Ohne Irving war die Offense der Celtics nur schwer zu genießen. Es bestätigte sich, was sich in den vergangenen Spielen andeutete. Ohne Uncle Drew stockte die Offensive gewaltig, vor allem in der ersten Hälfte. Die Bulls nutzten dies und etablierten mit einem starken zweiten Viertel eine Führung von bis zu 18 Punkten.
Auch nach dem Wechsel hielten die Bulls dagegen und ließen keinen Run der Gäste zu. Der Vorsprung blieb konstant bei über 10 Punkten, weil Boston in der Offense keinerlei Kreativität versprühte und es Chicago leicht machte. So reichte es zum sechsten Saisonsieg für die Bulls, der letztlich sogar noch viel deutlicher ausfiel und gute sechs Minuten Garbage Time brachte. Dabei musste Chicago auf Rookie und Topscorer Lauri Markkanen verzichten.
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Bester Mann bei Chicago war Bobby Portis mit 23 Punkten (10/15 FG) von der Bank kommend. Nikola Mirotic, der erstmals in dieser Saison in der Starting Five stand, verbuchte 13 Zähler im ersten Viertel und kam letztlich auf 24 Punkte und 8 Rebounds. Jerian Grant spielte 9 Assists. Paul Zipser nahm in gut 20 Minuten nur drei Würfe für 8 Punkte und 2 Rebounds, machte aber ein gutes Spiel an beiden Enden des Courts.
Bei den Celtics konnte keiner herausstechen und so war Al Horford mit 15 Zählern bester Punktesammler. Jaylen Brown, Marcus Smart und Terry Rozier kamen auf je 13 Zähler. Daniel Theis spielte kaum, kam in der Garbage Time aber noch einmal zurück und verbuchte 4 Zähler (1/3 FG), 2 Rebounds und 1 Block.
Chicago Bulls vs. Boston Celtics: Die wichtigsten Statistiken
Durch die Abwesenheit von Irving oder auch Marcus Morris war die Bank der Celtics deutlich geschwächt. Unter anderem bekam auch Abdel Nader Minuten in der ersten Halbzeit. Viel Produktion bekam Brad Stevens von seinen Reservisten aber nicht. Ganz anders Chicago, deren Bank mit Portis, Nwaba oder auch Zipser viele positive Impulse brachte. Mit 55:30 outscorten die Bulls-Reservisten ihre Kontrahenten.
Ein weiteres Manko der Celtics waren die Turnover. Smart, Shane Larkin und Rozier konnten nicht wirklich Ordnung ins Spiel bringen und so blieb vieles Stückwerk. Schon zur Pause hatten die Gäste den Ball zehnmal hergegeben - ungewöhnlich für die beste Mannschaft im Osten. Nach dem Wechsel kamen nur noch fünf dazu, doch bei der schwachen Wurfquote von 39,8 Prozent war die höchste Saisonniederlage nicht zu vermeiden, auch weil Chicago hervorragend auf den Ball aufpasste (nur 8 Turnover).
Smart versenkte gleich einmal seine ersten drei Distanzwürfe im ersten Viertel, danach ging für Boston nicht mehr viel. Nur 25 Prozent der Triples (10/40) gingen durch die Reuse. Stattdessen dominierten in dieser Kategorie die Bulls, die vor dem Spiel zu den vier schlechtesten Teams der Liga bei der Dreierquote zählten. 12 der 29 Versuche wurden versenkt. Grant (2/2), Portis (3/3) und Zipser (2/2) zeigten sich hier hauptverantwortlich.
Magere zwei Freiwürfe erspielten sich die Celtics in der ersten Halbzeit. Ein guter Indikator für die fehlende Aggressivität und auch dafür, dass Boston zu viele Jumper nahm. Nach dem Wechsel wurde es ein wenig besser, doch 14 Freebies (nur 9 Treffer) waren dennoch deutlich zu wenig. Nur beim Gastspiel bei den Brooklyn Nets stand der Rekordchampion seltener an der Linie (9 Versuche).
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Chicago Bulls vs. Boston Celtics: Die Stimmen zum Spiel
Bobby Portis (Bulls): "Ich möchte nicht mehr über Niko und mich sprechen. Wir spielen einfach unser Spiel und versuchen uns in die Offense von Coach Hoiberg zu integrieren. Unsere Second Unit hat heute super funktioniert. Es hat Spaß gemacht."
Brad Stevens (Head Coach Celtics): "Wir werden nicht einfach sagen, dass Spiele wie diese mal vorkommen. Wir wurden heute richtig vermöbelt. Wir werden das alles ansprechen und daraus unsere Lehren ziehen."
Der Star des Spiels
Bobby Portis. Sein Spiel stellte die Celtics vor unlösbare Probleme an diesem Abend. Scorte effizient von draußen, zeigte aber auch im Post einige vorzeigbare Moves. Hielt ebenso in der Defense einige Male ansehnlich dagegen. 23 Punkte waren sogar ein neues Career High für den Power Forward.
Der Flop des Spiels
Jayson Tatum. Der beste Dreierschütze der Saison erwischte einen schwarzen Tag. Einerseits fiel der Distanzwurf diesmal nicht (0/4 Dreier), andererseits versuchte er in Abwesenheit von Irving Dinge, die er bislang nicht gemacht hatte. Ging zwar zu Teilen aggressiv in den Post gegen kleinere Gegenspieler, konnte dann aber am Ring nicht vollenden (4 Punkte, 1/7 FG). Immerhin schnappte er sich 10 Rebounds, aber mehr brachte er nicht zustande. Zu seiner Verteidigung: Hier hätte nach diesem Spiel so ziemlich jeder Celtics-Akteur stehen können.
Coaching Move des Spiels
Erfolg hatten die Bulls vor allem mit dem kleinen Lineup ohne Lopez in der Mitte. So war es folgerichtig, dass Coach Hoiberg während des Runs fast durchgehend auf die heißen Portis und Mirotic setzte und RoLo auf der Bank schmoren musste. Auch Zipser war Teil der Formation und durfte ebenfalls weiterspielen. In der zweiten Halbzeit wiederholte sich die Geschichte und die Bulls enteilten mit der starken Second Unit.