Nach der 46-Punkte-Demontage gegen die Kings vor wenigen Tagen, knüpfte Atlanta genau dort an, wo man gegen Sacramento aufgehört hatte. Die Hawks legten furios los und nahmen im ersten Viertel die Celtics-Defense auseinander: Eine Wurfquote von 64,7 Prozent aus dem Feld sowie ein zwischenzeitlicher 16-Punkte-Vorsprung waren die Folge.
Doch im Gegensatz zu den Kings haben die Celtics immerhin die bisher beste Verteidigung in der NBA. Dementsprechend wenig überraschend war es, dass Atlanta das Offensiv-Feuerwerk nicht über die vollen 48 Minuten durchziehen konnte. Im zweiten Durchgang hielten die Gäste Dennis Schröder und Co. bei nur 15 Zählern und kämpften sich so zur Halbzeit wieder heran (50:44 ATL).
Nachdem die Kelten im dritten Abschnitt sogar die Führung übernahmen, entwickelte sich bis in die Schlussphase eine ausgeglichene und spannende Partie. Erst wenige Minuten vor Schluss erarbeitete sich Boston mit einem 7:0-Lauf einen kleinen Vorsprung. Den gaben die Celtics auch nicht mehr her, was vor allem einer starken Leistung von Kyrie Irving (30 Punkte, 5 Assists, 4 Rebounds) zu verdanken war.
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Der Point Guard der Celtics hatte in der Crunchtime den Spalding immer in der Hand und versenkte über die ausgetreckten Arme von Schröder einen extrem wichtigen Dreier aus der Ecke zum vorentscheidenden 106:97. Unterstützung bekam Irving von Jaylen Brown, der ein Career-High auflegte (27 Punkte, 10/13 FG), sowie Marcus Morris und Jayson Tatum mit jeweils 14 Zählern. Daniel Theis kam nur 3 Minuten zum Einsatz (3 Rebounds).
Auf Seiten der Hawks war Schröder der beste Mann. Der Deutsche kam auf 23 Punkte (9/18) und 9 Assists. Kent Bazemore steuerte noch 19 Zähler und 4 Assists bei, John Collins legte 18 Punkte und 7 Rebounds auf. Die Siegesserie der Celtics konnte Atlanta trotz einer insgesamt guten Leistung aber nicht durchbrechen. Boston feierte den 15. Sieg in Folge - gleichzeitig stellten die Celtics den Franchise-Rekord für den besten Saisonstart ein (15-2).
Atlanta Hawks vs. Boston Celtics: Die wichtigsten Statistiken
- Vielleicht waren die Celtics nach dem überzeugenden Erfolg über die Warriors am vergangenen Donnerstag noch etwas verkatert, von der besten Defense der Liga war zu Beginn der Partie auf jeden Fall recht wenig zu sehen. Atlanta attackierte dabei immer wieder geschickt die Zone und deckte so Löcher in der gegnerischen Verteidigung auf. Entweder nutzten Schröder oder Bazemore diese für eigene Abschlüsse (38 points in the paint) oder sie bedienten den offenen Mitspieler (13 Assists bei 18 erfolgreichen Field Goals in der ersten Hälfte).
- Zudem machte Atlanta auch in der Defense einen guten Job, profitierte dabei allerdings auch von den Fehlern der Gäste. Boston leistete sich allein in den ersten 24 Minuten 13 Ballverluste, die Atlanta dank schneller Transition in 14 direkte Zähler umwandelte (7:3 Fastbreak-Punkte). Erst in der zweiten Hälfte passten die Celtics besser auf den Spalding auf und leisteten sich in der Folge nur noch 3 weitere Turnover.
- Die Zielsicherheit der Kelten aus der Distanz war einerseits Grund, warum Boston in der ersten Halbzeit überhaupt noch im Spiel blieb. Andererseits war es auch ein wichtiger Faktor beim Comeback. Die Celtics versenkten starke 16 von 34 Dreier (47,1 Prozent), vor allem Jaylen Brown (4/6) und Kyrie Irving (5/6) hatten einen großen Anteil daran. Die Hawks trafen dagegen nur 9 von 24 Versuchen aus der Distanz (37,5 Prozent).
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Atlanta Hawks vs. Boston Celtics: Die Stimmen zum Spiel
Kyrie Irving (Celtics): "Die meisten von uns haben so eine Siegesserie noch nie miterlebt. Ich weiß noch nicht einmal, ob wir wissen, wie wir mit der ganzen Aufmerksamkeit umgehen sollen. Ich denke einfach, dass jedes einzelne Spiel eine neue Herausforderung ist."
Dennis Schröder (Hawks): "Ich denke immer noch, dass wir in dieser Saison zu Einigem fähig sind. Wir müssen einfach als Team zusammenhalten."
Der Star des Spiels
Kyrie Irving. Zwar hielt sich der Point Guard stellenweise etwas zurück (nur 12 Feldwurfversuche), doch sein Einfluss auf die Offense der Celtics war trotzdem deutlich zu spüren. Einerseits kreierte er gute Würfe für seine Kollegen (5 Assists), andererseits präsentierte sich Irving extrem effizient (10/12 FG). Auch in der Crunchtime war der 25-Jährige mit einigen wichtigen Aktionen zur Stelle und führte die Celtics damit zum Sieg. Die Belohnung folgte in Form von lauten "MVP"-Rufen der anwesenden Boston-Fans auf dem Fuße.
Der Flop des Spiels
Marco Belinelli. Der Veteran erlebte einen wahrlich gebrauchten Abend, besonders in der Offensive, für die der Scharfschütze hauptsächlich angestellt ist, lief nichts zusammen. Belinelli traf nur 2 seiner 10 Wurfversuche für 4 magere Pünktchen. Von Downtown lag der Italiener bei 0/4.
Coaching Move des Spiels
Celtics-Coach Brad Stevens fand nach dem schwachen ersten Viertel ganz offensichtlich die richtigen Worte, um sein Team gerade defensiv wachzurütteln. Die bisher beste Verteidigung der NBA zeigte zwar auch im Anschluss keine überragende Leistung, störte die Hawks allerdings vermehrt beim Zug zum Korb. Dank Al Horford und Aron Baynes wurde gerade in der zweiten Hälfte die Zone besser zugemacht, sodass Atlanta etwas mehr Probleme bekam. Die Wurfquote der Hawks von 47,4 Prozent kann sich dennoch sehen lassen.