Vor dem Spiel musste Magic-Coach Frank Vogel sein Starting-Lineup weiter durcheinanderwürfeln. Orlando musste neben den Langzeitverletzten Jonathan Isaac und Terrence Ross erneut auf Eric Fournier und nun auch noch auf Aaron Gordon verzichten. Gordon hatte in der vorherigen Partie gegen die Denver Nuggets eine Gehirnerschütterung erlitten, sodass die Magic gegen Atlanta auf ihre beiden Topscorer verzichten mussten.
Leichte Abstimmungsprobleme in der Startaufstellung - erstmalig mit Mario Hezonja - konnten die Magic also erwartungsgemäß nicht verstecken. Diese nutzten die Gastgeber dann auch, um sich im ersten Viertel direkt eine zweistellige Führung zu erarbeiten. Eingeschläfert vom harmlosen Start der Gäste, ließen die Hawks dann stark nach und Orlando bekam durch Nikola Vucevic auf einmal konstante Offensive. Orlando übernahm kurzzeitig sogar die Führung, Dennis Schröder sicherte mit einem Buzzerbeater dann aber immerhin die 57:54-Halbzeitführung.
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich dann ein offener Schlagabtausch: Kaum Verteidigung - dafür jede Menge Offensivaktionen. Nach einer ganz schwachen ersten Halbzeit drehte nun Jonathon Simmons für Orlando auf und war an fast jedem Korberfolg seiner Mannschaft aktiv beteiligt. Vucevic dominierte ebenfalls weiter an allen Ecken und Enden.
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Letztendlich waren es aber tatsächlich zwei Defensivaktionen, die das Spiel zu Gunsten der Hawks entschieden. Mit noch 37 Sekunden zu spielen war das Spiel 110:110 ausgeglichen, bis Kent Bazemore einen Pass abfing und auf der anderen Seite per Korbleger abschließen konnte. In der darauffolgenden Aktion blockte Taurean Prince den Sprungwurf von Shelvin Mack, der danach gefoulte Bazemore zeigte keine Nerven an der Linie, fing dann sogar erneut den Einwurf der Magic ab und machte den Deckel auf die Partie.
Das erste Triple-Double in der Karriere von Vucevic (31 Punkte, 13/18 FG, 13 Rebounds, 10 Assists) verblasste also innerhalb der Niederlage und auch Simmons konnte sich nicht wirklich über seinen neuen Karrierebestwert von 29 Punkten (13/24 FG) freuen.
Atlanta verteilte die Verantwortung auf mehrere Schultern, konnte sich aber vor allem bei Ersan Ilyasova bedanken, der mit 26 Punkten (9/9 FG, 5/5 3FG) eine perfekte Wurfleistung aus dem Feld lieferte. Matchwinner Bazemore war mit 19 Punkten (7/12 FG) der zweitbeste Punktesammler der Hawks und holte dazu noch 7 Assists, 6 Rebounds und 3 Steals. Dennis Schröder (18 Punkte, 6/19 FG) war der einzige Hawk, bei dem der Wurf nicht so recht fallen wollte. Dennoch lieferte er mit 7 Assists bei nur einem Ballverlust eine solide Statline ab.
Atlanta Hawks vs. Orlando Magic: Die Stimmen zum Spiel
Ersan Ilyasova (Hawks): "Wir sind mit sehr viel Energie in das Spiel gegangen. Weil das für sie ein Back-To-Back war, wussten wir natürlich, dass wir sie direkt attackieren müssen."
Frank Vogel (Magic-Coach): "Wir haben hart gespielt und ich bin stolz auf unsere Leistung. Am Ende haben sie einfach die entscheidenden Plays gemacht - wir nicht."
Atlanta Hawks vs. Orlando Magic: Die wichtigsten Statistiken
Für Freunde von knallharter Defense war diese Auseinandersetzung sicherlich nichts. Beide Mannschaften wiesen dementsprechend starke Wurfquoten auf, aber vor allem die Hawks überragten mit 51,3 Prozent aus dem Feld und 51,5 Prozent von draußen und überboten damit zum dritten Mal in dieser Saison die 50-Prozent-Marke bei beiden Werten.
Beide Teams feierten eine wahre Assist-Party: Überhaupt erst zum dritten Mal in der bisherigen NBA-Saison verzeichneten hier Heim- und Gastmannschaft in einem Spiel jeweils mindestens 33 Korbvorlagen. Orlandos 39 Assists war für sie ein Season-High und stellte den dritthöchsten Wert der Saison dar.
Atlanta besitzt in der bisherigen Saison die schwächste Defensivreboundquote der kompletten Liga. Diese Schwäche bestätigte sich gegen Orlando erneut: Bereits in der ersten Halbzeit sammelten die Magic 8 Offensivrebounds ein und erreichten damit schon fast ihren Saisonschnitt (8,3). Durch die zahlreichen zweiten Chancen kamen die Magic im zweiten Viertel wieder zurück in das Spiel.
- Rim-Protection? Fehlanzeige. Ein weiterer Grund, warum die Hawks das Spiel trotz der überragenden Wurfleistung fast aus der Hand gaben war, dass sich die Magic unter dem Korb der Hawks wie auf dem Spielplatz austoben konnten - 77 Prozent seiner Würfe in Korbnähe traf Orlando.
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Der Star des Spiels
Ersan Ilyasova. Ohne diese sensationell effiziente Wurfleistung hätten die Hawks dieses Spiel nicht gewonnen. Ähnliches gilt natürlich auch für die Schlussphase von Kent Bazemore, der den sich Titel "Held der Crunchtime" verdiente.
Der Flop des Spiels
Arron Afflalo. Den Wenigsten wäre wohl aufgefallen, dass der 32-Jährige überhaupt auf dem Parkett stand. Tatsächlich durfte er aber 25 Minuten ran und hinterließ in den meisten Statistiken einen Bagel.
Coaching Move des Spiels
Hawks-Coach Mike Budenholzer erkannte die Schwäche der Magic das Pick&Pop zu verteidigen und entschied sich in der Folge dafür, größtenteils ohne klassischen Center zu spielen. Ilyasova rückte phasenweise auf die Fünf und auch Rookie Tyler Cavanaugh (14 Punkte, 3/5 3FG, 8 Rebounds) durfte ganze 27 Minuten auf das Parkett. Er bedankte sich bei seinem Trainer mit einer starken Leistung.