Gut einen Monat ist die Saison 2017/18 inzwischen alt. Während ein deutsches Quartett am dunklen Ende des Power Rankings herumkrebst, gibt es eine Wachablösung an der Spitze. Die Clippers befinden sich im freien Fall und auch OKC erfüllt nicht die Erwartungen. Dafür holen sich die Pistons den Titel als Aufsteiger des Monats.
Von Platz 30 auf 30:Chicago Bulls (3-12). Chicago streitet sich mit Atlanta um die rote Laterne im Osten. Paul Zipser hat seinen Platz als Starter verloren und noch nicht wirklich in die Saison gefunden. Der Streit zwischen Portis und Mirotic schwelt weiter, einzig Rookie Markkanen sorgt für positive Schlagzeilen. Die anstehenden Gastspiele in Utah und bei den Warriors erwecken keine Hoffnung auf Besserung.
Von 29 auf 29:Atlanta Hawks (3-14). Die Hawks sind im Rebuild/Tanking-Modus. Ihre Bilanz ist deshalb wenig überraschend - zumal das Auftaktprogramm extrem hart war. Das Positive: Gegen viele Gegner hielt das Team mit, Dennis Schröder spielt als Team-Star mehr als ordentlich und Rookie John Collins macht Laune.
Von 23 auf 28: Sacramento Kings (4-13). Eine Niederlage mit 46 Punkten gegen die Hawks? Das muss man erstmal hinkriegen - Respekt dafür. Immerhin: Rookie De'Aron Fox hatte schon seinen Gamewinner-Moment. Dass Z-Bo mit 12,9 Punkten Topscorer ist, zeigt allerdings, wo das Problem liegt. Anfang Dezember stehen zwei Roadtrips an. Vielleicht gibt's einen Sieg in Chicago ...
Von 21 auf 27:Dallas Mavericks (3-15). Dennis Smith Jr. lässt seine spektakuläre Athletik immer wieder aufblitzen und scheint sich gut zu entwickeln. Ebenfalls positiv: Dirk macht ein mögliches Karriereende nicht von der Bilanz abhängig. Sonst wäre wohl bald Schluss. Offense und Defense funktionieren nur temporär, dazu gibt es das gewohnte Verletzungspech. Maxi Kleber ist fester Bestandteil der Rotation.
Von 28 auf 26:Brooklyn Nets (6-10). Lin fällt die komplette Saison aus, D'Angelo Russell ist mit einer Knieverletzung samt OP ebenfalls außer Gefecht. Da ist es umso erstaunlicher, dass sich die Nets selten vorführen lassen - im Gegenteil. Coach Atkinsons High-Speed-Offense (schnellste Pace der Liga!) hat schon einige Gegner überrumpelt, darunter die Jazz oder Blazers. Allen Crabbe zeigt ab und zu, warum er so viel Geld verdient.
Von 11 auf 25:Los Angeles Clippers (5-11). Nach einem starken Saisonstart mit einem noch stärkeren Blake Griffin folgte die große Ernüchterung: Man ist nach dem Paul-Trade wohl doch nicht besser als vorher. Mittlerweile stehen die Clips bei neun Niederlagen in Folge - das jüngste Auftreten im MSG war ein Offenbarungseid. Pat Beverley und Milos Teodosic sind genauso verletzt wie Danilo Gallinari. Steht Coach Rivers vor dem Aus?
Von 27 auf 24:Phoenix Suns (7-11). Die Blitz-Entlassung von Earl Watson scheint tatsächlich gefruchtet zu haben. Über die Defense des Teams sollte man zwar immer noch den Mantel des Schweigens hüllen (90 Rockets-Punkte in einer Halbzeit ...), doch das Pace-and-Space-System auf der anderen Seite sorgt für Siege. Auf den Flügeln harmonieren T.J. Warren und Devin Booker prächtig - wer war noch mal dieser Bledsoe?
Von 22 auf 23:Los Angeles Lakers (8-10). Lonzo Ball mag Probleme mit seinem Wurf haben, hat aber schon zwei Triple-Doubles gesammelt. Noch mehr Spaß macht Kyle Kuzma, der inzwischen starten darf und alle Lichter ausschießt - Draft-Steal! Für Siege gegen große Teams reicht es aber noch nicht. Ein Haufen Auswärtsspiele werden zudem zeigen, wie weit die Jungs wirklich schon sind.
Von 18 auf 22:Charlotte Hornets (7-9). Kemba Walker legt Career-Highs in Assists und Punkten auf, Dwight Howard zeigte jüngst im direkten Duell gegen Towns, dass er noch dominieren kann. Trotzdem müssen sie um jeden Sieg kämpfen und verlieren besonders enge Spiele viel zu oft. Immerhin: Die Verletztenliste leert sich und im Dezember stehen viele Heimspiele an.
Von 12 auf 21:Miami Heat (7-9). Am South Beach läuft es nicht. Coach Spoelstra wirkt ratlos, die Spieler machen frustrierte Aussagen. Jüngst warf Dion Waiters 0/10 aus dem Feld. Kurz: Miami ist weit von der Topform entfernt. Dass der erste lange Trip im Westen überstanden ist, spendet etwas Trost. Sorgen macht hingegen die Krankenakte des Kaders.
Von 26 auf 20:Orlando Magic (8-9). Die Euphorie des überraschend starken Saisonstarts ist verflogen. Zuletzt hagelte es fünf Niederlagen in Folge, vier davon mit weit über 100 zugelassenen Punkten. Das Rebouding ist ein Problem, aus dem Backcourt kommt zu wenig. D.J. Augustin kann nicht die Dauerlösung sein.
Von 13 auf 19: Utah Jazz (7-11). Bevor sich Rudy Gobert verletzte, war die Defense der Jazz furchteinflößend. Kein Team kassierte weniger Punkte in der Zone. Nun fehlt der Stifle Tower erstmal und schon lässt man in zahlreichen Spielen weit über 100 Punkte zu. Und die Offense ist nicht gut genug, um das auszugleichen. So könnten die Playoff-Plätze schnell in weite Ferne rücken.
Von 16 auf 18:Memphis Grizzlies (7-9). Auch die Grizzlies sind stark in die Saison gekommen - inzwischen aber wieder geerdet. Im ersten Übergangsjahr nach der Grind-and-Grind-Ära reicht das Duo Mike/Conley Marc Gasol nicht aus. Der Point Guard hat obendrein seine traditionellen Verletzungsprobleme. Ein Lichtblick: Tyreke Evans!
Von 24 auf 17: New York Knicks (9-7). Dauerhaft positive Stimmung im Garden - wann hat es das zuletzt gegeben? Gefühlt noch nie. Porzingis blüht als erste Option auf und wird regelmäßig als MVP gefeiert. Auch die restliche Offense läuft ohne den triangelbesessenen Blick von Phil Jackson flüssig. Man traut sich schon, das Wort "Playoffs" in den Mund zu nehmen. Doch Obacht: Die Knicks hatten schon elf (!) Heimspiele. Es wird also härter im Dezember.
Von 25 auf 16:Indiana Pacers (10-8). Die Pacers treffen überraschend gut von draußen, was der Hauptgrund ist für die jüngste Siegesserie. Die Leistungen von Oladipo (23 Punkte pro Spiel!) und Sabonis lassen den George-Trade plötzlich gar nicht mehr so lächerlich wirken, auch Bogdanovic blüht auf. Da macht es auch nichts, dass Myles Turner nach seiner Gehirnerschütterung nicht bei 100 Prozent zu sein scheint.
Von 6 auf 15:Oklahoma City Thunder (7-8). So hat man sich das in Oklahoma sicher nicht vorgestellt. Die befürchteten Probleme in der Offense (es gibt nur einen Ball) sind eingetreten, gerade Melo sucht noch nach seiner Rolle, während Westbrook so ineffizient spielt wie lange nicht mehr (39 Prozent FG, 4,5 TO). Eine Spezialität der Thunder gegen Topmannschaften: Hohe Führungen verdaddeln.
Von 9 auf 14:Milwaukee Bucks (8-8). Giannis alleine reicht oft - aber nicht immer. Gerade zuletzt haben sich gegnerische Verteidigungen immer besser auf den Griechen eingestellt, der zu wenig Unterstützung erhält. Bledsoe braucht noch Zeit in neuer Umgebung, Middleton trifft den Dreier nicht wie gewohnt. Auch die Defense (Rang 27!) entfaltet noch nicht die erhoffte Wirkung.
Von 20 auf 13: New Orleans Pelicans (9-8). Boogie und Davis sind furchteinflößend. Das sieht man inzwischen regelmäßig. Und: Zuletzt gab es Siege gegen die direkte Konkurrenz, wobei hin und wieder auch ein Ausfall von AD oder Cousins kompensiert wurde. Spannend wird sein, wie die Offense aussieht, wenn Rondo bei 100 Prozent ist und entsprechend viele Minuten sieht.
Von 14 auf 12:Denver Nuggets (10-7). Jamal Murray hat das Point-Guard-Problem in Denver offenbar gelöst, Mudiay performt gut von der Bank. Das neuformierte Duo Jokic/Millsap am Brett ergänzt sich wie erwartet vorbildlich - sogar die Defense ist an den Rocky Mountains nicht mehr zum Haare raufen. Ein großer Wehrmutstropfen: Die Verletzung von Millsap.
Von 17 auf 11:Philadelphia 76ers (9-7). Trust the Process! Ben Simmons spielt eine historische Rookie-Saison (was passiert eigentlich, wenn er sich einen Wurf zulegt?), Embiid ist komplett entfesselt und kerngesund. Selbst gegen Top-Teams hält diese Offense mit. Entertainment ist mit Twitter-Joel ohnehin geboten - und mit der Schulter von Markelle Fultz (ach ja, der ist ja auch noch da) können sich die Sixers getrost Zeit lassen.
Von 7 auf 10:Washington Wizards (10-7). So richtig schlau wird man aus den Wizards diese Saison noch nicht. Auf starke Auftritte folgten oftmals unnötige Schlappen. Immerhin steht fest: Die Balance zwischen Offense und Defense passt und Bradley Beal spielt die beste Saison seiner Karriere
Von 15 auf 9:Portland Trail Blazers (10-7). Das Team hat mehrfach bewiesen, dass es auch über die Defense Spiele gewinnen kann (ja, wir reden von den Blazers): Ihr Rating ist das zweitbeste der Liga! Und da es dank Lillard und McCollum auch in der Offensive traditionell keine Probleme gibt, herrscht positive Stimmung. Im Post klingelt regelmäßig der Nurk-Alert.
Von 2 auf 8: Cleveland Cavaliers (10-7). Krise? Welche Krise? Mit fünf Siegen in Folge haben sich die Cavs wieder gefangen - trotz Verletzungspech (Rose, Shumpert, Thompson und Thomas sowieso). LeBron reißt zwar wieder unfassbar viele Minuten ab, aber das ist Coach Lue egal. Mehrere Comeback-Siege nach hohen Rückständen sind ein Beweis für die intakte Moral in der Mannschaft.
Von 5 auf 7:San Antonio Spurs (11-6). "Next man up" wird in San Antonio seit jeher großgeschrieben und das gilt in dieser Saison besonders. Mit Leonard und Parker fehlen zwei Stars - und trotzdem mischen die Spurs oben mit. Die Gründe: Gewohnt starke Defense und ein LaMarcus Aldridge, der wieder seine Post-Qualitäten aus Portland-Zeiten aufblitzen lässt. Trotzdem wird es Zeit für das Comeback von The Claw ...
Von 8 auf 6: Minnesota Timberwolves (10-7). Die Wolves können endlich enge Spiele gewinnen, was viel mit der Präsenz von Jimmy Butler zu tun hat. Er ist der Leader, den das junge Team gebraucht hat. Allerdings: Die Defense ist immer noch nicht da, wo sie sein sollte. Gerade Towns muss sich verbessern, da hilft auch seine Offense nichts. Die kommenden - freundlichen - Heimspiele sollten erfolgreich gestaltet werden.
Von 19 auf 5:Detroit Pistons (11-5). Wenn Andre Drummond 61 Prozent seiner Freiwürfe trifft, scheint vieles richtig zu laufen in Mo-Town. Zudem holt der Big Man regelmäßig 20+ Rebounds und lässt es somit Double-Doubles regnen. Für SvG-Teams ebenfalls wichtig: Der Dreier fällt rein - was auch an Neuzugang Avery Bradley liegt, der voll eingeschlagen hat. Die herbe Schlappe gegen die Cavs hat aber gezeigt, dass noch längst nicht alles gut ist.
Von 10 auf 4: Toronto Raptors (11-5). Offensiv weht ein neuer Wind durch Kanada. Der Ball läuft schneller, die Pace ist höher, es gibt weniger Isolationen. Kyle Lowry muss sich noch daran gewöhnen, was er auch offen zugibt. Dank DeMar DeRozan (Spieler der Woche!) ist das aber kein Problem. Vier Siege in Folge stehen auf der Habenseite, Pöltl überzeugt als Energizer in der Second Unit.
Von 1 auf 3:Golden State Warriors (13-4). Zu Saisonbeginn sah das noch rostig aus, doch das ist inzwischen vorbei. Mal regelt KD die Angelegenheiten, mal Steph. So soll es sein. Klay Thompson wirft still und heimlich die besten Quoten seiner Karriere, insgesamt ist die Dubs-Offense das Maß aller Dinge. Hätten sie den Clash in Boston nicht knapp verloren, wären sie - wie gewohnt - auf Platz 1 im Ranking. Sie können's verkraften ...
Von 4 auf 2:Houston Rockets (13-4). Zweitbeste Offense, achtbeste Defense (japp!) - die Rockets knüpfen nahtlos an die Vorsaison an und schießen alles in Grund und Boden. Erst zweimal blieben die Jungs von Mike D'Antoni unter 100 Punkten. Harden spielt in MVP-Form und ist Liga-Topscorer, Capela trifft praktisch jeden Wurf. Das beängstigende daran: Einen Großteil der Siege gab es ohne Chris Paul, der nun wieder am Start ist!
Von 3 auf 1:Boston Celtics (16-2). Die schockierende Opening Night mit der Verletzung Gordon Haywards ist so was von verarbeitet. Irving liefert unzählige Clutch-Momente, Horford punktet unglaublich effizient und die vielen jungen Spieler (Tatum! Brown! Smart!) entwickeln sich schneller, als irgendjemand zu hoffen gewagt hat. Über die Defense ist ohnehin alles gesagt - der Streak von 16 Siegen in Folge lebt und Steph Curry spekuliert schon über ein Finals-Duell mit Boston.