Celtics siegen weiter - Sorgen um Irving

SPOX
11. November 201708:46
Kyrie Irving musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung passengetty
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Die Siegesserie der Boston Celtics geht weiter. Auch das elfte Spiel in Serie wurde erfolgreich bestritten. Kyrie Irving muss jedoch früh verletzt raus. Die Oklahoma City Thunder beenden dagegen ihre Niederlagenserie und schlagen die Los Angeles Clippers. Eric Bledsoe gibt ein erfolgreiches Debüt für die Milwaukee Bucks.

Detroit Pistons (9-3) - Atlanta Hawks (2-10) 111:104 (BOXSCORE)

Die Pistons schwimmen auf einer Welle des Erfolgs und sind nun so gut wie zuletzt 2005 (10-2) aus den Startlöchern gekommen. Dennoch war nicht alles Gold, was glänzte gegen die Hawks. "Ich kann die zweite Halbzeit nicht gut heißen", kritisierte Coach Stan van Gundy. "Atlanta hat uns in der zweiten Halbzeit vorgeführt." Und da hatte SvG durchaus Recht. Bereits zur Pause führte Detroit mit 57:41 und führte bereits mit 19 Punkten und dennoch wurde es noch einmal eng.

Die Hawks glichen im Schlussviertel durch die zwei Dreier nacheinander von Kent Bazemore (22) zum 94:94 aus und hatten das Momentum auf ihrer Seite. Die Pistons ließen aber keine Führung der Gäste zu und durften sich am Ende bei Reggie Jackson (22 Punkte, 6 Assists) bedanken. Der Point Guard traf von Downtown 52 Sekunden vor dem Ende zum 103:100 und legte eine halbe Minute später noch einmal nach und beseitigte die letzten Zweifel.

"Unser Ziel muss es sein, daraus zu lernen, egal, ob Sieg oder Niederlage", sagte der Guard demütig. Lernen tut augenscheinlich auch Andre Drummond. Der Center spielte gleich 7 Assists, ein neues Career High für den Big (zuvor 5). Dazu kamen 15 Punkte (6/15 FG, 4/6 FT) und 20 Rebounds. Damit griff sich Dre in den ersten 12 Spielen immer mindestens 12 Bretter. Zuletzt gelang dies Kevin Love (2011/2012) in Minnesota. Den Rekord hält Moses Malone (1978/79) mit 16 Spielen.

Atlanta kämpft dagegen weiter mit Problemen in der Defense. Zum sechsten Mal am Stück ließen die Hawks mindestens 110 Punkte zu. Dennis Schröder taute nach einer schwachen ersten Halbzeit ein wenig auf und kam auf 17 Punkte (8/16 FG) und 11 Assists. Ebenfalls erfreulich war die Leistung von Rookie John Collins mit 16 Zählern (8/13 FG), 8 Rebounds und 3 Blocks.

Bei den Pistons steuerte Avery Bradley 20 Punkte bei. Tobias Harris (16) bleibt dazu weiter heiß von Downtown. Er netzte vier seiner fünf Versuche aus der Distanz.

Boston Celtics (11-2) - Charlotte Hornets (5-7) 90:87 (BOXSCORE)

Den ersten Schockmoment für die Celtics gab es bereits nach knapp zwei Minuten. Aron Baynes rammte Mitspieler Kyrie Irving den Ellenbogen bei der Landung nach einem Rebound ins Gesicht. Der Guard ging zu Boden und blutete gewaltig aus der Nase. Im Anschluss spielte Uncle Drew keine Sekunde mehr, da der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung besteht.

Nach Gordon Hayward und Al Horford fehlte den Gastgebern somit die komplette Big Three und die Hornets wussten dies zunächst zu nutzen. Mit 18 Punkten führten die Gäste in der ersten Halbzeit, nach drei Vierteln stand es noch immer 76:64 zugunsten Charlottes. Doch Boston wollte die Siegesserie nicht reißen lassen und eröffnete das Schlussviertel mit einem 16:3-Run. Nur 11 Zähler brachten die Hornets in den letzten zwölf Minuten auf die Anzeigetafel, Kemba Walker (20) machte alleine 10.

Der Point Guard verpasste jedoch die Chance auf den Sieg, als sein Stepback-Jumper bei noch 5,8 Sekunden auf der Uhr nur auf den Ring klatschte. Terry Rozier (15 Punkte, 7 Rebounds) machte auf der anderen Seite mit zwei Freiwürfen alles klar, da Charlotte keine Auszeit mehr hatte und Walker einen Verzweiflungswurf über das ganze Feld versuchen musste. So gewannen die Celtics trotz katastrophaler Feldwurfquote von 35,7 Prozent.

Stark für Boston war vor allem der dritte Point Guard, Shane Larkin, der in 17 Minuten wichtige Würfe versenkte und auf 16 Punkte kam. "Ich bin immer bereit, das ist mein Job", sagte Larkin nach dem Spiel. "Ich habe einige Würfe getroffen und der Coach hat mich im Spiel gelassen. Ich habe also mein Bestes gegeben." Neben Larkin kam auch Jayson Tatum auf 16 Zähler. Jaylen Brown verbuchte ein Double-Double (10 Punkte, 13 Rebounds), hatte aber kein Fortune mit seinem Wurf (3/14 FG). Daniel Theis bekam 17 Minuten Spielzeit und nutzte diese für 7 Punkte (3/4 FG), 4 Rebounds und 1 Block.

Bei Charlotte punkteten neben Walker nur Frank Kaminsky (14) und Rookie Dwayne Bacon (10) zweistellig. Dwight Howard (6 Zähler, 2/8 FG, 11 Rebounds, 7 Turnover) hatte dagegen einen Abend zum Vergessen.

Chicago Bulls (2-8) - Indiana Pacers (6-7) 87:105 (BOXSCORE)

Wenn man die vergangenen vier Spiele alle verloren hat, kommt doch ein Duell mit den Bulls gerade zur rechten Zeit. Das durften auch die Indiana Pacers erfreut feststellen. Vor allem Victor Oladipo steckte zuletzt in einem kleinen Loch, was aber nach dem Spiel im United Center Geschichte war. 25 Punkte (11/20 FG), 6 Rebounds und 6 Assists lieferte der ehemalige Thunder-Spieler. "Das war verdammt wichtig", wusste auch Oladipo. "Wir haben heute unser Mojo wiedergefunden."

Die Pacers-Offense lief wieder wie am Schnürchen. 51,2 Prozent der Würfe fanden ihr Ziel. Dabei drückten die Gäste mal wieder ordentlich auf die Tube und verbuchten gleich 20 Punkte in Transition (Chicago: 6). Auch die Defense unter dem Korb, zuletzt bei der Pleite in Detroit problematisch, passte. "Wir wollten heute die Zone dicht machen", erklärte Coach Nate McMillan. "Wir haben Chicago dort bei 38 Punkten gehalten." Bojan Bogdanovic (22) versenkte auf der anderen Seite sechs Dreier. Dazu kehrte der zuvor verletzte Domantas Sabonis (8 Punkte, 9 Rebounds) zurück in die Rotation.

Für die Bulls war es dagegen wieder ein schwieriger Abend. Vor heimischer Kulisse führte man nicht eine einzige Sekunde. Vor allem die Starter sahen keine Sonne. Justin Holiday (14) war da noch der Beste. Lauri Markkanen erzielte ein Double-Double (12, 10 Rebounds), traf aber schwach (5/14 FG, 2/9 Dreier). Produktion gab es dafür von den Reservisten. Kris Dunn erzielte 16 Punkte und Bobby Portis war mit 20 Zählern (7/17 FG) und 11 Rebounds sogar Topscorer.

"Ich habe viel gearbeitet in diesem Sommer", erklärte der Power Forward seinen Leistungsschub. "Ich habe meinen Jumper und mein Low Post Game verbessert. Es ist ein wichtiges Jahr für mich." Paul Zipser startete erneut, spielte aber nur 13 Minuten. Punkte gab es jedoch keine (0/2 FG). 1 Rebound und 1 Assist sprangen lediglich heraus.

San Antonio Spurs (7-5) - Milwaukee Bucks (5-6) 87:94 (BOXSCORE)

Das Debüt von Eric Bledsoe ist geglückt. 13 Punkte (6/15 FG) und 7 Assists steuerte der neue Point Guard der Bucks beim Auswärtssieg in San Antonio bei. Dabei sah man bereits die vielleicht größte Waffe, die Milwaukee in der Zukunft haben könnte. Das Pick-n-Roll mit Giannis Antetokounmpo. "Es macht vieles einfacher", sagte der Greek Freak. "Er kann so ein Play für andere initiieren oder selbst abschließen."

Die meisten Würfe nahm aber dennoch wieder die Nummer 34 der Bucks. 28 Punkte, 12 Rebounds, 5 Assists und 4 Blocks verbuchte der überragende Antetokounmpo. Alleine 10 Zähler erzielte er im dritten Viertel, als die Bucks sich absetzen konnten. Spurs-Coach Gregg Popovich konnte damit nicht zufrieden sein, zeigte sich aber milde. "Wir spielen 82 Spiele. Ich vermute, dass dabei nicht jedes dritte Viertel von uns gut ist."

Milwaukee kam einfach aggressiver aus der Pause und machte vor allem defensiv einen guten Job. "Sie waren sehr aggressiv auf der Strong Side", merkte Pau Gasol (8) an und auch Manu Ginobili (18) stimmte zu. "Sie konnten viel mehr verhindern und rotierten deutlich besser." San Antonio wurde so über 48 Minuten bei 42,5 Prozent aus dem Feld gehalten. LaMarcus Aldridge verbuchte mit 20 Punkten und 12 Rebounds ein Double-Double. Gleiches gelang Kyle Anderson (10, 10).

Bei Milwaukee punkteten dagegen neben Bledsoe und Antetokounmpo, Khris Middleton (13) und John Henson (10) zweistellig. Der amtierende Rookie of the Year, Malcolm Brogdon, kam erwartungsgemäß von der Bank und erzielte 9 Punkte und 7 Rebounds in 33 Minuten.

Phoenix Suns (4-9) - Orlando Magic (8-4) 112:128 (BOXSCORE)

Die Magic bleiben weiter verdammt heiß von draußen. Das mussten auch die Suns erfahren. 46,4 Prozent (13/28) der Dreier fanden den Weg in den Korb. Spitzenreiter in dieser Disziplin war bisher Aaron Gordon, der auch diesmal seine beiden Versuche versenkte und auf 22 Punkte (7/9 FG, 6/11 FT) und 7 Rebounds kam. "Ich werfe einfach mit Selbstvertrauen", sagte Gordon. "Es geht darum, das richtige Play zu machen. Wenn sie mich offen lassen, nehme ich den Wurf und versenke ihn."

Orlando steht nun bei 8-4, dem besten Start seit fünf Jahren. Diesmal war es die zweite Halbzeit, in der die Magic ein wenig anzogen und Phoenix nicht mehr mithalten konnte. "In der Kabine habe ich unsere Defense in Transition angesprochen", nannte Coach Frank Vogel einen der Schlüssel zum Sieg. "Wer zuerst Defense spielt, wird dieses Spiel gewinnen." Und so kam es auch. Orlando hielt die Gastgeber bei nur 39 Prozent und ließ nur noch 49 Punkte zu.

Vor allem Devin Booker hatte, zumeist verteidigt von Terrence Ross, einen schweren Stand. Der Scharfschütze erzielte magere 9 Punkte (3/10 FG). Stattdessen machte Center Alex Len mit 21 Punkten (5/10 FG, 11/12 FT) und 13 Rebounds auf sich aufmerksam. Mike James und Rookie Josh Jackson verbuchten je 18 Zähler. TJ Warren steuerte weitere 20 Punkte hinzu.

Bei Orlando zeigten neben Gordon auch Nikola Vucevic (19), Jonathon Simmons (17) und Ross (17) gute Vorstellungen. Elfrid Payton wurde nach seiner Verletzung nur knapp 17 Minuten eingesetzt und kam auf 8 Punkte und 7 Assists.

Oklahoma City Thunder (5-7) - Los Angeles Clippers (5-6) 120:111 (BOXSCORE)

Sie können es ja doch noch. Nach vier Niederlagen am Stück gab es für die Thunder mal wieder ein Erfolgserlebnis. Hauptverantwortlich dafür war Paul George, der 42 Punkte machte (13/22 FG) und endlich auch einmal Fouls zog und an die Linie marschierte (12/15 FT). Garniert wurde seine Vorstellung mit 9 Rebounds, 7 Assists und 3 Steals.

Nach einem holprigen Start übernahm OKC im zweiten Viertel die Kontrolle und gab die Führung nicht mehr her. Im dritten Abschnitt betrug der Vorsprung bis zu 20 Punkte, bis die Reservisten der Clippers es noch einmal ein wenig enger gestalten konnten. So konnte LA Mitte des Schlussabschnitts sogar noch einmal durch Austin Rivers (17) ausgleichen (105:105), doch in der Folge trafen die Clippers nur noch einen Wurf und konnten das Comeback nicht vollenden.

Die Thunder mussten dabei auf Steven Adams verzichten, der mit einer Wadenverletzung pausieren musste. Für ihn begann Dakari Johnson (9). Der hatte große Probleme beim Rebound gegen DeAndre Jordan (9 Punkte, 12 Boards), doch OKC löste die Problematik im Kollektiv. So griff sich Andre Roberson 11 Bretter. Russell Westbrook kam auf 22 Punkte (8/16 FG) und 8 Assists, während Carmelo Anthony sich bei der George-Gala merklich zurückhielt und sich mit 14 Punkten begnügte.

Die Clippers mussten ihrerseits auf Patrick Beverley (Knie) verzichten. Dafür bekam Rookie Sindarius Thornwell (10) den ersten Start seiner Karriere. Auch Danilo Gallinari fehlte. Topscorer der Clippers war der ultraheiße Lou Williams mit 35 Punkten (13/22 FG, 6/12 Dreier). Blake Griffins Jumper wollte dagegen überhaupt nicht fallen. Er beendete das Spiel mit 17 Zählern (5/19 FG, 1/7 Dreier), 6 Rebounds und 5 Assists.

Utah Jazz (5-7) - Miami Heat (6-6) 74:84 (BOXSCORE)

Schön war das nicht, was die beiden Teams den Zuschauern boten. Zusammen leisteten sich die Mannschaften 37 Ballverluste, dazu schoss Utah schwache 33,8 Prozent aus dem Feld (Miami: 39,0). Vor allem nach der Pause brachen die Gastgeber völlig ein. Nur noch 25 Punkte brachten sie auf die Anzeigetafel. Ganze vier Field Goals (bei 33 Versuchen, 12,1 Prozent) ließ Miami zu. So gewinnt man nicht in der NBA, auch nicht mit einer 12-Punkte-Führung zur Halbzeit.

Die Gäste fanden dagegen ihre Offense, namentlich Dion Waiters. Der Shooting Guard spielte schwache drei Viertel, war aber in der Crunchtime voll da und erzielte dort 12 seiner 21 Punkte. "Ich werfe lieber 0 von 30 aus dem Feld, als bei 0 von 9 aufzuhören zu werfen. Das würde bedeuten, dass ich mein Selbstvertrauen verloren hätte", gab Waiters zu Protokoll.

Er war es, der 10 Punkte beim 13:0-Run beisteuerte, der Miami 31,6 Sekunden vor dem Ende die 84:74-Führung bescherte. "Er lebt für diese Momente und hat für uns einige wichtige Plays gemacht", stellte auch Heat-Coach Eric Spoelstra zufrieden fest. Neben Waiters brachten auch Goran Dragic (18) und Tyler Johnson (11) ein wenig Offense. Hassan Whiteside sammelte die vielen Backsteine der Jazz ein und kam auf 20 Rebounds.

Die Enttäuschung in Utah war dagegen natürlich groß. "Wir hatten viele offene Würfe, haben sie aber einfach nicht verwertet", stellte Coach Quin Snyder fest. "Da müssen wir jetzt durch. Für so etwas gibt es keine magische Formel." Topscorer der Gastgeber war Rodney Hood mit 19 Punkten (5/19 FG, 1/9 Dreier). Rudy Gobert verletzte sich im dritten Viertel am Knie, kehrte aber in der Schlussphase zurück. Für ihn standen 12 Punkte und 12 Rebounds im Boxscore.

Portland Trail Blazers (6-6) - Brooklyn Nets (5-7) 97:101 (BOXSCORE)

Diese Spiele sollte man gewinnen, wenn man im Westen in die Playoffs kommen möchte. Das dürfte auch den Blazers bewusst sein. Dennoch setzte es vor heimischen Publikum eine Pleite gegen die Nets. Dabei war der Start mit einer Führung von 10 Punkten vielversprechend. Vor allem Jusuf Nurkic wütete mit elf schnellen Punkten in der Zone. Der Bosnier beendete das Spiel mit 21 Zählern.

Nach dem Wechsel gab es jedoch den Knacks. Allen voran die Second Unit der Blazers verspielte den Vorteil und nach einem 10:0-Run wechselte das Momentum auf die Seite der Gäste. Im vierten Viertel ging es dann hin und her. D'Angelo Russell war dann der Go-to-Guy der Nets. Der Guard machte elf seiner 21 Punkte (dazu 9 Assists) in den letzten fünf Minuten. Sein Drive zum Korb 11,4 Sekunden ließ die Führung auf 100:97 anwachsen, dazu wurde er gefoult.

Den Freiwurf vergab er in der Folge, doch dafür schnappte er sich den Offensiv-Rebound und ging wieder an die Linie. Insgesamt war es eine sehr ausgeglichene Vorstellung der Nets. Gleich acht Spieler erzielten 8 Punkte oder mehr. DeMarre Carroll kam unter anderem auf 16 Punkte.

Bei Portland war dagegen der Backcourt nicht in der gewohnten Verfassung. Sowhl CJ McCollum (17 Punkte, 6/16 FG) als auch Damian Lillard (19 Punkte, 7/16 FG, 9 Rebounds, 6 Assists) haben schon besser gespielt. Evan Turner und Shabazz Napier steuerten als Reservisten je 11 Zähler bei.