Nach der Saison ist vor der Saison. Eine wichtige Rolle der NBA-Verantwortlichen kommt inzwischen dem Scouting zu, denn auf der ganzen Welt schlummert NBA-Potenzial. In einem Interview sprachen Donnie Nelson, President of Basketball Operations der Dallas Mavericks, Besitzer Mark Cuban und Scout Tony Ronzone über ihre Erfahrungen.
Im letzten Monat waren Nelson und Ronzone rund um den Globus unterwegs, vornehmlich in Deutschland und Frankreich, aber auch in Island, Italien, Serbien sowie Las Vegas, Chicago und New York. Die Aufgabe: Talent-Suche.
Im aktuellen Draft-Jahrgang gibt es zwei internationale Prospects, die für Aufsehen sorgen: Der Finne Lauri Markkanen, dessen Spielstil mit Dirk Nowitzki verglichen wird, sowie den Franzosen Frank Ntilikina. Beide könnten für Dallas mit dem 9. Pick eine Option sein.
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Doch nicht nur über den Draft kann man Spieler rekrutieren. Die Mavs haben schon manchen unbekannten Spieler in die NBA geholt. Prominente Beispiele sind J.J. Barea, Salah Mejri, Rodrigue Beaubois und Nicolas Brussino.
"Wir haben Leute überall", sagte Nelson gegenüber der Dallas Morning News: " Wir scouten Drittklässler in Nigeria. Es gibt auf der ganzen Welt Millionen von Kindern, die Basketball spielen. Die meisten von ihnen außerhalb der USA, weshalb manche Leute ihre Fähigkeiten infrage stellen. Aber wir werden weiter in unsere Spielerentwicklung investieren, damit wir die Chance haben, diese Jungs auf den nächsten Level zu bringen."
Neben dem Erkennen von Talent sind die Kontakte in alle Teile der Welt besonders wichtig: "Man spart Zeit und Energie, so viele Menschen zu kennen", sagte Ronzone: "Die Basis ist, dass man College-Spieler und Free Agents kennt. Aber je mehr Spieler man vom Rest der Welt gesehen hat, desto besser. Es gibt eine Menge guter Leute da draußen. Man will die besten Spieler, egal, wo sie herkommen. Und Informationen sind der Schlüssel dazu."
Auch Mark Cuban ist in den Prozess bei den Mavs involviert. "Früher hat man sich vornehmlich die 16-Jährigen angeschaut, dann die 18-Jährigen, später die 21-Jährigen", so der Besitzer. Inzwischen muss man aber auch die Spieler bis 28 Jahre im Blick behalten, da sie wissen, wie man das Spiel spielt und vielleicht mit ein paar Jahren Erfahrung besser für die NBA geeignet sind."
Für Ronzone ist es nicht selbstverständlich, dass sich ein Eigentümer so gut auskennt: "Mark muss man in dieser Hinsicht wirklich loben. Es ist unglaublich, wie viele Kontakte er auf der Welt hat. Er schaut sogar Spiele der Adriatic League. Wenn man mit ihm arbeitet, muss man sich ganz schön strecken."
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Seine unangenehmste Erfahrung hat Ronzone vor vielen Jahren in Sri Lanka gemacht. "Dort gab es Rebellen, es war ein bisschen wie Bürgerkrieg. Wir wurden angehalten und sie haben zwei Stunden lang mit Maschinengewehren auf uns gezielt. Wir durften gar nichts tun. So einen Trip würde ich heute wohl nicht mehr machen. Inzwischen bin ich ein bisschen älter und weiser."