Warriors sichern Top-Seed, Pleite für Mavs

SPOX
06. April 201709:33
Stephen Curry spielt zum Ende der Saison wieder auf Vorjahres-Niveaugetty
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Die Golden State Warriors haben sich zum dritten Mal in Folge die beste Bilanz der NBA gesichert. Miami feiert einen wichtigen Erfolg und Kyle Lowry dreht beim Comeback auf. Während die Spurs den Schongang einlegen, ballert Russell Westbrook die Thunder zum Last-Minute-Sieg.

Charlotte Hornets (36-43) - Miami Heat (38-40) 99:112 (BOXSCORE)

"Es ist ein Teil seiner Entwicklung. Wer weiß, ob das so vor zwei Jahren auch schon passiert wäre?" Heat-Coach Erik Spoelstra kennt die Antwort auf seine Frage selbst. Nein, wäre es nicht. Die Rede ist von Hassan Whiteside und seiner Reaktion nach einem Technischen Foul, das er sich im dritten Viertel einhandelte.

Statt seinem Frust freien Lauf zu lassen, nutzte der Center die aufgestaute Wut positiv und führte Miami zu einem 14:0-Run, bei dem er klar den Ton angab und vor allem die Bretter dominierte.

Whiteside selbst meinte nach dem Spiel: "Der Coach hat mir gesagt, wir brauchen heute 20 Rebounds von dir. Also sagte ich: 'Ok, check. Jemand hat 20 Rebounds bestellt.' Also musste ich liefern."

Seine 13 Punkte und 20 Boards waren aber nur ein Teil der Erfolgsgeschichte dieses Spiels, Goran Dragic (33 Punkte, 13/21 FG) und James Johnson (26 Punkte, 6/7 Dreier) halfen kräftig mit.

Die Heat haben den Playoff-Einzug nach dem Sieg nun in eigener Hand. Mit gleicher Bilanz wie die Bulls (Rang 7) und Pacers (Rang 9) liegt Miami auf Platz 8 im Osten und hält beide Tiebreaker. Charlotte hat nach der Pleite, bei der Nic Batum mit 24 Punkten bester Werfer war, nur noch theoretische Chancen auf die Postseason.

Detroit Pistons (35-43) - Toronto Raptors (48-31) 102:105 (BOXSCORE)

Was für ein Comeback! Da kehrt Kyle Lowry nach 18 verpassten Spielen auf den Court zurück - und überraschte vor allem die Pistons mit einem starken Spiel. Dabei sah es zu Beginn gar nicht gut aus für Toronto. Mit 20 Punkten lagen die Kanadier im zweiten Viertel im Hintertreffen.

Lowry spielte zwar mit einem getapten Handgelenk, kam aber dennoch auf 27 Punkte (9/16 FG), 5 Rebounds und 10 Assists. Die Aufholjagd befeuerten neben Lowry auch der starke Jonas Valanciunas (19 Punkte, 9/11 FG) und Cory Joseph (15 Punkte). 80 Sekunden vor dem Ende verzeichnete Toronto die erste Führung des Spiels und entkam schließlich mit dem Sieg aus dem Palace. Jakob Pöltl kam 13 Minuten zum Einsatz und kam auf 4 Punkte (2/4 FG) und 1 Rebound.

Mit noch vier ausstehenden Spielen und drei Siegen Rückstand auf Rang acht wird es für Detroit nun ganz schwer, nach dem 15. April noch weiterspielen zu dürfen.

Memphis Grizzlies (42-37) - Oklahoma City Thunder (45-33) 100:103 (BOXSCORE)

Zwar verpasste Russell Westbrook das 42. Triple-Double der Saison, doch er sicherte etwas deutlich Wichtigeres: den Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Memphis. Und wie! Mit 14 Sekunden vor dem Ende schraubte Russ einen Dreier rein, anschließend klaute er Marc Gasol den Spalding und traf auch noch die entscheidenden Freiwürfe eine Sekunde vor dem Ende.

Zuvor hatten sich beide Teams wenig geschenkt und über 48 Minuten ein enges Duell geliefert. Vor allem dank Westbrooks 8 Dreiern (bei 13 Versuchen) hatte OKC am Ende eine bessere Dreier- als Feldwurfwuote vorzuweisen (45 Prozent).

Ein Rebound fehlte Russ zum historischen Triple-Double, mit dem er am Rekord von Oscar Robertson vorbeiziehen würde. Seine 45 Punkte, 10 Assists, 5 Steals und 7 Turnover zeugten aber von einem engagierten Abendprogramm.

Mit dem Sieg hat Oklahoma City den sechsten Platz im Westen gesichert, der Rückstand auf Platz vier und die Utah Jazz beträgt drei Siege. Bester Mann bei den Grizzlies, die ohne Mike Conley (Augenverletzung) antreten mussten, war Gasol (23 Punkte, 5 Rebounds, 5 Assists, 4 Blocks).

Houston Rockets (53-25) - Denver Nuggets (37-41) 110:104 (BOXSCORE)

Bittere Pleite für die Nuggets! Im Kampf um Platz acht wäre ein Sieg gegen Houston so wichtig gewesen, nun hat Denver wieder ein Spiel Rückstand auf die Portland Trail Blazers. Doch die Story des Spiels war eine andere: Defensivallergiker James Harden verzeichnete satte 3 Blocks - das gelang ihm zuvor noch nie.

Der Bart kehrte dabei von seiner Abstinenz nach einer Erkältung zurück, die auch seinem lädierten Handgelenk Zeit gegeben hatte, zu heilen. "Ich war ein paar Tage im Bett und konnte weder reden, noch mich wirklich bewegen", so Harden nach dem Spiel: "Ich hatte Schüttelfrost, aber nun bin ich wieder ok."

Ok waren neben dem Karrierebestwert in Blocks auch seine 31 Punkte, 7 Rebounds und 10 Assists - und die Crunchtime. Nach früher Führung hätte Houston das Spiel am Ende beinahe noch aus der Hand gegeben, doch nach dem Anschluss von Nikola Jokic (12 Punkte, 19 Rebounds, 9 Assists, 5 Steals), ballerte Harden einen Dreier rein, ließ zwei erfolgreiche Freiwürfe folgen und scorte damit insgesamt die letzten 15 Punkte für sein Team.

Platz drei im Westen ist damit fest an die Rockets vergeben, die nun entspannt darauf warten können, ob in der ersten Playoff-Runde Utah, Memphis oder Los Angeles wartet.

San Antonio Spurs (60-18) - Los Angeles Lakers (23-55) 95:102 (BOXSCORE)

Schongang bei den Spurs: 16 Minuten für LaMarcus Aldridge, 14 für Kawhi Leonard, 18 für Pau Gasol. Kurz vor den Playoffs packte Gregg Popovich einen "halben" Pop aus und ließ vor dem Hintergrund von vier Spielen an fünf Abenden größtenteils seine Second Unit ran.

"Ich will meine Jungs nicht überspielen, nur um ein Spiel zu gewinnen. Das macht auf lange Sicht keinen Sinn", so San Antonios Coach trocken wie eh und je.

Das machte sich auch auf dem Feld bemerkbar, wo L.A. den Spurs-Reservisten schon im ersten Viertel davon lief. Beim ersten Start der Saison hatte Tyler Ennis (19 Punkte) sichtlich Spaß, D'Angelo Russell verpasste das Spiel verletzungsbedingt. In einem physischen Spiel trafen die Lakers dennoch 49 Prozent auf dem Feld und 50 Prozent vom Perimeter.

San Antonio hat nach der Niederlage keine Chance mehr, die Golden State Warriors von Platz eins der Western Conference zu verdrängen. Platz zwei ist aber schon längst gesichert. L.A. ist nach dem Sieg nicht mehr das zweitschlechteste, sondern nun wieder das drittschlechteste Team der Liga.

Phoenix Suns (22-57) - Golden State Warriors (65-14) 111:120 (BOXSCORE)

Im vergangenen Jahr war Stephen Curry zum Saisonende platt, diese Saison dreht er gerade erst richtig auf. In Abwesenheit von Draymond Green und Andre Iguodala (Rest) legte der MVP satte 42 Punkte (8/13 Dreier) sowie 11 Assists auf. Dank Splash Brother Nummer zwei, Klay Thompson, der als einziger anderer Dubs-Akteur in Double Figures landetet (22 Punkte), holte sich Golden State den Sieg und machte damit den Top-Seed perfekt.

Noch nie zuvor gelangen einem Team in drei aufeinanderfolgenden Saisons jeweils 65 Siege. Es ist zudem das erste Mal seit den Boston Celtics (1984-86), das sich eine Franchise drei Jahre nacheinander die beste Bilanz der Liga erspielt.

Die Highlights von Stephen Curry im Video!

Die Suns hielten dabei erstaunlich gut mit, was vor allem den 20 Offensivrebounds geschuldet war. Allein Alan Williams (16 Punkte, Career High 17 Rebounds) griff sich derer 7. 103 Würfe konnte Phoenix dadurch nehmen, doch die Quoten waren gegen effiziente Warriors nicht gut genug, um letztlich als Sieger vom Parkett zu gehen.

Die Warriors erwarfen sich schon im ersten Viertel eine 23-Punkte-Führung, doch dank eines 34:27-Abschnitts kämpfte sich Phoenix noch vor der Pause wieder ran. Am Ende fehlte den Suns ein wenig die Abgezocktheit. Tyler Ulis kam auf 20 Punkte, 5 Rebounds und 6 Assists, Devin Booker beendete das Spiel mit 21 Punkten (7/24 FG).

Los Angeles Clippers (48-31) - Dallas Mavericks (32-46) 112:101 (BOXSCORE)

Dirk Nowitzki war nach erneuten Problemen an der Achillessehne wieder mit von der Partie, doch auch der Altmeister konnte den Start-Ziel-Sieg der Clippers nicht verhindern.

Dank Chris Paul und Blake Griffin, die von Beginn an heiß waren, lag L.A. schon nach fünf Minuten mit 14 Punkten in Führung und schaute nicht mehr zurück. Vereinzelt gelang es Dallas, den Rückstand in den einstelligen Bereich zu drücken, doch wirklich gefährden konnten die Mavs die Clippers nicht.

Topscorer der Gäste aus Texas war Harrison Barnes mit 14 Zählern, Dirk beendete das Spiel mit 9 Punkten (4/11 FG). Neben Griffins 32 Punkten und den 22 Zählern von CP3 sind auf Seiten der Clippers die 20 Rebounds von DeAndre Jordan und die 5 von 8 versenkten Dreier von J.J. Redick erwähnenswert.

L.A. liegt nach dem Sieg im Kampf um Platz vier im Westen nur ein halbes Spiel hinter Utah, gegenüber OKC haben die Clips nun 2,5 Spiele Vorsprung.

Der Spielplan im Überblick