Dubs schießen L.A. ab, Mavs brechen ein

SPOX
31. Oktober 201708:59
Stephen Curry sezierte die L.A. Clippersgetty
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Die Golden State Warriors fegen die L.A. Clippers mit einem Blowout aus der Halle. Die Mavs spielen nur eine Halbzeit lang gut und brechen dann ein und die Blazers schaffen es, in einem Viertel nur 6 Punkte zu erzielen. Außerdem: Kristaps Porzingis lässt die Knicks mit einem Career High jubeln, die Wolves holen einen OT-Sieg in Miami und die Sixers entführen dank Simmons und Embiid einen Win aus Houston.

Miami Heat (2-4) - Minnesota Timberwolves (4-3) 122:125 OT (BOXSCORE)

Dieser OT-Sieg der Wolves dürfte der nächste Beleg dafür sein, dass das junge Team im Vergleich zur letzten Saison einen riesigen Schritt nach vorne gemacht hat, wenn es darum geht, enge Spiele nach Hause zu fahren. Denn auch ein Rückschlag am Ende der regulären Spielzeit brachte das Team von Tom Thibodeau nicht aus dem Konzept.

Drei Sekunden vor Ende sorgte Heat-Guard Dion Waiters mit einem Running Layup für das 110:110. Daraufhin nutzte Thibs seine beiden noch verbleibenden Auszeiten, um ein letztes Play aufs Taktikboard zu zaubern - was aber nicht viel half. Denn am Ende sprang nur ein schwieriger Eckendreier von Karl-Anthony Towns heraus, der sein Ziel meilenweit verfehlte.

So ging es also nach einem munteren Spiel mit neun Führungswechseln in die Verlängerung, in der beide Teams ihr Heil in der Offensive suchten. Die Wolves konnten sich dabei besonders auf Jeff Teague verlassen, der mehrere Clutch Plays hinlegte und mit 7 OT-Punkten (2/2 FG, 2/2 FT, dazu 2 Assists) zum Held des Abends wurde. Auf der anderen Seite hielt Waiters zwar dagegen, doch sein letzter Wurf mit dem Buzzer, der das Spiel erneut verlängert hätte, wollte nicht durch die Reuse.

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Teague kam auf insgesamt 23 Punkte und 11 Assists, Andrew Wiggins legte 22 Zähler auf. Karl-Anthony Towns (20 Punkte, 12 Rebounds) und Jimmy Butler (16 Punkte) trugen ebenfalls etwas zum Erfolg bei. Bei den Heat matchte Waiters mit 33 Punkten sein Career High (14/28 FG), Kelly Olynyk legte 23 Zähler von der Bank auf. In Abwesenheit von Hassan Whiteside überzeugte Rookie Bam Adebayo mit einem Double-Double (13 Punkte, 13 Rebounds) am Brett.

New York Knicks (3-3) - Denver Nuggets (3-4) 116:110 (BOXSCORE)

Die letzten Sekunden der ersten Halbzeit waren der ultimative Beweis dafür, dass dieser Abend Kristaps Porzingis gehörte. Erst versenkte er in der Offense einen schwierigen Fadeaway, nur um einen Sprint später zurück in die Defense Nuggets-Star Paul Millsap amtlich zu blocken. Das Einhorn ließ sich anschließend im Madison Square Garden zurecht feiern - schließlich war er hauptverantwortlich dafür, dass sein Team eine 22-Punkte-Führung mit in die Kabine nahm.

Nach dem Seitenwechsel kippte die Stimmung allerdings zwischenzeitlich. Die Hausherren waren defensiv plötzlich neben der Spur, erlaubtem dem Gegner im dritten Viertel 38 Punkte und leisteten sich selbst 12 (!) Ballverluste. Die Folge: Die Gäste waren wieder da und gingen nach einem 27:2-Run sogar in Führung.

Gut für die Knicks: Sie hatten in Tim Hardaway Jr. eine an diesem Abend hochkarätige Unterstützung für Porz. Der Guard sorgte dafür, dass sein Team im vierten Viertel offensiv wieder in die Spur fand. Bezeichnend für seine Leistung: Alle seine 13 Zähler erzielte er in den finalen zwölf Minuten, wodurch die Knicks das Ding doch nach Hause schaukelten. Bester Mann bei den Nuggets war indes Nikola Jokic mit 28 Punkten und 8 Rebounds, Jamal Murray legte 20 Zähler auf.

Das Rampenlicht nach der Partie gehörte aber zweifelsfrei Porzingis, der mit 38 Punkten (14/26 FG) ein neues Career High auflegte. Hinterher wollte er aber etwas anderes loswerden: "Das war eins der schlechtesten Viertel [das dritte], die wir je gespielt haben. So viele Turnover, man. Aber wir werden daraus lernen."

Houston Rockets (5-3) - Philadelphia 76ers (3-4) 107:115 (BOXSCORE)

Die 76ers hatten bei ihrem Gastspiel in Houston gleich mehrere Gründe, besonders motiviert zu sein. Grund Nummer eins: Vor knapp zwei Wochen mussten sie sich den Rockets daheim durch einen Gamewinner von Eric Gordon knapp geschlagen geben. Grund 2: Die Franchise wartet seit Februar 2011 auf einen Sieg im Toyota Center.

Nun ist also beides abgehakt - allerdings machten es sich die Sixers am Ende deutlich schwieriger als nötig. Sie gingen mit einer 92:80-Führung ins letzte Viertel und hatten eigentlich alles im Griff, verloren dann aber den Faden in der Offense. Ob leichte Fehler oder unnötige Shotclock Violations - Head Coach Brett Brown hatte des Öfteren Grund, die Hände überm Kopf zusammen zu schlagen. "Wir verlassen die Halle sicherlich nicht sonderlich zufrieden", erklärte er also trotz des Sieges. "Unser Ziel ist es, Spiele richtig zu beenden und das haben wir heute nicht gemacht."

Glück für Philly: Bei den Rockets lief es in der Crunchtime auch nicht viel besser. Sie verwarfen neun ihrer letzten zehn Würfe, kamen in den letzten dreieinhalb Minuten auf nur 4 Punkte. Deshalb hatte Brown - neben dem Sieg, versteht sich - doch noch etwas Positives mit im Gepäck: "Unsere Defense hat das Spiel gewonnen."

Rookie Ben Simmons zeigte mit 24 Punkten, 9 Assists und 7 Rebounds eine starke Leistung, Joel Embiid kam auf 22 Zähler und 9 Rebounds. Der Franzose Timothe Luwawu-Cabarrot machte mit 17 Bank-Punkten auf sich aufmerksam. Auf der anderen Seite übernahmen James Harden (29 Punkte, 7 Assists) und Eric Gordon (25 Punkte) einen Großteil der Offensiv-Arbeit.

Memphis Grizzlies (5-2) - Charlotte Hornets (4-3) 99:104 (BOXSCORE)

Eine kleine Lektion, die die Memphis Grirzzlies an diesem Abend gelernt haben könnten: Wenn man knapp acht Minuten vor Schluss mit 10 Punkten führt, beim Gegner Kemba Walker zu diesem Zeitpunkt aber nur auf der Bank sitzt, dann hat ebendiese Führung nichts zu bedeuten.

Denn: Sobald Walker das Feld betritt, sind die Hornets ein anderes Team. Der quirlige Point Guard initiierte genau zum richtigen Zeitpunkt des Abends einen 18:4-Run, der die Angelegenheit zugunsten der Gäste kippen ließ. Für Memphis war es somit tatsächlich die erste Heimniederlage der Saison.

Walker, der 9 seiner 27 Punkte im letzten Viertel erzielte und obendrein 6 Assists auflegte, gab sich indes bescheiden: "Ich habe einfach nur versucht, ein paar gute Plays zu liefern." Gute Plays lieferte auch Jeremy Lamb, der 4 Dreier traf und insgesamt auf 17 Zähler kam. Dwight Howard (2 Punkte, 1/9 FG, 7 Rebounds) war indes ein Totalausfall.

Bei den Grizzlies monierte Coach David Fizdale, dass in der Schlussphase "einfach alles schief gelaufen ist, was schief laufen kann." Tyreke Evans kam auf 19 Punkte und 10 Rebounds, Mike Conley auf 16 Zähler.

New Orleans Pelicans (3-4) - Orlando Magic (5-2) 99:115 (BOXSCORE)

"Wann auch immer ich ins Spiel komme, bin ich bereit." Diese Worte von Marreese Speights waren an diesem Abend mehr als nur irgendeine Floskel: Obwohl er in der bisherigen Saison eine nur kleine Rolle gespielt hatte, entschied sich Magic-Coach Frank Vogel, den einstigen "Splash Cousin" als sechsten Mann von der Bank zu bringen, um die Twin Towers der Pelicans nach draußen zu ziehen.

Und diese Idee ging voll auf. In 22 Minuten erzielte Speights 18 Punkte - dass davon alle von Downtown kamen (6/10 3FG), war natürlich Ehrensache. Dem hatten die Pels nur drei Viertel lang etwas entgegen zu setzen, ehe die Gäste den Schlussabschnitt dominierten. Vier seiner sechs Triples erzielte Speights in diesem Durchgang, wodurch er natürlich auch Platz für seine Mitspieler schuf. Davon profitierte auch Jonathon Simmons, der wie Speights auf 12 Punkte in den letzten zwölf Minuten kam. Kurios: Im selben Zeitraum erzielten die Starter Orlandos insgesamt nur 4 Pünktchen.

"Wenn er reinkommt, ist er sofort heiß", freute sich auch Vogel über den Coup, der dazu geführt hat, dass Disney World im Osten zusammen mit Detroit und den Celtics die beste Bilanz hat. Evan Fournier, Nik Vucevic und Simmons hatten mit je 20 Zählern großen Anteil daran.

Auf der anderen Seite legte Anthony Davis mit 39 Punkten und 10 Rebounds zwar eine Sahne-Leistung hin, hatte aber zu wenig Unterstützung. DeMarcus Cousins erwischte mit 12 Punkten, 12 Rebounds, 6 Ballverlusten und 5 Fouls einen schwachen Tag.

Utah Jazz (4-3) - Dallas Mavericks (1-7) 104:89 (BOXSCORE)

Was kann man sich für eine gute Halbzeit kaufen? Nichts. Das weiß auch Mavericks-Coach Rick Carlisle: "Man muss das ganze Spiel über die volle Leistung bringen, sonst wird man besiegt. Und unsere zweite Halbzeit war nicht einfach nur schlecht, sie war unfassbar schlecht", meckerte er.

Das war passiert: Nach einer starken ersten Halbzeit, in der die Mavs einen Großteil ihrer gut herausgespielten Dreier trafen, führten sie mit 8 Punkten und schnupperten somit am zweiten Sieg der Saison. Dann kam allerdings das dritte Viertel, das mit 32:15 an Utah ging. Ein paar Zahlen: Dallas traf in diesem Zeitraum 26 Prozent aus dem Feld, 20 Prozent von der Dreierlinie und verlor 8 Mal den Ball. Und so war die Führung futsch.

Immerhin kamen die Texaner im vierten Viertel noch einmal heran, doch eine spannende Schlussphase gab es aufgrund eines 11:0-Runs der Hausherren trotzdem nicht. Offensiv-Motor war Rodney Hood, der nach einer ersten Halbzeit mit Foulproblemen durchstartete und insgesamt 25 Punkte auflegte. Ricky Rubio kam auf 20 Zähler (4/8 3FG!), Rudy Gobert auf ein Double-Double (17 Punkte, 12 Rebounds).

Bei Dallas machte Dirk Nowitzki mit 18 Punkten (7/11 FG) und 5 Rebounds einen guten Eindruck, J.J. Barea kam von der Bank auf 17 Zähler. Denis Smith Jr. (2 Punkte) gelang kaum etwas, Maxi Kleber (1 Punkt) durfte nur 2 Minuten ran.

Portland Trail Blazers (4-3) - Toronto Raptors (4-2) 85:99 (BOXSCORE)

Richtig gezählt: Von sechs Duellen zwischen Ost- und West-Teams an diesem Tag gewann fünf Stück der Osten, vier davon auswärts. Die Geschichte, warum die Blazers nicht wirklich eine Chance auf den Sieg hatten, ist derweil schnell erzählt: Ihnen gelang es, im kompletten zweiten Viertel nur 6 (!) Punkte zu erzielen. Sechs. Die Quoten dabei: 1/17 aus dem Feld (5,9 Prozent), 0/5 von der Dreierlinie. "Das war ein ziemlich schlechtes Viertel", musste auch Blazers-Coach Terry Stotts schweren Herzens zugeben.

Die daraus resultierende 19-Punkte-Führung der Kanadier blieb daraufhin halbwegs stabil, da eine starke Defense es verhinderte, dass die ansonsten so durchschlagskräftige Blazers-Offensive heiß lief.

Bester Scorer der Raptors war einmal mehr DeMar DeRozan, der 25 Punkte erzielte. Kyle Lowry kam auf ein Double-Double (19 Punkte, 10 Rebounds), Jakob Pöltl gelangen in 18 Minuten Spielzeit 6 Punkte und 5 Rebounds. Auf der anderen Seite konnte sich Damian Lillard nicht wirklich über sein Season High von 36 Punkten freuen, C.J. McCollum legte 16 Zähler auf.

Los Angeles Clippers (4-2) - Golden State Warriors (5-3) 113:141 (BOXSCORE)

Warriors-Coach Steve Kerr musste in den letzten Tagen ziemlich oft mit seinem Team meckern. "Unsere mentale Verfassung" stimmt nicht, hieß es an einem Tag, "wir verlieren unseren Fokus", am anderen.

Nach dem Auftritt seiner Jungs beim Rivalen aus L.A. durfte er aber vollends zufrieden sein. Obwohl die Dubs Back-to-Back ran mussten, waren sie von Beginn an da, trafen ihre Würfe, passten auf den Ball auf und verteidigten ausreichend. Besonders gegen Blake Griffin fanden sie ein gutes Rezept, indem sie immer wieder den kleineren, aber auf den Füßen schnellen Klay Thompson gegen ihn stellten.

So nahm das Spiel seinen Lauf, der Warriors-Vorsprung wurde nach einem zweiten Viertel mit 40 Punkten immer größer. Zu Beginn des vierten Viertels stand es bereits 106:87, und anders als beispielsweise gegen die Rockets oder Pistons hielt der Champ die Intensität hoch und war bis zum finalen Buzzer weit überlegen. Bemerkenswert: Trotz des schnellen High Scoring Games nahmen die Dubs verhältnismäßig wenig Dreier, trafen diese aber hochprozentig (14/29). Besonders Steph Curry war von Downtown gut drauf und wurde mit 31 Punkten (7/11 3FG) zum Mann des Abends. Kevin Durant steuerte 19 Zähler bei.

Auf der anderen Seite blieb Griffin mit 16 Punkten unter seinen Möglichkeiten, Danilo Gallinari erzielte 19 Zähler. Lou Williams empfahl sich von der Bank (17 Punkte).