Das NBA All-Star Voting wird eröffnet: Schafft der MVP den Cut?

Ole Frerks
21. Dezember 201712:58
Russell Westbrook, James Harden, LeBron James, Joel Embiid getty
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Seit Donnerstag können die Fans auf aller Welt die All-Star-Starter der Eastern und Western Conference bestimmen - vorerst exklusiv über NBA.com und die offizielle NBA-App. Bis zum Spiel der Besten am 18. Februar sind zwar noch etliche Spiele zu absolvieren - aber wer hätte den Trip nach Los Angeles bisher verdient?

Alle Infos zum All-Star Game und Voting

Um 19 Uhr deutscher Zeit wird am Donnerstag der Voting-Prozess eröffnet, vorerst kann nur über NBA.com und die offizielle NBA-App abgestimmt werden. Am Christmas Day öffnet die NBA dann um 17 Uhr wie gewohnt auf allen Kanälen die Pforten - abgestimmt werden kann dann über Facebook, Twitter, Google und erstmals auch über Sprachsteuerung via Amazon Alexa.

Das Format des Spiels selbst wurde dabei einer Neuerung unterzogen. Wie immer werden zwar zwölf Spieler pro Conference zum Spiel in Los Angeles geschickt, es tritt nun aber nicht mehr der Osten gegen den Westen an. Stattdessen werden nun die beiden Spieler mit den meisten Stimmen als Kapitäne bestimmt und können die restlichen Mitglieder ihres Teams abwechselnd auswählen.

Zunächst war geplant worden, dass dieser Prozess nicht übertragen wird - nachdem sich unter anderem LeBron James jedoch darüber beschwert hatte, könnte dies nun noch einmal überdacht werden.

Die Teams werden am 25. Januar im Rahmen eines einstündigen Specials bei TNT bekannt gegeben. Das Spiel findet dann am 18. Februar statt.

Alle Infos zum Prozess des All-Star Votings und zum Spiel gibt es hier.

Russell Westbrook, James Harden, LeBron James, Joel Embiid getty

Eastern Conference - die Starter

Kyrie Irving (Boston Celtics): Uncle Drew hat den Sprung zum Alphatier seines Teams ziemlich bravourös gemeistert und steht mit den Celtics immer noch blendend da, auch wenn die Defense zuletzt etwas schwächelte. Kyrie verteidigt besser denn je, ist der Anführer seines Teams - und weiterhin ein Biest in der Crunchtime. Ganz abgesehen davon kratzt er am 50/40/90-Klub.

Stats: 24,7 Punkte, 4,9 Assists, 1,3 Steals, 2,3 Turnover, 49/40/89 Splits

Victor Oladipo (Indiana Pacers): Der haushohe Favorit für den MIP-Award gehört auch in dieses Team. Was Oladipo in seiner ersten Saison bei den Pacers liefert, ist bärenstark. Und es hat selbstverständlich nicht nur damit zu tun, dass er OKC verlassen hat - er hat auch einfach extrem hart an sich, seinem Spiel und seinem Körper gearbeitet. Bravo!

Stats: 24,8 Punkte, 5,5 Rebounds, 3,9 Assists, 1,8 Steals, 1 Block, 48/43/78 Splits

LeBron James (Cleveland Cavaliers): Muss man nicht begründen, oder? Vielleicht nur so viel: LeBrons Zahlen sind im Durchschnitt besser als in seinen vier MVP-Jahren.

Stats: 28,2 Punkte, 8,3 Rebounds, 9,3 Assists, 1,4 Steals, 1,1 Blocks, 57/41/78 Splits

Giannis Antetokounmpo (Milwaukee Bucks): Damit Giannis wirklich die MVP-Konversation sprengen könnte, müssten die Bucks schon ein ganzes Stück besser dastehen als aktuell (15-13). Der Grieche selbst ist aber über jeden Zweifel erhaben - der zweitbeste Scorer der laufenden Saison ist ein wandelndes Laborexperiment und könnte die NBA auf Jahre dominieren. Und er ist immer noch erst 22 Jahre alt!

Stats: 29,7 Punkte, 10,6 Rebounds, 4,6 Assists, 1,9 Steals, 1,5 Blocks, 55/27/77 Splits

Joel Embiid (Philadelphia 76ers): Die Sixers sind zuletzt zwar ganz schön eingebrochen, aber Embiid ist unter allen Centern im Osten derjenige mit dem höchsten Ceiling und selbstverständlich auch mit dem größten Showman-Potenzial. Bei allem Respekt für die Herren Drummond oder Horford: Im All-Star Game sehen wir lieber Dream-Shakes als Offensiv-Rebounds oder sauber ausgeführte Offball-Screens. Die Diskussion um die All-NBA-Teams sähe womöglich etwas anders aus.

Stats: 24,1 Punkte, 11 Rebounds, 3,5 Assists, 1,9 Blocks, 4 Turnover, 49/26/81 Splits

Eastern Conference - die Reservisten

Bradley Beal (Washington Wizards): Während Wall eine ganze Weile aussetzen musste, hielt Beal die Wizards am Laufen. Der Shooting Guard entwickelt sich beständig weiter, nach Walls Rückkehr sollte nun aber auch seine Effizienz wieder etwas wachsen. Erhält bisher knapp den Vorzug vor Kemba Walker. (Ein Wort zu Wall: Sofern er ab jetzt fit bleibt, wird er auch All-Star, es hat nur bisher nicht ganz gereicht.)

Stats: 23,8 Punkte, 4,3 Rebounds, 3,5 Assists, 1,1 Steals, 45/36/79 Splits

DeMar DeRozan (Toronto Raptors): Während Kyle Lowry eher einen Schritt zurückgemacht hat, ist DeRozan effektiver geworden und mittlerweile der Boss bei den Raptors. Er wird nie ein guter Dreierschütze sein, aber das kann man langsam wohl akzeptieren - DeRozan kommt eben Oldschool an seine Punkte. Und die Raptors stehen sehr gut da.

Stats: 24 Punkte, 5,1 Assists, 4,3 Rebounds, 1,2 Steals, 49/28/80 Splits

Ben Simmons (Philadelphia 76ers): Ja, auch als Rookie darf Simmons hier schon auftauchen, zumindest bisher. Auch ohne Wurf ist Simmons einer der vielseitigsten Spieler der NBA und sein Style passt wunderbar zum All-Star Game. So gut war vom Start weg schon lange kein Frischling mehr.

Stats: 17,2 Punkte, 9,1 Rebounds, 7,9 Assists, 2,1 Steals, 3,9 Turnover, 51/0/55 Splits

Kevin Love (Cleveland Cavaliers): Im Schatten von LeBrons Brillanz geht immer wieder unter, dass auch der Forward eine starke Saison spielt und den Schritt zur zweiten Option bei den Cavs gut hinbekommen hat. Seine effective Field Goal Percentage von 55,4 Prozent ist für ihn mit Abstand ein Career High.

Stats: 19,5 Punkte, 10,2 Rebounds, 2 Assists, 47/40/87 Splits

Kristaps Porzingis (New York Knicks): Die Knieprobleme machen ein wenig Sorgen, aber wenn Porzingis spielt, ist er eine absolute Macht. Offensiv kann er nahezu alles, auch wenn er am Passspiel noch arbeiten darf, defensiv ist er ebenfalls stärker als die meisten seiner "Einhorn"-Kollegen. Könnte New York überraschend wieder in die Playoffs führen.

Stats: 25,5 Punkte, 6,6 Rebounds, 2,1 Blocks, 47/40/85 Splits

Andre Drummond (Detroit Pistons): Drummond hält seine Freiwurfquote immer noch bei über 60 Prozent, was schockieren dürfte. Außerdem ist er seit dieser Saison ein guter Passer und spielt viermal so viele Assists wie in seiner bisherigen Karriere! Da er die Liga zudem bei den Boards anführt und die Pistons erfolgreichen Basketball spielen, führt kaum ein Weg an ihm vorbei.

Stats: 13,8 Punkte, 14,8 Rebounds, 3,7 Assists, 1,4 Steals, 1,3 Blocks, 54/0/63 Splits

Al Horford (Boston Celtics): Kyrie mag die Schlagzeilen kriegen, aber Horford ist ähnlich wichtig für den Erfolg der Celtics - vielleicht sogar noch wichtiger. Der Big Man hat keinerlei Schwächen und ist nicht nur ein starker Playmaker, sondern auch ein legitimer DPOY-Kandidat.

Stats: 14 Punkte, 7,9 Rebounds, 5,4 Assists, 1 Block, 52/42/76 Splits

Western Conference - die Starter

James Harden (Houston Rockets): Wer Harden nicht hier sieht, sollte sich zu Weihnachten ein DAZN-Abo oder den League Pass wünschen.

Stats: 31,9 Punkte, 9 Assists, 5,1 Rebounds, 4,4 Turnover, 1,8 Steals, 45/40/86 Splits

Stephen Curry (Golden State Warriors): Die Verletzung halt ihn nun schon seit zwei Wochen raus, aber Curry hat immer noch deutlich mehr Spiele auf dem Buckel als Chris Paul, der hier sonst sein ärgster Konkurrent wäre. Steph wird mittlerweile oft etwas übersehen, aber die Stats sind besser als in seinem ersten MVP-Jahr.

Stats: 26,3 Punkte, 5,1 Rebounds, 6,6 Assists, 1,7 Steals, 47/38/93 Splits

Kevin Durant (Golden State Warriors): KD konzentrierte sich zunächst sehr auf die Defense, spätestens seit Currys Ausfall schmeißt er nun aber auch wieder die Offense. Wenn LeBron nicht in der Liga wäre, wäre Durant ihr komplettester Spieler.

Stats: 26,3 Punkte, 7,2 Rebounds, 5,4 Assists, 2,2 Blocks, 3,5 Turnover, 51/40/88 Splits

LaMarcus Aldridge (San Antonio Spurs): Vermutlich wird eher Anthony Davis in die Starting Five gewählt, und das ist für das Spiel auch OK - das Spiel von Aldridge ist nicht gerade sexy. Aber wie er die Spurs bisher als einziger Star auf Kurs gehalten hat, ist mehr als beeindruckend und war so nach der letzten Saison nicht mehr zu erwarten. LMA spielt locker seine beste Saison seit den Portland-Tagen.

Stats: 22,3 Punkte, 8,4 Rebounds, 2 Assists, 1,1 Blocks, 50/34/85 Splits

DeMarcus Cousins (New Orleans Pelicans): Boogie geht mit dem Ball bisweilen um wie mit einer heißen Kartoffel (5,1 Turnover!), er kann aber wenig dafür, dass die Pelicans kaum Playmaker haben. Und sonst ist sein Spiel derzeit über jeden Zweifel erhaben - Cousins spielt eher wie ein MVP- denn wie ein Trade-Kandidat. Auch wenn die Bilanz der Pels das nicht so recht widerspiegelt.

Stats: 26,2 Punkte, 12,3 Rebounds, 5,1 Assists, 1,5 Steals, 1,5 Blocks, 47/36/74 Splits

Western Conference - die Reservisten

Chris Paul (Houston Rockets): Was CP3 und die Rockets seit seiner Rückkehr spielen, ist absolut sensationell. Bei der effektiven Wurfquote legt Paul mit Abstand ein Career High auf, das Verhältnis von Assists zu Ballverlusten ist herausragend. Die Zweifel, ob er und Harden zusammen passen, sind längst sowas von ausradiert.

Stats: 17,1 Punkte, 9 Assists, 5,4 Rebounds, 2,1 Steals, 2,4 Turnover, 48/41/90 Splits

Damian Lillard (Portland Trail Blazers): Dames Quoten sind nicht beeindruckend, seine Qualitäten in der Crunchtime und als Leader sind aber wohldokumentiert - Lillard ist das Herz der Blazers. Deswegen erhält er bei den Guards knapp den Vorzug vor Klay Thompson und C.J. McCollum.

Stats: 25,2 Punkte, 6,4 Assists, 5 Rebounds, 1 Steals, 3,5 Turnover, 42/35/93 Splits

Russell Westbrook (Oklahoma City Thunder): Westbrook ist für seine Verhältnisse erbärmlich in die Saison gestartet und seine Quoten sind immer noch mies, ähnlich wie die 4,6 Ballverluste. Und trotzdem steht er mittlerweile schon wieder fast bei einem Triple-Double im Schnitt. Man muss seinen Style nicht mögen und auch nicht behaupten, dass OKC-Spiele schön anzuschauen sind, aber zuletzt wurde er zumindest individuell immer stärker.

Stats: 23,3 Punkte, 9,5 Rebounds, 9,7 Assists, 2,1 Steals, 4,6 Turnover, 40/31/71 Splits

Jimmy Butler (Minnesota Timberwolves): Es ist nicht immer schön, was die Wolves spielen, aber Butler hat eine große Portion Professionalität mitgebracht - und ihnen auch schon das eine oder andere Spiel gewonnen. Insbesondere am Ende des Spiels ist Butler Gold wert für Minnesota.

Stats: 20,2 Punkte, 5,5 Rebounds, 4,7 Assists, 1,9 Steals, 46/35/86 Splits

Anthony Davis (New Orleans Pelicans): Man blickt auf Boogie und A.D. und fragt sich, warum die Pelicans nur gerade so um die Playoffs mitspielen. Dann blickt man auf den restlichen Kader und weiß, warum. Davis spielt ebenso wie Cousins eine bärenstarke Saison, auch wenn er immer mal wieder mit kleineren Verletzungen zu kämpfen hat.

Stats: 25,7 Punkte, 10,6 Rebounds, 2,5 Assists, 1,1 Steals, 1,9 Blocks, 57/35/81 Splits

Karl-Anthony Towns (Minnesota Timberwolves): Towns' Apathie in der Defense nervt und ist nicht wirklich zu erklären. Wenn Griffin und Gobert mehr Spiele absolviert hätten, müsste er um die Teilnahme bangen. Aber so wird es dank der guten Zahlen und des Top-4-Seeds wohl zum ersten All-Star Game für Towns reichen.

Stats: 20,7 Punkte, 11,6 Rebounds, 2 Assists, 1,3 Blocks, 53/39/83 Splits

Draymond Green (Golden State Warriors): Auch für Nikola Jokic und Clint Capela hätte es für den letzten Spot sehr gute Argumente gegeben. Green erhält knapp den Vorzug, weil er eins der großen Unikate der Liga bleibt und defensiv weit vor allen anderen Big Men im Westen anzusiedeln ist.

Stats: 10,1 Punkte, 7,2 Rebounds, 7,3 Assists, 1,6 Steals, 1,4 Blocks, 45/33/76 Splits