Die Dallas Mavericks pflügen dank ihrem Backcourt weiter durch die Summer League, während Jordan Bell für die Warriors Historisches schafft. Donovan Mitchell dreht bei einer Jazz-Niederlage am Rad, während Jayson Tatum erneut überzeugt. Lauri Markkanen gelingt ein starkes Double-Double.
Portland Trail Blazers (1-2) - San Antonio Spurs (2-1) 85:99
Punkte: Caleb Swanigan (19) - Bryn Forbes (35)
Rebounds: Caleb Swanigan (13) - Shayne Whittington (7)
Assists: Jorge Gutierrez (5) - Bryn Forbes (4)
Es waren kaum ein paar Minuten gespielt, da führte San Antonio bereits mit 12:2, und so ging es die ganze Partie über weiter. Die Spurs waren in fast allen Belangen einen Ticken besser und profitierten insbesondere von einer sehr guten Ausbeute von Downtown (12/27 3FG), wofür in erster Linie Bryn Forbes verantwortlich zeichnete.
Der Zweitjahresprofi hat die Spurs nunmehr bei 5 ihrer 6 Summer-League-Auftritte dieses Sommers beim Scoring angeführt, mit 35 Punkten egalisierte er gegen Portland seinen eigenen Summer-League-Rekord. Er feuerte dafür auch ganze 26 Würfe ab, wobei er 6/11 von Downtown traf. Unterstützung erhielt er durch Cory Jefferson (13 Punkte in 17 Minuten) und Shayne Wittington (10).
Bei den Blazers, die sich nach dem schwachen Start zumindest etwas berappelten, gab es aber auch Grund zur Freude: Rookie-Big Caleb Swanigan glänzte erneut mit einem guten Double-Double (19 Punkte, 13 Rebounds, 8/14 FG). Bei seinem Co-Rookie, No.10-Pick Zach Collins, lief es indes weniger gut - nach elf Minuten musste der Center mit einer Oberschenkelverletzung raus. Der einzige Blazer in Double Figures außer Swanigan war am Ende der frühere Bayern-Profi Nick Johnson (10 Punkte).
Memphis Grizzlies (3-0) - Utah Jazz (0-3) 84:81 OT
Punkte: Dillon Brooks (24) - Donovan Mitchell (37)
Rebounds: Jarell Martin (8) - Eric Griffin (11)
Assists: Wade Baldwin IV (5) - Eric Griffin (3)
Was für ein Spiel - und was für eine Leistung von Donovan Mitchell! In einer Partie, in der sein Team eigentlich die ganze Zeit über unterlegen war, hielt der No.13-Pick lange alles offen und erzwang sogar eine Overtime. Mit 37 Punkten (10/24 FG) und 8 Steals (!) legte er nicht nur den Punkterekord dieser Summer League auf, er egalisierte auch den All-Time-Rekord für Balldiebe. Angesichts dieser Leistung dürften die Jazz die Niederlage wohl verkraften können.
Auch wenn es relativ bitter ablief. Die Grizzlies hatten sich schon etwas abgesetzt, bevor Mitchell die Jazz zurück ins Spiel führte und Travis Leslie die Partie in der regulären Spielzeit ausglich. Wayne Selden (15 Punkte) verfehlte einen potenziellen Gamewinner, sodass es in die Overtime ging. Dort versenkte Grizzlies-Topscorer Dillon Brooks (24) eine Minute vor Schluss einen Dreier zur 4-Punkte-Führung, aber wieder antwortete Mitchell per Jumper und dann per Freiwurf.
Jarell Martin war es dann jedoch, der nach einem Offensiv-Rebound gefoult wurde und beide Freiwürfe zur 3-Punkte-Führung versenkte. 1,8 Sekunden waren noch zu spielen und erneut versuchte es Mitchell, sein Wurf wurde jedoch getippt - und zwar von Brooks. Die Grizzlies blieben somit ungeschlagen und müssen in der ersten Runde des Tournaments in Vegas nicht antreten.
Washington Wizards (0-3) - Chicago Bulls (1-2) 73:82
Punkte: Sheldon McClellan (20) - Antonio Blakeney (23)
Rebounds: Daniel Ochefu (10) - Lauri Markannen (10)
Assists: Maalik Wayns (3) - Denzel Valentine (3)
Die Geschichte dieses Spiels ist relativ schnell erzählt: Die Bulls dominierten das Startviertel mit 33:15 und verwalteten im Anschluss ihre Führung. Zwar kam Washington im vierten Viertel noch einmal ran, aber die Wizards kamen nie über die Schwelle und hatten somit nach 2:0 keine einzige Führung mehr im ganzen Spiel. Daran konnten auch die Topscorer Sheldon McClellan (20 Punkte) und Marcus Keen (13) nichts ändern.
Bei den Bulls trumpfte derweil neben Antonio Blakeney (23 Punkte, 8 Rebounds, 9/17 FG) vor allem Lauri Markkanen auf: Der No.7-Pick traf zwar nur 6/17 aus dem Feld, dafür netzte er aber vier Dreier ein und beendete die Partie mit einem starken Double-Double (20 Punkte, 10 Rebounds). Auch Denzel Valentine zeigte sich verbessert gegenüber den letzten Spielen, wenngleich er mit einer miesen Quote haderte (15 Punkte, 6 Rebounds, 4 Assists, 6/21 FG). Paul Zipser musste mit Knöchelproblemen erneut aussetzen.
Boston Celtics (3-0) - Philadelphia 76ers (1-2) 88:83
Punkte: Jayson Tatum, Jabari Bird (15) - Timothe Luwawu-Cabarrot (16)
Rebounds: Ante Zizic (13) - Jonah Bolden (8)
Assists: Demetrius Jackson (4) - Larry Drew II (5)
Es hätte ein Duell zwischen No.1-Pick und No.3-Pick werden können, aber für Markelle Fultz ist die Summer League wegen Knöchelproblemen bekanntlich beendet. Dafür lieferte Jayson Tatum erneut beste Unterhaltung und lieferte rund drei Minuten vor Schluss den vorentscheidenden Korb - mit 15 Punkten und 6 Rebounds war Tatum erneut einer der Hauptgaranten dafür, dass die Celtics immer noch ungeschlagen sind.
Dabei sah es im dritten Viertel ganz anders aus. Die Celtics hatten die Partie vorher kontrolliert, doch der dritte Durchgang ging mit 25:11 an Philly, wo vor allem Timothe Luwawu-Cabarrot (16 Punkte), Jonah Bolden und Melo Trimble (beide 13) auf sich aufmerksam machten. Die Celtics marschierten im letzten Durchgang aber schnell zurück, bevor zunächst Tatum per Drive und dann Semi Ojeleye per 3-Point-Play die Partie entschieden.
Bei den Celtics waren neben Tatum Jabari Bird (ebenfalls 15 Punkte), Demetrius Jackson (14) und Ante Zizic (12, dazu 13 Rebounds) stark. Ein Wermutstropfen war jedoch Jaylen Brown, der sich nach bloß 13 Minuten Einsatzzeit an der Leiste verletzte und nicht mehr zurückkehrte.
Dallas Mavericks (3-0) - Miami Heat (2-1) 78:73
Punkte: Yogi Ferrell (23) - Gian Clavell (18)
Rebounds: Brandon Ashley, Jonathan Motley (6) - Okaro White (11)
Assists: Dennis Smith (5) - Justin Robinson (4)
Entgegen der Spekulationen wurde Dennis Smith erneut eingesetzt, die Mavs können von ihrem starken Rookie offensichtlich nicht genug bekommen - und das ist auch verständlich. Erneut war er einer der Hauptgründe dafür, dass Dallas nach dem Triumph bei der Orlando Summer League auch in Las Vegas weiterhin ungeschlagen bleibt. Diesmal waren die Mavs zwar nicht so dominant und mussten das gesamte Spiel über kämpfen, sie behielten aber erneut die Oberhand.
"Das war unser härtestes Spiel in der Summer League bisher, aber ich glaube, das haben wir vor dem Tournament auch gebraucht", sagte Yogi Ferrell im Anschluss, der mit 23 Punkten und 4 Rebounds diesmal der beste Mann war. Backcourt-Partner Smith kam auf 16 Punkte, 5 Assists und 3 Steals. Abgesehen vom Backcourt und Jonathan Motley (8 Punkte, 4/5 FG) hatten die Mavs aber offensiv Probleme, weshalb die Partie auch bis zum Ende offen blieb.
Miami allerdings kam im letzten Viertel nicht mehr über die Schwelle, wenngleich Gian Clavell (18 Punkte), Okaro White (17, dazu 11 Rebounds) und Rookie Bam Adebayo (13, dazu 9 Rebounds) alles versuchten.
Minnesota Timberwolves (2-1) - Golden State Warriors (0-3) 78:76 2OT
Punkte: C.J. Williams, Matt Costello (14)- Patrick McCaw (20)
Rebounds: Matt Costello (15) - Jordan Bell (11)
Assists: Marcus Paige (8) - Jordan Bell (5)
Die Warriors haben das Gewinnen verlernt! Kleiner Scherz am Rande. Aber tatsächlich ging auch diese Partie verloren, obwohl sie zum Start des vierten Viertels noch mit 6 Punkten vorn lagen. Und auch am Ende der regulären Spielzeit lagen sie mit 2 Punkten vorn, aber Charles Cooke glich die Partie 8 Sekunden vor Schluss mit einem spektakulären Layup aus und schickte sie in Overtime Nummer eins, wo beide Teams auf 3 Punkte kamen. Es musste also ins Sudden Death in der zweiten Overtime gehen und diesmal war es C.J. Williams, der per Floater die Entscheidung für Minnesota besorgte.
Die Warriors dürften die Niederlage natürlich verkraften können - nicht nur dank Patrick McCaw (20 Punkte), sondern vor allem dank ihrem Zweitrundenpick Jordan Bell. Der Forward, dessen Rechte Golden State den Bulls für 3,5 Millionen Dollar abgekauft hatte, zeigte seine beste Draymond-Green-Imitation und beendete das Spiel mit 5 Punkten (2/2 FG), 11 Rebounds, 5 Steals, 5 Assists und 6 Blocks - in der echten NBA wurde ein solches 5x5 übrigens erstmal 19mal geschafft, zuletzt 2015 von Green...