Die Cavs machen weiter Boden gut in der Eastern Conference. Bei den Sixers gelang bereits der achte Erfolg in Serie. Dabei kontrollierte der Platzhirsch im Osten für die meiste Zeit das Geschehen. Vor allem die Second Unit um den starken Dwyane Wade (15 Punkte, 5 Assists) verschaffte Cleveland früh einen zweistelligen Vorsprung, den die Cavs in der Folge erfolgreich verteidigen konnten.
Bei diesem Vorhaben konnte sich das Team von Ty Lue einmal mehr auf LeBron James verlassen. Der King, sichtlich angestachelt von den Vergleichen mit Ben Simmons, startete ultraheiß mit 15 Punkten im ersten Viertel und war immer da, wenn sein Team einen Score benötigte. Er kam auf starke 30 Punkte, 13 Rebounds und 6 Assists. Aus der Starting Five der Cavs überzeugte zudem J.R. Smith mit einem heißen Händchen und insgesamt 11 Zählern (4/6 FG).
Die Sixers versuchten nach dem Wechsel noch einmal alles, kamen aber nicht mehr richtig in Schlagdistanz. Joel Embiid nutzte seine offensichtlichen Vorteile gegen Kevin Love (13) gut aus und verbuchte 30 Punkte (11/24 FG, 11 Rebounds), alleine 16 im dritten Viertel, als Philly zwischenzeitlich auf vier Punkte herankam. Danach kam wieder die Cavs-Bank ins Spiel und baute den Vorsprung wieder aus. Simmons (10 Punkte, 5/11 FG, 8 Rebounds, 2 Assists) wurde dagegen von Jae Crowder über weite Strecken gut verteidigt und verließ angeschlagen fünf Minuten vor dem Ende die Partie frühzeitig.
Insgesamt punktete neben den beiden Stars bei Philly nur noch J.J. Redick (11 Punkte, 4/16 FG) sowie T.J. McConnell (11) und Timothe Luwawu-Cabarrot (12) zweistellig.
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Philadelphia 76ers vs. Cleveland Cavaliers: Die wichtigsten Statistiken
Die Cavs hatten im Videostudium vor dem Spiel wohl gut aufgepasst. In den vergangenen Spielen waren die Sixers heiß wie Frittenfett aus der Distanz. Cleveland verstand es aber gut, die Schützen zuzustellen (vor allem JJ Redick und Robert Covington). So konnten die Sixers keinen Run initiieren und das Publikum euphorisieren. In der ersten Halbzeit traf Philadelphia keinen einzigen Dreier. Ein Novum in dieser Saison. Es wurde zwar ein wenig besser, aber mit einer Quote von erbärmlichen 10,7 Prozent (3/28) lässt sich kaum ein Spiel gewinnen.
Durch die harten Closeouts fehlten aber dann teils die Spieler unter dem Korb. Die Sixers sind nämlich auch das beste Rebounding-Team der Liga und dominierten den Ost-Champ auch in diesem Spiel. Schon zur Halbzeit hatten die Sixers 12 Offensiv-Rebounds gegriffen. Vor allem Dario Saric (10 Rebounds) ermogelte sich mehrfach eine gute Position unter dem Korb und konnte so einige zweite Chancen verwerten. Am Ende hatten die Sixers satte 22 offensive Bretter (Cavs: 10) auf dem Konto und gewannen diese Kategorie mit 53:45.
Einen großen Anteil der Siegesserie der Cavs hatte vor allem die Bank. Die Reservisten waren es auch diesmal, die Cleveland ein kleines Polster in der ersten Halbzeit verschafften. Vor allem Dwyane Wade präsentierte sich in prächtiger Form. Nachdem er gleich einen Dreier in Transition verwandelte, hatte der ehemalige Finals-MVP sichtlich Selbstvertrauen getankt und machte eines seiner besten Spiele im Cavs-Trikot.
Letztlich machten die Bankspieler der Cavs mehr als doppelt so viele Punkte wie die der Sixers. Insgesamt sechs Dreier von Kyle Korver (9 Punkte), Channing Frye (12) und Wade sorgten für jede Menge Entlastung. Auch Jeff Green (14 Punkte, 10 Rebounds) hatte großen Anteil.
Sixers vs. Cavs: Hier geht's zum BOXSCORE!
Philadelphia 76ers vs. Cleveland Cavaliers: Die Stimmen zum Spiel
LeBron James (Cavs): "In Philadelphia entsteht etwas Großes. Wir wussten, dass dies nicht mehr das Team von vor drei Jahren ist. Wir mussten von Beginn an voll konzentriert sein."
Joel Embiid (Sixers): "Wir haben unsere Würfe nicht getroffen, waren defensiv nicht aggressiv genug. Ich hasse es zu verlieren, aber ich denke, dass es gut war, einmal den Arsch versohlt bekommen zu haben. Wir werden daraus lernen und wissen, dass wir uns zu keinem Zeitpunkt zurücklehnen dürfen."
Der Star des Spiels
LeBron James. Es war wohl Majestätsbeleidigung, Simmons mit dem Mega-Star zu vergleichen. James kam mit Wucht aus den Startlöchern und schenkte Simmons im direkten Duell die ersten neun Cavs-Punkte ein. War auch in der Folge in einer mäßigen Starting Five der Cavs der Fixpunkt und machte mit Philly, was er wollte. Symptomatisch sein Buzzerbeater zum Ende der ersten Halbzeit, als er erst einen Dreier auf den Ring setzte, sich seinen eigenen Rebound schnappte und aus der Ecke mit dem Horn vollendete. Nach dem Wechsel schaltete er einen Gang zurück und spielte insgesamt nur 31 Minuten.
Der Flop des Spiels
Robert Covington. Zuletzt heiß und einer der besten Schützen der Liga, doch an diesem Abend anonym. Fand nach Foulproblemen zu Beginn keinerlei Rhythmus und verwarf seine ersten vier Würfe. Blieb erstmals in dieser Saison ohne einen verwandelten Dreier (insgesamt neun Backsteine) und konnte auch LeBron nicht stoppen, wenn er ihn denn verteidigte. 2 Punkte (1/11 FG), 4 Rebounds und 4 Assists, 3 Turnover standen letztlich im Boxscore. Ebenfalls schwach: Redick.
Coaching Move des Spiels
Während Cavs-Coach Lue LeBron gegen Saric aufstellte, versuchte es Sixers-Trainer Brett Brown mit Simmons gegen James - und das war wenig erfolgreich. Der mehrmalige MVP zog immer wieder zum Korb und Simmons hatte keine Mittel dies zu stoppen. Auch gegen die Second Unit mit Wade hatte der Australier riesige Probleme. Später wurde Simmons mehr versteckt und Covington sollte LeBron eindämmen. Viel Erfolg hatte aber auch er mit dieser Aufgabe nicht.