Golden State Warriors (1) vs. San Antonio Spurs (2)
Saisonbilanz: 1-2 (100:129, 85:107, 110:98)
Ausgangslage: Die Warriors haben in den vergangenen vier Wochen lediglich acht Spiele bestritten, die Zweitrundenserie gegen die Utah Jazz ist bereits seit Montag beendet. Dementsprechend viel Zeit hatte Golden State, sich auf den kommenden Gegner vorzubereiten.
Bestens ausgeruht rüsten sich die Dubs für den ersten ernsthaften Kampf dieser Postseason - bisher war es ein Durchmarsch. Der Kader steht komplett zur Verfügung, einzig die schwierige Gesundheitslage von Steve Kerr fällt ins Gewicht. Nach einer erneuten Rücken-OP wird der Coach so schnell nicht wieder an die Seitenlinie zurückkehren können. Vertreter Mike Brown hat immerhin einen Vorteil: Er war von 2000 bis 2003 Assistant Coach unter Gregg Popovich.
Die San Antonio Spurs bekommen nun die erste Chance der vergangenen Jahre, um zu zeigen, dass sie in der Postseason mit den Warriors mithalten können. 2014/15 verwehrten ihnen die Los Angeles Clippers das Duell mit Golden State, 2015/16 die Oklahoma Thunder.
In der Regular Season hat Pop bereites gezeigt, dass er weiß, wie man die Shooter der Warriors kaltstellen kann. Transition Defense, viele Switches und besonders die Arbeit von Kawhi Leonard, Danny Green und Jonathon Simmons sind dabei gefragt.
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Gerade der Auftaktsieg in der Oracle Arena zu Saisonbeginn ließ viele am Favoriten-Status der Dubs zweifeln. Besonders gut konnten die Spurs in der damaligen Partie ihre Größenvorteile ausnutzen, das funktionierte in der Serie gegen die Houston Rockets nur teilweise. Auch Golden State wird das Team vom Alamo mit etlichen Small Ball Lineups nerven.
Nach dem Erdrutsch-Sieg mit 39 Punkten Unterschied im Elimination Game gegen die Rockets hat San Antonio nun aber eine große Portion Selbstbewusstsein getankt. Dennoch ist nicht klar, wie schlimm die Knöchelverletzung von Kawhi wirklich ist. Tony Parker wird aufgrund seiner Knie-OP in den Playoffs allerdings kein Spiel mehr bestreiten.
Draymond Green spielt aktuell den besten Playoff-Basketball seiner Karriere (14,9 Punkte, 51 Prozent Dreier, 9,1 Rebounds, 7,3 Assists, 2,0 Steals, 2,6 Blocks). Auf ihn wird zudem die Aufgabe zukommen, Leonard in speziellen Situationen zu verteidigen, wenn er heiß läuft.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Reservisten, die auf beiden Seiten wertvolle Minuten beisteuern können. Beide Coaches vertrauen auf normale Rotationen. Aufgrund Pops gezwungener Hereinnahme von Patty Mills in die erste Fünf, liegen leichte Vorteile bei den Dubs. Dafür hat Pop in Simmons mal wieder einen Playoff-Senkrechtstarter aus dem Hut gezaubert.
Player to watch: Kevin Durant. Es ist an der Zeit, dass KD richtig gefordert wird. Endlich stehen den Warriors Gegner auf Augenhöhe gegenüber - sprich: normale Leute. Durant hat bereits bewiesen, dass er in der Postseason die Zügel auch allein in die Hand nehmen kann. Wenn er von Leonard verteidigt wird, ist das allerdings noch einmal eine andere Herausforderung. In dieser Serie wird sich zeigen, ob er als Speerspitze eines starken Kollektivs eine sinnvolle Bereicherung für Golden State sein kann. Oder ob er mit seinem Stil in der entscheidenden Phase den Rhythmus der Dubs bricht.
Kawhi Leonard. Wird der Knöchel halten? Popovich und der Supporting Cast der Spurs schenkten Kawhi zwei zusätzliche Tage Regeneration, nun wird er aber wieder gebraucht. Als inzwischen mit Abstand wichtigster Spieler des Teams ist er nicht zu ersetzen. Auch ein Leonard, der 80 Prozent geben kann, wäre nicht genug. Vor ihm liegt eine Herkulesaufgabe, die angeschlagen unmöglich erscheint.
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X-Faktor: Klay Thompson. Mit drei Star-Spielern könnte die defensivstarke Truppe aus Texas vielleicht noch irgendwie klar kommen, doch wenn alle neben KD, Steph Curry und Green auch noch Thompson abliefert, wird es schwer für San Antonio. Das Sorgenkind trifft in der Postseason bisher lediglich 41 Prozent aus dem Feld und 36 Prozent von Downtown. Unter den Fehlwürfen waren auch einige recht offene.
Mit Danny Green sieht sich Thompson einem starken Defender gegenüber, der ihn um alle Screens verfolgen wird. Allerdings hat er in den Playoffs 2016 gegen OKC gezeigt, dass er mit seinem Shooting jedes Spiel herumreißen kann. Von ihm wird abhängen, ob es eine relativ unkomplizierte Angelegenheit für Golden State wird oder ob die Dubs richtig kämpfen müssen.
Prognose: Ein Spiel kann Kawhi im Alleingang entscheiden, eine Partie gewinnt Pop mit einer taktischen Meisterleistung gegen seinen Ex-Assistenten Brown. Am Ende reicht es aber nicht, um den Favoritensieg der Dubs zu gefährden - auch, da Thompson gleich in zwei Spielen heiß läuft. Warriors in 6.