Die Boston Celtics sind in den East Semis gegen die Washington Wizards mit 3-2 in Führung gegangen. Beim überzeugenden 123:101-Sieg (BOXSCORE) brauchte es keinen Isaiah Thomas in Bestform, da einer seiner Backcourt-Kollegen heiß lief.
Die Celtics dominierten das richtungsweisende fünfte Spiel der Serie vom Start weg und entschieden jedes einzelne Viertel für sich. Dabei glänzten sie mit einer herausragenden Trefferquote von 52,9 Prozent aus dem Feld und 48,5 Prozent von der Dreierlinie. Von dort hatten die Wizards erhebliche Probleme (24 Prozent), weshalb sämtliche Versuche, das Spiel eng zu gestalten, zum Scheitern verurteilt waren.
Bester Mann auf dem Feld war Avery Bradley, der besonders in der ersten Halbzeit heiß lief und ein persönliches Playoff-Career-High von 29 Punkten auflegte. Isaiah Thomas hielt sich zunächst etwas zurück, kam am Ende aber trotzdem auf 18 Zähler und 9 Assists. Auch Al Horford (19 Punkte, 7 Rebounds) und Jae Crowder (18 Punkte, 8 Rebounds) überzeugten.
Auf der anderen Seite fand John Wall (21 Punkte) viel zu spät ins Spiel, während Bradley Beals Wurfquote (16 Punkte, 7/19 FG, 0/4 3FG) bezeichnend für die Leistung seines Teams war.
Spiel 6 der Serie steigt in der Nacht auf Samstag (2 Uhr, live auf DAZN) in Washington.
Die Reaktionen:
Brad Stevens (Celtics-Coach, zum behobenen Turnover-Problem): "Wir haben uns vorgenommen, den Ball nur noch zu unseren eigenen Leuten zu passen. Das ist alles."
Scott Brooks (Wizards-Coach): "Jeder von ihnen hat ein großartiges Spiel gemacht und sie haben praktisch jeden Wurf getroffen. Wir müssen ihnen das Leben nächstes Mal schwerer machen, gerade in der Transition."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Brad Stevens veränderte seine Starting Five gegenüber Spiel 4 diesmal nicht und schickte Thomas, Bradley, Crowder, Johnson und Horford aufs Parkett. Bei den Gästen aus Washington gab es das gewohnte Bild mit Wall, Beal, Porter, Morris und Gortat.
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1. Viertel: Beal musste am blutenden Arm behandelt werden, während Crowder die Celtics von der Linie erstmals in Führung brachte. Danach nahm der Celtics-Express Fahrt auf: Ein Dreier von Horford und Fastbreak-Punkte heizten die Stimmung im Garden an - 16:4! Porter beruhigte die Lage mit Zählern am Brett, doch spätestens ein Alley-oop von IT4 auf Johnson stellte die alten Verhältnisse wieder her: 33:21 Boston.
2. Viertel: Terry Rozier bestätigte seine starke Form aus Spiel 4 und führte die zweite Garde per Floater und Dreier an. Die Celtics-Offense funktionierte mit Thomas auf der Bank hervorragend, woran Crowder mit ungewohnt vielen Offensiv-Aktionen großen Anteil hatte. Da bei den Wzards besonders von draußen partout nichts reinfallen wollte (Wall: 1/7 FG), gehörte auch dieser Durchgang den Kobolden, zumal Bradley sein heißes Händchen der Anfangsphase konserviert hatte: 67:51 Boston.
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3. Viertel: Thomas setzte per Dreier das erste Ausrufezeichen der zweiten Halbzeit. Die Wizards waren jetzt aber besser im Spiel und verkürzten dank Porter auf 13 Punkte. Es gab jedoch einen Mann, der immer eine Antwort hatte: Avery Bradley. Mit mittlerweile 29 Punkten hatte er bereits sein persönliches Playoff-Career-High aufgestellt. Auf der anderen Seite suchte Wall nach wie vor nach seinem Rhythmus, fand ihn aber nicht: 93:76 Boston.
4. Viertel: Olynyk demoralisierte die Wizards mit einem Dreier und ließ schon erahnen, dass das vierte Viertel nur noch Garbage Time sein würde. Die Wurfquote der Celtics lag immer noch bei deutlich über 50 Prozent - auch von der Dreierlinie! Unter diesen Umständen war es für die Gäste nahezu unmöglich, die Angelegenheit noch einmal spannend zu machen. Zumal nun auch Thomas anfing, heiß zu laufen. Knapp 4 Minuten vor Schluss nahmen alle Stars auf der Bank Platz. Boston gewann mit 123:101.
Game 5: Celtics - Wizards: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Avery Bradley. Der Elite-Verteidiger hatte in Spiel 3 und 4 große Probleme an beiden Enden des Courts, lieferte hier aber die perfekte Antwort. Defensiv war er von Wall und Beal kaum zu überwinden, offensiv fungierte er als Energizer durch einfache Fastbreak-Punkte. Dadurch holte er sich so viel Selbstvertrauen ab, dass auch von Downtown fast alles funktionierte (29 Punkte, 12/19 FG, 4/7 3FG).
Der Flop des Spiels: Bradley Beal. Es bleibt dabei, dass der Co-Star von Wall Licht und Schatten zeigt. Beal ließ sich von den frühen Wurfproblemen aller Wizards aus dem Konzept bringen und spielte fortan ohne Selbstvertrauen in den eigenen Abschluss (16 Punkte, 7/19 FG).
Das fiel auf:
- Bei den ersten beiden Spielen in Boston wurde die Anfangsphase jeweils klar von den Wizards dominiert. Eine Wiederholung dieses Phänomens gab es an diesem Abend aber nicht, da die Celtics mit unglaublicher Energie begannen und viele Ballgewinne forcierten. Die Folge: Zahlreiche einfache und gleichzeitig spektakuläre Punkte im Fastbreak, die den Garden zum Kochen brachten. Nach den ersten 12 Minuten stand es bei den Transition-Punkten 15:0!
- Anfang des zweiten Viertels saßen sowohl Wall und Beal auf der Bank. Bis dahin hatte das Backcourt-Duo zwar kaum Brauchbares abgeliefert - trotzdem war es mal wieder beängstigend, wie hilflos die Offense agiert, wenn die Beiden sitzen. Brandon Jennings versuchte, als Ballhandler Verantwortung zu übernehmen, verrannte sich aber meist in Traps und Double-Teams. Deshalb kam Wall - wie fast immer - früh zurück.
- Kontrastprogramm auf der anderen Seite: Besonders in der ersten Halbzeit durfte Isaiah Thomas entspannt auf der Bank sitzen. Denn die in dieser Form unerwartete Feuerkraft von Crowder und Bradley erlaubte es ihm, sich zurückzunehmen, zumal mit Terry Rozier ein weiterer Backcourt-Spieler der Serie seinen Stempel aufdrückt. Es war auch stark von IT4, dass er die heißen Händchen seiner Kollegen erkannte und nichts für sich selber erzwang.