Von wegen Resterampe!

Jan Menzner
14. Juli 201722:26
NBA: Diese Free Agents sind noch dagetty
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Die Free Agency ist ein Chaos! Nachdem die dicksten Fische über die Ladentheke gegangen sind, kann man bei all den anderen Trades und neuen Verträgen kaum den Überblick behalten. SPOX gibt einen Überblick über die besten 20 verbleibenden Free Agents, die einem Team wirklich weiterhelfen können.

C.J. Miles (UFA)

C.J. Miles entschloss sich dazu, seine Spieleroption bei den Indiana Pacers nicht zu ziehen, um dieses Jahr als Free Agent seinen Marktwert zu testen. Das liegt zum einen daran, dass ihm nach seinem alten Vertrag im kommenden Jahr "nur" knapp über 4,5 Millionen Dollar zugestanden hätten. Zum anderen ist die sportliche Zukunft der Pacers nach dem Abgang von Paul George äußerst ungewiss. Der Markt für den offensiv ausgerichteten Miles hält sich aber in Grenzen.

Meistens wurde er als dritte oder vierte Free-Agent-Option hinter beispielsweise Kentavious Caldwell-Pope oder Ian Clark gehandelt. Auch das Interesse der Minnesota Timberwolves, die wohl einen Sign-And-Trade-Deal mit Indiana angestrebt hatten, dürfte abgekühlt sein. Denn ESPN-Reporter Adrian Wojnarowski verkündete eine Einigung zwischen Minnesota und Jamal Crawford.

Indiana wollte für Miles laut Wolves-Insider Darren Wolfson Cole Aldrich und den 2018er Erstrundenpick (von OKC) haben - Crawford kommt nun, ohne dass dafür ein Pick geopfert werden muss.

Ein weiteres mögliches Ziel für Miles sind die Los Angeles Lakers sowie mit Abstrichen auch die Houston Rockets oder Milwaukee Bucks, denen Shooting und Playmaking auf dem Fügel gut zu Gesicht stünde. Sie haben allerdings nur wenig finanziellen Spielraum zur Verfügung.

Update (9. Juli): Miles hat einen Vertrag in Toronto über drei Jahre und 25 Millionen Dollar unterzeichnet, wobei er im dritten Jahr über eine Spieler-Option verfügt.

Nikola Mirotic (RFA)

In der vergangenen Saison legte der spanische Forward für die Chicago Bulls 10,6 Punkte pro Spiel auf. Trotzdem entschied das Team, Mirotic nicht sofort eine Vertragsverlängerung anzubieten. Chicago-Tribune-Journalist K.C. Johnson berichtet jedoch, dass die Franchise inzwischen mit dem Restricted Free Agent an einem Dreijahresvertrag arbeite.

Er würde nach dem Butler-Abgang wohl hauptsächlich auf der Small-Forward-Position gebraucht werden. Im Frontcourt streiten sich bereits der siebte Pick des diesjährigen Drafts, Lauri Markkanen, Robin Lopez, Cristiano Felicio und Bobby Portis um die Minuten.

Sollten die Bulls Mirotic ziehen lassen, wären die Dallas Mavericks ein mögliches Ziel. Seine Firepower aus der Distanz ist in der vergangenen Saison aber erheblich eingebrochen (34,2 Prozent, zuvor: 39 Prozent). Dirk Nowitzki würde sich allerdings wohl trotzdem über einige Verschnaufpausen freuen.

Dewayne Dedmon (UFA)

Der 27-jährige Center Dewayne Dedmon hofft nach seiner bisher besten NBA-Season auf den großen Zahltag. Als Ersatz für Pau Gasol überzeugte er als Rim Protector in der starken Defense der San Antonio Spurs. Die Spieleroption, die ihm rund drei Millionen Dollar eingebracht hätte, ließ er verstreichen. Zitat der San Antonio Express-News: "Ich habe das Gefühl, da draußen gibt es mehr Geld für mich."

Da Dedmon laut Medienberichten auf ein Gehalt von 8 bis 10 Millionen jährlich hofft, scheint eine Rückkehr zu den Spurs (zumindest zu diesen Konditionen) unwahrscheinlich. Auch für die Boston Celtics, die auf der Suche nach einem Defensivanker wie Dedmon sind, ist dies wohl zuviel.

Ein anderer potenzieller Kandidat, der zudem noch über genügend Geld verfügt, sind die Chicago Bulls. Sie sind aber im Frontcourt ganz gut bestückt. Auch die Phoenix Suns könnten Dedmons Defender-Qualitäten gebrauchen, da Alex Len und Alan Williams ebenfalls Free Agents sind. Für die Suns wären auch Dedmons Gehaltsvorstellungen bezahlbar.

Update (12. Juli): Dedmon hat sich Berichten zufolge den Atlanta Hawks für zwei Jahre und 14 Millionen Dollar angeschlossen.

Andrew Bogut (UFA)

Der Australier Bogut, der noch vor einem Jahr an der Seite von Dirk Nowitzki spielte, hat ein persönliches Seuchenjahr hinter sich. Nach seinem Trade zu den Philadelphia 76ers verhandelte er einen Buyout, um bei den Cleveland Cavaliers anzuheuern. Dort brach er sich jedoch im allerersten Spiel das linke Schienbein und wurde im Anschluss gewaivt.

Zum Beginn der Free Agency meldete sich der Center jedoch zurück. Sein Agent schickte Scans des Schienbeins an interessierte Teams und in einem Telefonat äußerte Bogut, dass er wieder ins Training eingestiegen sei.

Jetzt will er eine Liste von rund zehn Franchises abarbeiten, um seine Rückkehr perfekt zu machen. Da er vermutlich zum Veteranen-Minimum (2,3 Millionen Dollar) anheuern wird, könnte er für einige Mannschaften eine günstigere Alternative sein.

Ian Clark (UFA)

Die Golden State Warriors haben keine Kohle mehr, um Ian Clark zu bezahlen. Nach den Verlängerungen der Free Agents Stephen Curry, Kevin Durant und Co., muss Clark den Champion voraussichtlich verlassen. Dabei empfahl er sich mit Career Highs in Punkten pro Spiel (6,8) und Wurfquoten (48,7 Prozent, 37,4 Prozent von Downtown) für höhere Aufgaben.

Die Dubs könnten dem Guard im nächsten Jahr lediglich sein Minimum von etwa 1,5 Millionen Dollar zahlen. Die San Jose Mercury News brachte allerdings ein angestrebtes Gehalt von etwa 6 bis 8 Millionen Dollar pro Jahr zur Sprache.

Bisher gab es kein Team, das sich offensiv um Clark bemühte. Allerdings haben die Los Angeles Lakers, die noch Cap Space im zweistelligen Millionenbereich zur Verfügung haben, nach dem Trade von D'Angelo Russell auf den Guard-Positionen Minuten zu vergeben.

Kentavious Caldwell-Pope (UFA)

Kentavious Caldwell-Pope ist einer der größten Namen, der in der Free Agency noch verfügbar ist. Nachdem er zum Restriced Free Agent wurde, lag ihm ein Qualifying Offer der Detroit Pistons über knapp 5 Millionen Dollar vor. Als Alternative legte die Franchise laut übereinstimmenden Medienberichten ein Angebot über 80 Millionen US-Dollar für fünf Jahre auf den Tisch - doch der Shooting Guard lehnte ab.

Nachdem die Pistons jedoch Marcus Morris für Avery Bradley von den Celtics tauschten, stand der Teambedarf in keiner Relation mehr zu den Gehaltsvorstellungen des 24-Jährigen. Damit hat KCP sich ganz klar verzockt: Nur die Brooklyn Nets wären vermutlich fähig (und bereit), dem Guard das große Geld zu zahlen. Da die Wizards das Offer Sheet der Nets für Otto Porter gematcht haben, ist Brooklyns Geld in ein paar Tagen wieder bereit, ausgegeben zu werden.

Nach dem Trade für DeMarre Carroll, der auch seinen 30 Millionen US-Dollar schweren Vertrag mitbringt, könnte die Spendierlaune in Brooklyn allerdings geringer ausfallen als KCP vielleicht gehofft hatte. Eine andere Alternative die Adrian Wojnarowski von ESPN ins Spiel bringt, ist ein sogenannter "Baloon Deal" mit dem Lakers - ein günstiger Einjahresvertrag, der Caldwell-Pope die Möglichkeit gibt, sich noch kommende Saison in den Fokus zu spielen und 2018 erneut zum Free Agent zu werden. L.A. verfolgt diesen Plan laut Woj intensiv.

Update (12. Juli): Die Lakers haben Caldwell-Pope für 1 Jahr und 18 Millionen Dollar verpflichtet.

Mason Plumlee (RFA)

Der mittlere Plumlee ist nach seiner bisher besten NBA-Saison bei den Denver Nuggets zum Restricted Free Agent geworden. Das Qualifying Offer, das Denver dem Center vorgelegt hat, beläuft sich wohl auf überschaubare 4,5 Millionen Dollar. Damit hätte die Franchise auch nach der Verpflichtung von Paul Millsap noch genug Geld zur Verfügung, um Plumlee zu halten.

Ob ein andere Franchise das Angebot der Nuggets überbietet, ist fraglich. Plumlee ist zwar ein brauchbarer Passer, aber seine Rim Protection und sein Spacing sind weiter inkonstant und genau das suchen die Teams in der Free Agency zurzeit. Er wird also vermutlich als Schnäppchen bei den Nuggets bleiben und hinter Millsap und Nikola Jokic von der Bank kommen.

JaVale McGee (UFA)

Der Name JaVale McGee ist vermutlich bekannter als seine Leistungen es rechtfertigen würden: 6,1 Punkte und 3,2 Rebounds pro Spiel sind gut, aber nicht herausragend. Deshalb ist es nachvollziehbar, dass der Center nach seinem erfolgreichen Jahr bei den Warriors den Markt testen will, solange ein Hype um seine Person besteht. Champion McGee traf sich sowohl mit dem L.A. Clippers als auch den Sacramento Kings, um Vertrags-Szenarien zu besprechen.

Laut ESPN-Experte Woj wollen aber auch die Warriors McGee als Energizer von der Bank behalten. Da die Clippers schon über dem Salary Cap sind, käme nur ein Sign-and-Trade infrage. Bleiben für McGee noch zwei Möglichkeiten: zurück zum Titelkandidaten Golden State für das Veteranen-Minimum oder auf ein großzügigeres Angebot der Kings hoffen. Oder schalten sich eventuell die Celtics noch ein, die explizit Bedarf an Rebounding und Rim Protection (aber ohne Trades keinen finanziellen Spielraum) haben?

Tony Allen (UFA)

Tony Allen ist inzwischen 35 Jahre alt - und hat trotzdem in der vergangenen Saison für die Memphis Grizzlies die besten Stats der letzten fünf Jahre aufgelegt (9,1 Punkte sowie 5,5 Rebounds und 1,4 Assists pro Spiel). Dazu verzeichnete er das zweitbeste Defensiv-Rating aller Shooting Guards der Liga und wurde zum dritten Mal in Folge in die All-Defensive-Teams gewählt. Allen könnte in dieser Free Agency den letzten längeren Vertrag seiner Karriere unterzeichnen.

Als Hauptinteressent für Allen gelten die L.A. Clippers, die laut NBA-Insider David Aldridge nach dem Abgang von J.J. Redick noch nach defensivstarken Guards für ihr Roster suchen. Da L.A. aber bereits deutlich über dem Cap ist, streben die Clips laut Aldridge ein Sign-and-Trade mit den Grizzlies an. Möglicher Gegenwert: Austin Rivers? Lou Williams? Picks?

JaMychal Green (RFA)

Und direkt der nächste Grizzlie: Nachdem JaMychal Green mit einer starken Saison Zach Randolph auf die Bank verbannte, wollte sein Berater in der Offseason einen fetten Vertrag für ihn aushandeln: "Ich habe zwei Offer Sheets vorliegen. Es sieht so aus, als ob Memphis sich in eine andere Richtung bewegt", sagte er - doch ESPNs Woj konterte: Es läge bereits ein Angebot der Grizzlies vor. Der Berater wolle nur den Preis in die Höhe treiben.

Danach wurde es ruhig um den vielseitigen Big Man. Sean Deveney von Sportingnews berichtet von Interesse der Chicago Bulls und den San Antonio Spurs (sollte Jonathon Simmons das Team verlassen). Von tatsächlichen Angeboten ist allerdings bisher nichts bekannt, die hängen auch von den Entscheidungen von Dedmon und Gasol ab.

Memphis wird den 27-Jährigen also eher halten können - sein Spacing und seine Physis können sie gut gebrauchen.

Arron Afflalo (UFA)

Arron Afflalo spielte vergangene Saison bei den Sacramento Kings, doch da die Franchise in dieser Offseason ordentlich umbauen wollte, wurde der Shooting Guard gewaivt. Stattdessen verpflichteten die Kings George Hill, Zach Randolph, Bogdan Bogdanovic, Vince Carter und pickten De'Aaron Fox.

Bei den Kings gibt es also keine Zukunft für den 31-Jährigen. Das Problem: In der Chaos-Franchise konnte sich der Shooting Guard kaum für einen weiteren Vertrag empfehlen. Dementsprechend ist sein Marktwert in der Offseason äußerst gering. Afflalo dürfte also erst spät über die Theke gehen, wenn die begehrteren anderen Zweier sich entscheiden haben.

Jamal Crawford (UFA)

Deutlich rosiger als für Afflalo sieht es für den Ex-Clipper Jamal Crawford aus. Im Zuge Los Angeles' Drei-Team-Trades mit den Nuggets und Hawks, landete Crawford in Atlanta - nur um sich dort direkt auf einen Buyout zu verständigen.

Durch seinen guten Wurf und seine Erfahrung wurde der 37-Jährige sofort einer der begehrtesten Free Agents auf dem Markt. Dabei hatte er die Wahl, ob er lieber den Mentor einer jungen Truppe geben möchte (Minnesota Timberwolves, Milwaukee Bucks oder Los Angeles Lakers) oder zum Beispiel mit den Cleveland Cavaliers den Titel anpeilen möchte.

Update (9. Juli): Laut Shams Charania von The Vertical ist inzwischen eine Entscheidung pro Timberwolves gefallen - ESPN-Quellen bestätigen dies und L.A.-Times-Reporter Brad Turner nennt auch angebliche Vertragsdetails: zwei Jahre für insgesamt 8,9 Millionen Dollar inklusive Spieler-Option im zweiten Jahr. Laut Joe Vardon von cleveland.com war mitentscheidend für Crawfords Wahl, dass die Cavs nicht bereit waren, ihm ein Gehalt in Höhe der Mid-Level-Exception (5,2 Millionen Dollar) zu bieten.

Derrick Rose (UFA)

Derrick Rose' Vertrag bei den New York Knicks sorgte für einiges Kopfschütteln bei NBA-Experten: Über 21 Millionen Dollar kassierte der verletzungsanfällige Ex-MVP in der vergangenen Saison - dabei konnte er in New York nie restlos überzeugen.

Eine Rückkehr zu den Knicks scheint umso unwahrscheinlicher, nachdem die Hawks das Offer Sheet der Knicks für Tim Hardaway Jr. (vier Jahre und 71 Millionen) nicht gematcht haben.

Nachdem die Clippers Milos Teodosic aus Europa geholt haben, bleiben allen voran die Bucks als Interessenten für Rose. Es gab zwar Gerüchte um die Dallas Mavericks, doch Insider Eddie Sefko verbannte diese Spekulationen in das Land der Mythen und Legenden.

Laut Woj (ESPN) hat sich Rose bereits mit den Bucks getroffen und verhandelt. Rose' Marktwert wird dabei auf etwa 10 Millionen Dollar geschätzt . Sowohl der Point Guard als auch sein Berater betonten aber bereits, auch auf Geld verzichten zu wollen. Für Milwaukee spricht außerdem, dass Rose nur anderthalb Stunden von seinem Zuhause in Chicago entfernt wäre.

Rajon Rondo (UFA)

Seit 2014 trug Rajon Rondo bereits vier verschiedenfarbige Jerseys und auch bei seiner letzten Station, den Chicago Bulls, kam es wiederholt zu Streitigkeiten mit Mitspielern und dem Front Office. Außerdem brauchen die beiden neuen Guards bei den Bulls, Zach LaVine und Kris Dunn, Spielzeit, um sich zu entwickeln.

Ein Verbleib als "Mentor" der beiden Ex-Timberwolves ist deshalb zwar nicht ausgeschlossen, aber auch nicht sehr wahrscheinlich. Das hochgehandelte Interesse der Knicks ist durch die Hardaway-Jr.-Verpflichtung wohl auch abgekühlt.

Stattdessen könnte es den Point Guard mit der überragenden Spielintelligenz, aber dem schwierigen Wesen gen Westen ziehen: L.A.Times-Reporter Brad Turner berichtet, dass Rondo "sehr interessiert an den Lakers" sei, die ihrerseits auf der Suche nach einem Lehrmeister für Top-Rookie Lonzo Ball sind. Die Lakers haben außerdem bekanntermaßen noch Guard-Bedarf und ordentlich Kohle.

Thabo Sefolosha (UFA)

Der Schweizer mit südafrikanischen Wurzeln, den deutsche NBA-Fans als Sidekick und Mentor von Dennis Schröder bei den Hawks kennen, wurde in diesem Jahr Free Agent. Der frisch ernannte Kapitän für das 2017 Afrika Game wurde bereits in der vergangenen Post-Season aus der Starting Five der Hawks rausrotiert und scheint auch jetzt bei Mike Budenholzer keine Priorität zu genießen.

Nach dem Abschied von Tim Hardaway wären aber nun wieder mehr Minuten auf dem Flügel verfügbar, doch die Hawks hüten sich aktuell davor, viel Geld in die Hand zu nehmen. Auch von den anderen Teams drängt offenbar niemand besonders auf eine Verpflichtung.

Zurzeit gibt es wohl einfach noch zu viele bessere Spieler auf dem Markt. Die Hawks könnten ihm zwar wieder ein Gehalt von rund drei Millionen bieten - nach dem Weggang von Paul Millsap wird der Fokus dort aber verstärkt auf einem Rebuild (und damit eher jüngeren Spieler) liegen.

Eine mögliche "Auffangstation" für Thabo könnten die Bulls sein: Dort könnte er als Mentor der jungen Shooting Guards eine Rolle finden und außerdem die dünn besetzte Small-Forward-Rotation aufstocken.

Update (12. Juli): Thabo Sefolosha hat sich für die Utah Jazz entschieden und unterschreibt am Großen Salzsee für zwei Jahre und 10,5 Millionen Dollar.

Nerlens Noel (RFA)

Durch einen der überraschendsten Trades der letzten Saison kam Nerlens Noel zu den Dallas Mavericks und konnte sich neben Dirk Nowitzki beweisen. Als Nowitzki nach der Saison aus seinem Vertrag ausstieg und den Mavs einen riesigen Rabatt gewährte, um Noel weiter verpflichten zu können, schien die Unterschrift schon so gut wie sicher. Doch seit einigen Tagen häufen sich die Berichte, dass es zwischen Spieler und Front Office nicht voran geht.

Ganz egal, ob Noel nur noch seinen Marktwert in die Höhe treiben will oder auf ein Offer Sheet eines anderen Klubs wartet, die Dallas Mavericks werden dank der gesparten Dirk-Millionen jedes Angebot matchen können. Nachdem im Vorfeld der Free Agency davon berichtet wurde, dass Noel die "einzige Priorität" für die Mavs sei, ist ein Abschied deshalb nur äußerst schwer vorstellbar.

Ersan Ilyasova (UFA)

Für Ersan Ilyasova gilt ähnliches wie für (Ex-)Team-Kollege Thabo Sefolosha. Auch der Vertrag des 30-Jährigen bei den Hawks ist ausgelaufen und auch für ihn hält sich der Markt in Grenzen, da er in der Saison 2016/17 nicht restlos überzeugen konnte. Von dem Gehalt über 8,4 Millionen US-Dollar, das er noch im vergangenen Jahr erhielt, muss sich Ilyasova auf jeden Fall verabschieden.

Dass die Hawks laut Keith Smart von RealGM auf die Rechte an Ilyasova verzichten, ist ein deutlicher Fingerzeig, da eine Neu-Verpflichtung jetzt nur noch durch eine Belastung des Caps oder durch eine Exception möglich wäre. Wahrscheinlicher ist, dass Budenholzer verstärkt in den Tanking-Modus schaltet und jungen vielversprechenden Talenten eine Chance gibt.

Für Ilyasova sollte es am Ende der Free Agency nicht schwer werden, ein neues Team zu finden. Sein solides Spacing, seine Defense und das Rebounding könnte ihm zum Beispiel einen Platz am hinteren Ende der Rotation eines Contenders bringen. Einzig seine Gehaltsansprüche wird er ein wenig anpassen müssen.

Luc Mbah a Moute (UFA)

Luc Mbah a Moute unterschrieb erst vergangene Offseason einen Zweijahresvertrag bei den L.A. Clippers, aus dem er aber in diesem Jahr per Spieler-Option wieder ausstieg. Verständlich, denn: Nach dem alten Vertrag hätten dem defensivstarken Small Forward in der kommenden Saison 2,3 Millionen Dollar zugestanden.

Dass er bei den Clippers ein aufgebessertes Arbeitspapier erhält, ist unwahrscheinlich, da diese mit Danilo Gallinari ein - zumindest offensiv - deutliches Upgrade für Mbah a Moute verpflichteten und im Trade für Chris Paul auch noch Sam Dekker als Back-Up bekamen.

Mbah a Moute ist ein klassischer 3-and-D Spieler, der knapp 40 Prozent von Downtown trifft und bei den Clips trotzdem hauptsächlich in der Defensive wichtig war. Ein guter Fit für ihn wären die Chicago Bulls, die mit Paul Zipser nur genau einen nominellen Small Forward im Roster haben.

Zudem hat man in Windy City noch ordentlich finanziellen Spielraum und auch die Mid-Level Exception zu vergeben. Der Clippers-Forward wäre zudem eine gute Alternative zu beispielsweise Thabo Sefolosha.

Pau Gasol (UFA)

Ähnlich wie bei Nerlens Noel in Dallas erwartet eigentlich niemand etwas anderes als eine Verlängerung von Pau Gasol bei den San Antonio Spurs. Der große Spanier ist aus seinem Vertrag ausgestiegen, der ihm im nächsten Jahr über 16 Millionen garantiert hätte. Bisher deutet aber alles darauf hin, dass Gasol einen langen Vertrag mit den Spurs aushandelt - zu einem günstigeren Tarif.

Wie die San Antonio Express-News berichtet, soll der Hauptgrund für den Ausstieg gewesen sein, dass Gasol den Spurs mehr finanziellen Spielraum in der Offseason bieten wollte.

Die allgemeine Prognose lautet: Gasol unterschreibt einen neuen Vertrag mit etwa 10 bis 12 Millionen Gehalt. Alle anderen Contender könnten ihm deutlich weniger bieten und es scheint unwahrscheinlich, dass der zweimalige NBA-Champ zum Ende seiner Karriere noch einmal zu einem Projekt wie beispielsweise nach Brooklyn wechselt.

Jonathon Simmons (RFA)

Ein weiterer Spieler, den die Spurs gerne halten würden, ist Jonathon Simmons. In seiner Sophomore-Saison bewies sich Simmons als starker Rotationsspieler auf den Flügelpositionen. Das Qualifying Offer der Spurs beläuft sich für die nächste Saison auf lediglich 1,6 Millionen - die Franchise soll aber laut Sporting-News-Quellen bereit sein, Simmons einen Vertrag im Bereich von 30 Millionen für drei Jahre anzubieten.

Sporting-News-Reporter Sean Deveney berichtet aber auch, dass die Spurs nicht bereit sein, jedes x-beliebig hohe Offer Sheet zu matchen. Da zum Beispiel die finanzstarken Brooklyn Nets und Chicago Bulls auf der Suche nach Flügelspielern mit Upside sind, könnte durchaus eine hohe Offerte ins Haus flattern. Bisher deutet aber alles auf einen Verbleib hin.

Update (14. Juli): Simmons hat sich laut Medienberichten für die Orlando Magic entschieden. Demnach soll es sich um einen Dreijahresvertrag über 20 Millionen Dollar handeln.