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NBA-Kolumne: Herzlich Willkommen zum Daniel Theis Monsterblog!

Von Daniel Theis
Daniel Theis
© SPOX

Daniel Theis befindet sich bei den Boston Celtics mitten in seiner ersten NBA-Saison. In seiner SPOX-Kolumne erzählt der deutsche Nationalspieler von seinem Alltag in der besten Liga der Welt.

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Hello nach Good Old Germany und herzlich willkommen zu meinem Monster Blog!

Ab sofort werde ich Euch immer einmal im Monat aus meinem Leben in Boston und der NBA berichten, damit Ihr auf dem Laufenden bleibt, wie es mir hier drüben so geht und was auch abseits vom Court passiert. Ach und übrigens: Wenn Ihr in Zukunft mal etwas Spezielles von mir wissen wollt, dann fragt mich einfach mit dem Hashtag #AskTheis bei Twitter oder Facebook. Ich picke mir ab jetzt immer die besten Fragen raus und beantworte Sie hier im Blog. Und jetzt wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen!

Manchmal kann ich es immer noch nicht glauben, dass ich jetzt auf einmal mit Jungs wie Kyrie Irving, Al Horford oder auch Gordon Hayward in einem Locker Room sitze und auf dem Court stehe, nachdem ich die letzten Jahre immer mit Ihnen auf der PlayStation gezockt habe.

Die Saison hat für uns ja mit Gordons schrecklicher Verletzung angefangen, was für uns alle sehr schwer war. Allerdings hat sie uns als Team auch noch enger zusammengeschweißt. Wir haben uns zusammengerauft und nach zwei Niederlagen 17 Siege am Stück erkämpft. Ich fand dabei vor allem unsere Defense unglaublich gut. In den letzten Spielen hat man uns allerdings die Müdigkeit etwas angemerkt und wir haben nicht mehr so gut verteidigt. Dadurch sind dann leider auch Spiele wie gegen Detroit, San Antonio, Chicago oder Utah verloren gegangen. Die NBA-Saison ist eben sehr lang und ein paar kleine Durststrecken hat jedes Team. Es ist dann einfach wichtig, selbstbewusst zu bleiben und die richtige Antwort auf dem Platz zu geben.

Noch ein Wort zu Gordon: Die Verletzung gleich in meinem ersten NBA-Spiel live mitzuerleben war echt ein riesiger Schock! Als Teammate und auch als Freund war das einfach unfassbar zu ertragen. Er hat mich vom ersten Tag an in Boston voll unterstützt und mir sehr viel geholfen. Ich habe nach dem Spiel versucht, ihn so gut es geht aufzubauen und ihm beizustehen. Ich habe ihn besucht, wir haben Karten gespielt, zusammen Abend gegessen und auch einfach nur mal geredet. Er war die meiste Zeit über positiv, aber so richtig bergauf ging es dann mit ihm, als er wieder in die Halle durfte und angefangen hat, zu dribbeln, passen und zu werfen. Natürlich alles von einem Stuhl aus, aber immerhin! Es freut mich riesig, dass es so gut aufwärts mit ihm geht und jetzt sogar schon der Boot weg ist!

Die ganze Organisation hier bei den Celtics ist extrem professionell. Die volle Konzentration liegt auf Basketball und das merkt man an jeder Ecke. Es gibt Sportpsychologen, viele Athletik-Trainer und man kann so viel Krafttraining machen wie man nur will. Es steht rund um die Uhr immer ein Trainer zur Verfügung. Außerdem wurde zu Beginn der Saison jedem Spieler ein Trainer zugeordnet, der für ihn zuständig ist. Richtig gut ist auch, dass für uns immer Frühstück und Mittagessen vorbereitet wird und dabei auf individuelle Ernährungspläne geachtet wird.

Die Spiele in meinem neuen Wohnzimmer, dem TD Garden, sind auch einfach immer etwas ganz Besonderes. Immer ausverkauft und immer richtig gute Stimmung! Selbst bei den Auswärtsspielen sehe ich immer und überall Celtics-Fans vor Ort. Zum Beispiel waren beim Spiel gegen die Brooklyn Nets mehr Celtics-Fans als Nets-Fans in der Halle und im letzten Viertel waren unsere Fans dann so laut, dass man das "LET'S GO CELTICS" durch die ganze Arena hören konnte.

Die Reiserei hier in der NBA ist trotz der vielen Spiele durch das Chartern sehr viel leichter und entspannter als in Europa. Allerdings muss man auch viel mehr reisen, da wir fast jeden zweiten Tag auf dem Court stehen. Durch die vielen Spiele und Roadtrips bleibt somit fast gar keine Zeit für richtiges Training mit dem Team. Das bedeutet, dass wir stattdessen sehr viel Kraft- und Individualtraining haben.

Boston ist wirklich schnell unsere neue Heimat geworden. Meine Familie fühlt sich sehr wohl und unsere kleine Tochter lernt schon fleißig Englisch in der Daycare. Das Umfeld ist sehr familiär und wir haben auch im Team bereits neue Freunde gefunden. Die Baynes und Haywards haben Kinder im selben Alter und somit finden immer wieder verschiedenste Familientreffen statt.

Der Kontakt zu Elias Harris ist auch nach wie vor sehr gut. Er fehlt mir allerdings als Nachbar und bester Freund sehr! Die Möglichkeit, einfach mal so über die Terrasse zum Reden und Chillen gehen zu können, ist leider nicht mehr da. Umso mehr freue ich mich auf die Offseason, damit wir uns endlich mal wieder treffen können.

Weihnachten werden wir dann wie in Deutschland üblich am 24. Dezember feiern, nicht wie hier am 25. morgens. Meine Schwiegermama und eine Freundin der Familie werden uns besuchen kommen, um die Tage mit uns zu verbringen. Ganz traditionell amerikanisch hängen die Socken/Christmas Stockings allerdings schon am Kamin. Ich hoffe außerdem schwer, dass ich mit der gebrochenen Nase das gute Weihnachtsessen überhaupt schmecken kann!

Ansonsten freue ich mich jetzt auch schon auf mein erstes Christmas Game, zuhause gegen die Wizards. Ich bin mal gespannt, wie sich das anfühlt, an Weihnachten zu spielen.

Soweit, so gut! Ich halte Euch in der Zwischenzeit wie gewohnt über Facebook und Co. auf dem Laufenden und melde mich hier im Januar wieder zur Stelle.

Bis dahin wünsche ich Euch auch im Namen der gesamten Theis-Family frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2018!

Beste Grüße von eurem Monster Blogger,

Daniel

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