Washington Wizards (1-0) - Philadelphia 76ers (0-1) 120:115 (BOXSCORE)
"Es ist Jagdsaison", tönte John Wall nach dem knappen Sieg gegen die Sixers. Die Wizards haben sich für die Spielzeit einiges vorgenommen und ihr Anführer setzte mit einem fulminanten Dunk im ersten Viertel gleich mal ein Ausrufezeichen. Doch Philly ist nun ein anderes Team und zeigte sich unbeeindruckt. Es hallten zudem immer wieder 'Trust the Process' Rufe durch die Halle - und sie wurden nicht enttäuscht.
Entgegen anderer Vorhersagen stand Joel Embiid knapp 27 Minuten auf dem Court. In dieser Zeit legte der Center ein gutes Double-Double (18 Punkte, 7/15 FG, 13 Rebounds) auf und hielt sein Team so im Spiel. Mit 3 Zählern Rückstand hatten die Sixers 20 Sekunden vor dem Ende die Chance auf die Overtime, doch der zuvor bärenstarke Robert Covington (29 Punkte, 7/11 Dreier) vergab von Downtown.
Dennoch war der Topscorer nach dem Spiel nicht unzufrieden. "Wir haben gesehen, wozu wir in der Lage sind. Es war nur ein einziges Spiel. Wir werden darauf aufbauen." Hoffnung machte auch der Auftritt von Ben Simmons, der mit 18 Zählern, 10 Rebounds und 5 Assists ebenfalls ein Double-Double verbuchte. No.1-Pick Markelle Fultz erhielt bei seinem Debüt 18 Minuten Spielzeit, in denen er 10 Punkte (5/9 FG) auflegte. An seinen Freiwürfen (0/2 FT) und der Technik muss er aber noch arbeiten.
Die Wizards behielten die Oberhand, auch weil das Team deutlich eingespielter wirkte (nur 9 Turnover, Philly: 17 Ballverluste). So konnte die Truppe von Coach Scott Brooks sich auch eine Wurfquote von 43,3 Prozent erlauben. Wall kam dabei auf 28 Zähler (10/28 FG) und 8 Assists, Bradley Beal folgte mit 25 (6/17 FG, 12/16 FT). Kelly Oubre Jr. war zusammen mit Jodie Meeks bester Scorer von der Bank mit 14 Punkten.
Detroit Pistons (1-0) - Charlotte Hornets (0-1) 102:90 (BOXSCORE)
Gelungerer erster Auftritt in der neuen Halle für die Pistons. Vor Beginn heizte Rap-Star Eminem die Menge an und auch die Spieler schienen motiviert, allen voran Tobias Harris. Der Swingman hatte bereits nach einem Viertel 17 Zähler auf dem Konto und ließ in der Folge weitere 10 folgen. Garniert mit 10 Rebounds ergab dies ein schmuckes Double-Double. "Er war unglaublich im ersten Viertel", freute sich Coach Stan van Gundy. "Er hatte schnell seinen Rhythmus und war richtig, richtig gut."
Weniger gut lief es dagegen für Stanley Johnson, 13 Würfe, 13 Fahrkarten, doch SvG zeigte sich milde. "Er hatte vier Steals und war defensiv voll auf der Höhe." Detroit dominierte auch so die Partie und führte mit bis zu 18 Zählern. Reggie Jackson spielte solide und legte 13 Punkte (5/10 FG) und 8 Assists auf, zudem blieb er ohne Ballverlust. Auch Neuzugang Avery Bradley fügte sich mit 15 Punkten (7/10 FG) gut ein.
Die Hornets waren jedoch auch ein dankbarer Gegner. Nur knapp 40 Prozent aus dem Feld, dazu für Charlotte untypische 17 Turnover. Es war also noch ordentlich Sand im Getriebe. Kemba Walker präsentierte sich mit 24 Punkten (6/13 FG, 11/13 FT) zwar in guter Frühform, doch das Fehlen von Nic Batum machte sich schnell bemerkbar, da ein zweiter echter Ballhandler fehlte.
Dwight Howard (10 Punkte, 15 Rebounds) hielt gegen Andre Drummond (8 Zähler, 13 Boards) zwar gut dagegen, bekam aber insgesamt auch zu wenig Touches. Neben ihm und Walker punktete lediglich Jeremy Lamb (15) zweistellig. Rookie Malik Monk erlebte dagegen ein schwaches Debüt. In 21 Minuten kam der ehemalige Kentucky-Spieler auf nur 3 Zähler (1/9 FG) und schenkte dreimal den Spalding her.
Indiana Pacers (1-0) - Brooklyn Nets (0-1) 140:131 (BOXSCORE)
Was war das bitte für ein wilder Shootout? Bereits nach drei Vierteln hatten die Pacers 106 Punkte erzielt, am Ende stand die beste Ausbeute seit knapp sieben Jahren. Bemerkenswert dabei: Indiana verwandelte lediglich neun Dreier (bei 34 Versuchen). Es wurde also munter geballert, eine Shotclock war quasi überflüssig. Gleich acht Spieler scorten zweistellig, drei über 20.
Wem der neue Stil besonders entgegen kam, war Victor Oladipo, der anders als bei den Oklahoma City Thunder bei jeder Gelegenheit den Weg zum Korb suchte und 22 Punkte (6/12 FG, 8/10 FT) verbuchte. Neben ihm machten auch Myles Turner (21 Punkte, 14 Rebounds) und der neue Point Guard Darren Collison (21 Zähler, 9/12 FG, 11 Assists) ein gutes Spiel. Domantas Sabonis (16) blieb sogar perfekt aus dem Feld (7/7 FG).
Brooklyn spielte zu wenig Defense und war mit dem Tempo teilweise völlig überfordert. 52 Prozent aus dem Feld ließen die Gäste zu. In Verbindung mit 20 Ballverlusten war dies eine äußerst toxische Mischung. Als wäre dies nicht schon schlimm genug gewesen, verletzte sich Jeremy Lin schon wieder und musste die Partie vorzeitig verlassen. Zuvor hatte er solide 18 Punkte auflegt und dafür gesorgt, dass die New Yorker zumindest in Schlagdistanz blieben.
Auch D'Angelo Russell erwischte offensiv einen guten Tag und machte bei seinem Debüt für die Nets 30 Zähler (12/22 FG). Neben ihm verbuchte Trevor Booker (20 Punkte, 10 Rebounds) ein gutes Double-Double. Untypisch für die Nets waren dagegen lediglich 30 Versuche von Downtown. Außer Russell (4/8 Dreier) nahm lediglich Quincy Acy (3/5) mehr als vier Würfe von jenseits der Dreierlinie.