Washington Wizards (5-4) - Cleveland Cavaliers (4-5) 122:130 (BOXSCORE)
Wie geht man mit einer Krise um? LeBron James hat da seine eigene Methode. Gegen die Wizards erzielte der mehrfache MVP so viele Punkte wie lediglich vor rund dreieinhalb Jahren. Noch bei den Miami Heat erzielte er am 3. März 2014 61 Punkte gegen die Charlotte Bobcats.
Dieses Mal standen wahnwitzige 57 Punkte (23/34 FG, 2/4 Dreier, 9/9 FT) zu Buche. Damit egalisierte er den Franchise-Rekord für Punkte. Kyrie Irving hatte am 12. März 2015 beim Overtime-Drama bei den San Antonio Spurs ebenfalls 57 Zähler erzielt. Zusätzlich griff er sich noch 11 Rebounds, spielte 7 Assists, blockte zwei Würfe und holte 3 Steals. Dabei ging es nicht einmal gegen irgendeinen Gegner, sondern einen der größten Rivalen in der Conference.
"Langsam erreiche ich wieder meine beste körperliche Verfassung", sagte James nach seiner Gala. "Ich muss diese Mannschaft führen und heute habe ich den ersten Schritt gemacht."
Die Wizards hatten keine Mittel gegen diese Naturgewalt, speziell wenn sich James in den Post begab. Erst gegen Ende ließ die Kraft der Nummer 23 ein wenig nach und er warf den einen oder anderen Airball. Bei seinem Fabelauftritt knackte James auch noch die magische 29.000-Punkte-Marke.
Es war allgemein ein Spiel mit wenig Defense, in dem die Cavs das Geschehen dank LeBron über die meiste Zeit kontrollierten. Im ersten Viertel machte Cleveland 42 Zähler, zur Pause waren es bereits 74. Dennoch ließen die Wizards sich nie komplett abschütteln. Cleveland größte Führung betrug 15 Zähler. Im vierten Viertel versuchten die Gastgeber noch einmal alles, doch James hatte immer die richtige Antwort. Bradley Beal erzielte 36 Punkte (12/19 FG), John Wall kam auf lediglich 13 Zähler (4/13 FG), lieferte aber 15 direkte Vorlagen. Kelly Oubre Jr. (21) steuerte zudem fünf Dreier bei.
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Die Cavs konnten sie jedoch nicht stoppen. Der Champion der Eastern Conference der letzten drei Jahre schoss 56,1 Prozent aus dem Feld und traf auch von Downtown durchaus ansehnlich (12/27 Dreier, 44,4 Prozent). Neben James verbuchte Derrick Rose 20 Punkte (8/16 FG). Auch Jae Crowder (17) lieferte eine ordentliche Partie, doch bei dieser Performance von LeBron waren sie alle nur schmückendes Beiwerk.
Und wäre das nicht genug gewesen, verletzte sich Wall auch noch im vierten Viertel an der Schulter. Der Point Guard spielte aber die Partie unter Schmerzen zu Ende und verließ die Arena mit einer Schlinge. "Ich hätte nicht weiterspielen dürfen", sagte Wall nach dem Spiel. Der Guard wird zeitnah näher untersucht.
Detroit Pistons (6-3) - Milwaukee Bucks (4-5) 105:96 (BOXSCORE)
Detroit siegt dank der Freiwürfe von Andre Drummond. Das klingt absolut verrückt, traf er doch noch vor der Saison in seiner Karriere rund 38 Prozent seiner Freebies. Gegen die Bucks gingen aber unglaubliche 14 von 16 Versuche von der Linie durch die Reuse. "Es ist einfach ein mentales Problem gewesen. Man muss immer bereit sein, den gleichen Wurf wieder zu werfen", erklärte Hobby-Psychologe Drummond.
Milwaukee versuchte durch Hack-a-Dre wieder in die Partie zu kommen, doch das war ein Schuss in den Ofen bei der Treffsicherheit des Centers an diesem Abend. So freute sich Pistons-Coach Stan van Gundy nach dem Spiel diebisch: "Sie wollten, dass er den Ball bekommt und ihn dann foulen. Ich denke nicht, dass diese Strategie in diesem Jahr funktioniert." Drummond steht nun bei einer staken Quote von 77,7 Prozent in den ersten neun Saisonspielen. Nebenbei kam der Big gegen die Bucks auf insgesamt 24 Punkte, 15 Rebounds und 2 Blocks.
Erstmals absetzen konnten sich die Pistons im zweiten Viertel mit einem 21:5-Run. Avery Bradley verbuchte dabei 19 seiner 23 Punkte in der ersten Halbzeit. Tobias Harris steuerte weitere 13 Punkte bei. Auch mit der Verteidigung von Giannis Antetokounmpo (29 Punkte, 4 Rebounds, 4 Blocks) war SvG zufrieden. "Ich denke, wir haben gut gegen ihn verteidigt und dann sehe ich dennoch diese Zahlen. Dieser Typ ist einfach nur ein großer Spieler."
Doch konnte der Grieche es letztlich nicht alleine richten. Malcolm Brogdon (21) und Khris Middleton (16) zeigten zwar solide Auftritte, doch vor allem von der Bank kam viel zu wenig. Nur Thon Maker (9) und Matthew Dellavedova (5) trugen sich von der Second Unit in die Scorerliste ein. Mehr Produktion gab es für Head Coach Jason Kidd nicht.
Orlando Magic (6-3) - Chicago Bulls (2-5) 83:105 (BOXSCORE)
Die NBA ist völlig verrückt. Da schlägt Orlando ein Topteam nach dem nächsten, um dann daheim gegen die bisher katastrophalen Bulls unterzugehen. Ein Faktor war dabei sicherlich, dass neben Elfrid Payton diesmal auch D.J. Augustin passen musste. Der letzte verfügbare Spielmacher war Shelvin Mack (2 Punkte, 1/8 FG, 8 Assists), der aber zu keiner Zeit ein echter Ersatz war. Coach Frank Vogel kommentierte den Ausfall darum wie folgt: "Es hat unserem Rhythmus weh getan, aber es darf keine Entschuldigung sein."
Dass Sand im Getriebe war, ließ sich aber nicht von der Hand weisen. Nach dem Wechsel versenkten die Gastgeber nur noch magere 32,6 Prozent ihrer Würfe, während die Bulls satte 61 Punkte in diesen 24 Minuten auflegten. Bulls-Coach Fred Hoiberg sprach nach dem Spiel dennoch lieber von der starken Defense. "Ich bin sehr glücklich. Orlando scorte bisher wie kein anderes Team der Liga und wir halten sie bei 38 Punkten in der zweiten Halbzeit."
Nur Evan Fournier (21) knackte für die Magic die 20 Punkte. Aaron Gordon (11) und Nikola Vucevic (14) blieben dagegen deutlich blasser als zuletzt. Rookie Jonathan Isaac bekam dafür mehr Würfe und nutzte das zu 8 Punkten (4/10 FG). Bei den Gäste punkteten dagegen gleich sieben Spieler zweistellig, darunter auch Paul Zipser (11 Punkte, 4/8 FG, 3/6 Dreier, 4 Rebounds), der erneut von der Bank kam. Lauri Markkanen begnügte sich mit 13 Zählern (5/10 FG) und 9 Rebounds, während Justin Holiday mit 19 Zählern der Topscorer war.