Was für ein Auftakt in die 2017er NBA Finals! Spiel 1 gerät zu einer Machtdemonstration der Golden State Warriors. Dank ihres Star-Duos Kevin Durant und Stephen Curry fegen die Dubs die Cleveland Cavaliers mit einer 113:91-Packung aus der Halle.
Zwölf Minuten lang boten die Warriors und Cavaliers genau das, was man sich erhofft hatte: Spektakel, und zwar auf beiden Seiten. Doch mit der Zeit zeichnete sich immer stärker ab, dass die Gastgeber das deutlich bessere Team waren. Angeführt von Kevin Durant (38 Punkte, 8 Rebounds, 8 Assists, 14/26 FG) und Stephen Curry (28 Punkte, 10 Assists, 11/22 FG) sowie einer extrem guten Defense zogen sie im dritten Viertel auf bis zu 23 Punkte davon und ließen auch im Anschluss nichts mehr anbrennen.
LeBron James wehrte sich (28 Punkte, 15 Rebounds, 8 Assists, 9/20 FG), er verlor allerdings auch achtmal den Ball (Finals-Rekord) und scheiterte damit genau wie das restlichen Cavs-Team dabei, eine Struktur ins Spiel zu bekommen. Abgesehen von James sorgte nur Kyrie Irving (24 Punkte, 10/22 FG) offensiv für Akzente, Kevin Love lieferte ein Double-Double (15 Punkte, 21 Rebounds, 4/13 FG). Als Team trafen die Cavaliers letztlich bloß 34,9 Prozent aus dem Feld und hatten so keine realistische Chance gegen starke Dubs.
Golden State hat damit weiterhin kein Spiel in diesen Playoffs verloren und steht damit bei einer 13-0-Bilanz. Spiel 2 der NBA Finals findet in der Nacht auf Montag (2 Uhr) ebenfalls in Oakland statt (live auf DAZN).
Die Reaktionen:
Tyronn Lue (Coach Cavaliers): "Sie sind das beste Team, das ich je gesehen habe. Kein anderes Team hat das geschafft. 13-0. Sie brechen jedes Jahr Rekorde."
Kevin Durant (Warriors): "Wir können viel besser spielen, als wir es heute getan haben."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Steve Kerr war zwar in der Halle, allerdings erneut nicht in der Lage zu coachen - also übernahm erneut Mike Brown. Der Interims-Coach ließ wie üblich Curry, Thompson, Durant, Green und Pachulia starten. Auch bei den Cavs gab es keine Überraschungen: Es starteten Irving, Smith, James, Love und Thompson.
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1. Viertel: Beide Teams eröffneten die Partie mit zittrigen Händen, sodass am Anfang offensiv nur wenig funktionierte. Doch nach etwa fünf Minuten drehten KD und LeBron mehr und mehr auf. Cleveland hatte zunächst leichte Vorteile, mit zwei Dreiern und einem irren Layup brachte Curry die Dubs aber knapp in Front - und Iggy traf für 3 mit dem Buzzer. 35:30 Golden State.
2. Viertel: Die Superstars beider Teams saßen kurz, ohne dass sich am Abstand etwas änderte. Dann kam KD zurück und war umgehend wieder on fire. Mehrfach führten die Dubs mit 10, KD beendete die Hälfte mit 23 Punkten - und einer 60:52-Pausenführung. Zudem hängte er LeBron am Ende noch ein Offensiv-Foul an - es war bereits dessen Turnover Nummer 7!
3. Viertel: Wieder begannen die Cavs fahrig und leisteten sich mehrere Offensiv-Fouls, schnell waren die Dubs auf 15 Punkte weg und dann auf 18. Ein paar Ballverluste ließen Cleveland in Schlagdistanz bleiben - aber als sie auf 12 verkürzten, antworteten die Dubs mit einem 10:0-Run. 93:72 vor dem letzten Viertel.
4. Viertel: Viel passierte nicht mehr - ein 20-Punkte-Comeback gegen die Warriors ist eben eher schwierig. Der Großteil des letzten Viertels verkam zur Garbage Time, drei Minuten vor Schluss durfte sich KD dann noch seinen Extra-Applaus abholen.
Warriors vs. Cavaliers, Spiel 1: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Kevin Durant. Da war mal jemand froh, wieder in den Finals zu stehen! 6 Dunks hämmerte Durant allein in Halbzeit eins durch die Reuse und zeigte offensiv seine ganze Klasse, immer wieder zog er mit Messer zwischen den Zähnen zum Korb und erarbeitete sich Layups oder Freiwürfe. Gegen Double-Teams zudem mit guter Übersicht (8 Assists). Und ebenfalls nicht zu verachten: Er verteidigte stark gegen James, wenn er ihn mal übernehmen musste.
Der Flop des Spiels: Tristan Thompson. Auch J.R. Smith, Kyle Korver und Deron Williams "bewarben" sich um diese Auszeichnung, aber Thompsons No-Show war besonders gravierend. Der normalerweise so energetische Big Man ging im Kampf um die Rebounds völlig unter (nur 4 Boards) und konnte nicht verhindern, dass sich die Dubs einen Offensiv-Rebound nach dem anderen schnappen konnten. Offensiv gelang ihm auch nicht mehr (0 Punkte).
Das fiel auf:
- Beide Teams brauchten einige Minuten, um den Rost der langen Spielpause abzulegen, dann entwickelte sich aber umgehend ein Spektakel. Auf beiden Seiten ließen es mehrere Spieler krachen, wobei LeBron mit einem Dunk über McGee das größte Ausrufezeichen setzte. Dabei verteidigten beide Teams sehr intensiv, aber großartige Offense schlug ein ums andere Mal gute Defense.
- Die Cavs verzichteten dabei zunächst auf Cross-Matches: LeBron verteidigte Durant, Irving übernahm Curry. Die individuelle Defense war indes nicht das größte Problem - vielmehr haderten die Cavs mit ihrer schwachen Rebound-Arbeit. Allein acht Offensiv-Rebounds sammelten McGee und Co. im ersten Viertel ein und verschafften den Dubs damit immer wieder zweite Chancen. Insgesamt versuchten die Dubs 20 mehr Field Goals als die Gäste. Dabei spielten auch die endlosen Turnover der Cavs eine große Rolle, während die Dubs gut auf den Ball aufpassten (20:4 Turnover).
- Brown passte seine Rotation derweil kaum an und erlaubte weiterhin Minuten, in denen weder Durant noch Curry auf dem Court standen. Die Cavs konnten daraus aber kaum Kapital schlagen - einerseits wegen eigenen Ballverlusten, andererseits auch deshalb, weil Iguodala auf einmal wieder wie er selbst spielte und die Bank-Lineups anführte wie zu seinen besten Zeiten. Auch defensiv war Iggy (im Verbund mit Green) herausragend im Duell mit LeBron.
- Bei den Cavs waren nur LeBron und Irving in der Lage, offensiv Gefahr auszustrahlen, wobei James Schwierigkeiten damit hatte, defensiv Durant nachzujagen und dann auch noch vorne die Show zu schmeißen (siehe: seine Ballverluste). Angesichts dessen war die geringe 8-Punkte-Führung der Warriors zur Pause schon überraschend. Allerdings auch erklärbar: Die Dubs ließen in Halbzeit eins ungewöhnlich viele Bunnies am Korb liegen. Bei Pachulia erwartet man dies ja, aber auch Steph, KD und Green schmissen einiges gegen den Ring. Und bei Klay (3/16 FG) lief offensiv ohnehin nicht viel. Sonst hätte auch diese Partie noch deutlich höher ausgehen können.