Die Spurs hatten am Vortag noch das "andere" Texas-Duell gegen die Rockets gespielt, weshalb Coach Gregg Popovich einige Spieler schonte. Tony Parker, Danny Green und Kawhi Leonard (der ohnehin noch mit einem Minuten-Limit versehen ist) waren alle nicht dabei. Für sie starteten Dejounte Murray, Bryn Forbes und Rudy Gay.
Diese durchgewürfelte Mannschaft fand nur schleppend ins Spiel, was die Gäste aus Dallas - bei denen Yogi Ferrell erneut den verletzten Dennis Smith in der Starting Five vertrat - ausnutzten. Durch einen 12:0-Run im ersten Viertel setzten sie sich früh ab, wovon sie bis zur Halbzeit zehrten (53:43 Dallas). Maxi Kleber, der bis dato perfekt aus dem Feld blieb (12 Punkte, 5/5 FG) und Yogi Ferrell hatten zusammen für 25 Punkte gesorgt.
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Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber besser ins Spiel. Erst war es LaMarcus Aldridge am Brett und dann eine starke Bank, die dafür sorgte, dass der Vorsprung auf 4 Punkte zusammenschmolz. Allerdings schafften es die Mavs in dieser kritischen Phase mehrfach, Mismatches für Dirk Nowitzki gegen Patty Mills zu kreieren, woraus innerhalb kürzester Zeit 6 Punkte entstanden. Dadurch nahmen die Gäste einen 9-Punkte-Vorsprung mit in den Schlussabschnitt (80:71).
Es blieb dabei, dass sich die Spurs nicht abschütteln ließen und immer wieder Mini-Runs hatten. Auch als gut 4 Minuten vor Schluss der bärenstarke Kleber einen weiten Dreier zum 96:85 versenkte, steckte das Pop-Team nicht auf und startete einen 9:0-Run - die Crunchtime bot also ein One Possession Game auf. Auftritt Aldridge: 25 Sekunden vor Schluss ging er in den linken Post gegen Kleber und traf per Fadeaway zum Ausgleich. Anschließend schafften es die Mavs nicht, den Ball ins Feld zu bringen, weshalb die Spurs den letzten Angriff hatten. Ginobili und LMA spielten ein Pick-and-Roll, was die Mavs verheerend verteidigten. Manu bedankte sich mit einem freien Layup zur ersten Spurs-Führung des Spiels zum 98:96! Da die Mavs keine Auszeit mehr hatten, sprang nur noch ein Verzweiflungswurf heraus. So verloren sie durch einen späten 13:0-Run. Unfassbar!
Die Career-Night von Kleber 21 Punkte (9/10 FG) verpuffte somit, selbiges galt für Nowitzkis gute Leistung (19 Punkte, 8/13 FG). Auf der anderen Seite wurden Aldridge (22 Punkte, 14 Rebounds) und Ginobili (12 Punkte) zu den Matchwinnern, Murray (14 Punkte) und Davis Bertans (13 Punkte, 7 Rebounds) hatten ebenfalls Anteile am Comeback-Sieg.
San Antonio Spurs vs. Dallas Mavericks: Die Stimmen zum Spiel
Dejounte Murray (Spurs, über Ginobili): "Er ist unser Großvater. Aber er ist immer noch ein Biest. Es ist unglaublich, was er nach all den Jahren noch leistet."
Dirk Nowitzki (Mavericks): "Wir haben am Ende alles dafür getan, um zu verlieren. Schlechte Würfe genommen, Turnover produziert. Wir mussten es am Ende wirklich perfekt machen, um es tatsächlich hinzubekommen, um den Sieg noch wegzuwerfen. Das haben wir dann auch geschafft."
San Antonio Spurs vs. Dallas Mavericks: Die wichtigsten Statistiken
- 38 Prozent aus dem Feld, 21 Prozent von der Dreierlinie - den Spurs war das Back-to-Back-Spiel in der ersten Halbzeit deutlich anzusehen. Hinzu kam das durchgewürfelte Lineup, das nicht eingespielt wirkte. In der ersten Halbzeit gab es, was für die Spurs untypisch ist, nur 5 Assists bei 16 Field Goals. Am Ende waren es 14 Assists und 39 Field Goals (45 Prozent), was die Leistungssteigerung San Antonios unterstreicht.
- Beide Coaches, Rick Carlisle und Gregg Popovich, hassen Turnover wie die Pest und lassen entsprechend diszipliniert spielen. Und sie wurden nicht enttäuscht - in der ersten Halbzeit sammelten beide Teams zusammen nur 7 Ballverluste, nach dem finalen Buzzer waren es 7 bei den Spurs und 9 bei Dallas. Stark!
- Weniger stark war die unverzeihliche Schlussphase der Mavericks. Klebers Dreier 4:11 Minuten vor Schluss war ihr letzter Korb des Abends. Es folgten 7 Fehlwürfe am Stück und 3 Ballverluste. Die Spurs trafen während ihres 13:0-Runs 5/6 Würfen. Beim Gamewinner von Manu hatten sie keine Gegenwehr.
Spurs vs. Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE!
Der Star des Spiels
LaMarcus Aldridge. Da Pau Gasol sehr müde wirkte und nur 14 Minuten auf dem Parkett stand, erledigte LMA (14 Boards) die Rebound-Arbeit des Spaniers einfach mit. Zudem wühlte er immer wieder im Post und ging mit großer Energie seinen eigenen Fehlwürfen nach (6 Offensiv-Rebounds). Am Ende sorgte er erst für den Ausgleich und war als Blocksteller auch am Gamewinner beteiligt.
Der Flop des Spiels
Die Guards aus Dallas. Es liegt nun einmal in der Verantwortung der Ballhandler, dass die Mavs in den letzten vier Minuten keinen vernünftigen Angriff mehr auf die Kette bekamen. Warum der Ball nicht in die Hände von Kleber oder Dirk wanderte, die zuvor heiß waren, bleibt ein riesengroßes Rätsel. Stattdessen hielten es Barea und Matthews für eine bessere Idee, wilde Distanzwürfe aus dem Dribbling zu nehmen.
Coaching Move des Spiels
Die Lieblingsposition von Aldridge (linker Post) ist kein Geheimnis. Die Spurs dosierten dieses Play aber gut, sodass sich Dallas nicht allzu sehr darauf einstellen konnte. Kurz vor Schluss landete der Ball aber genau dort - und der eigentlich gut verteidigende Kleber zahlte Lehrgeld gegen den L-Train.