Die Thunder legten sofort los wie die Feuerwehr. Von Beginn an nutzten sie ihre Vorteile in der Zone eiskalt aus, in Verbindung der mit der starken Defense und zahlreicher Spurs-Turnover enteilte Oklahoma City mit einem 18:0-Lauf im ersten Viertel. Im zweiten Durchgang bauten die Gäste ihren Vorsprung sogar bis auf 23 Punkte aus, bevor San Antonio endlich wach wurde.
Nach und nach kämpften sich die Hausherren mit kleineren Läufen immer weiter heran, zur Halbzeit gestaltete sich die Partie letztlich wieder relativ knapp (55:48 für die Thunder). Nach einem insgesamt recht ausgeglichenen dritten Abschnitt schafften die Spurs sogar den Ausgeich (78:78) - vor allem dank Davis Bertans, der von der Bank kommend drei Dreier versenkte.
Zu Beginn des Schlussabschnitts übernahmen die Spurs schließlich die Führung, absetzen konnten sie sich allerdings nicht. So ging es mit einem leichten Vorteil für die Gastgeber in die extrem spannende Schlussphase der Partie - in der allerdings beide Teams gute Chancen beispielsweise von der Freiwurflinie leichtfertig liegen ließen.
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24 Sekunden vor Schluss war es schließlich LaMarcus Aldridge (26 Punkte, 8/14 FG, 9 Rebounds), der sein Team nach einem Offensiv-Rebound (einer von Aldridges 5) und anschließendem Korbleger mit 3 Punkten in Front brachte. Dann wurde es kurios: Nach einer Reihe von Offensiv-Rebounds am anderen Ende des Courts versenkte Carmelo Anthony einen Dreier zum Ausgleich - oder doch nicht?
Mit den Zehenspitzen hatte Melo die Dreierlinie gestreift, statt 3 Punkte wurden den Thunder nur 2 gut geschrieben. Dementsprechend lag San Antonio doch mit 1 Zähler vorne und konnte den Vorsprung von der Charity Stripe ausbauen. Der letzte verzweifelte Versuch von Russell Westbrook, den Ausgleich zu erzielen, scheiterte.
Der Point Guard der Thunder erwischte ohnehin einen rabenschwarzen Abend. Nur 15 Zähler hatte Westbrook vorzuweisen, dabei hatte er enorme Probleme mit seinem Wurf (5/22 FG). Immerhin kam er noch auf je 9 Rebounds und Assists. Auch Paul George lieferte keine Glanzleistung ab und legte 18 Punkte, 7 Rebounds und 6 Assists auf. Auch bei ihm wollte der Wurf allerdings nicht konstant fallen (5/16 FG). Bester Mann auf Seiten von OKC war Anthony mit 20 Punkten und 6 Rebounds.
Bei den Spurs zeigten neben Aldridge vor allem auch Danny Green (17 Punkte, 6 Rebounds) und Pau Gasol (14 Punkte, 8 Rebounds, 4 Assists) gute Leistungen. Nach drei Siegen in Serie mussten die Thunder damit die erste Niederlage hinnehmen - und das, trotz eines zwischenzeitlichen 23-Punkte-Vorsprungs.
San Antonio Spurs vs. Oklahoma City Thunder: Die wichtigsten Statistiken
- Das beeindruckende erste Viertel der Thunder basierte einerseits auf dem starken Auftreten unter dem Korb (12:6 points in the paint), vor allem aber auch auf der eigenen Defense. Von der ersten Minute an waren die Gäste hellwach und zwangen San Antonio allein im ersten Abschnitt zu 7 Ballverlusten. Die nutzte OKC wiederum für 13 Punkte (8 :0 Fastbreak-Punkte).
- Einziges Problem dabei: Die Spurs hielten ihre Possessions mit einigen Offensiv-Rebounds immer wieder am Leben. Das bekam OKC im weiteren Spielverlauf auch nicht wirklich unter Kontrolle. Zur Halbzeit hatte San Antonio 7 Offensiv-Rebounds auf dem Konto, die einige Second-Chance-Points ermöglichten. So verflog auch die ursprüngliche Dominanz in der Zone der Thunder im Laufe des Spiels (Rebounds: 44:41 für die Spurs).
- Nicht ganz so gut lief es aus Sicht der Spurs dagegen mit dem Wurf. Gerade aus der Distanz offenbarten sich doch einige Probleme. Abgesehen von Danny Green (5/13) fand zunächst niemand so richtig in seinen Rhythmus. Das änderte sich allerdings in der zweiten Halbzeit gewaltig. Sowohl Bertans (3/4) als auch Manu Ginobili (2/2) oder Pau Gasol (2/3) trafen von Downtown auf einmal fast alles. insgesamt versenkten die Spurs gute 40 Prozent aus der Distanz (14/35).
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San Antonio Spurs vs. Oklahoma City Thunder: Die Stimmen
Pau Gasol (Spurs): "Das Team hat eine Menge Herz und Charakter gezeigt, indem wir nicht aufgegeben haben. Wir haben nicht einfach gesagt: 'Wir liegen mit 20 Punkten hinten, was soll's.'"
Billy Donovan (Thunder-Coach): "Ich wusste, dass sie nochmal einen Lauf starten würden. Ich hatte aber wirklich nicht das Gefühl, dass es daran lag, dass wir uns zurückgelehnt hätten. Diese Jungs sind schon eine lange Zeit dabei, sie wissen, dass es eine Herausforderung wird."
Der Star des Spiels
Danny Green. Der Shooting Guard war es, der das Comeback seines Teams Mitte des zweiten Viertels anführte. Vor allem mit seinem zwischenzeitlich heißen Händchen von Downtown (insgesamt 5/13 Dreier) gab er den Spurs einen wichtigen Push. Neben seinem Scoring füllte er den Boxscore auch mit Assists (4), Steals (4) und Blocks (2) gut aus. Auch in der Defense gegen Russell Westbrook konnte Green überzeugen.
Der Flop des Spiels
Russell Westbrook. Nach einer starken Anfangsphase ließ der Point Guard im Laufe der Partie gewaltig nach. Das lag einerseits an der bereits angesprochenen starken Defense von Green, andererseits aber auch an der Wurfauswahl Westbrooks. Statt wie zu Beginn vermehrt aus dem Pick & Roll heraus zu kreieren, sah man in Hälfte zwei viele Isolations vom 29-Jährigen. Die waren gegen die Spurs allerdings überhaupt nicht effektiv.
Coaching Move des Spiels
Manchmal kann Basketball so einfach sein: Zu viele Turnover sind schlecht! Das musste San Antonio - und vor allem der teils fuchsteufelswilde Head Coach Gregg Popovich - gerade in der ersten Halbzeit schmerzlich feststellen. Nach der Pause bekamen die Spurs dieses Problem allerdings sehr gut unter Kontrolle. Nach 10 Ballverlusten in Hälfte eins leisteten sich die Gastgeber nur noch 3 Turnover in den letzten 24 Minuten. Dadurch konnte OKC ihre Stärken im ansonsten sehr gefährlichen Transition-Spiel nicht mehr ausnutzen, da sie einfach weniger Möglichkeiten bekamen.