Beim Duell der Hawks gegen die Pelicans avanciert der Ex-Bamberger Darius Miller zum Helden und schießt Atlanta in einer wilden Schlussphase fast im Alleingang ab. Dennis Schröder erwischt keinen guten Abend. Währenddessen kommen die Warriors auch ohne den verletzten Steph Curry gut zurecht, die Sixers gewinnen gegen die Clippers und auch die Wizards, Bucks und Lakers fahren Siege ein.
Washington Wizards (8-5) - Sacramento Kings (3-10) 110:92 (BOXSCORE)
Aus welchen Gründen auch immer scheinen die Kings John Wall ganz besonders zu liegen. Der Point Guard der Wizards ist nicht in allererster Linie als Scharfschütze bekannt, gegen die Franchise aus Kalifornien scheint er das allerdings regelmäßig zu ignorieren. Wall führte sein Team mit 21 Punkten (8/9 FG) sowie 9 Assists zum ungefährdeten Sieg gegen Sacramento.
Dabei blieb der 27-Jährige sogar perfekt aus der Distanz: 4 von 4 Versuche von Downtown fanden den Weg durch die Reuse. In zwei Spielen gegen die Kings steht Wall damit bei einer Dreierquote von 90 Prozent (9/10) - gegen alle anderen Gegner trifft er bisher nur 15,6 Prozent (5/32). "Ich glaube, ich nehme exakt die gleichen Würfe. Gegen die Kings treffe ich sie einfach aus irgendwelchen Gründen", zeigte sich auch Wall selbst etwas ratlos.
Neben der Treffsicherheit des Superstars war auch die Überlegenheit am Brett (50:34 Rebounds) sowie das gute Ball-Movement (30 Assists bei 44 Field Goals) spielentscheidend für Washington. An der Seite von Wall zeigten auch Marcin Gortat (18 Punkte, 7 Rebounds) und Mike Scott (15 Punkte, 5/8 FG) ansprechende Leistungen.
Nachdem sich die Gastgeber im dritten Abschnitt mit 22 Zählern absetzen konnten, war die Partie entschieden. George Hill war auf Seiten der Kings mit 16 Punkten Topscorer. Zach Randolph kam auf 12 Punkte und 9 Rebounds, hatte allerdings Probleme mit dem Wurf (4/12 FG).
Milwaukee Bucks (7-6) - Memphis Grizzlies (7-6) 110:103 (BOXSCORE)
Von dem starken Saisonstart der Memphis Grizzlies ist mittlerweile nicht mehr viel übrig. In Milwaukee mussten Marc Gasol und Co. bereits die fünfte Niederlage aus den letzten sieben Partien hinnehmen. Gerade die Defense, eigentlich das Aushängeschild der Gäste, war zwischenzeitlich nicht auf der Höhe.
Allein im ersten Abschnitt versenkten die Bucks 65 Prozent ihrer Feldwurfversuche, darunter 6 von 6 Dreiern. Immerhin drehte Memphis den Spieß im zweiten Viertel um: Nun waren es die Gäste, die so gut wie alles trafen, was in Richtung Korb gefeuert wurde. Dennoch hatten die Bucks weiterhin leichte Vorteile auf ihrer Seite, beispielsweise durch die gute Dreierquote (12/22, 54,5 Prozent) oder weniger Ballverluste (9:14).
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Bevor Milwaukee allerdings entwischen konnte, drehte Tyreke Evans rechtzeitig auf. Mit 9 Punkten in Folge im dritten Viertel sowie 14 Zählern allein im Schlussabschnitt brachte der Shooting Guard (insgesamt 27) die Gäste wieder in Schlagdistanz. Dillon Brooks (19 Punkte, 6/9 FG) brachte Memphis sogar kurzzeitig in Führung. Auch Marc Gasol half dabei mit einer guten Vorstellung (16 Punkte, 10 Rebounds, 6 Assists).
Das reichte am Ende aber nicht gegen Giannis Antetokounmpo. 27 Zähler, 9 Rebounds, 7 Assists sowie je 2 Steals und Blocks legte der Grieche auf und führte die Bucks damit zum Sieg. Er war es auch, der Milwaukee erneut auf die Siegerstraße brachte. Ihre Führung gaben die Bucks schließlich in den letzten fünf Minuten der Partie nicht mehr aus der Hand. Unterstützung bekam Giannis vor allem von Khris Middleton und John Henson (beide je 17 Punkte). Eric Bledsoe kam trotz Kniebeschwerden auf 17 Punkte und 7 Rebounds.
New Orleans Pelicans (8-6) - Atlanta Hawks (2-12) 106:105 (BOXSCORE)
Bittere Pleite für die Hawks! Die Überraschung gegen die Twin Towers aus New Orleans war zum Greifen nah, doch es reichte nicht. "Da waren einige positive Dinge zu sehen", zeigte sich Head Coach Mike Budenholzer am Ende jedoch nicht ganz unzufrieden. "Zum Beispiel wie die Jungs auswärts gegen ein gutes Team mitgehalten haben. Ich bin stolz auf den Einsatz, den wir gezeigt haben."
Die Hawks nutzten die zahlreichen Fehler der Gastgeber (19 Turnover) über nahezu das komplette Spiel weg recht geschickt zum eigenen Vorteil aus. Angeführt von Kent Bazemore (22 Punkte, 7 Assists) und dem starken Rookie Tyler Cavanaugh (16 Punkte, 6 Rebounds, 4/4 Dreier), erarbeitete sich Atlanta sogar einen zwischenzeitlichen 14-Punkte-Vorsprung.
Doch im Schlussabschnitt hatte Atlanta einem Mann nichts mehr entgegenzusetzen: Darius Miller. Der Ex-Bamberger versenkte allein in den letzten zweieinhalb Minuten drei Dreier und erzielte so im vierten Viertel 14 seiner insgesamt 21 Punkte (Career-High). In den entscheidenden Minuten leisteten sich schließlich auch die Hawks kapitale Fehler.
Bazemore vergab in der letzten Minute einen wichtigen Freiwurf. Bei der Chance, kurz vor Schluss die Führung zu übernehmen, leistete sich Dennis Schröder einen Ballverlust. Der Deutsche erwischte ohnehin keinen besonders glücklichen Abend. Nur 11 Punkte, 5 Assists und 4 Turnover bei 5/18 aus dem Feld waren am Ende für ihn im Boxscore vermerkt.
Auf der anderen Seite war auch Anthony Davis nicht besonders gut aufgelegt. Der Big Man kam nur auf 13 Punkte (immerhin 10 Rebounds, 7 Assists und 4 Blocks) und leistete sich 5 Turnover. Einer davon kam 3,2 Sekunden vor Schluss, der den Hawks einen letzten Verzweiflungsdreier ermöglichte.
Doch der Versuch von Bazemore war nicht erfolgreich und so endete eine wilde Schlussphase zu Gunsten der Pelicans. Die freuten sich über den fünften Sieg aus den vergangenen sechs Spielen und gleichzeitig über gute Leistungen von E'Twaun Moore (24 Punkte) und DeMarcus Cousins (22 Punkte, 16 Rebounds, 7 Assists, aber auch 7 Turnover). Zudem gab Rajon Rondo nach langer Verletzungspause sein Debüt für die Pels. In 5 Minuten Einsatzzeit kam der Point Guard auf 2 Zähler und 2 Assists.
Phoenix Suns (5-10) - Los Angeles Lakers (6-8) 93:100 (BOXSCORE)
Angesprochen auf die Gründe für die zuletzt guten Leistungen, präsentierte Jordan Clarkson eine einleuchtende Erklärung: "Ich mache es für die Frauen. Die mögen dich nicht, wenn du schlecht drauf bist." Nach der Partie gegen die Suns dürften sowohl Clarkson als auch die Damenwelt recht zufrieden mit dem Auftritt des 25-Jährigen sein.
Mit einem Season-High von 25 Punkten führte der Reserve-Guard die Lakers zum ersten Sieg nach zuletzt drei Niederlagen in Folge. Bis ins vierte Viertel hinein gestaltete sich das Spiel allerdings recht ausgeglichen. Erst knapp acht Minuten vor Schluss zog L.A. mit einem 10:2-Lauf davon. Ein Dreier von Clarkson machte den Sieg mit 2:43 auf der Uhr schließlich perfekt.
Dabei stand Lonzo Ball im kompletten Schlussabschnitt gar nicht mehr auf dem Parkett. Der Rookie (7 Punkte, 5 Rebounds, 5 Asssists, 4 Turnover) musste von der Bank aus zusehen, wie seinen Kollegen das Spiel zu Gunsten der Lakers entschieden. Neben Clarkson zeigten auch Brook Lopez (15 Punkte, 10 Rebounds) und Kentavious Caldwell-Pope (15 Punkte, 9 Rebounds) gute Leistungen.
Auf Seiten der Suns war Devin Booker der überragende Akteur. Der Shooting Guard hielt sein Team mit 36 Zählern zwischenzeitlich quasi im Alleingang in der Partie, die meisten seiner Punkte (22) erzielte er dabei in der ersten Hälfte. So reichte die Unterstützung von T.J. Warren (21 Punkte) und Dragan Bender (15, Career-High) nicht aus, um die sechste Pleite aus den vergangenen sieben Spielen zu verhindern.
Utah Jazz (6-8) - Minnesota Timberwolves (8-5) 98:109 (BOXSCORE)
Im zweiten Spiel ohne den verletzten Rudy Gobert machte sich das Fehlen des Defensiv-Ankers der Jazz erstmals richtig bemerkbar. Von Beginn an wüteten die Timberwolves quasi nach Belieben in der gegnerischen Zone. Da Utah auch offensiv nicht in Fahrt kam, konnte Minnesota schon nach dem ersten Durchgang zufrieden auf eine komfortable Führung blicken (33:14).
Angeführt vom starken Karl-Anthony Towns ging es im weiteren Spielverlauf recht ähnlich weiter. Der Center der Gäste erzielte 24 Punkte (10/15 FG) und schnappte sich 13 Rebounds. Dabei war er nicht nur in der Zone recht erfolgreich, sondern versenkte auch noch 4 von 6 Dreiern. Jeff Teague steuerte 22 Zähler bei, Jimmy Butler kam auf 21 Punkte und 10 Assists.
So baute Minnesota den Vorsprung im dritten Viertel auf zwischenzeitlich 26 Punkte aus. Damit war die Partie so gut wie gelaufen. Zwar kämpften sich die Jazz kurz vor Schluss dank Donovan Mitchell (24 Punkte) und Rodney Hood (16) nochmal bis auf 11 Zähler heran. Am Gesamtergebnis änderte das allerdings relativ wenig.
Portland Trail Blazers (7-6) - Denver Nuggets (8-6) 99:82 (BOXSCORE)
Wichtiger Sieg für die Blazers. Nach zuletzt zwei Heimniederlagen gegen die Grizzlies und die Nets setzte sich Portland deutlich gegen die Gäste aus den Rocky Mountains durch. Die Entscheidung brachte dabei das dritte Viertel. Der sichtlich motivierte Jusuf Nurkic schenkte seinem ehemaligen Team 17 Punkte ein (dazu 5 Rebounds und 7 Turnover). Damian Lillard steuerte 15 Punkte und 7 Assists bei, C.J. McCollum kam ebenfalls auf 17 Zähler.
Der Shooting Guard war es auch, der kurz nach der Halbzeitpause sein Team von Downtown auf die Siegerstraße brachte (7/11 FG, 3/5 Dreier). Portland erarbeitete sich nach einer recht ausgeglichenen ersten Hälfte einen 86:66-Vorsprung Anfang des vierten Viertels. Dem hatte Denver nichts mehr entgegenzusetzen.
Bester Mann bei den Gästen war Paul Millsap, der nicht nur 18 Punkte und 5 Rebounds auflegte, sondern auch noch 5 Dreier versenkte. Auch Jamal Murray erzielte 18 Zähler, bei ihm lief es aus der Distanz milde ausgedrückt aber nicht ganz so gut (0/7 Dreier). Nach fünf Siegen in den vergangenen sechs Heimspielen mussten die Nuggets, die ohne den mit Schulterproblemen aussetzenden Gary Harris antraten, damit einen kleinen Rückschlag hinnehmen.
Golden State Warriors (11-3) - Orlando Magic (8-6) 110:100 (BOXSCORE)
Kein Steph Curry, kein Problem? Beim amtierenden Champion trifft diese Aussage definitiv zu. Zugegeben, bei allen anderen Teams wäre der Ausfall des am Oberschenkel verletzten zweifachen MVPs ein herber Verlust. Bei Golden State sprang dagegen Shaun Livingston mit einem Saisonbestwert von 16 Punkten (dazu noch 6 Assists) gut in die Bresche. Und einen gewissen Kevin Durant und Draymond Green haben die Dubs ja auch immer noch im Kader.
Angeführt von KD, der auf 21 Punkte, 8 Assists (ebenfalls ein Saisonbestwert) sowie 7 Rebounds kam, übernahmen die Warriors im dritten Viertel die Kontrolle über die Partie (32:19). Den daraus resultierenden 13-Punkte-Vorsprung gaben sie nicht mehr aus der Hand. Dafür sorgten neben Durant vor allem auch Green (20 Punkte, 5 Assists, 4 Rebounds 8/11 FG) und Klay Thompson (15 Punkte, 5 Assists).
Die Magic konnten gegen das starke Ball-Movement der Dubs (35 Assists bei 44 Field Goals), das immer wieder hochprozentige Abschlüsse ermöglichte (GSW: 50 Prozent aus dem Feld), nicht viel ausrichten. Nikola Vucevic kam immerhin noch auf 20 Punkte, 5 Rebounds sowie 4 Assists, Evan Fournier steuerte 16 Punkte bei. Aaron Gordon hatte dagegen mit argen Problemen zu kämpfen (10 Punkte, 10 Rebounds, 4/13 FG).
Um Curry muss sich im Übrigen niemand Sorgen machen. Nach Angaben von Head Coach Steve Kerr könnte der Point Guard bereits in der nächsten Partie gegen die Celtics in der Nacht auf Freitag wieder auflaufen.
Los Angeles Clippers (5-8) - Philadelphia 76ers (7-6) 105:109 (BOXSCORE)
Was ist denn eigentlich gerade bei den Clippers los? Gegen die Gäste aus der Stadt der brüderlichen Liebe hagelte es für das Team von Head Coach Doc Rivers bereits die sechste Pleite in Folge! Schon im ersten Viertel sah es aus Sicht der Hausherren recht übel aus. Joel Embiid startete mit 19 Punkten und 7 Rebounds in die Partie, sodass Philly schon im zweiten Viertel einen 14-Punkte-Vorsprung auf der Habenseite verbuchen konnte.
Gerade unter den Körben ließen sich die Clippers viel zu leicht herumschubsen. Das Rebound-Duell entschieden die Sixers mit 51:31 für sich. Erst als Blake Griffin die Partie an sich riss, lief es für Los Angeles besser. Der Power Forward erzielte 16 seiner insgesamt 29 Punkte (dazu 6 Rebounds und 5 Assists) im zweiten Durchgang. Allein deshalb gelang den Clippers ein Comeback. Zur Pause war die Partie wieder relativ ausgeglichen (55:53 für die Sixers).
Dass es über die restlichen 24 Minuten ebenfalls ziemlich spannend blieb, verantwortete neben Griffin vor allem Lou Williams. Der Shooting Guard kam von der Bank aus auf starke 31 Punkte (9/19 FG, 5/10 Dreier), 7 Rebounds, 6 Assists und 5 Steals. Zum Helden avancierte in der Schlussminute allerdings Robert Covington.
Gut 30 Sekunden vor der Schlusssirene versenkte der Guard der Sixers seinen fünften Dreier der Partie (bei 8 Versuchen) und brachte sein Team damit 103:101 in Front. Anschließend brachte Philadelphia das Spiel relativ souverän von der Freiwurflinie nach Hause. Covington hatte am Ende 31 Zähler auf dem Konto. Getoppt wurde diese Ausbeute nur von Embiid, der insgesamt auf 32 Punkte und 16 Rebounds kam.
Ben Simmons steuerte ebenfalls ein Double-Double bei (22 Punkte, 12 Rebounds), während J.J. Redick bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte blass blieb (10 Punkte, 3/10 FG, 1/7 Dreier). Für die Sixers war der Erfolg gleichbedeutend mit dem ersten Sieg nach zwei Niederlagen in Folge.