Warriors-Defense entscheidet West-Kracher

SPOX
01. April 201710:35
Stephen Curry ging im Duell mit James Harden als deutlicher Sieger hervorgetty
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Von wegen Offensivspektakel: Die Golden State Warriors bereiten James Harden jede Menge Kopfschmerzen und gewinnen dank brutal starker Defense im Schlussviertel den West-Gipfel gegen die Houston Rockets. Die Dallas Mavericks dagegen verlieren trotz Monster-Comeback und Nowitzkis Double-Double. Außerdem: Die fürchterliche Rache von DeMarcus Cousins an seinem hilflosen Ex-Team.

Toronto Raptors (46-30) - Indiana Pacers (37-39) 111:100 (BOXSCORE)

Es war ja eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis DeMar DeRozan den Franchise-Rekord von Vince Carter für die meisten 30-Punkte-Spiele eines Raptors in einer Saison knackt. Gegen Indiana war es dann soweit. Nachdem beide Teams zu Beginn des Schlussviertels noch gleichauf lagen und die Führung immer wieder hin und her gewechselt hatte, übernahm der Shooting Guard die Kontrolle.

16 Punkte legte DeRozan alleine im letzten Viertel auf, initiierte den spielentscheidenden 15:2-Run und sorgte dafür, dass die Kanadier schließlich einen relativ souveränen Sieg feiern konnten. Am Ende stand der Matchwinner bei grandiosen 40 Punkten (11/26 FG) und 9 Rebounds.

Unterstützung bekam DeRozan vor allem von seinen Big Man Serge Ibaka (15 Punkte, 12 Rebounds) und Jonas Valanciunas (16 Punkte, 17 Rebounds), die mit ihren Double-Doubles auch für die deutliche Reboundüberlegenheit der Raptors sorgten - neben der enormen Treffsicherheit aus der Distanz (14/27 Dreier) einer der Schlüssel zum Sieg für Toronto.

Auf der Gegenseite hatte Pacers-Star Paul George (28 Punkte, 9 Rebounds) lange Zeit Paroli geboten, konnte Indianas fünften Sieg aus den letzten sechs Spielen aber ebenso wenig verhindern wie Jeff Teague (19 Punkte, 5 Assists).

Charlotte Hornets (35-41) - Denver Nuggets (35-40) 122:114 (BOXSCORE)

Was für ein Shootout in Charlotte! Beide Teams brannten ein echtes Feuerwerk aus der Distanz ab und lieferten sich einen eigenen Dreier-Contest. 16 von 33 Dreiern verwandelten die Hornets, 17 von 36 die Nuggets. Auch wenn Denver also das Duell aus der Distanz knapp gewann, das Spiel holten sich die Gastgeber.

Dabei war es vor allem das brutal starke Schlussviertel, das die Hornets auf die Siegerstraße brachte. Nach dem dritten Viertel führte Denver noch mit acht Punkten Vorsprung, ehe die Hausherren den Schlussabschnitt mit 36:20 für sich entschieden. Dabei überragten vor allem die Bankspieler der Hornets.

Mit 50:19 ging das Duell der Bankspieler an die Gastgeber, deren Second Unit sonst oftmals eine Schwachstelle darstellt. Dieses Mal waren Frank Kaminsky (22 Punkte), Marco Belinelli (11 Punkte) und Jeremy Lamb (13 Punkte) aber on fire und unterstützten Topscorer Kemba Walker (31 Punkte, 9/23 FG) bärenstark.

Den Nuggets fehlte das Scoring von der Bank. Die Starter allerdings punkteten alle zweistellig. Gary Harris legte 20 Punkte (8/14 FG) auf, Kenneth Faried kam mit 18 Punkten und 13 Rebounds auf ein Double-Double. Nikola Jokic überragte mit einem weiteren Triple-Double (26 Punkte, 13 Rebounds, 10 Assists). Sein sechstes Triple-Double in dieser Saison - so viel wie noch kein anderer Europäer in einer Saison geschafft hat. Coach Mike Malone meinte dazu nur: "Das ist schön für ihn. Aber ich schaue nicht auf individuelle Statistiken. Das Team hat zum dritten Mal in Serie verloren."

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Cleveland Cavaliers (48-27) - Philadelphia 76ers (28-48) 122:105 (BOXSCORE)

Die letzten Spiele waren für die Cavs alles andere als gut gelaufen. Mit drei Niederlagen in Serie ging Cleveland ins Spiel gegen die Sixers. Ein besorgniserregende Bilanz für den ambitionierten Champion. Die Anspannung war zu spüren. Nach zwei Minuten schubste Kyrie Irving Gegenspieler Justin Anderson schon unsanft am Spielfeldrand um. Die Cavs machten sich selbst Feuer.

Vor allem aber machte LeBron James Feuer. "Es geht um Brüderlichkeit da draußen. Wir dürfen nicht zulassen, dass den Kollegen im Team etwas passiert", meinte der King und lieferte prompt ab. Mit 34 Punkten (14/22 FG), 9 Rebounds und 6 Assists schwang er sich zum überragenden Mann auf und führte die Hausherren zum souveränen Sieg.

Schon zur Pause führten die Cavs nach einem Run im zweiten Viertel mit 18 Punkten Vorsprung. Dieses Mal ließ Cleveland aber nicht locker und baute die Führung dank James, Irving (24 Punkte, 9 Assists) und Kevin Love (18 Punkte, 10 Rebounds) gar auf 27 Punkte aus, sodass die Stars schließlich auch am Schluss geschont werden konnten.

Die unterlegenen Sixers betrieben in Person von Justin Anderson (12 Punkte, 10 Rebounds), Richaun Holmes (19 Punkte, 7 Rebounds) und Timothe Luwawu-Cabarrot (19 Punkte) noch etwas Ergebniskosmetik, für mehr reichte es aber nicht.

Boston Celtics (49-27) - Orlando Magic (27-49) 117:116 (BOXSCORE)

Thriller im Garden. Während die Cavs einen souveränen Erfolg feierten, taten sich die Celtics schwer, ihre neugewonnene Führung im Osten zu verteidigen. Von der ersten Sekunde an entwickelte sich ein sehr ausgeglichenes Spiel gegen gut aufgelegte Magic, die sogar mit einem Sieben-Punkte-Vorsprung in die Pause gingen.

Angeführt vom überragenden Aaron Gordon (32 Punkte, 16 Rebounds) sowie dem ebenfalls wieder glänzenden Elfrid Payton (12 Punkte, 9 Rebounds, 15 Assists) machten die Gäste den Celtics das Leben lange schwer. Gut vier Minuten vor Schluss stand es noch immer ausgeglichen.

Evan Fournier (20 Punkte) brachte Orlando per Dreier knapp zwei Minuten vor dem Ende in Front, doch Al Horford (12 Punkte, 9 Rebounds) gab den Celtics die Führung von der Freiwurflinie zurück. Die letzten knapp anderthalb Minuten des Spiels punktete schließlich kein Team mehr, die Magic versuchten es über Ross und Payton, vergaben aber Dreier und Layups, sodass sich die Celtics den knappen Sieg sicherten.

Es ist der achte Sieg aus den letzten zehn Spielen für die Celtics, wobei Isaiah Thomas mit 35 Punkten (10/23 FG) und 7 Assists wieder einmal der überragende Mann bei den Hausherren war.

Milwaukee Bucks (40-36) - Detroit Pistons (35-42) 108:105 OT (BOXSCORE)

Die bisherigen drei Duelle beider Teams in dieser Saison waren stets mehr als deutlich. Im ersten Spiel gab es einen Pistons-Blowout, in Spiel zwei und drei setzten sich die Bucks mehr als souverän durch. Im finalen vierten Spiel, das hinsichtlich der Playoffs nicht ganz unbedeutend war, ging es allerdings in die Overtime.

Dabei war es ein Spiel der Runs. Zur Pause sahen die Bucks nach einem großartigen ersten Viertel und bei acht Punkten Vorsprung schon wie der Sieger aus, ehe die Pistons das Spiel drehten und im Schlussviertel bereits mit zehn Punkten in Front waren. Im vierten Viertel riss schließlich Giannis Antetokounmpo das Spiel an sich. Der Greek Freak erzielte 10 seiner insgesamt 28 Punkte (dazu 14 Rebounds und 9 Assists) in den letzten fünf Minuten der regulären Spielzeit und schien die Gastgeber zum Sieg zu führen, ehe Ish Smith (16 Punkte, 5 Assists) 0,1 Sekunden vor dem Ende per Dreier ausglich.

In der Overtime war es schließlich aber ein Dreier von Khris Middleton (25 Punkte, 10 Rebounds), der die Entscheidung zugunsten der Bucks brachte und damit auch das beste Spiel der Karriere von Thon Maker (23 Punkte, 9/12 FG) krönte. Der Rookie war das gesamte Spiel über gut aufgelegt und bekam von Antetokounmpo in der Overtime sogar die Anweisung: "Wenn du zögerst, schlage ich dich. Also wirf den Ball!"

Detroit um Tobias Harris (23 Punkte, 10/14 FG) und Kentavious Caldwell-Pope (17 Punkte) blieb dagegen mit leeren Händen und der neunten Niederlage aus den letzten elf Spielen stehen.

Memphis Grizzlies (42-34) - Dallas Mavericks (31-44) 99:90 (BOXSCORE)

Die Playoffhoffnungen der Mavs schwinden immer weiter. In Memphis war es eine grauenvolle erste Hälfte, die Dallas den Sieg kostete. In den ersten 24 Minuten wollte absolut nichts zusammenlaufen. Gerade einmal 34 Punkte hatten die Mavs zur Pause gesammelt und lagen völlig verdient mit 21 Punkten hinten.

Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Seth Curry (12 Punkte) an der Schulter. Es sprach wenig für die Mavs, die sich aber dennoch zusammenrissen und in der zweiten Hälfte zum Comeback ansetzten. Acht Minuten vor Schluss lagen die Texaner dennoch mit 15 Punkten hinten, ehe Double-Double-Maschine Dirk Nowitzki (13 Punkte, 12 Rebounds), Wes Matthews und J.J. Barea (je 13 Punkte) die Mavs mit Dreiern noch einmal heranbrachten.

Eine Minute vor Schluss stellte Matthews schließlich per Jumper sogar auf 90:94. In der letzten Minute ging Dallas aber die Puste aus. Die überragenden Mike Conley (28 Punkte, 8/15 FG), Zach Randolph (22 Punkte, 12 Rebounds) und Troy Daniels (21 Punkte, 7/12 Dreier) brachten den Grizzlies-Sieg sicher nach Hause.

Während die Grizzlies sich durch den Sieg auch rechnerisch den Playoffplatz sicherten, sind die Mavs bei einem Sieg der Blazers im morgigen Spiel gegen Phoenix endgültig raus aus der Verlosung um die Endrunde.

New Orleans Pelicans (33-43) - Sacramento Kings (29-47) 117:89 (BOXSCORE)

Mit viel Spannung war das erste Duell zwischen DeMarcus Cousins und seinem Ex-Team erwartet worden. Nicht wenige rechneten gegen Sacramento mit einem großen Revenge-Game des Big Man. Und genau so sollte es auch kommen. Boogie wirkte bis in die Haarspitzen motiviert und dominierte den ohne ihn ausgedünnten Kings-Frontcourt vom Start weg.

Insgesamt 37 Punkte und 13 Rebounds hatte Cousins seinem Ex-Team am Ende eingeschenkt. Er traf aus der Distanz (5/8 Dreier) und glänzte auch in der Defense (3 Steals, 2 Blocks) gemeinsam mit Nebenmann Anthony Davis, der mit 19 Punkten, 12 Rebounds und 5 Blocks ebenfalls stark aufspielte.

Weil die Twin Towers der Pelicans zeigten, was in ihnen steckt, hatten die Gäste aus Kalifornien herzlich wenige Chancen, zumal die Kings auch nur 39,2 Prozent ihrer Feldwürfe verwandeln konnten und sich fast doppelt so viele Turnover wie die Hausherren erlaubten (22:12).

So war das Spiel eigentlich schon zur Halbzeit entschieden, als die Pelicans mit 20 Punkten Vorsprung führten. New Orleans verteidigte die Führung im Anschluss souverän, während bei den Kings Ben McLemore (15 Punkte, 6/16 FG), Willy Cauley-Stein (11 Punkte, 14 Rebounds) und Buddy Hield (13 Punkte) auf sich aufmerksam machten.

Miami Heat (37-39) - New York Knicks (29-47) 94:98 (BOXSCORE)

Vor zwei Tagen noch hatten die Knicks die Heat empfangen und eine relativ deutliche 88:105-Abreibung im Garden verpasst bekommen. Mit Carmelo Anthony. Nun musste der Forward aufgrund von Rückenproblemen ebenso wie Rose pausieren und prompt feierten Knicks einen überraschenden Auswärtserfolg.

Kristaps Porzingis bekam weitaus mehr Touches und wusste diese mit 22 Punkten (10/18 FG) und 7 Rebounds bestens zu nutzen. Angeführt vom Letten kamen die Gäste gleich gut ins Spiel und lieferten einen heißen Kampf, der bis zum Schluss eng war.

Die Knicks wirkten dabei nie wie ein Team, für das es bereits um nichts mehr geht. Das bewiesen die Gäste gerade im letzten Viertel, als sie Miami bei einer Wurfquote von 22 Prozent hielten und somit das enge Spiel für sich entschieden. Der starke Goran Dragic (22 Punkte, 8/17 FG) verpasste Sekunden vor Schluss den Ausgleich per Layup ehe Courtney Lee (20 Punkte) den Sieg mit zwei verwandelten Freiwürfen unter Dach und Fach brachte.

Während New York einen moralisch wichtigen Sieg einsammelte, bangen die Heat weiter um die Endrunde. "Noch sind wir in den Playoffs. Jeder Spiel zählt", stelle Head Coach Erik Spoelstra fest. Er hatte neben Dragic mit Hassan Whiteside (17 Punkte, 16 Rebounds) und Tyler Johnson (15 Punkte, 6/12 FG) seine besten Spieler.

Utah Jazz (47-29) - Washington Wizards (46-30) 95:88 (BOXSCORE)

Ein einziges Mal konnte die potente Wizards-Offensive in den letzten 18 Spielen unter 100 Punkte gehalten werden. Doch dann kam Utah, dann kam Rudy Gobert. Der Franzose untermauerte seine Ambitionen als Defensive Player of the Year, bildete wieder einen unverwüstlichen Anker in der Verteidigung und stoppte vor allem die sonst so gefährlichen Drives von John Wall.

Während der zuletzt ebenfalls überragende Wizards-Spielmacher Wall am Ende bei nur 16 Punkte und 6 von 22 verwandelten Feldwürfen stehen blieb, glänzte Gobert nicht nur mit 3 Blocks, sondern auch mit 16 Punkten (6/9 FG) und 10 Rebounds. So wurde der Center Matchwinner in einem jederzeit umkämpften Spiel.

Gleich sechsmal stand es alleine im Schlussviertel unentschieden, bis 33 Sekunden vor Schluss führte kein Team mit mehr als fünf Punkten Vorsprung. Entscheidend war schließlich ein 11:4-Run der Jazz, der das 85:80 und damit die Vorentscheidung brachte. Dabei glänzte vor allem Gordon Hayward, der 10 seiner insgesamt 19 Punkte im Schlussviertel erzielte.

Bei den Gästen machte vor allem Bradley Beal ein gutes Spiel. Der Shooting Guard kam auf 27 Punkte (10/20 FG), war aber neben Bankspieler Kelly Oubre (10 Punkte, 10/17 FG) der einzig effektive Scorer bei Washington.

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Golden State Warriors (61-14) - Houston Rockets (51-24) 107:98 (BOXSCORE)

Im Westgipfel war nicht weniger als ein Offensivspektakel erwartet worden und irgendwie versuchten beide Teams auch gerade am Anfang für eben jenes zu sorgen. Einzig: Es wollte bei beiden nicht viel fallen. So entwickelte sich dennoch ein offener Schlagabtausch, der erst im letzten Viertel entschieden wurde. Und das vor allem dank der Defense der Dubs.

Knapp zehn Minuten vor dem Ende führte Houston noch mit 92:88. Dann aber folgte eine beispiellose Dürreperiode. Die Warriors schalteten defensiv noch einen Gang höher und sorgten dafür, dass die Gäste sieben Minuten lang keinen Punkt machten. Die Folge: Ein 12:0-Run, der die Dubs mit 100:92 in Front brachte und erst durch einen Harden-Dreier zweieinhalb Minuten vor Schluss beendet wurde.

Da war es aber beinahe schon zu spät. Stephen Curry (24 Punkte, 7 Rebounds) und Klay Thompson (20 Punkte, 8 Rebounds) brachten den Sieg locker über die Bühne. Der heimliche Held war allerdings wieder einmal Draymond Green. Seine 6 Punkte, 8 Assists und 3 Blocks waren nicht wirklich auffällig, doch der Power Forward war hauptverantwortlich dafür, dass die Gastgeber die so offensivstarken Rockets im Schlussviertel bei 13 Punkten hielten.

Houston stand am Ende bei einer desolaten Quote von 37 Prozent verwandelten Feldwürfen, wobei gerade James Harden (17 Punkte, 4/18 FG) einen unglücklichen Abend erwischte und neben seinen 12 Rebounds und 8 Assists auch 6 Turnover produzierte. Zwar punkteten außer dem Bart noch fünf weitere Rockets zweistellig, doch außer Montrezl Harrell (11 Punkte, 5/9 FG) traf kein Spieler der Texaner mehr als die Hälfte der Wurfversuche aus dem Feld.

Der Spielplan im Überblick