Die Boston Celtics sind endgültig zurück in der Serie gegen die Chicago Bulls! Angeführt von einem gerade in der zweiten Hälfte brillant aufspielenden Isaiah Thomas fuhren die Celtics einen 104:95-Sieg ein, der lediglich im dritten Viertel äußerst gefährdet schien. Damit ist die Serie nun ausgeglichen, bevor es wieder zurück nach Boston geht.
Als die Chicago Bulls im dritten Viertel gerade drauf und dran waren, das Spiel zu drehen, übernahm Isaiah Thomas die Kontrolle über das Match. Mit 33 Punkten (10/21 FG) und 7 Assists führte er seine Celtics an.
Dabei punkteten vier weitere Celtics zweistellig. Auffällig agierten vor allem Al Horford mit einem Double-Double (15 Punkte, 12 Rebouns) sowie Gerald Green, der 16 seiner 18 Punkte in der ersten Hälfte auflegte. Seine 18 Zähler bedeuten eine persönliche Scoring-Bestmarke in den Playoffs.
Bei den Bulls wehrte sich vor allem Jimmy Butler mit 33 Punkten (19/23 Freiwürfe) und 9 Assists. Dem Flügel ging bei 46 Minuten Einsatzzeit am Ende aber etwas die Luft aus. Nikola Mirotic und Isiah Canaan unterstützten ihren Superstar mit je 13 Zählern. Paul Zipser blieb in 14 Spielminuten bei 0 Punkten und 3 Rebounds.
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Die Reaktionen:
Fred Hoiberg (Trainer Bulls): "Thomas ist ein Krieger, ein unglaublicher Spieler, der heute ein fantastisches Spiel abgeliefert hat. Aber er hat ständig falsch gedribbelt und die Referees haben es nie geahndet."
Isaiah Thomas (Celtics): "Ich könnte das alles nicht ohne meine Teamkollegen. Sie glauben an mich, sie geben mir Vertrauen. Das ist ein Stück Normalität in dieser harten Zeit."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Keine Änderungen gegenüber Game 3 auf beiden Seiten. Die Bulls wieder mit Jerami Grant als Rondo-Ersatz an der Seite von Wade, Butler, Mirotic und Lopez. Boston erneut mit Gerald Green in der Startformation neben Thomas, Bradley, Crowder und Horford. spox
1. Viertel: Täglich grüßt das Murmeltier. Es ging genauso los wie in Game 3. Die Hausherren bekamen kaum einen Angriff vernünftig zuende gespielt, während Boston gleich vom Start weg effizient agierte. Nach fünf Minuten und beim Stand von 4:14 nahm Hoiberg die Auszeit, exakt so wie vor zwei Tagen. Carter-Williams kam rein, brachte aber keine Besserung und Bradley besorgte nach zehn Minuten per Dreier das 25:11 für die Gäste. Einzig Butler hielt Chicago überhaupt im Spiel. Vor dem zweiten Viertel lagen die mit 18:30 zurück.
2. Viertel: Butler bekam zwei Minuten lang eine Verschnaufpause. In dieser Zeit bauten die Celtics den Vorsprung über den entfesselt auftretenden Gerald Green sowie einen Dreier von Olynyk blitzschnell auf 17 Punkte aus. Also kam Butler schnell zurück aufs Feld und legte sich erst einmal mit Smart an, was ein Technical für beide Spieler zur Folge hatte. Die Aktion weckte die Bulls aber auf. Mirotic initiierte den 8:0-Run, der die Gastgeber wieder etwas heranbrachte. Butler besorgte schließlich von der Freiwurflinie den 46:57-Pausenstand.
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3. Viertel: Chicago startete stark. Angeführt von Lopez' Reboundarbeit kamen die Bulls dank eines 7:0-Runs auf sechs Punkte ran. Erst Green unterband den Lauf per Dunk. Doch das Momentum war nun bei den Gastgebern. Ein Canaan-Dreier brachte die Halle zum Kochen. Die Celtics verloren vollständig ihren Faden, der überragende Butler glich fünf Minute vor dem Ende des Viertels aus, Lopez besorgte direkt danach per Hookshot die erste Bulls-Führung des Spiels. Doch Boston schlug zurück. Thomas drehte mächtig aug und führte einen 12:0-Run an, der den Boston wieder zehn Punkte Luft verschaffte. Mit einer 79:70-Führung gingen die Celtics ins Schlussviertel.
4. Viertel: Stevens ließ Thomas die ersten zwei Minuten draußen und die Bulls kamen dank Portis wieder heran. Also musste IT4 wieder aufs Feld und stellte mit zwei grandiosen Layups gleich wieder auf zehn Punkte. Boston hatte in der Folge immer eine Antwort auf Punkte der Bulls. Zweieinhalb Minuten vor Schluss versenkte Thomas den Floater zum 99:88 und zog anschließend das Offensivfoul gegen Portis. Das war die Vorentscheidung. Die Bulls kamen einfach nicht mehr heran. Am Ende gewann Boston mit 104:95.
Bulls vs. Celtics, Game 4: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Isaiah Thomas. Zwar hatte der Spielmacher schon zur Pause 16 Punkte auf seinem Konto, agierte in der ersten Hälfte aber nicht immer glücklich und leistete sich früh im dritten Viertel sein viertes Foul. Das war aber kein Hemmschuh sondern die Initialzündung einer weiteren Offensivshow des Zwergs. Auf sein Tempo, seine Moves und seine unglaublichen Layups hatten die Bulls in der zweiten Hälfte keine Antwort. Als das Momentum gerade in Richtung Chicago schwang, nahm Thomas die Verantwortung auf sich und führte sein Team beinahe im Alleingang zurück ins Spiel.
Der Flop des Spiels: Robin Lopez. Der Center war dieses Mal kaum ein Faktor. Zwar holte er 6 Offensivrebounds, die aber fast alle Anfang der zweiten Halbzeit. Ansonsten ließ er sich gerade defensiv bei einigen Abprallern abkochen und war fast das gesamte Spiel über unsichtbar. Er stellte hinten auch keinerlei Gefahr für Thomas in Form von Zonenpräsenz dar.
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Das fiel auf:
- Bereits zur Pause hatte Hoiberg elf Spieler eingesetzt. Ein Beweis dafür, dass der Bulls-Coach verzweifelt nach dem richtigen Lineup suchte. Die Point-Guard-Rotation um Grant und Carter-Williams war erneut dysfunktional. Weil Carter-Williams auch noch früh Foulprobleme bekam, erhielt Canaan die Chance. Der hatte zuletzt im ganzen März und April insgesamt 21 Minuten auf dem Feld gestanden, machte seine Sache aber gut. Er ging Thomas in der Defense auf die Nerven und traf vorne ordentlich den Dreier (3/7).
- Wie schon in Spiel 3 wirkte Chicagos Offensive ohne Rondo frei von Rhythmus und Spielfluss. Dafür trat Butler aber wieder aggressiver auf. In Game 3 stand Jimmy Buckets kein einziges Mal an der Freiwurflinie, dieses Mal hatte er aber schon im ersten Viertel acht Freiwürfe auf seinem Konto. Seine Aggressivität zeigte sich auch im Clinch mit Smart, wodurch er sein Team zumindest etwas anstachelte. Butlers Drive and Kick sorgte zudem für jede Menge freie Punkte. Nicht umsonst hatte Jimmy am Ende 9 Assists auf dem Konto.
- Ganz wichtig für Boston: Die Celtics hielten dieses Mal beim Rebounding mit. Das Reboundduell ging nur mit 44:41 an Chicago. Horford ließ sich dieses Mal nicht so häufig von Lopez wegschubsen und vor allem die Guards um Smart (4 Offensivrebounds) waren am anderen Ende hellwach bei den langen Rebounds nach den zahlreichen vergebenen Dreiern. Das lag auch ein wenig daran, dass Hoiberg dem Celtics-Smallball phasenweise ebenfalls mit einer sehr kleinen Formation begegnete.
- Mitentscheidend für den Sieg war die Effizienz der Celtics in der Transition. Zwar leisteten sich beide Teams in etwa gleich viele Turnover, die Celtics schalteten aber viel schneller um als die Gastgeber. Das zeigen auch die 17:9-Fastbreak-Punkte. Gerade hier spielte Thomas seine Stärken eiskalt aus.