Wolves schlagen OKC erneut, DS17 ist zurück

SPOX
28. Oktober 201715:19
Karl-Anthony Towns war gegen die Thunder gut aufgelegtgetty
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Die Minnesota Timberwolves haben auch das zweite Duell mit den OKC Thunder denkbar knapp gewonnen. Die Warriors siegen in einem Spektakel gegen die Wizards, nachdem Draymond Green mal wieder rausgeschmissen wird. Dennis Schröder kehrt nach überstandener Verletzung zurück, kann aber nichts ausrichten und die Magic putzen überraschend die San Antonio Spurs.

Charlotte Hornets (2-3) - Houston Rockets (5-1) 93:109 (BOXSCORE)

Dreier und Korbleger - die Philosophie der Houston Rockets dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein. Und spätestens nach diesem Abend wissen auch die Hornets, wovon die Rede ist: Sie mussten mit ansehen, wie die Texaner insgesamt 57 Mal von Downtown abdrückten und damit ihren im Vorjahr aufgestellten Rekord von 61 Versuchen beinahe erneut knackten.

Und da von den 57 Würfen 22 ihr Ziel fanden (38,6 Prozent) und die Hornets nur 11 Dreier trafen, war das Spiel schnell gelaufen. Vorentscheidend war das zweite Viertel, das die Rockets mit 29:16 für sich entschieden, während die Hausherren unterirdische 18 Prozent aus dem Feld warfen.

Und Rockets-Coach Mike D'Antoni? Der hat bekanntlich nichts gegen viele Dreier: "Ich verstehe nicht, warum wir nicht 60 Stück genommen haben", meckerte er mit einem Augenzwinkern. Nichts zu Meckern gab es derweil an der Leistung von James Harden, der in Abwesenheit von Chris Paul, Trevor Ariza und Nene sein erstes Triple-Double der Saison auflegte (27 Punkte, 10 Rebounds, 11 Assists). Eric Gordon kam auf 26 Zähler, Ryan Anderson auf 21.

Da musste auch Hornets-Coach Steve Clifford einsehen: "Harden und Gordon habe Würfe getroffen, gegen die man einfach nichts machen kann." Kemba Walker erzielte 26 Punkte, Dwight Howard kam auf 19 Zähler und 16 Rebounds.

Orlando Magic (4-1) - San Antonio Spurs (4-1) 114:87 (BOXSCORE)

Wenn ein Team wie die Spurs bislang ungeschlagen durch die Saison rauscht und dann bei den Magic zu Gast ist, geht man eigentlich von vielem aus - außer von einem Blowout mit Orlando auf der Gewinner-Seite.

Doch so langsam sollte man sich damit abfinden, dass die Magic nicht aus Spaß ganz oben im Osten stehen - schließlich haben sie in dieser Saison auch schon die Cavaliers besiegt. Die Leistung gegen San Antonio sollte trotzdem nicht als normal angesehen werden, denn Orlando lieferte eines der Spiele ab, in denen auf beiden Seiten des Courts einfach alles zu gelingen scheint.

Vor allem die Offensive Balance hat gepasst: Die Magic erzielten 56 Punkte in der Zone und 58 vom Perimeter, dazu trafen sie effizient von der Dreierlinie - was man von den Spurs (4/24!) nicht gerade behaupten konnte. "Ich bin davon beeindruckt, wie wir heute in der Offensive gespielt haben", zeigte sich Magic-Coach Frank Vogel zurecht zufrieden. "Niemand erzwingt Würfe, jeder ordnet sich unter."

Topscorer Orlandos war Evan Fournier mit 25 Punkten (4/4 3FG), Ex-Spur Jonathon Simmons war ein entscheidender Faktor von der Bank (17 Punkte, 8/13 FG). Bei den Spurs agierte einzig LaMarcus Aldridge in der Nähe seiner Bestform. LMA kam auf 24 Punkte (9/14 FG) und 11 Rebounds.

Atlanta Hawks (1-5) - Denver Nuggets (2-3) 100:105 (BOXSCORE)

Das Comeback von Dennis Schröder nach überstandener Knöchelverletzung geriet in den Hintergrund - schließlich kehrte Paul Millsap erstmals im Trikot der Nuggets an seine alte Wirkungsstätte zurück. "Ich wäre fast in Tränen ausgebrochen", erklärte der Power Forward, der von Ex-Mitspielern und Fans emotional begrüßt wurde, nach dem Spiel. "Ich habe viele Erinnerungen an Atlanta. Es ist eine tolle Stadt und es gibt viele großartige Leute."

Millsap ließ es sich aber nicht nehmen, vielen dieser Leute, die es mit den Hawks halten, den Abend zu vermiesen. Mit 16 Punkten und 6 Rebounds lieferte er zwar kein Über-Spiel ab, er war in den entscheidenden Momenten des engen Duells aber zur Stelle und verhinderte damit ein Comeback Atlantas. Millsap erzielte 7 Punkte in der Schlussphase, darunter Back-to-Back Layups und wichtige Freiwürfe. Dazu sagte Nuggets-Coach Mike Malone: "Das sind die Dinge, die ein 30-Millionen-Mann machen sollte."

Bei den Hawks merkte man, wie sehr Schröder der Offense zuletzt gefehlt hat. Er verlieh dem Team Struktur, leistete sich keinen einzigen Ballverlust und beendete den Abend mit 20 Punkten und 6 Assists. Die Leistung von Taurean Prince (19 Punkte, 7 Rebounds) war ebenfalls beachtlich.

New York Knicks (1-3) - Brooklyn Nets (3-3) 107:86 (BOXSCORE)

Wenn man mit drei Niederlagen in die Saison startet, dann ist so ein "Derby" ja die optimale Möglichkeit, ein paar Dinge gerade zur rücken - und das taten die Knicks. Lediglich im ersten Viertel sahen die Zuschauer im Garden, warum die atemberaubend schnelle Nets-Offense die meisten Punkte der Liga generiert, doch nach den ersten 12 Minuten zogen die Knicks ihrem Gegner den Zahn und verteidigten ungewöhnlich intensiv und effizient. Die Folge: Die Nets blieben in der Offense 35 Punkte (!) unter ihrem Saisonschnitt.

Die Entscheidung fiel indes kurz nach dem Seitenwechsel. Eigentlich versprach der Spielstand einen spannenden Abend, doch New York verwandelte eine Dreipunkte-Führung dank eines 25:6-Runs in ein 72:50 - die Messe war gelesen.

"Es war ein toller Abend", freute sich Rookie-Hoffnung Frank Ntilikina zurecht. "Wir haben gut gespielt und ich denke, den Fans hat es gefallen." Da könnte er Recht haben - und war daran auch nicht unbeteiligt. Mit 9 Punkten und 5 Assists setzte er die erste kleine Duftmarke seiner noch jungen Karriere.

Mann der Stunde war aber zweifelsfrei Kristaps Porzingis, der mit 30 Punkten und 9 Rebounds sein ganzes Paket präsentierte, während auf der anderen Seite 15 Punkte von D'Angelo Russell reichten, um Team-Topscorer zu werden. Russell spielte nach einer kleinen Verletzungspause allerdings nur 19 Minuten.

Minnesota Timberwolves (3-3) - Oklahoma City Thunder (2-3) 119:116 (BOXSCORE)

Der Gamewinner-"Klau" von Andrew Wiggins rund eine Woche zuvor in OKC war noch gar nicht verblasst, da kam es auch schon zum erneuten Aufeinandertreffen - diesmal im hohen Norden. Und erneut boten beide Teams ein Spektakel, wenn auch ohne Buzzer Beater. Und erneut behielten die Wolves haarscharf die Oberhand.

Entscheidend auf Seiten Minnesotas war die Rückkehr von Jimmy Butler, der die beiden Spiele zuvor mit einem Infekt ausgefallen war. Besonders in der Crunchtime zeigte sich sein Wert: Er erzielte nicht nur 13 seiner 25 Punkte im letzten Viertel, sondern war mit 9 Punkten in den letzten 4 Minuten der Anführer. "Ich wollte einfach nur gewinnen, man", erklärte er hinterher. Und: "Wenn wir immer so spielen, wird es immer mehr Siege geben."

In der Tat hat sich bei den Wolves zur Vorsaison etwas geändert. Oft waren sie es, die eine Führung verspielten und am Ende knapp verloren - diesmal kamen sie nach einer 11-Punkte-Führung zurück und fuhren den Sieg nach Hause. Neben Butler war es derweil vor allem Karl-Anthony Towns, der mit 33 Punkten und 19 Rebounds dominierte.

Bei den Thunder schnupperte Russell Westbrook (27 Punkte, 9 Assists, 8 Rebounds) am Triple-Double, Paul George und Carmelo Anthony legten jeweils 23 Zähler auf. Den letzten Dreier der Thunder, der eine Verlängerung eingebracht hätte, verwarf Melo.

Golden State Warriors (4-2) - Washington Wizards (3-2) 120:117 (BOXSCORE)

Es gibt wohl derzeit kaum ein Warriors-Spiel, das ohne Aufreger über die Bühne geht. Das war auch beim Aufeinandertreffen mit den Hauptstädtern so - und das lag, Überraschung, an Draymond Green.

Kurz vor dem Pausentee kam es zu einem Zwischenfall mit Bradley Beal, der Green am Trikot packte und auch darüber hinaus Lust auf Körperkontakt an den Tag legte. Das ließ sich der amtierende DPoY natürlich nicht bieten und rangelte zurück, woraufhin es zu einer Rudelbildung kam. Letztlich musste Green mit zerrissenem Trikot von seinen Mitspielern und der Security vom Ort des Geschehens gezerrt werden und die Refs verteilten ein "Technical". Dies war Greens zweites an dem Abend - weshalb es für ihn unter die Dusche ging.

"Was sollte ich denn machen?" motzte er hinterher und postulierte, dass er die Ejection nur aufgrund seiner "Geschichte" mit der Liga erhalten hatte.

Basketball wurde derweil auch noch gespielt und lange sah es so aus, als würden die Wizards von Greens Abwesenheit profitieren. Sie nahmen eine 14-Punkte-Führung mit in die Kabine und agierten auch im dritten Viertel auf Augenhöhe - das war aber gegen den Champ nicht genug. Dieser legte angeführt von Kevin Durant nämlich ein beeindruckendes viertes Viertel hin und gewann so doch noch. KD war es auch, der wenige Sekunden vor Schluss die entscheidenden Freebies traf. Anschließend vergaben die Wizards zwei Chancen von Downtown auf die Verlängerung.

Durant kam auf 31 Zähler und 11 Rebounds, Stephen Curry legte 20 Punkte (3/13 3FG) auf. Hochkarätige Unterstützung kam von der Bank in Form von David West (16 Punkte) und Kevon Looney (9). Bester Wizards-Akteur war Otto Porter mit 29 Punkten, John Wall kam auf 20. Bradley Beal wurde nach dem Vorfall mit Green ebenfalls ejected.

Los Angeles Lakers (2-3) - Toronto Raptors (3-2) 92:101 (BOXSCORE)

Auch wenn es letztendlich ein Sieg mit neun Punkten Differenz war, der in den Schlussminuten nicht mehr auf der Kippe stand, wurde den Fans im Staples Center erneut einiges geboten. Nach dem tollen Sieg der jungen Truppe gegen die Wizards war es auch gegen die Kanadier lange Zeit ausgeglichen - mit mehreren Phasen, in denen die Lakers vorne lagen und insgesamt 15 Führungswechseln allein in der zweiten Halbzeit.

Im letzten Viertel zeigte sich aber der Wert eines Spielers vom Kaliber DeMar DeRozans. In seinem 600. Spiel (Franchise-Rekord!) für die Raptors hatte er offenbar keine Lust auf eine Niederlage und erzielte kurzerhand 6 Punkte in Folge, als das Spiel Mitte des vierten Viertels auf der Kippe stand. Davon erholten sich die Lakers nicht mehr wirklich.

DeRozan kam auf insgesamt 24 Punkte, 5 Rebounds und 5 Assists, während sein Backcourt-Kollege Kyle Lowry ein Triple-Double erzielte (10 Punkte, 12 Assists, 10 Rebounds). Jakob Pöltl legte einen soliden Abend hin und kam auf 7 Punkte und 7 Rebounds. Auf der anderen Seite blieb Lonzo Ball im Abschluss schwach (5 Punkte, 2/7 FG), füllte aber trotzdem die Statline mit 7 Rebounds und 6 Assists. Lakers-Topscorer war Julius Randle (18 Punkte).