Die Thunder dominierten mit ihrer erstickenden Defense die erste Halbzeit und führten mit bis zu 18 Punkten. Dies änderte sich aber nach dem Wechsel und plötzlich konnte OKC gegen die Celtics keine Punkte mehr auf die Anzeigetafel bringen, während Boston andere Lösungen fand und Ende des dritten Viertels voll im Spiel war.
Sechs Minuten vor dem Ende war das Spiel dank eines Dreiers von Semi Ojeleye endgültig ausgeglichen (79:79). Boston schien nun dank Kyrie Irving das Momentum zu besitzen, doch OKC ließ sich durch Dreier von Russell Westbrook und Andre Roberson nicht abschütteln. Allerdings hatte Boston nicht nur Irving, sondern auch Al Horford, der die Halle mehrfach mit seinen Jumpern zum Schweigen brachte. Irving machte mit einem Drive zum 99:94 14 Sekunden vor dem Ende den Deckel drauf.
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Uncle Drew war nach schwacher erster Halbzeit (3 Punkte, 1/10 FG) mit 25 Zählern (10/22 FG, 3/7 Dreier) Topscorer der Celtics und assistierte in der Schlussphase stets bei den wichtigen Dreiern von Horford (20 Punkte, 8/10 FG, 8 Rebounds). Jayson Tatum verbuchte seine 13 Punkte alle in der ersten Halbzeit, während Jaylen Brown (10 Punkte, 12 Rebounds) ein Double-Double erzielte. Daniel Theis spielte diesmal nur 7 Minuten und griff sich einen Rebound.
Paul George (25 Punkte, 9/20 FG, 10 Rebounds) führte die Thunder im Scoring an. Russell Westbrook kam auf 19 Punkte (7/20 FG), 6 Rebounds und 11 Asissts, aber auch 6 Turnover. Carmelo Anthony enttäuschte mit nur 10 Zählern und immerhin 14 Rebounds.
Oklahoma City Thunder vs. Boston Celtics: Die wichtigsten Statistiken
- Boston war vor der Partie das mit Abstand beste Defensiv-Team der Liga. Die Thunder schienen dies anders zu sehen. Sie schenkten Boston zu Beginn 31 Punkte ein, so viel hatten die Celtics in einem Viertel diese Saison noch nicht abgegeben. Dazu trafen die Celtics nur 31 Prozent ihrer Feldwürfe für 37 Punkte in der ersten Halbzeit. Das sonst so ansehnliche Ballmovement der Gäste war nicht existent. OKC zwang Boston in Isolations und unter dem Korb wartete mit Adams ein kaum zu überwindendes Hindernis.
- Nach dem Wechsel präsentierte sich den Zuschauern jedoch ein ganz anderes Bild. Die Celtics-Offense explodierte mit 64 Punkten, während OKC nur noch 39 Zähler verbuchen konnte. OKC blieb letztlich sogar unter 100 Punkten und traf magere 40,2 Prozent aus dem Feld. Boston steigerte sich dagegen auf 42,9 Prozent und traf die Distanzwürfe über das ganze Spiel mit 46,4 Prozent (13/28 Dreier) exzellent.
- Die Produktion der Thunder-Bank bereitete Coach Billy Donovan in dieser Saison bereits einige Sorgen. Zwar waren es auch diesmal nur 26 Punkte, doch die Second Unit musste mit einzelnen Startern auf dem Feld respektiert werden. Jerami Grant (1), Raymond Felton (1), Alex Abrines (2) und auch Patrick Patterson (2) trafen ihre Distanzwürfe und machten so Platz für die Big Three. Dieses Trio hatte dagegen keinen guten Abend (insgesamt 19/57 FG).
- Dass Boston einen Weg zurück ins Spiel fand, lag zum einem daran, dass Irving auftaute und die Celtics jede Menge Fouls zogen und früh im Bonus waren. Dort ließen sie aber mal wieder einiges liegen. Hauptverantwortlich war Brown (3/8 FT), der erneut an der Charity Stripe zu kämpfen hatte. Als Team traf Boston 66,7 Prozent von der Linie (16/24 FT).
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Der Star des Spiels
Al Horford. Mister Zuverlässig der Celtics. Taute wie auch Irving erst nach dem Wechsel auf, im vierten Viertel war er aber voll da und erzielte im Durchgang 13 seiner 20 Punkte. Dazu traf er in den letzten drei Minuten gleich drei wichtige Jumper (zwei Dreier), darunter auch mit ablaufender Shotclock. Von draußen in seinen 34 Minuten ohne Fehlwurf (4/4 Dreier).
Der Flop des Spiels
Carmelo Anthony. Das war nichts von Melo. Vieles erinnerte an alte Knicks-Zeiten, als Anthony einen Midrange-Jumper nach dem nächsten nahm (3/17 FG, 0/5 Dreier). Nach der Pause scorte Melo nur noch nach einem Putback. Ansonsten gab es jede Menge Backsteine zu "bewundern." Zumindest sein Rebounding war an diesem Abend stark.
Coaching Move des Spiels
Marcus Morris (9 Punkte, 4 Rebounds) gab sein Debüt für die Celtics und kam zunächst nur von der Bank. Celtics-Coach Brad Stevens setzte zunächst auf seine große Aufstellung mit Horford und Aron Baynes. Nach der Halbzeit nahm Stevens jedoch eine Anpassung vor und begann mit Morris statt dem Australier. Morris kümmerte sich nun um Anthony, was diesem überhaupt nicht schmeckte. Auch im Angriff präsentierten sich die Celtics deutlich variabler und flüssiger. Nun standen fünf Spieler auf dem Feld, die alle eine Gefahr von draußen darstellten und somit Räume für Irving schafften.