemerkbar. Mit 43:26 gewannen die Reservisten der Hornets das Duell. Nach drei Vierteln hatte lediglich Taurean Prince 4 Punkte für die Bank Atlantas auf der Habenseite. "Wir waren ständig auf der Suche nach den richtigen Lineups", gestand auch Coach Budenholzer.

Erlebe die NBA Live auf DAZN. Hol Dir jetzt Deinen Gratismonat

Alle Starter Atlantas punkteten zweistellig, Dennis Schröder (20 Punkte, 8/17 FG, 6 Assists) traf dabei am besten. Dwight Howard (13 Zähler, 10 Boards) verbuchte das gewohnte Double-Double. Besser machten es aber die Gastgeber mit einer ausgeglichenen Teamleistung, bei denen Nicolas Batum nach seiner schweren Migräne in die Aufstellung zurückkehrte.

Der Franzose sammelte wie Kemba Walker 16 Punkte und spielte obendrauf noch sechs Assists. Gleich acht Hornets-Spieler sammelten mindestens 8 Punkte, darunter auch Marvin Williams mit 13 Punkten und 8 Rebounds. Durch den Erfolg verkürzte Charlotte den Rückstand auf Rang acht auf drei Siege, während die Hawks nun um Platz fünf im Osten bangen müssen.

Orlando Magic (26-45) - Philadelphia 76ers (26-44) 112:109 OT (BOXSCORE)

Mit den Playoffs haben diese beiden Teams nichts mehr zu tun. Dennoch entwickelte sich ein spannendes Spiel mit einem dramatischen Ende. Noch im dritten Viertel lagen die Magic mit bis zu 17 Zählern in Rückstand. Die "Ansprache" von Coach Frank Vogel hatte gewirkt, er schrieb lediglich das Wort "Energy" auf eine Tafel.

Orlando hätte dann das Spiel auch früher nach Hause bringen können, aber ein Freiwurf von Justin Anderson 20,7 Sekunden vor dem Ende reichte für Überstunden. Dort wurde Terrence Ross (15) zum Mann des Tages, als er mit einem Jumper 34,7 Sekunden vor Schluss die 106:104-Führung besorgte. Freiwürfe von Evan Fournier (19) und Jodie Meeks (9) sorgten für die entgültige Entscheidung.

Dabei hatte Ross (4/15 FG) zuvor große Probleme mit seinem Wurf. Coach Vogel vertraute ihm dennoch: "Er hat mir gezeigt, dass ich richtig lag. Er hat einen wichtigen Wurf in einem wichtigen Moment versenkt." Topscorer Orlandos war ein Anderer. Nikola Vucevic legte mit 26 Punkten (10/23 FG) und 13 Rebounds ein starkes Double-Double auf.

Enttäuschung dagegen in Philly, die bereits dezimiert mit lediglich neun Spielern antraten. Erschwerend kam hinzu, dass mit Dario Saric (18), Richaun Holmes (24 Punkte, 11/19 FG, 14 Rebounds) und Timothe Luwawu-Cabarrot (2) gleich drei Spieler ausfoulten, auch wenn T.J. McConnell dies nicht als Ausrede gelten lassen wollte: "Es könnte sein, aber wir haben einfach nicht die Würfe gemacht, die wir sonst am Ende versenken."

Indiana Pacers (36-34) - Utah Jazz (43-28) 107:100 (BOXSCORE)

Gordon Hayward (38 Punkte, 16/24 FG) blühte in seiner Heimat auf, verbuchte ein Career High und gewann das Duell mit Paul George (19 Punkte, 6/20 FG) deutlich, doch genützt hat es am Ende doch nichts. Denn als George Probleme hatte, sprang ihm Jeff Teague mit 21 Zählern und 5 Assists zur Seite.

"Wir haben heute sehr gut und hart gespielt", erklärte der Point Guard. "Wir waren ein echtes Team. In der Verteidigung haben wir einen guten Job gemacht." Und in der Tat: Ohne Hayward versenkten die Jazz nur 37,5 Prozent ihrer Würfe, wodurch es die dritte Pleite am Stück hagelte.

"Wir dürfen jetzt nicht im Panik verfallen", meinte Jazz-Spielmacher George Hill (16 Punkte, 6 Assists) auf die Niederlagen-Serie angesprochen. "Indiana hat heute einfach die wichtigen Würfe getroffen. So nützten auch die starken acht Blocks von Rudy Gobert (dazu 16 Punkte und 14 Rebounds) nichts.

Die Pacers überzeugten dagegen mit ausgeglichenen Scoring und schielen nach dem Sieg wieder auf Rang fünf. Die Hawks haben nur noch einen Sieg Vorsprung. Vor allem von Downtown lief es für das Team von Nate MacMillan wie am Schnürchen. Zehn der 20 Versuche gingen durch die Reuse, CJ Miles versenkte dabei jeden seiner drei Würfe.

Boston Celtics (45-26) - Washington Wizards (42-28) 110:102 (BOXSCORE)

Spätestens nachdem das Wizards-Team beim letzten Heimspiel gegen die Celtics komplett in Schwarz erschienen war, kann man bei diesem Duell von einer kleinen Rivalität sprechen. Nebenbei ging es natürlich auch um Rang zwei im Osten und das wollte sich Isaiah Thomas nicht entgehen lassen. Der kleine Guard kehrte nach zwei Spielen Pause wieder zurück und avancierte mit 25 Zählern (7/19 FG) gleich wieder zum Topscorer.

"Gegen Washington ist es immer physisch, es wird viel Trash geredet", so Thomas. "Aber wir sind Basketball-Spieler und wir lieben diese Bühne und haben einen guten Job gemacht." Insgesamt wurden vier Technicals verteilt. Die Celtics störte das aber wenig und so etablierte das Team von Brad Stevens zur Pause eine zweistellige Führung, die im Anschluss beständig anwuchs.

Die Wizards kämpften sich zwar in den Schlussminuten noch einmal auf 100:106 heran, doch vier Punkte von Marcus Smart sicherten den Heimerfolg für Boston. Avery Bradley machte 20 Punkte, Jae Crowder (9 Rebounds) und Al Horford kamen auf 16.

Bei Washington kam der gefürchtete Backcourt um John Wall (16 Punkte, 8 Assists) und Bradley Beal (19) nicht wie gewohnt zur Entfaltung. Brandon Jennings (10 Zähler, 7 Assists) machte ein gutes Spiel von der Bank kommend, doch diesmal waren es die Starter der Wizards, die sich den Rückstand einhandelten.

Houston Rockets (49-22) - Denver Nuggets (33-37) 125:124 (BOXSCORE)

James Harden hat ein weiteres Bewerbungsschreiben für den MVP abgegeben. Neben seinen bärenstarken 39 Punkten (13/29 FG), 7 Rebounds und 11 Assists war er es, der 2,9 Sekunden vor dem Ende Coast-to-Coast stürmte und per Layup für den Gamewinner sorgte.

Entsprechend beeindruckt waren auch seine Teamkollegen: "Was Harden macht, ist unglaublich. Es macht Spaß, ein Teil davon zu sein", so Trevor Ariza (14). "Er spielt wie ein MVP." Auch Harden zeigte sich von seinem Gamewinner berauscht und antwortete auf die Frage, ob er ähnlich schnell sei wie John Wall, wie folgt: "Ich glaube, ich war schneller. Ich habe mich wie Usain Bolt gefühlt."

Enttäuschung dagegen auf Seiten der Nuggets, die nach einem Dreipunktespiel von Will Barton in einer guten Position waren - bis der Bart den Sprinter in sich entdeckte. "Es ist hart. Wir haben hier richtig gut gespielt, aber konnten es einfach nicht zu Ende spielen", so ein enttäuschter Mason Plumlee.

Besonders ärgerlich war es für Gary Harris (28 Punkte, 10/16 FG), dessen Career Night nicht belohnt wurde. Will Barton streute von der Bank kommend 24 Zähler ein. Nikola Jokic kam auf 22 Punkte, 13 Rebounds und 8 Assists. Bei Houston wurde Harden vor allem von Sixth Man Eric Gordon unterstützt, der vier seiner sieben Dreier reinschweißte und 18 Punkte machte.

Los Angeles Clippers (42-29) - New York Knicks (27-43) 114:105 (BOXSCORE)

Am Ende sah es noch recht erträglich aus, doch drei Viertel lang bekamen die Knicks vor den Augen von Phil Jackson eine ordentliche Abreibung verpasst. 97:62 hieß der Spielstand nach 36 Minuten, die Clippers führten mit bis zu 26 Punkten. New York war schlichtweg chancenlos.

Erst in der Garbage Time wurde unter anderem durch Chasson Randle (11 Punkte) ein wenig Ergebniskosmetik betrieben. Zuvor mühten sich Carmelo Anthony (16 Zähler, 6/14 FG), Kristaps Porzingis (18 Punkte, 9/16 FG) und Derrick Rose (18) nach Kräften, hatten aber keinerlei Unterstützung.

Ganz anders die Gastgeber. Chris Paul führte einmal mehr hervorragend Regie und legte 13 Punkte und 13 Assists bei keinem einzigen Ballverlust auf. Blake Griffin war von der Knicks-Defense ebenfalls nicht in den Griff zu kriegen und machte 30 Zähler (12/19 FG). DeAndre Jordan (14 Zähler, 10 Bretter) verbuchte ein Double-Double. Auch Austin Rivers (17) und Jamal Crawford (14) sorgten für ordentlich Scoring-Punch von der Bank.

Alle Spieler von A bis Z