Charlotte Hornets (36-43) - Miami Heat (38-40) 99:112 (BOXSCORE)
"Es ist ein Teil seiner Entwicklung. Wer weiß, ob das so vor zwei Jahren auch schon passiert wäre?" Heat-Coach Erik Spoelstra kennt die Antwort auf seine Frage selbst. Nein, wäre es nicht. Die Rede ist von Hassan Whiteside und seiner Reaktion nach einem Technischen Foul, das er sich im dritten Viertel einhandelte.
Statt seinem Frust freien Lauf zu lassen, nutzte der Center die aufgestaute Wut positiv und führte Miami zu einem 14:0-Run, bei dem er klar den Ton angab und vor allem die Bretter dominierte.
Whiteside selbst meinte nach dem Spiel: "Der Coach hat mir gesagt, wir brauchen heute 20 Rebounds von dir. Also sagte ich: 'Ok, check. Jemand hat 20 Rebounds bestellt.' Also musste ich liefern."
Seine 13 Punkte und 20 Boards waren aber nur ein Teil der Erfolgsgeschichte dieses Spiels, Goran Dragic (33 Punkte, 13/21 FG) und James Johnson (26 Punkte, 6/7 Dreier) halfen kräftig mit.
Die Heat haben den Playoff-Einzug nach dem Sieg nun in eigener Hand. Mit gleicher Bilanz wie die Bulls (Rang 7) und Pacers (Rang 9) liegt Miami auf Platz 8 im Osten und hält beide Tiebreaker. Charlotte hat nach der Pleite, bei der Nic Batum mit 24 Punkten bester Werfer war, nur noch theoretische Chancen auf die Postseason.
Detroit Pistons (35-43) - Toronto Raptors (48-31) 102:105 (BOXSCORE)
Was für ein Comeback! Da kehrt Kyle Lowry nach 18 verpassten Spielen auf den Court zurück - und überraschte vor allem die Pistons mit einem starken Spiel. Dabei sah es zu Beginn gar nicht gut aus für Toronto. Mit 20 Punkten lagen die Kanadier im zweiten Viertel im Hintertreffen.
Lowry spielte zwar mit einem getapten Handgelenk, kam aber dennoch auf 27 Punkte (9/16 FG), 5 Rebounds und 10 Assists. Die Aufholjagd befeuerten neben Lowry auch der starke Jonas Valanciunas (19 Punkte, 9/11 FG) und Cory Joseph (15 Punkte). 80 Sekunden vor dem Ende verzeichnete Toronto die erste Führung des Spiels und entkam schließlich mit dem Sieg aus dem Palace. Jakob Pöltl kam 13 Minuten zum Einsatz und kam auf 4 Punkte (2/4 FG) und 1 Rebound.
Mit noch vier ausstehenden Spielen und drei Siegen Rückstand auf Rang acht wird es für Detroit nun ganz schwer, nach dem 15. April noch weiterspielen zu dürfen.
Memphis Grizzlies (42-37) - Oklahoma City Thunder (45-33) 100:103 (BOXSCORE)
Zwar verpasste Russell Westbrook das 42. Triple-Double der Saison, doch er sicherte etwas deutlich Wichtigeres: den Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Memphis. Und wie! Mit 14 Sekunden vor dem Ende schraubte Russ einen Dreier rein, anschließend klaute er Marc Gasol den Spalding und traf auch noch die entscheidenden Freiwürfe eine Sekunde vor dem Ende.
Zuvor hatten sich beide Teams wenig geschenkt und über 48 Minuten ein enges Duell geliefert. Vor allem dank Westbrooks 8 Dreiern (bei 13 Versuchen) hatte OKC am Ende eine bessere Dreier- als Feldwurfwuote vorzuweisen (45 Prozent).
Ein Rebound fehlte Russ zum historischen Triple-Double, mit dem er am Rekord von Oscar Robertson vorbeiziehen würde. Seine 45 Punkte, 10 Assists, 5 Steals und 7 Turnover zeugten aber von einem engagierten Abendprogramm.
Mit dem Sieg hat Oklahoma City den sechsten Platz im Westen gesichert, der Rückstand auf Platz vier und die Utah Jazz beträgt drei Siege. Bester Mann bei den Grizzlies, die ohne Mike Conley (Augenverletzung) antreten mussten, war Gasol (23 Punkte, 5 Rebounds, 5 Assists, 4 Blocks).