Der Beginn der Partie war für die Mavericks von Licht und Schatten geprägt. Zwar lief es von Downtown ausgesprochen gut - das gleiche galt allerdings auch für die Sixers. Die versenkten einen Dreier nach dem anderen und scorten gleichzeitig extrem effizient in der Zone. So setzte sich Philadelphia mit einem 16:4-Lauf zwischenzeitlich bis auf 13 Zähler ab.
Wirklich beeindrucken ließ sich Dallas davon allerdings nicht. Im zweiten Abschnitt starteten sie dank verbesserter Defense und der starken Bank um J.J. Barea (15 Punkte, 3/6 Dreier) und Yogi Ferrell (17 Punkte, 2 Assists, 2 Steals) das Comeback. Dabei profitierten die Mavs auch von den Foulproblemen von Ben Simmons, der einen Großteil des zweiten Viertels auf der Bank verbrachte.
In Hälfte zwei ging es dann munter hin und her. Mal übernahm Dallas mit Hilfe zweier Dreier von Dirk Nowitzki (11 Punkte, 5 Assists, 2 Blocks) die Führung, dann antwortete Philly mit einem Lauf. Erst gut vier Minuten vor Schluss konnten sich die Sixers mit einem 8:0-Run absetzen. Die Entscheidung war das aber immer noch nicht. Dallas kämpfte sich erneut zurück, Harrison Barnes (25 Punkte) verkürzte 9 Sekunden vor Ende sogar bis auf einen Zähler. Und nachdem Jerryd Bayless einen Freiwurf verwarf, hatte Ferrell ebenfalls von der Charity Stripe die Möglichkeit zum Ausgleich. Die konnte der junge Backup-Guard allerdings nicht nutzen - der erste Freiwurf landete am Ring, der Tip-In-Versuch beim Zweiten gelang nicht und Philly hatte den Sieg sicher.
Den hatten die Gäste vor allem dem Duo Simmons und Joel Embiid zu verdanken. Der Center der Sixers steuerte 23 Zähler, 9 Rebounds sowie 4 Assists (allerdings auch 7 Turnover) bei, während Simmons ebenfalls 23 Punkte erzielte und dazu noch 8 Assists sowie 7 Rebounds auflegte. Auch T.J. McConnell (15 Punkte, 8 Assists) und Dario Saric (12 Punkte, 4/7 Dreier) lieferten gute Partien ab. Auf Seiten der Mavericks war neben Barnes und den Reservisten auch Wesley Matthews stark (19 Punkte, 3/5 Dreier). Dennis Smith Jr. kam auf 12 Punkte (5/12 FG), 8 Assists und 6 Turnover. Maxi Kleber kam nicht zum Einsatz.
Dallas Mavericks vs. Philadelphia 76ers: Die wichtigsten Statistiken
- Beide Teams starteten mit einem extrem heißen Händchen von Downtown. Unter den ersten 13 erfolgreichen Feldwurfversuchen, die die Mavs und Sixers zusammengenommen verwandelten, waren neun Dreier. Zwar ging es im weiteren Spielverlauf nicht ganz auf diesem hohen Niveau weiter, am Ende hatten dennoch sowohl Dallas (47,5 Prozent 19/40 Dreier) als auch Philly (45,7 Prozent, 16/35 Dreier) sehr gute Quoten aus der Distanz vorzuweisen.
- Das starke Shooting ermöglichte beiden Teams, immer wieder Läufe zu starten und sich entweder ein wenig abzusetzen oder wieder heranzukämpfen. Die vielen Turnover bewirkten das genaue Gegenteil. Gerade Dallas hatte mit den 18 Ballverlusten zu kämpfen und ermöglichte den Gästen so oftmals leichte Punkte. Mit 14 Turnover stellten sich die Sixers ihrerseits allerdings auch nur bedingt besser an.
- Entscheidend für das zwischenzeitliche Comeback der Mavericks im zweiten Viertel war vor allem die Bank. Angeführt von dem erneut starken J.J. Barea machten die Reservisten vor allem offensiv eine Menge Druck. Mit schnellem Spiel in der Transition oder schnellen Abschlüssen aus dem Halbfeld überrumpelten sie die Defensive der Sixers. Deren Unordnung im Umschaltspiel ermöglichte einige offene Würfe, die Barea, Yogi Ferrell oder auch Barnes und Matthews eiskalt nutzten.
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Dallas Mavericks vs. Philadelphia 76ers: Die Stimmen
Joel Embiid (Sixers) über Ben Simmons: "Er sieht da draußen auf dem Court nicht aus wie ein Rookie. Er spielt einfach nur Basketball. Wenn du nur Basketball spielst, kümmerst du dich um nichts anderes mehr. Der Erfolg kommt dann von ganz alleine."
Rick Carlisle (Mavs-Coach) über Simmons: "Jeder wusste, dass er gut werden würde. Aber er ist viel besser als erwartet. Einige seiner Plays waren einfach verblüffend."
Der Star des Spiels
Ben Simmons. Der Rookie setzte auch gegen die Mavs seinen starken Saisonstart fort. Obwohl Simmons aus der Distanz keinerlei Gefahr ausstrahlte (kein einziger Versuch von draußen), fand er so gut wie immer einen Weg zum Korb und war von der Defense der Mavs nicht zu stoppen. Mit 10 von 15 verwandelten Field Goals präsentierte sich der 21-Jährige zudem extrem effizient.
Der Flop des Spiels
Nerlens Noel. Trotz großer Vorfreude, endlich gegen sein altes Team antreten zu können, konnte Noel nicht überzeugen. Defensiv fand er keine Mittel gegen die zahlreichen Attacken der Sixers und den umtriebigen Embiid. Auch am anderen Ende des Courts war der Center kein Faktor. Insgesamt las sich seine Statline mit 4 Punkten, 4 Rebounds und 2 Ballverlusten in 20 Minuten recht mager.
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Coaching Move des Spiels
Auch ohne den mit Rückenproblemen aussetzenden Edel-Shooter J.J. Redick setzte Sixers Coach Brett Brown auf ein vor allem von den Rockets bekanntes Spielprinzip: Layups oder Dreier, eine andere Option schien es für Philly nicht zu geben. Gerade im ersten Viertel trieben die Sixers dieses Spielchen fast bis zur Perfektion. Von ihren 32 Zählern erzielte Philadelphia 15 von Downtown (5/9 Dreier) und 14 direkt in der Zone. Die übrigen 3 Punkte kamen von der Freiwurflinie. So nutzten Simmons, Embiid und Co. den fehlenden Ringbeschützer auf Seiten der Mavs mit Hilfe des eigenen Spacings sehr gut aus. Insgesamt kamen die Gästen neben ihren 16 verwandelten Dreiern auf 44 Punkte in der Zone (DAL: 34).