LeBron James legt erneut ein Triple-Double auf und ist nach dem Sieg gegen die Washington Wizards dennoch nicht zufrieden. Die Toronto Raptors haben ihre Pflichtaufgabe erfüllt und die Sacramento Kings geschlagen. Die Detroit Pistons verspielten derweil beinahe eine 24-Punkte-Führung.
Toronto Raptors (20-8) - Sacramento Kings (9-20) 108:93 (BOXSCORE)
Die Kings trafen 68 Prozent ihrer Würfe im ersten Viertel und lagen dennoch mit fünf Punkten hinten, weil Toronto auch 60 Prozent versenkte und obendrein noch brandheiß von draußen war. Vor allem die Pick'n'Roll-Defense auf beiden Seiten war oft schwach. Viele Punkte waren die Folge.
Die zweiten Garnituren der Mannschaften hatten da schon deutlich mehr Probleme, Offense zu kreieren, auch weil es einige Verletzungen zu verkraften gab. De'Aaron Fox (Gesäß), Zach Randolph (Pause) und Serge Ibaka (Knie) waren alle nicht dabei. So durfte beispielsweise Vince Carter an seiner alten Wirkungsstätte noch einmal starten, der erste für ihn in dieser Saison.
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Dennoch führten die Kings nach 24 Minuten dank guten (ungewöhnlichen) Shooting von Downtown (7/12 Dreier) mit 63:61, der Halfcourt Shot von George Hill war da die Kirsche auf der Torte. Nach dem Wechsel verteidigte Toronto dann endlich seriöser, was die limitierten Kings im Angriff merklich einschränkte. Allerdings konnten auch die Kanadier nicht mehr verlässlich scoren, das Niveau hielt sich so im dritten Viertel arg in Grenzen.
So war es mal wieder die Bank, namentlich Norman Powell (14 Punkte, 5/5 FG), der dem Raptors-Spiel Leben einhauchte und dafür sorgte, dass sich Toronto wieder ein wenig absetzen konnten. Auch Jakob Pöltl zählte zu dieser Formation. Der Österreicher hatte auch seinen Anteil, dass Sacramento in diesem Abschnitt nur 28 Prozent der Würfe traf. Insgesamt kam der Wiener auf 9 Punkte und 4 Rebounds. Die Kings erholten sich vom Run der Raptors-Bank nicht und kamen nicht mehr in Schlagdistanz, auch wenn sich Toronto in den letzten zehn Minuten verdammt schwer tat
Neben Powell punktete die komplette Starting Five der Raptors zweistellig. Jonas Valanciunas (13 Zähler, 16 Rebounds, 3 Blocks) ackerte unter den Körben und verschaffte seinem Team zahlreiche zweite Chancen. Für Lowry (14 Punkte, 7 Assists) und DeRozan (21, 6/17 FG) lief dagegen nach gutem Start nur noch wenig zusammen. Bei Sacramento waren Bogdan Bogdanovic (18) und George Hill (16) die besten Akteure, die vor allem in der ersten Halbzeit mit zahlreichen schweren versenkten Würfen die Partie offen gehalten hatten. Garrett Temple steuerte ebenfalls 18 Zähler bei.
Detroit Pistons (17-13) - Orlando Magic (11-20) 114:110 (BOXSCORE)
Den Pistons-Spielern war keine Müdigkeit trotz früher Tip-Off-Zeit anzumerken. Sechs der ersten sieben Würfe fanden den Weg in den Korb. Eine frühe 15:5-Führung war die Folge. Das heiße Händchen kühlte auch nicht. 7/11 Dreier fielen im ersten Viertel, alleine Tobias Harris versenkte drei.
Orlando geriet zwar zweistellig in Rückstand, konnte aber dank Mario Hezonja (28 Punkte, 8/12 Dreier) und Nikola Vucevic (24 Punkte, 14 Rebounds, 7 Assists) einigermaßen den Schaden in Grenzen halten. Nach dem Wechsel schien es aber mit der Herrlichkeit vorbei und Detroit ballerte munter weiter. Eine 24-Punkte-Führung resultierte daraus.
Doch die Magic gaben nicht auf und plötzlich musste die Little Caesars Arena wieder zittern. Nach einem Drive von Jonathon Simmons (23) betrug das Defizit plötzlich nur noch fünf Zähler und es waren noch 2:40 Minuten zu spielen. Es wurde ein wenig wild, doch mit Harris behielt wenigstens ein Spieler der Heimmannschaft die Nerven und vollendete per Layup zum 107:100. Der Deckel war drauf.
Topscorer der Pistons war mit Reggie Bullock (20) aber mal ein anderes Gesicht. Andre Drummond blieb mit 12 Punkten und 6 Rebounds dagegen sehr blass. Eine gute Nachricht gab es dann aber auch für die Magic. Nach über einem Monat kehrte Rookie Jonathan Isaac auf den Court zurück. Einfluss nahm er lediglich ein wenig in der Defense. In 16 Minuten verfehlte der Foward alle seine vier Würfe.
Brooklyn Nets (11-18) - Indiana Pacers (17-13) 97:109 (BOXSCORE)
Victor Oladipo und mit ihm die Indiana Pacers gehören weiter zu den positiven Überraschungen dieser Saison. Der Shooting Guard überzeugte gegen Brooklyn erneut mit 26 Punkten, wobei vor allem das Timing mal wieder genau stimmte: Als die Nets Ende des zweiten Viertels in Schlagdistanz kamen, legte 'Dipo prompt 8 Punkte in Folge auf. Auch ein Mini-Run im dritten Viertel wurde vom früheren OKCler sofort wieder zunichte gemacht. Im vierten Viertel schaukelten die Pacers das Ding dann nach Hause und gewannen nach zwei Pleiten am Stück erstmals wieder.
"Wir versuchen, ihn als unseren Franchise Player aufzubauen. Er kam schon mit großem Selbstbewusstsein bei uns an", lobte Coach Nate McMillan Oladipo. "In diesem Jahr geht es vor allem darum, unsere jungen Spieler zu entwickeln und zu sehen, zu was sie in der Lage sind. Und er macht das wirklich gut."
Das konnte man so unterschreiben - aber er war nicht der einzige. Vier weitere Pacers landeten in Double Figures, darunter auch Domantas Sabonis mit 17 Zählern, der ja mit Oladipo von den Thunder gekommen war. Insgesamt schossen die Pacers sehr ansehnliche Quoten von 57 Prozent aus dem Feld und 44 Prozent von der Dreierlinie.
Da konnten die Nets nicht ganz mitgehen - im Gegenteil. Die arg ersatzgeschwächten Gastgeber verzichteten diesmal auch auf Neuzugang Jahlil Okafor und taten sich gerade im zweiten Viertel (19) enorm schwer mit dem Punkten. Allen Crabbe (17 Punkte) verzeichnete einen guten Start, in der zweiten Hälfte kühlte aber auch er merklich ab. "Das ganze Spiel über hat es uns an Energie und Körpereinsatz gefehlt", ärgerte sich Coach Kenny Atkinson im Anschluss.
Washington Wizards (16-14) - Cleveland Cavaliers (23-8) 99:106 (BOXSCORE)
Als die Wizards und Cavs zum letzten Mal aufeinander trafen, lag bei den Cavs noch vieles im Argen - insofern brauchte Cleveland am 3. November 57 Punkte von LeBron James, um das Spiel zu gewinnen. "Es wäre gut, wenn wir ihn heute bei 56 halten würden", witzelte Wizards-Coach Scott Brooks daher vor der Partie. "Und ich habe großen Respekt vor Tyronn Lue, aber ich glaube, er trifft die falsche Entscheidung. Er sollte LeBron heute eine Pause geben, unsere Fans haben ihn ja schon gesehen."
Diesen Gefallen tat Lue ihm natürlich nicht - allerdings war es James selbst, der zunächst mit Problemen in die Partie startete. Der King wechselte daher in der Halbzeit sein Schuhwerk und präsentierte einen neuen Sneaker, auf dem "Equality" stand - ein Gruß an den rund eine Meile weiter arbeitenden US-Präsidenten, wie James danach bestätigte -, und schon lief es wie geschmiert. Diesmal beendete James die Partie mit 20 Punkten, 15 Assists und 12 Rebounds, seinem vierten Triple-Double in den letzten fünf Spielen.
So richtig zufrieden war James trotzdem nicht. "Ich habe heute ehrlich gesagt ziemlich schlecht gespielt. Ich war nicht gut mit dem Ball, ich hatte 6 Turnover. Das war teilweise ein bisschen zu lässig. Und meine Teammates haben mich ein paarmal gerettet", sagte James. Das mochte stimmen, in der Crunchtime kamen aber - wie schon so oft in dieser Saison - viele der entscheidenden Plays doch wieder von ihm.
Die Wizards hatten sich das ganze Spiel über nicht abschütteln lassen, doch in der Schlussphase glänzte James unter anderem mit einem Chasedown-Block gegen John Wall und einem Layup im Fastbreak auf der anderen Seite. Insgesamt ging der Schlussdurchgang mit 23:16 an die Cavs, auch weil Kevin Love eine starke Partie zeigte (25 Punkte, 9 Rebounds). Die Cavs konnten so kompensieren, dass Dwyane Wade geschont wurde. Insgesamt war es der fünfte Sieg am Stück für die derzeit bärenstarken Cavaliers.
Bei den Wizards war Bradley Beal mit 27 Punkten Topscorer, er traf allerdings lediglich 10 seiner 27 Würfe. Auch Wall (15 Punkte, 10 Rebounds, 6 Assists) haderte mit einer schwachen Quote (6/16 FG).