Rockets mit Monster-Comeback dank Harden

SPOX
26. November 201708:45
James Harden führt die Rockets zum Comeback-Sieg gegen die Knicksgetty
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James Harden fängt gegen die Knicks Feuer und führt die Rockets zum Comeback-Sieg - trotz 22-Punkte-Rückstand. Auch die Warriors siegen nach eine Aufholjagd, während die Hawks gegen Toronto untergehen. Die Sixers schießen Orlando aus der Halle, Boston schlägt die Pacers und die Trail Blazers gewinnen einen wahren Krimi in Washington.

Charlotte Hornets (8-11) - San Antonio Spurs (12-7) 86:106 (BOXSCORE)

Nur knapp 24 Stunden nach der knappen Niederlage bei den Cleveland Cavaliers stand für Charlotte nun das Duell mit den Spurs vor der Brust. Sicherlich gibt es schönere Aufgaben für ein Back-to-Back, das werden die Hornets spätestens nach der 20-Punkte-Klatsche gegen San Antonio bestätigen können.

Die Gastgeber versenkten gerade einmal 36,9 Prozent ihrer Würfe, von Downtown waren es sogar nur mickrige 16 Prozent (4/25 Dreier). Allein damit ist schon die Chancenlosigkeit der Hornets an diesem Abend erklärt. Kemba Walker war zwar mit 18 Punkten und 5 Assists noch bester Mann bei Charlotte, an der erneuten Niederlage konnte er aber auch nichts mehr ändern.

"Das war ein sehr schwerer Trip für die Hornets", musste auch Spurs-Coach Gregg Popovich anerkennen. "Das ist fast schon unfair. Wenn man so spät erst aus Cleveland zurückkommt und dann um 19 Uhr wieder Tip-Off ist, ist es wirklich sehr schwierig." Die Spurs nutzten dies wiederum geschickt für die eigenen Zwecke. Angeführt von LaMarcus Aldridge und Pau Gasol mit jeweils 17 Punkten hielt San Antonio den Gegner bei 29 Zählern in der ersten Halbzeit. Im weiteren Spielverlauf ließen die Spurs nichts mehr anbrennen.

Philadelphia 76ers (11-7) - Orlando Magic (8-12) 130:111 (BOXSCORE)

Auch ohne den mit Problemen am Ellbogen aussetzenden Ben Simmons sicherte sich Philadelphia den fünften Sieg aus den vergangenen sechs Spielen. Das hatten sie vor allem einem Mann zu verdanken: J.J. Redick. Der Scharfschütze machte seinem Ruf alle Ehre und hämmerte 8 Dreier (bei 12 Versuchen) durch die Reuse. Insgesamt erzielte Redick 29 Punkte und führte die Sixers damit zum Erfolg.

"Jedes Mal, wenn J.J. frei steht, gibst du ihm den Ball", lautete die simple Devise von Ersatz-Point-Guard T.J. McConnell, der mit 15 Zählern, 13 Assists und 7 Rebounds ebenfalls eine starke Partie ablieferte. "Er ist der Traum eines jeden Point Guards", so McConnell weiter über seinen Kollegen. "Er ist der beste Shooter, mit dem ich je zusammen gespielt habe."

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Letzteres wollte Redick offensichtlich kurz vor der Halbzeitpause nochmals unter Beweis stellen. Mit 4 Dreier in den letzten gut drei Minuten der ersten Hälfte sorgte der Shooting Guard quasi im Alleingang dafür, dass sich die Sixers zur Pause entscheidend absetzen konnten (70:55). Dario Saric steuerte noch 21 Punkte bei, Joel Embiid kam auf 18 Zähler, 14 Rebounds und 6 Assists.

Das war zu viel für die Magic, die mit der schnellen Pace der Sixers enorme Probleme hatten. Am meisten Gegenwehr lieferte noch Elfrid Payton, der 22 Punkte, 9 Assists sowie 8 Rebounds auflegte. Aaron Gordon kam noch auf 16 Zähler und 9 Rebounds. Nikola Vucevic lieferte ein Double (14 Punkte, 14 Rebounds). An der mittlerweile achten Niederlage in Folge änderte das allerdings nichts mehr.

Washington Wizards (10-9) - Portland Trail Blazers (12-6) 105:108 (BOXSCORE)

Obwohl die Wizards auf den am Knie verletzten John Wall verzichten mussten, sah es lange Zeit nach einem sicheren Sieg für die Gastgeber aus. Mitte des vierten Viertels lag Washington sogar mit 17 Punkten in Front - doch dann kam C.J. McCollum. Der 26-Jährige drehte in der Schlussphase so richtig auf.

Portland startete einen 20:7-Lauf und brachte sich damit wieder in Schlagdistanz. Dennoch hatten die Wizards dank des starken Bradley Beal (26 Punkte, 7 Assists) und Otto Porter Jr. (24 Punkte, 10 Rebounds) gut eineinhalb Minuten vor Schluss immer noch einen 7-Punkte-Vorsprung auf der Habenseite.

Dann kam aber McCollum, der mit 7 Zählern in Folge den entscheidenden 10:0-Lauf zum Ende der Partie möglich machte. Insgesamt erzielte der Shooting Guard 26 Punkte, Damian Lillard kam auf 29 Zähler, 6 Assists sowie 6 Rebounds. Jusuf Nurkic steuerte zudem 17 Punkte und 5 Rebounds bei. Der Mann des Abends war aber zweifelsfrei McCollum.

"Wenn er sieht, wie der Ball rein geht, und er sich gut bewegt, dann trifft er alles", sagte Lillard nach der Partie über seinen Backcourt-Kollegen. "Für ihn gibt es zu dem Zeitpunkt keine schlechten Würfe." Ähnliches gilt normalerweise auch für Beal. In Abwesenheit von Wall nahm der 24-Jährige die Last der Wizards auf seine Schultern. Eine gute Chance zur Führung ließ Beal allerdings wenige Sekunden vor Schluss liegen. Auch der finale Dreierversuch zum möglichen Ausgleich landete nur am Ring.

Atlanta Hawks (4-16) - Toronto Raptors (12-7) 78:112 (BOXSCORE)

In Anbetracht der Tatsache, dass die Reservisten der Raptors ähnlich viele Minuten auf dem Parkett standen wie die Starter, lässt sich sehr leicht erkennen, wann das Spiel ungefähr entschieden war. Die Antwort: Früh. Sehr früh sogar. Nach einem recht ausgeglichenen ersten Viertel überannte Toronto die Gastgeber im zweiten Durchgang nach allen Regeln der Kunst.

Die Raptors entschieden den zweiten Abschnitt mit 39:14 (!) für sich, nach dem Pausentee wuchs der Vorsprung zwischenzeitlich sogar auf 45 Zähler an. Die Hawks waren nach dem Comeback-Sieg gegen die Knicks am Abend zuvor schlicht und einfach chancenlos gegen das Offensiv-Feuerwerk der Kanadier. Toronto traf nicht nur 54,8 Prozent aus dem Feld, sondern versenkte auch noch starke 40,6 Prozent von Downtown (13/32 Dreier). Zu guter Letzt ließ Atlanta auch noch 50 Punkte in der Zone zu.

"Ich hatte das Gefühl, dass unsere Defense - nicht nur in der Zone, sondern insgesamt - heute nicht gut genug für ein Spiel auf NBA-Niveau war", so das Fazit von Hawks-Coach Mike Budenholzer. Auf der anderen Seite des Courts hatte auch Dennis Schröder den Raptors wenig entgegenzusetzen. Der Deutsche war mit 14 Punkten (dazu 4 Rebounds) zwar Topscorer seines Teams, durch den Blowout stand er allerdings auch nur 26 Minuten auf dem Parkett. Ansonsten waren Taurean Prince und Marco Belinelli (jeweils 10 Punkte) die einzigen, die bei den Hawks auf eine zweistellige Punkteausbeute kamen.

Bei den Raptors überzeugten neben Kyle Lowry (15 Punkte, dazu ein Career-High mit 13 Rebounds in 27 Minuten) und Norman Powell (17 Punkte) vor allem auch Jakob Pöltl. Der Österreicher trug in der ersten Hälfte mit einigen guten Aktionen dazu bei, dass sich Toronto absetzen konnte. Insgesamt legte Pöltl starke 14 Punkte (7/9 FG) und 7 Rebounds in 19 Minuten auf. Damit stellte der Wiener sein Career High ein.

Indiana Pacers (11-9) - Boston Celtics (18-3) 98:108 (BOXSCORE)

Fünf Spiele in Folge hatte Indiana vor dem Aufeinandertreffen mit den Celtics für sich entscheiden können. Eine Halbzeit lang sah es so aus, als ob gegen das aktuell beste Team der NBA der sechste folgen könnte. In der zweiten Hälfte machte Boston den Pacers allerdings einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.

Innerhalb von nur 10 Minuten drehten die Kelten einen 47:56-Rückstand in eine 82:70-Führung um. Insgesamt gewannen die Gäste den dritten Abschnitt mit 37:16, anschließend war das Spiel entschieden. Kyrie Irving erzielte dabei 25 Punkte und verteilte 6 Assists. Al Horford steuerte 21 Zähler (12 davon im dritten Viertel), 6 Assists sowie 5 Rebounds bei und Terry Rozier kam auf 17 Punkte von der Bank aus.

"Wir konnten an diesem Abend einiges lernen", zeigte sich Pacers-Coach Nate McMillan bemüht, das Positive zu sehen. "Man muss sein Spiel auf ein anderes Level heben, wenn man gegen Teams wie Boston spielt." Das gelang den Pacers nur in der ersten Hälfte. Ohne den am Knie verletzten Victor Oladipo war anschließend von der zuvor guten Offense allerdings nichts mehr zu sehen.

Myles Turner war mit 19 Punkten und 6 Rebounds noch bester Mann, verpasste allerdings Teile des entscheidenden dritten Durchgangs aufgrund von Foulproblemen. Domantas Sabonis kam noch auf 17, Lance Stephenson auf 16 Zähler. Daniel Theis durfte für den aus persönlichen Gründen abwesenden Jaylen Brown starten. In 21 Minuten Einsatzzeit zeigte der Deutsche eine gute Leistung und kam auf 5 Punkte, 5 Rebounds, 2 Assists, 2 Steals und 1 Block bei 2 Turnover.

Houston Rockets (15-4) - New York Knicks (10-9) 117:102 (BOXSCORE)

Kein Prozingis, kein Kanter, keine Chance? Nicht mit den Knicks. In den ersten 24 Minute der Partie gegen die Rockets schupperte das Team aus dem Big Apple auch ohne ihr mit Rückenproblemen pausierendes Einhorn an der Sensation. Angeführt von Michael Beasley, der für Porzingis in die Startformation rückte und 30 Punkte (14/23 FG) erzielte, erarbeiteten sich die Knicks sogar einen 22-Punkte-Vorsprung.

"Wir konnten sie einfach nicht stoppen", erklärte James Harden das anfängliche Dilemma. "Sie haben alles getroffen. Wir konnten in der Defensive keinen Druck aufbauen und haben offensiv nicht in unseren Rhythmus gefunden." Nach der Halbzeitpause war dann allerdings Schluss mit lustig. Houston schaltete gerade defensiv einen Gang nach oben. Das Resultat: Die Knicks erzielten im dritten Viertel nur noch 13 Punkte.

Da die Rockets gleichzeitig auch noch insgesamt 18 Dreier durch die Reuse hämmerten, zogen die Hausherren recht schnell davon. Zu Beginn des Schlussabschnitts betrug der Vorsprung schließlich 21 Zähler - das Spiel war entschieden. Harden führte sein Team mit 37 Zählern und 10 Assists an, Ryan Anderson steuerte 17 Punkte bei.

Chris Paul hatte zwar Probleme mit seinem Wurf (6 Punkte, 2/12 FG), kam mit 13 Assists aber immerhin auf einen persönlichen Saisonbestwert. Auf der anderen Seite machte Kyle O'Quinn mit einem starken Double-Double auf sich aufmerksam (20 Punkte, 15 Rebounds).

Golden State Warriors (15-5) - New Orleans Pelicans (11-9) 110:95 (BOXSCORE)

"Ich verliere nie mein Selbstvertrauen", stellte Stephen Curry nach der Partie gegen die Pelicans klar - auch nicht, wenn die ersten 10 Würfe des 29-Jährigen allesamt nur am Ring landen. Damit reihte sich Curry nahtlos an die anfangs schwache Vorstellung der Warriors ein. Nur 17 Punkte hatten die Dubs nach den ersten 12 Minuten auf dem Konto.

Es dauerte also eine Weile, bis der amtierende Champion Feuer fing. Als das gegen Ende des zweiten Abschnitts endlich der Fall war, hatten die Pelicans keine Chance mehr. Curry beendete das Spiel mit 27 Punkten, 14 davon erzielte er allein im dritten Viertel. Klay Thompson steuerte 24 Zähler bei, besonderes Lob verdiente sich an diesem Abend aber die Bank.

Andre Iguodala kam auf 14 Zähler, Shaun Livingston steuerte 7 Punkte bei. Insgesamt entschied Golden State das Duell der Reservisten mit 34:10 für sich. "Die Bank war heute der Schlüssel", sagte auch Warriors-Coach Steve Kerr. "Wir haben am Anfang sehr überstürzt agiert. Sie haben die Tendenz, unser Spiel zu beruhigen, wenn wir das brauchen. Und heute haben wir es gebraucht."

Verstecken müssen sich die Pelicans nach dieser Leistung allerdings gewiss nicht. Gerade Anthony Davis lieferte mit 30 Punkten und 15 Rebounds eine starke Partie ab. Jrue Holiday kam auf 24 Punkte sowie 6 Assists, DeMarcus Cousins erzielte 15 Punkte (dazu 7 Rebounds 4 Assists, 5 Blocks und 6 Turnover). Zwischenzeitlich kämpfte sich New Orleans sogar wieder bis auf 6 Zähler heran. Ein abschließender 11:2-Lauf der Warriors sorgte dann aber doch für klare Verhältnisse.

Utah Jazz (9-11) - Milwaukee Bucks (9-9) 121:108 (BOXSCORE)

Die Bucks scheinen so etwas wie der Lieblingsgegner der Jazz zu sein. In der heimischen Arena in Salt Lake City gewann Utah bereits das 18. Aufeinandertreffen in Folge mit den Gästen aus Wisconsin. Entscheidend war dabei wieder einmal die starke Bank - und das hervorragende Shooting.

Utah versenkte starke 56,3 Prozent von Downtown, die 18 erfolgreichen Dreier stellten einen Saisonbestwert für die Jazz dar. Besonders Donovan Mitchell (24 Punkte, 6/10 Dreier) und Joe Ingles (15 Punkte, 9 Assists, 5/8 Dreier) präsentierten sich gut aufgelegt. Die Reservisten steuerten angeführt von Rodney Hood (21 Punkte) insgesamt 53 Punkte bei. Damit legte die Jazz-Bank nun schon im dritten Spiel in Folge mehr als 50 Zähler auf.

Utah zog gegen Ende des dritten Viertels mit einem 8:0-Lauf ein wenig davon (95:85), anschließend brachte das junge Team den Sieg mit einem guten Schlussabschnitt (26:23) relativ souverän nach Hause. Dem starken Shooting der Jazz hatte auch Giannis Antetokounmpo schließlich nicht mehr viel entgegenzusetzen.

Der Grieche kam zwar auf 27 Punkte und 13 Rebounds, zeigte sich aber dennoch enttäuscht von der Leistung seines Teams: "Wir müssen einfach härter spielen, mehr Einsatz zeigen", sagte "The Greak Freak". Die Bucks trafen zwar selbst starke 53,2 Prozent aus dem Feld und nutzten die Lücken in der Defense der Jazz, die weiterhin ohne Center Rudy Gobert auskommen müssen, geschickt aus. Der Dreierregen der Gastgeber war allerdings zu viel. Immerhin zeigten auch Malcolm Brogdon (19 Punkte) und Eric Bledsoe sowie Tony Snell mit je 18 Zählern ebenfalls gute Leistungen.

Sacramento Kings (5-14) - Los Angeles Clippers (7-11) 95:97 (BOXSCORE)

Zum Helden des Abends avancierte beim Duell der Kings gegen die Clippers Blake Griffin. Der 28-Jährige verbuchte mit 33 Zählern einen neuen Saisonbestwert. Außerdem tütete er mit einem schwierigen Fade-Away-Jumper aus der Mitteldistanz 3,2 Sekunden vor Schluss den zweiten Sieg in Serie ein.

Dabei machten es die Clippers trotz einer 10-Punkte-Führung im Schlussabschnitt am Ende noch einmal richtig spannend. Das lag vor allem auch an Buddy Hield. Der 23-Jährige versenkte auf dem Weg zu seinen 27 Punkten starke 7 Dreier (Karrierehöchstwert). Mit zwei Distanzwürfen in Folge sorgte der Point Guard in der Schlussminute schließlich für den Ausgleich. In der letzten Sekunde scheiterte Hield allerdings an einem möglichen Gamewinner gegen die starke Defense von DeAndre Jordan.

Der Center der Clippers erzielte zwar nur 5 Punkte, schnappte sich aber 16 Rebounds. Lou Williams steuerte noch 18 Punkte, 8 Assists sowie 4 Steals bei (bei 6 Turnover). Auf Seiten der Kings zeigte neben Hield auch Zach Randolph (17 Punkte, 7 Rebounds) eine gute Leistung. Die insgesamt gute Bank war es auch, die Sacramento eine 14-Punkte-Führung zur Halbzeit ermöglichte. Doch ein ganz schwaches drittes Viertel (29:10 für LAC) ebnete den Gästen den Weg zum Sieg.