Nächste OT-Pleite für Cavs, Bulls hoffen

SPOX
11. April 201709:47
Die Miami Heat wahrten ihre kleine Chance auf die Playoffsgetty
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Die Mimai Heat sind dem Verpassen der Playoffs noch einmal von der Schippe gesprungen und schlagen die Cavs ohne LeBron nach OT. Cleveland verliert dabei den Topseed im Osten, da die Celtics sich keine Blöße geben. Im Rennen um Platz acht gewinnen auch die Bulls und die Pacers.

Philadelpia 76ers (28-53) - Indiana Pacers (41-40) 111:120 (BOXSCORE)

Die Pacers haben einen wichtigen Schritt in Richtung Playoffs gemacht. In Philly startete vor allem Paul George furios. Der Star-Forward legte 17 seiner insgesamt 27 Punkte (11/20 FG) im ersten Viertel auf und machte so schnell klar, dass Indiana in der Stadt der brüderlichen Liebe nicht stolpern würde. Entsprechend stand es nach zwölf Minuten bereits 35:20.

Unterstützt wurde PG-13 dabei von Thaddeus Young, der 20 Punkte markierte. Auch der restliche Frontcourt um Myles Turner (18 Zähler, 13 Rebounds) und Kevin Seraphin (17) wusste zu überzeugen. Allerdings ließen es die Pacers nach dem starken Start ein wenig schleifen und erlaubten so den Sixers einen 14:2-Run.

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Durch Timothe Luwawu-Cabarrot (24) und Richaun Holmes (17) blieb Philly bis tief ins Schlussviertel auf Tuchfühlung, doch nachdem Alex Poythress den Rückstand auf sieben Zähler eingedampft hatte, machten die Pacers beim Stand von 111:104 fünf schnelle Zähler und sicherten sich so den vierten Erfolg in Serie.

Über das komplette Spiel traf Indiana starke 57,6 Prozent aus dem Feld und dominierte die Bretter (44:33). Die Sixers, bei denen Dario Saric (12 Punkte, 3/10 FG) nicht an die guten Leistungen der Vorwochen anküpfen konnte, blieben lange durch zahlreiche Freiwürfe und gute Ausführung (28/31 FT) in der Partie.

Boston Celtics (52-29) - Brooklyn Nets (20-61) 114:105 (BOXSCORE)

Es war ein rundum gelungener Abend für die Celtics im heimischen TD Garden. Die Nets wurden locker geschlagen, der Division-Titel eingetütet und durch die OT-Pleite der Cavs in Miami grüßt das Team von Brad Stevens nun wieder mit der besten Bilanz von der Spitze der Eastern Conference. Isaiah Thomas überzeugte dabei mit 27 Zählern, auch wenn von Downtown wenig gelingen wollte (2/10 3FG).

"Platz eins im Osten bedeutet mir einiges. Ich hoffe, dass wir diesen erreichen können", so IT nach dem Spiel. Mit einem Sieg gegen die Bucks im letzten Spiel der regulären Saison wäre dieses Ziel dann auch erreicht.

Dabei sah es lange nach einer sehr lockeren Angelegenheit für die Celtics aus. Mit bis zu 27 Punkten führte Boston im dritten Viertel, bevor das schlechteste Team der Liga mit einem 18:5-Run ein wenig Morgenluft schnupperte. Der Rückstand wurde kleiner und kleiner, doch Al Horford (19) und Mr. Fourth Quarter Thomas ließen letztlich nichts mehr anbrennen.

Bei Brooklyn überzeugte Jeremy Lin (26 Punkte, 16/17 FT, 12 Rebounds) mit einem für ihn ungewöhnlichen Double-Double. Brook Lopez steuerte weitere 25 Zähler hinzu und überholte dabei Buck Williams als bester Scorer der Franchise-Geschichte der Nets.

Miami Heat (40-41) - Cleveland Cavaliers (51-30) 124:121 OT (BOXSCORE)

Was für eine Schlacht in Miami! Die Cavs verzichteten nach dem Overtime-Krimi gegen die Atlanta Hawks auf LeBron James (Wade) und Kyrie Irving (Knieprobleme), schockten die Heat aber mit einem furiosen 30:11-Start. Zur Erinnerung: Da auch die Konkurrenz siegte, hätte jede Pleite für das Team von Eric Spoelstra das Aus für die Playoffs bedeutet.

Doch die Cavs verspielten wie schon gegen die Hawks eine zweistellige Führung im Schlussviertel. Zwar waren es diesmal nicht 26, aber immerhin elf Zähler. Doch Miami kämpfte weiter um die Chance auf die Playoffs und erzwang eine Verlängerung. Dort etablierten die Gastgeber dank Hassan Whiteside (23 Punkte, 18 Rebounds) eine schnelle Sechs-Punkte-Führung, doch Cleveland antwortete seinerseits mit gleich zwei Four-Point-Plays in Person von Kevin Love (25 Zähler, 10 Rebounds) und Deron Williams.

Vor allem D-Will blühte auf und zeigte sein bestes Spiel im Cavs-Trikot. Satte 35 Punkte (14/25 FG), garniert mit 7 Rebounds und 9 Assists legte der ehemalige Spielmacher der Dallas Mavericks auf, so viele wie seit über vier Jahren nicht mehr. Doch die Heat hatten auch darauf eine Antwort. Tyler Johnson (24) war es, der mit vier sicher verwandelten Freiwürfen die Hoffnung am South Beach am Leben hielt.

"Es scheint einfach vorbestimmt zu sein. Wir müssen nun unser letztes Spiel gewinnen und auf Ausrutscher der anderen hoffen", erklärte Coach Spo nach dem Spiel. Auf einen solchen müssen nun auch die Cavs hoffen. Durch die zweite OT-Pleite in zwei Tagen rutschte der Meister wieder auf Rang zwei im Osten ab. Immerhin ist dieser sicher, da der Tiebreaker gegenüber den Toronto Raptors auf Seiten der Cavs liegt. Diese kommen dann zum Saisonabschluss zu Besuch in die Quicken Loans Arena.

Chicago Bulls (40-41) - Orlando Magic (28-53) 122:75 (BOXSCORE)

Auch die Bulls haben sich im Kampf um die Playoffs im Osten keine Blöße gegeben und die Orlando Magic aus der Halle gefegt. Damit hat Chicago das Schicksal in der eigenen Hand und muss am Mittwoch lediglich die Brooklyn Nets schlagen, um an der Postseason teilnehmen zu dürfen. "Wenn wir das nicht gewinnen, verdienen wir es auch nicht, in den Playoffs zu stehen", machte D-Wade nach dem Spiel klar.

"Ich möchte einfach, dass jeder voll konzentriert ins Spiel geht und sich bewusst ist, welche Wichtigkeit das hat", appellierte Jimmy Butler vor der Partie an seine Teamkollegen und es fruchtete. Von der ersten Minute an ließen die Bulls keine Zweifel aufkommen, wer erfolgreich vom Court gehen würde. Bereits nach dem ersten Viertel betrug die Führung 21 Punkte.

Jerian Grant ersetzte dabei den verletzten Rajon Rondo auf der Spielmacher-Position und überzeugte mit 17 Punkten und 11 Assists (Career High). Das Scoring der Bulls wurde dabei auf zahlreiche Schultern verteilt. Alle Starter punkteten zweistellig. Butler begnügte sich mit 17 Zählern, Dwyane Wade kam in knapp 22 Minuten auf 13. Paul Zipser verbuchte in 26 Minuten 7 Punkte (3/8 FG) und 8 Rebounds als Sixth Man.

Die Magic kassierten derweil die höchste Niederlage der Franchise-Geschichte. Nur 34,5 Prozent schoss das Team von Frank Vogel aus dem Feld. Auch in der Garbage Time konnte das Ergebnis nicht im erträglichen Rahmen gehalten werden. Immerhin verbuchte Nikola Vucevic ein Double-Double (14 Punkte, 10 Rebounds). Mehr gab es aus Orlando-Sicht nicht zu berichten.

Milwaukee Bucks (42-39) - Charlotte Hornets (36-45) 89:79 (BOXSCORE)

Die Bucks sind zwar bereits sicher in der Postseason dabei, doch Milwaukee ist weiter drauf und dran, am fünften Platz der Hawks zu sägen. Gegen die Hornets, die ohne Point Guard Kemba Walker antraten, wurde die Partie dabei erst im vierten Viertel gedreht. Zuvor lief das Team von Jason Kidd einem Rückstand hinterher, der bis zu elf Zähler betrug.

Giannis Antetokounmpo (10 Punkte, 5/11 FG) hielt sich dabei zwar mit dem Scoren zurück, schnappte sich aber auch 11 Bretter und verteilte 10 Assists. Es war sein fünftes Triple-Double in dieser Saison. Das hatte in der langen Franchise-Geschichte bislang nur ein gewisser Kareem Abdul-Jabaar erreicht.

Somit waren rundum zufriedene Gesichter in Wisconsin zu sehen. "Wir haben uns toll entwickelt", schwärmte Jason Terry, der auf seine alten Tage fünf Dreier versenkte. "Wie wir nach schwierigen Phasen reagiert haben und souverän einen Playoff-Spot erspielt haben, ist sehr wichtig für diese Organisation."

Für die Hornets trudelt die Saison dagegen langsam aus. Nicolas Batum legte 11 Punkte und 8 Assists auf, Michael Kidd-Gilchrist war mit bescheidenen 13 Zählern Topscorer der Franchise aus North Carolina.

Detroit Pistons (37-44) - Washington Wizards (49-32) 101:105 (BOXSCORE)

Nach 29 Jahren und drei gewonnenen Meisterschaften nahmen die Detroit Pistons Abschied vom Palace in Auburn Hills. Vor den Augen von Pistons-Legenden wie Isiah Thomas, Ben Wallace, Chauncey Billups oder Dennis Rodman konnte die 2017er-Ausgabe aber nicht für einen versöhnlichen Abschluss sorgen.

Speziell Bradley Beal mimte den Spielverderber mit 33 Punkten in ebenso vielen Minuten und fühlte sich in dieser Rolle auch verdammt wohl: "Wir wussten, dass dies eine historische Nacht war und sie dies zu einer Party machen wollen. Wir haben einfach beschlossen, dass wir die Fete ruinieren wollen."

So endete auch das letzte Heimspiel von Motor City wie die komplette Saison - ernüchternd. "Ein erstes Viertel wie heute hatten wir das ganze Jahr", analysierte Stan van Gundy. Mit 21:34 lag sein Team nach zwölf Minuten im Rückstand und erholte sich davon nicht mehr, auch wenn Reggie Bullock das Spiel zwischenzeitlich von Downtown ausglich (79:79).

Danach schlug aber erneut die Stunde von Beal und dieser schaukelte das Ding für die Wizards heim. Wall-Ersatz Brandon Jennings enttäuschte zwar mit 2 Punkten (1/6 FG), dafür sprang aber Markieff Morris in die Bresche. Bei den Pistons lieferte Tobias Harris 22 Zähler als Sixth Man.

Portland Trail Blazers (41-40) - San Antonio Spurs (61-20) 99:98 (BOXSCORE)

Nein, nicht die Spurs schonten ihre Stars (zumindest nicht zu Beginn), es waren die Blazers, die ihren Backcourt um Damian Lillard und C.J. McCollum eine Pause gönnten. "Ich habe mit beiden geredet und es war das Beste für das Team, vor allem weil C.J. bislang jedes Spiel gemacht hat", erklärte Blazers-Coach Terry Stotts seine Maßnahme.

Doch auch so reichte es zu einem Sieg, auch wenn dieser letztlich kurios zustande kam. Beim Stand von 98:97 und nur noch 12 Sekunden zu spielen, hatten die Spurs den Ball, doch warfen einen Einwurf ins Aus. Portland packte die Gelegenheit mehr oder weniger beim Schopfe, denn strukturiert war auch das nicht.

Pat Connaughton (15) zog zum Korb, verlor dabei aber den Spalding. Über Umwege kam der Ball dann zu Vonleh (12 Punkte, 11 Rebounds), der per Leger mit dem Buzzer den Sieg bescherte. Auch Shabazz Napier nutzte in Abwesenheit von Lillard seine Chance und legte 32 Punkte (9/20 FG) auf.

Bei den Spurs spielte Kawhi Leonard nur 20 Minuten, das reichte aber für 18 Punkte (8/11 FG), womit er der Topscorer der Spurs war. Das lag auch daran, dass Coach Pop kräftig durchmischte und alle 13 Spieler mindestens zwölf Minuten auf dem Parkett standen.

Golden State Warriors (66-15) - Utah Jazz (50-31) 99:105 (BOXSCORE)

Die Siegesserie von 14 Spielen der Dubs ist zu Ende, doch daran stören werden sich in der Bay Area wenige. Nach drei Vierteln war es eine völlig offene Angelegenheit. Steve Kerr war es egal. Der zuvor heiße Stephen Curry (28 Punkte, 6/8 Dreier) durfte nach 30 Minuten Spielzeit auf der Bank Platz nehmen und kehrte nicht mehr zurück.

Kevin Durant (16 Punkte, 10 Rebouds) groovte sich in seinem zweiten Spiel nach seiner Rückkehr ein und kam auf ein Double-Double. Allerdings war ihm auch diesmal kein Treffer von Downtown vergönnt. Seit seinem Comeback steht er damit bei 0/9 von der Dreierlinie. Klay Thompson wurde dagegen geschont.

Für die Jazz war das Spiel dagegen ungleich wichtiger, da man mit den Clippers noch um den vierten Platz und damit um das Heimrecht spielt. Zwar traten die Mannen vom Salzsee ohne Gordon Hayward (Quadriceps) an, doch Rudy Gobert (17 Punkte, 18 Rebounds) und George Hill führten das Jazz-Team zu einem eminent wichtigen Erfolg.

Im vierten Viertel blühte für Utah Joe Johnson auf. Der Altmeister der Isolation verbuchte in den letzten zwölf Minuten gleich 13 Zähler und versenkte jeden seiner drei Würfe von draußen. Damit sind die Jazz weiter im Rennen um Platz vier. Am letzten Tag der regulären Saison kommen die Spurs nach Salt Lake City. Utah muss dann gewinnen und hoffen, dass die Kings den Clippers ein Bein stellen.

Der Spielplan im Überblick